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Veröffentlicht am 30.07.2023

Monatshighlight!

Breakdown - Sie musste sterben. Und du bist schuld
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Nach einem Treffen mit ihren Arbeitskollegen nimmt die Lehrerin Cass Anderson die Abkürzung über die Blackwater Lane. Es ist spätabends, es regnet und sie will nur noch nach Hause zu Ehemann Matthew. Mitten ...

Nach einem Treffen mit ihren Arbeitskollegen nimmt die Lehrerin Cass Anderson die Abkürzung über die Blackwater Lane. Es ist spätabends, es regnet und sie will nur noch nach Hause zu Ehemann Matthew. Mitten im Wald steht am Strassenrand ein Auto, darin sitzt eine Frau, die scheinbar keine Hilfe benötigt. Cass steigt nicht aus, sondern fährt langsam an dem geparkten Auto vorbei. Am nächsten Morgen erfährt sie, dass die Frau in dem Auto tot aufgefunden wurde. Ihre Schuldgefühle verstärken sich, als bekannt wird, dass die Frau Opfer eines Mordes wurde. Nun werden nicht nur ihre Schuldgefühle grösser und grösser. Cass fühlt sich verfolgt und bekommt anonyme Anrufe. Doch niemand glaubt ihr.


Was für ein Psychothriller!

Die Autorin versteht es einfach, mit ihrem herausragenden Schreibstil gruselige und unheimliche Szenen so zu beschreiben, dass es einem beim Lesen kalt den Rücken herunterläuft. Da ist zuerst einmal die Höllenfahrt mitten in der Nacht durch dieses gruselige Waldstück Blackwater Lane. Es stürmt und es regnet stark! Cass muss sich auf die Fahrt konzentrieren und dann steht da plötzlich mitten im Wald dieses Auto. Benötigt die darin sitzende Frau Cass Hilfe oder ist das einer dieser Tricks und man wird überfallen, sobald man anhält und aussteigt? Ganz ehrlich ... ich denke nicht, dass ich angehalten hätte. Ich konnte die Bedenken der Protagonistin voll und ganz nachvollziehen.

Ab da lebt die Geschichte von und mit den Schuldgefühlen von Cass. Deshalb lässt sie einiges über sich ergehen, stürzt gesundheitlich regelrecht ab. Psychoterror pur, was da Cass angetan wird. Es ist unheimlich spannend, denn durch das ganze Buch steht die Frage im Raum, wer der unheimliche Anrufer ist, der die junge Lehrerin terrorisiert und wer der Mörder der Fahrerin im Wald ist. Eine genial gemachte Wendung ganz am Schluss des Buches beantwortet alle Fragen und hat mich sehr überraschen können.

Ich kenne schon "Saving Grace" der Autorin, das mein Highlight im letzten Monat war. Aufgrund dessen habe ich mir "Break Down" gekauft und ich wurde nicht enttäuscht. Somit hat es wieder ein Buch von B.A Paris geschafft, mein Monatshighlight zu werden!

Obwohl die Geschichte durchgehend in der Ich Perspektive von Cass erzählt wird, langweilt das nicht. Im Gegenteil, damit lebt man als Leser völlig mit Cass mit und die Angst, das Grauen, das sie verspürt, trifft einen auf der ganzen Linie.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Ein Juwel!

Sekunden der Gnade
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Ein Lichtblick ist ihre Tochter Jules für Mary Pat Fennessy. Nach einer Trennung und dem frühen Tod ihres Sohnes Noel ist die 17-jährige Jules alles, was Mary Pat geblieben ist. Die beiden leben in ärmlichen ...

Ein Lichtblick ist ihre Tochter Jules für Mary Pat Fennessy. Nach einer Trennung und dem frühen Tod ihres Sohnes Noel ist die 17-jährige Jules alles, was Mary Pat geblieben ist. Die beiden leben in ärmlichen Verhältnissen in Commonwealth in Boston und eine Bürgerinitiative bringt nun Unruhe und Angst in die Siedlung. Mit der Initiative soll verhindert werden, was reiche und privilegierte Bürger angezettelt haben. Schwarze Kinder sollen mit Bussen in den Unterricht in die Southie High gefahren werden und weisse Kinder in den Unterricht in die Roybury High zwecks Rassenvereinigung. Eines Nachts kommt Jules nicht mehr nach Hause und Mary Pat muss einsehen, dass die freie Wahl der Schule ihre geringste Sorge ist.


Dennis Lehane verarbeitet in der Geschichte rund um Mary Pat ein topaktuelles Thema. Rassismus von seiner dunkelsten und hässlichsten Seite. Doch auch die Schere zwischen Armut und einem mehr als privilegierten Leben ist in der Geschichte enorm gross.

Als Leser erfährt man vor allem ersteres, die Sicht und das Leben von Mary Pat. Eine Mutter, die mit ihrer fast erwachsenen Tochter in einem Ghetto von Drogen, Armut und zwielichtigen Gestalten lebt. Mary Pat, die als weisse Frau immer wieder mal klar Stellung bezieht zu dem Thema Rassismus. Sätze wie "Scheiss drauf. Ich sehe keine Farben. Ich sehe Ungerechtigkeit" (Seite 38) zeigen ihre Gesinnung und sind grandios. Mary Pat ist mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr gelitten, als Jules verschwindet. Die Angst der Mutter konnte ich mehr als nachvollziehen.

Dennis Lehan schreibt schonungslos, brutal direkt und so manches Mal bin ich regelrecht zusammengezuckt bei seiner Wortwahl. Sehr provokativ setzt er zum Beispiel das N. Wort für Menschen mit dunklem Hautbild ein. Die Geschichte handelt 1974, also zu einem Zeitpunkt, an dem diese Betitelung leider noch gang und gäbe war. Lehanne legt oft den Finger darauf, die Leser zu schockieren, damit dieser danach (hoffentlich) vorurteilsfrei in die richtige Richtung denkt.

Es ist schwierig, zu erklären, was dieses Buch bei mir ausgelöst hat. Jede Menge meiner Ansichten über Menschen auf dieser Welt, egal welcher Hautfarbe oder welcher Schicht sie angehören, wurden zementiert. Egal, was für eine Hautfarbe ein Mensch hat, auf seine Gesinnung, seine Werte und seine Art mit anderen umzugehen, kommt es an. Das ist es, was zählt! Indem Lehanne mich schockiert und provoziert hat, hat er diese, meine bisherige persönliche Meinung, vertieft. Ein Richter versucht nun, die Rassentrennung in Schulen aufzuheben. Etwas, was gründlich schiefgeht. Auf beiden Seiten und ganz besonders bei Mary Pat, denn daraus entwickelt sich das Drama ihres Lebens.

Ganz besonders eindrücklich ist, dass dieser Roman reale Grundzüge hat. Denn genau wie im Vorwort erklärt und in der Geschichte thematisiert, wurde am 21. Juni 1971 von Bezirksrichter W.Arthur Garrity entschieden, dass Schüler aus überwiegend weissen Stadtvierteln mit Bussen in überwiegend schwarze Vierteln gebracht werden, um dort die Schule zu besuchen. Und umgekehrt. Damit wollte man durch ein System der Busbeförderung die Rassentrennung aufheben. Worauf auf beiden Seiten ein grosser Widerstand ausbrach.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Wenn das Grauen beim Lesen langsam den Nacken hochkriecht

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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Als Grace sich in Jack Angel verliebt, wagt sie kaum daran zu glauben, dass es ihm auch so geht. Jack ist der perfekte Gentleman und vertritt als Rechtsanwalt misshandelte Frauen. Jack ist sogar einverstanden, ...

Als Grace sich in Jack Angel verliebt, wagt sie kaum daran zu glauben, dass es ihm auch so geht. Jack ist der perfekte Gentleman und vertritt als Rechtsanwalt misshandelte Frauen. Jack ist sogar einverstanden, dass Millie, Grace jüngere Schwester, die mit Trisomie 21 lebt, zu ihnen in ihr grosses, neues Haus in Spring Eaton zieht.

Das Leben entwickelt sich perfekt für Grace und so sagt sie freudestrahlend zu, als Jack ihr einen Heiratsantrag macht. Doch schon auf der Hochzeitsreise nach Thailand muss Grace einen Rückschlag einstecken und einsehen, dass Glück oft sehr zerbrechlich ist.


"Saving Grace" ist ein Psychothriller, der seine Genreeinteilung mehr als verdient. Hier nun wieder einmal eines dieser Bücher, das ich nicht unterbrechen konnte und so flogen die Seiten nur so durch die Finger. Ich hatte dieses Buch in 1.5 Tagen inhaliert.

In wechselnden Kapiteln erfährt man als Leser, wie Grace in der Gegenwart lebt und was sich in der Vergangenheit ereignet hat, damit es zu ihrer jetzigen Situation kommt, in der sie sich befindet und leidet. Diese Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben einen besonderen Reiz, denn sehr oft enden sie mit einem Cliffhanger. Man erfährt zum Beispiel, was in der Gegenwart geschieht und gleich danach, was der Vorläufer in der Vergangenheit dazu war.

Ich versuche dies grob zu umschreiben, ohne zu viel zu verraten. Von der ersten Seite an war mir klar, dass irgendetwas in der heilen Welt von Jack und Grace nicht stimmt. Viele Seiten lang konnte ich nicht erfassen, was mich so stört. Denn ihre Ehe, ihr wunderschönes Haus und die Fürsorge zu Grace Schwester Millie, die mit Trisomie 21 lebt, sind perfekt beschrieben. Dieses Hinauszögern und Spekulieren ist ungeheuer spannend. Nach und nach lüftet B.A Paris das Geheimnis und das Grauen kriecht einem beim Lesen langsam den Nacken hoch.

Die Anzahl der Protagonisten ist auf die drei Figuren Millie, Jack und Grace beschränkt. Ein paar Nebenfiguren wie zum Beispiel Freunde des Paares, die Betreuerin von Millie oder die Eltern von den Schwestern vervollständigen die Handlung. Eine Handlung, die fesselnd und spannend ist und bei der ich oft fassungslos nach Luft geschnappt habe. Das ... ich nenne es mal ganz salopp...das Böse trifft eine Figur genau am verletzlichsten Punkt. Der Liebe für eine andere, ihr nahestehenden Figur.

Was die Autorin hier abliefert, ist nicht nur vom Plot und der Umsetzung ganz grosses Kino, sondern auch beim Schreibstil. Kennt ihr das, dass ihr ein Buch beginnt und euch vom ersten Satz an wohlfühlt mit dem Schreibstil? Genauso ging es mir in dieser Geschichte!

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Pageturner!

Wenn sie wüsste
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Millie Calloway benötigt dringend einen Job, nachdem ihr bei der Arbeitsstelle gekündigt wurde, sie ihre Wohnung verloren hat und seit einem Monat in ihrem Auto wohnt. Ein Volltreffer ist die Zusage für ...

Millie Calloway benötigt dringend einen Job, nachdem ihr bei der Arbeitsstelle gekündigt wurde, sie ihre Wohnung verloren hat und seit einem Monat in ihrem Auto wohnt. Ein Volltreffer ist die Zusage für die Stelle als Haushälterin bei der Familie Winchester auf Long Island!
Doch bald zeigt Nina Winchester ihr wahres Gesicht und Millie kann ihr nichts recht machen. Fast ebenso schlimm ist die neunjährige Cecelia, die Millie herumkommandiert und komplett verwöhnt ist. Nur Andrew, Ninas Mann, ist nett zu Millie, was wiederum Ninas Eifersucht schürt. Durchhalten oder den Job hinschmeissen? Aufgeben ist leider keine Option, da Millie dringend auf die Arbeit angewiesen ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse...

Der Prolog, der verrät, dass es ein Opfer in dem Hause Winchester geben wird, endet mit einem fiesen Cliffhanger. Meine Neugier war also schon nach zwei gelesenen Seiten geweckt. Dann springt die Handlung drei Monate zurück und man erfährt nach und nach, was vor diesem verhängnisvollen Prolog geschehen ist. Genau dann, als ich dachte, zu wissen, wer das Böse in der luxuriösen Villa verkörpert, hat die Autorin durch eine clevere Wendung in der Geschichte das bisher Gelesene in einem völlig neuen Licht dastehen lassen. Sehr durchdacht, überraschend und genial ist der Plot!

Millie Calloway ist eine junge Frau mit einer Vorgeschichte, die ich hier bedauerlicherweise nicht verraten darf. Millie ist gewohnt sich durch das Leben zu boxen und sie lässt sich erstmal von der tyrannischen Nina Winchester nicht unterkriegen. Hier prallen zwei Figuren aus zwei unterschiedlichen Welten aufeinander, die ich beide über lange Zeit nicht einschätzen konnte.
Nina, die sich durch die Ankunft der jungen Haushälterin bedroht fühlt (obwohl sie diese ja selbst eingestellt hat) und eifersüchtig über ihren attraktiven Mann Andrew wacht, zeigt Anzeichen einer psychischen Störung. Auch da muss ich Freida McFadden gratulieren, wie sie auch hier im Nachhinein und nach der Auflösung eine schlüssige Auflösung meiner Einschätzung Ninas hinterlassen hat.
Spürbar lauert das Böse immer hinter der nächsten Seite und ich wusste nicht, wer dieses Böse verkörpert. Diese Ungewissheit und das Wissen aus dem Prolog hat mich durch das Buch getrieben und war sehr fesselnd.

Ein wahrer Pageturner!

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Lieblingsbuch!

Zeilen ans Meer
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Als 18-Jährige verbringt Lena ein wunderbares Jahr in Perth, Australien. Dort wirft sie vor ihrer Abreise nach Deutschland eine Flaschenpost ins Meer, die 15 Jahre später vom Surfer Sam gefunden wird.

Er ...

Als 18-Jährige verbringt Lena ein wunderbares Jahr in Perth, Australien. Dort wirft sie vor ihrer Abreise nach Deutschland eine Flaschenpost ins Meer, die 15 Jahre später vom Surfer Sam gefunden wird.

Er kontaktiert Lena, die in München lebt und es entwickelt sich ein reger Briefwechsel. Aus der Brieffreundschaft wird Freundschaft und es entwickelt sich eine grosse Verbundenheit zwischen Lena und Sam.

Beide zögern jedoch dem anderen die Gefühle einzugestehen, denn schliesslich leben sie auf zwei verschiedenen Kontinenten.




"Zeilen ans Meer" hat mich komplett verzaubert, obwohl ich zuerst skeptisch war. Ein ganzes Buch lang in Briefform? Wird das nicht langweilig und wird da nicht nur über Gefühle gesprochen und die Handlung kommt zu kurz? Meine Skepsis hat sich in Luft aufgelöst und ich bin begeistert.

Tatsächlich wird die ganze Geschichte nur in Briefform bestritten. Sam schreibt Lena und Lena schreibt Sam. Erst ganz altmodisch Briefe, später kommen Mails dazu. Als Leser ist man hautnah dabei, wenn aus einem höflichen "Hallo, ich habe Ihre Flaschenpost gefunden" Sympathie, Freundschaft und später Liebe wird. Die Autorin beschreibt diese Entwicklung genau im richtigen Tempo, dass man diese als Leser nachvollziehen kann. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, es werde forciert. Ich konnte regelrecht spüren, wie die Sehnsucht die beiden am Wickel hat. Ich habe mitgefiebert mit Lena, als Sam über Wochen keinen Mucks von sich gibt. Als Leser kann man nämlich anhand der Daten auf den Briefen wunderbar verfolgen, wie die Zeit vergeht. Die beiden schreiben sich von Mai 2015 bis August 2018, also über drei Jahre.

Die Autorin hat es geschafft, in mir Emotionen zu wecken und ich habe mich ertappt an Sam und Lena zu denken, auch wenn ich das Buch nicht in der Hand hatte. Ein Zeichen dafür, dass mich die Geschichte um die beiden, die in zwei völlig verschiedenen Welten leben, abgeholt hat.

Für mich ist dieses Buch eines der schönsten und romantischsten Bücher in diesem Genre. Dieses berührende und romantische Liebesgeschichte hat einen Platz in meinem Herzen erobert.

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