Selbstmitleid
In dieser autobiographischen Erzählung beschreibt Ariel Levy den größten Verlust ihres Lebens. Auf einer Reise, die sie als Journalistin wegen einer Reportage unternimmt, verliert sie in einem ...
In dieser autobiographischen Erzählung beschreibt Ariel Levy den größten Verlust ihres Lebens. Auf einer Reise, die sie als Journalistin wegen einer Reportage unternimmt, verliert sie in einem Hotelzimmer ihr ersehntes Baby. Vor dem Beschreiben von diesem Erlebnis, erzählt sie aus ihrem Leben. Es geht um ihre Kindheit, um ihre Beziehungen zu Männern und zu Frauen, um den Wunsch nach einem Baby, und um die Alkoholprobleme ihrer Partnerin.
Ich finde den Schreibstil flüssig und gelungen. Im ersten Teil des Buchs gibt es aber viele Sprünge in den Erzählungen, das ist beim Lesen manchmal etwas verwirrend. Der Schluss dagegen zieht sich lange hin. Es geschieht kaum noch etwas, es dominiert das Selbstmitleid der Autorin wegen dem Verlust ihres Babys. Ich kann mir vorstellen, dass das ein sehr schlimmes Erlebnis war, aber viele Menschen erleben Tragisches, und wachsen daran. Das sehe ich bei der Autorin nicht. Es kommt mir so vor, als würde sie in erster Linie danach fragen was ihr gut tut, und was sie haben möchte. Es ist wenig Fürsorge für andere zu erkennen.
Traurig finde ich, ehrlich gesagt, auch die Vorstellung, dass ein Kind mit zwei Müttern aufwachsen soll, und das "Mannsein" am Beispiel der "männlicheren" Mutter erlernen soll. Da halte ich mich lieber an das wunderschöne Modell der Ehe mit einem Mann und einer Frau.