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JaninaEl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2022

Auch ein schöner Zufall: Entdeckung dieses Buches

Der schönste Zufall meines Lebens
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Die Geschichte über die junge Köchin/Café-Besitzerin Penny, deren Leben durch diverse Schicksalsschläge guter und schlechter Natur in verschiedene Richtungen und Situationen gelenkt wird, hat mir unheimlich ...

Die Geschichte über die junge Köchin/Café-Besitzerin Penny, deren Leben durch diverse Schicksalsschläge guter und schlechter Natur in verschiedene Richtungen und Situationen gelenkt wird, hat mir unheimlich gut gefallen. Sie kämpft gleichzeitig mit den üblichen Problemen und Sorgen einer jungen Erwachsenen, die gerne Liebe finden würde, aber auch mit ganz speziellen Stolpersteinen in ihrem Leben, wie z.B. dem Verlust ihrer Mutter, dem eigenen besiegten Krebs und die dadurch bedingten Probleme beim Kinderwunsch.
Trotz allem Druck und schlechten Erfahrungen beweist sie Stärke beim Daten und der Suche nach dem richtigen Partner, da sie es nicht einsieht, sich für einen Mann und eine Beziehung zu verbiegen. Als sie schon aufgeben wollte, ergeben sich ganz unverhofft neue und wunderschöne Begegnungen, die einen als Leser fesseln, begeistern und selbst etwas Glaube an die Liebe zurückgewinnen lässt.
Ungewöhnlich, aber im besten Sinne, ist der Schreibstil, der sich ständig ändert, vor allem, was Erzähler und Perspektive angeht. Einmal an diese fehlende Stringenz gewöhnt, macht es Spaß und bleibt das ganze Buch hindurch erfrischend, Pennys Story zu folgen. Einzig die wörtlichen Reden wirken unnatürlich, steif und etwas aus der Zeit gefallen, was allerdings auch der Übersetzung und der üblichen Problematik beim Lesen Bücher in Nicht-Originalsprache geschuldet sein kann und worüber man auch gut hinwegsehen kann. Die Figuren sind so gut gezeichnet, dass man sich mit etwas Fantasie selbst einbilden kann, wie die Gespräche im echten Leben junger Menschen verlaufen und klingen würden :)
Ich bin froh, das Buch gewonnen zu haben und es somit durch einen Zufall gelesen zu haben. Allein dem Cover nach hätte ich mir das Buch nämlich eher nicht gekauft, da es mir ein bisschen zu sehr nach Kitsch und abgedroschener Liebesgeschichte aussieht. Die Erzählung geht auch etwas in diese Richtung und lässt manchmal einen gewissen Tiefgang vermissen, genauso wie Ereignisse, die man noch nicht in unzähligen anderen Liebesromanen so oder so ähnlich lesen konnte. Dennoch habe ich diese Kurzweiligkeit der Geschichte genossen und als Unterhaltung dankend angenommen.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Ein Buch wie ein Duett

Straßenmusik
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Die beiden jungen Musikerinnen Chiara und Jonas sind etwas verloren was ihr Leben, ihre Ziele und ihre Kunst angeht. Auf dem Weg nach Amsterdam treffen die beiden aufeinander, lernen sich und ihr, zugegebenermaßen ...

Die beiden jungen Musikerinnen Chiara und Jonas sind etwas verloren was ihr Leben, ihre Ziele und ihre Kunst angeht. Auf dem Weg nach Amsterdam treffen die beiden aufeinander, lernen sich und ihr, zugegebenermaßen immer mal wieder etwas komplizierten, Gegenüber kennen. Sie machen gemeinsam Musik und landen überraschenderweise einen viralen Hit damit.
Die ganze Geschichte liest sich wie ein schöner Song, genauer: wie ein Duett. Der anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil erinnert mich zum Beispiel sehr an den Aufbau und die Dynamik eines Duetts. Der sprunghafte Erzählstil wechselt - ähnlich wie bei einem Song die Strukturen zwischen Refrain, Strophe, Bridge – häufig und unvermittelt die Situationen und Perspektiven. Dabei ändert sich auch häufig die Stimmung und Sichtweise, also ganz ähnlich wie Wechsel von Tonart, Tempo, Tonfolge oder Thema beim Musizieren. Und ganz besonders wie bei einem Duett wechseln sich Erzähler
in und dessen Erfahrungen, Emotionen und Sichtweisen ganz unvermittelt ab, überschneiden und Unterbrechen sich. Häufig gibt es bei einem Lied auch keine Pointe oder einschneidende Wendung und so verhält es sich auch bei dieser Geschichte, die eher ein Einblick in den Lebensalltag junger Menschen darstellt, anstatt auf ein Ereignis oder ein Ziel hinzusteuert. Das Buch liest sich wirklich schnell und dabei genießt man die Geschichte genau wie ein gutes Lied wegen genau dem was sie sind: gute Unterhaltung, die etwas in einem auslöst, wenn auch nur für den Moment. Man sollte von diesem Buch nicht mehr und nicht weniger erwarten als von einem tollen Song, an den man sich von Zeit zu Zeit gerne zurückerinnert, auch wenn er vielleicht nicht in der Lieblings-Playlist landet. :)
Ganz besonders schön finde ich außerdem die Gestaltung des Covers, allen voran der Farben und die Haptik des Buches an sich, das sich auch ohne den Umschlag sehr schön anfassen und anschauen lässt.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Ein Thema und Buch gleichermaßen fordernd

Schönwald
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Die umfangreiche und generationenübergreifende Problematik und Dynamik, die in dieser Familie herrscht, haben mich sehr interessiert und obwohl mir klar war, dass diese Geschichte nicht auf ein paar hundert ...

Die umfangreiche und generationenübergreifende Problematik und Dynamik, die in dieser Familie herrscht, haben mich sehr interessiert und obwohl mir klar war, dass diese Geschichte nicht auf ein paar hundert Seiten abgehandelt werden kann, hat mich die Länge des Romans teilweise überfordert. Ich finde, langatmig ist nicht das richtige Wort dafür, weil man als Leser*in gebannt und interessiert dem Geschehen folgt. Dennoch ist es eine Herausforderung, der steten Melancholie und unterschwelligen Tragik auf so langer Strecke zu folgen, ohne sich runterziehen zu lassen. Diese emotionale Ergriffenheit spricht natürlich wiederum vollkommen für den Erzähl- und Schreibstil des Autors Philipp Oehmke, aber man muss definitiv in der Verfassung sein und die nötige Energie dafür aufbringen können. Ein ganz subjektiver Gedanke kam mir, als ich mir an einem viel zu heißen Tag schwertat, mich der Geschichte aufmerksam über ein paar Stunden hinweg zu widmen und zwar, dass ich wünschte, mich im Herbst mit voller Energie diesem Buch widmen zu können – wie gesagt, ein sehr subjektiver Gedanke.
Des Weiteren bin ich mir sicher, dass es mir teilweise schwerfiel, das Buch zu genießen, da ich ähnliche Charaktere und Herangehensweisen/Verhaltensweisen im Familiären auch in meinem Umfeld so wahrnehme und sehr damit zu hadern habe. Diese Ängste dann auf mehrere Generationen in einer Geschichte vorgelebt zu bekommen ist dann tatsächlich eine emotionale Herausforderung.
Alles in allem bin ich aber froh, diesen Roman gelesen zu haben und hoffe, dass meine Wertschätzung für das Geschriebene trotz der nüchternen Worte meiner Rezension deutlich wurde.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Zwischen anspruchsvoll und anstrengend

Keine gute Geschichte
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Die junge Frau Arielle kommt nach einem Klinikbesuch wegen psychischen Problemen zurück in die Heimatstadt zu ihrer Großmutter im Ruhrpott. Die eigene Mutter gilt als verschwunden, genau wie neuerdings ...

Die junge Frau Arielle kommt nach einem Klinikbesuch wegen psychischen Problemen zurück in die Heimatstadt zu ihrer Großmutter im Ruhrpott. Die eigene Mutter gilt als verschwunden, genau wie neuerdings auch zwei junge Mädchen. Fortan setzt sich die zurückgekehrte Protagonistin mit sich und den Geschehnissen aus Vergangenheit und Gegenwart auseinander.
Sehr ungeschönt und unvermittelt verfolgt der/die Leser*in die Ich-Erzählerin mitsamt allen Begegnungen und Gesprächen, die sehr explizit und oftmals etwas gewollt im Jugendsprech formuliert sind. Die Darstellung des Milieus ist sicher sehr gelungen, dadurch aber auch sehr beklemmend. Ich bewundere das Geschriebene, kann es aber nicht genießen, was allerdings einfach Geschmackssache ist und auf die Toleranzgrenze der Rezipienten ankommt.
Ähnlich ambivalent geht es mir mit dem Cover, das ich sehr ansprechend und schick finde, was wiederum überhaupt nicht zum Inhalt und Schreibstil der Geschichte passt.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Schmaler Grat zwischen feinfühlig und träge

Ein unendlich kurzer Sommer
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Grundsätzlich hat mich das Thema und anfänglich auch die Charaktere sehr interessiert, aber wirklich gefesselt hat mich leider beides nicht und im Laufe der Erzählung sogar immer weniger. Ich konnte mich ...

Grundsätzlich hat mich das Thema und anfänglich auch die Charaktere sehr interessiert, aber wirklich gefesselt hat mich leider beides nicht und im Laufe der Erzählung sogar immer weniger. Ich konnte mich nicht wirklich in die Figuren, ihre Entscheidungen und Lebensrealitäten reinfühlen, was mir das Interesse daran, ihren Weg zu verfolgen, etwas erschwert hat. Im Großen und Ganzen war das Buch aber nett zu lesen, hatte schöne Momente. Die überwiegende Melancholie war vor allem an verregneten Sommerabenden eine passende Stimmung, hat mich allerdings für leichte oder warme Sommertage dann eher weniger zum Lesen motivieren können. Dementsprechend habe ich eine Weile und länger als gewohnt für die Lektüre gebraucht. Das Design vom Buchcover gefällt mir sehr gut und passt in seiner Ruhe und Unaufgeregtheit zum Inhalt.

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