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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2023

Gerechtigkeitsliga

Alles muss man selber machen
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Es war doch nur ein Missverständnis im Juweliergeschäft! Während Fiona ein gekauftes Schmuckstück zurückgeben will, sucht Nele etwas in ihrer Tasche - und hat plötzlich die Spielzeugpistole ihres Sohnes ...

Es war doch nur ein Missverständnis im Juweliergeschäft! Während Fiona ein gekauftes Schmuckstück zurückgeben will, sucht Nele etwas in ihrer Tasche - und hat plötzlich die Spielzeugpistole ihres Sohnes in der Hand. Welch eine Aufregung!
Jetzt gibt die zickige Verkäuferin natürlich das zuvor verweigerte Geld heraus. Es war aber kein Überfall! Nicht wirklich. Fiona wollte doch nur, was ihr zusteht.
Aber was einmal funktioniert hat, könnte an anderer Stelle ja vielleicht wieder klappen, oder?
Hermine, eine Frau mit grandiosen Hacker-Qualitäten, hat ein paar Ideen.
Die drei Freundinnen wollen keine Verbrechen begehen - nur gewisse Ungleichgewichte wieder ins Lot bringen.
Ausstehende Alimente eintreiben zum Beispiel.
Oder den ehemaligen Arbeitgeber von Fionas Mann Paul ausspionieren um den wahren Grund der Kündigung herauszufinden.
Ein Balance-Akt sondergleichen beginnt, denn nach außen müssen die drei Frauen weiter wie gewohnt agieren und dazu den Alltag mit quirligen Kindern und knapper Kohle meistern.
Als sich die Schlinge um die drei Kämpferinnen immer mehr zuzuziehen scheint, starten sie den großen, hoffentlich finalen Akt!
Vorhang auf für die Gerechtigkeitsliga!

Ist die Szenerie realistisch? Nein.
Macht die Geschichte Spaß? Oh ja!
Wieder einmal macht die Autorin aus einer zu Beginn recht harmlos startenden Geschichte, bei der die Protagonist(inn)en von einer irrwitzigen Situation in die nächste stolpern, eine bunte und rasante Fahrt.
Das dabei so mancher Charakter klischeehaft dargestellt wird, passt hervorragend in diese Gute-Laune-Komödie, bei der das Kopfkino so richtig Gas gibt.
Warum bisher keine der Geschichten von Ellen Berg verfilmt wurde, ist mir ein Rätsel.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2023

Historischer Krimi in München

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges, ermitteln Anna Zech und Fritz von Weynand erneut gemeinsam in einem mysteriösen Todesfall.
Die Freundschaft der jungen Frau vom Land und dem unglücklich verheirateten ...

Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges, ermitteln Anna Zech und Fritz von Weynand erneut gemeinsam in einem mysteriösen Todesfall.
Die Freundschaft der jungen Frau vom Land und dem unglücklich verheirateten Adligen ist ungewöhnlich, jedoch vertrauen sich die beiden mittlerweile rückhaltlos!
Fast schon routiniert unterstützen sie sich bei ihren Nachforschungen, spielen sich wechselseitig Informationen zu.
Dabei sind die Dialoge von Anna und Fritz geprägt von Zuneigung, Humor und auch ein wenig Ironie. Die regelmäßigen "Flirts" von Fritz pariert Anna souverän.
Skeptisch beobachtet wird die Situation von Annas Onkel Ludwig Kraus - Wachtmeister der hiesigen Polizeiinspektion - dem Anna geschickt Informationen entlocken oder auch zuzuspielen versteht.
Die Atmosphäre und der Zeitgeist werden in der Handlung perfekt verwoben und das historische München entsteht beim lesen zu neuem Leben.

Nach dem toten Säugling wird auch noch eine schwangere junge Frau ermordet aufgefunden und in beiden Fällen taucht bei den Ermittlungen der Name Alfons Wendlinger auf.
Könnte der ruhige, sympathische Mann eine dunkle Seite haben? Ein Geheimnis umgibt ihn jedenfalls!
Anna, Fritz und auch die Polizei stochern lange im Dunklen, denn sämtliche Hinweise scheinen nicht wirklich zusammenzupassen.
Durch Transfrau Anton/Antoinette kam für mich ein erster Verdacht auf zumindest einen Teil der vergangenen Geschehnisse auf.
Und nach Auffinden einer weiteren Leiche, sowie Nachforschungen im Berchtesgadener Land, zeichnet sich das ganze Drama um das Ehepaar Wendlinger ab!
Die komplette Auflösung um den Täter war jedoch damit noch lange nicht abzusehen und es wurde noch richtig spannend - und auch tragisch.
"Die Schwabinger Morde" ist ein flott zu lesender Krimi mit sympathischen Hauptpersonen, der Lust auf jede weitere "Ermittlungen" macht.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Zebramaus

C'est la vie, chérie
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Tessa Henning Bücher, das sind Geschichten mit liebenswerten Protagonist(inn)en Ü60!
Ihre Held(inn)en haben ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrung - und stehen gerne mal vor unerwarteten Entscheidungen oder ...

Tessa Henning Bücher, das sind Geschichten mit liebenswerten Protagonist(inn)en Ü60!
Ihre Held(inn)en haben ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrung - und stehen gerne mal vor unerwarteten Entscheidungen oder sogar an einem substanziellen Scheideweg.
Aber jede Situation wird mit Respekt, Herzenswärme und immer auch etwas Humor beschrieben.
In "C'est la vie, chérie" fragt sich Ulrike kurz vor der Rente, ob sie vom Leben nicht mehr will als den ewig gleichen Trott.
Also Trennung, ein Wohnmobil kaufen und auf Reisen gehen!
Aber allein? Oder ist das doch eher nur der Wunsch auf Veränderung? Noch mal Pläne machen, alte Träume entstauben?
Natürlich ist zu Beginn in Ulrikes Augen Hans der alleinige Totengräber ihrer Ehe! Aber nach und nach stellt sie fest, es gehören in einer Ehe immer zwei dazu, egal ob im Glück oder in einer Krise!
Und nicht nur Ulrike und Hans, auch Tochter Anja und ihr Mann Markus scheinen - bisher - in ihrer latenten Unzufriedenheit zu verharren.
In Paris, der Stadt der Liebe, beginnen beide Paare endlich offen und ehrlich miteinander zu reden.
Und genau das ist die Lösung: Reden, reden, reden und dazu der Wille nicht aufzugeben oder bei Schwierigkeiten wegzulaufen.
Viele der beschriebenen Konflikte und Probleme der Paare sind so echt, ich bin sicher, so manche(r) erkennt sich beim lesen ein Stück weit wieder.
Mit viel Situationskomik bestückt habe ich bei dieser literarischen Reise nach Paris sehr häufig gelächelt oder auch gelacht.
Und ich fand es ganz zauberhaft beschrieben, wie die Senior(inn)en Ulrike und Hans ihre Liebe zueinander, die nie weg, sondern nur unter Alltagskram versteckt war, wieder finden und zukünftig leben wollen.
In dieser 3-Generationen-Geschichte mochte ich auch Sophie und ihren Freund Niklas, die mit der Eherettungsreise einen kritischen Blick auf langjährige Ehen bekommen haben. Läuft das denn etwa irgendwann immer so?
Wie gut man aber die Kurve bekommen kann, um auch zwischen Silber- und Goldhochzeit noch immer glänzende gemeinsame Zeiten zu erleben, das wird hier toll beschrieben.
Tessa Henning führt uns gewohnt warmherzig und mit viel Humor nach Paris und direkt hinein ins Familienchaos und den zweiten Frühling!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Die nächste Generation

Der Salon in der Neustadt
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Ging es in "Der Salon am Rosenplatz" hauptsächlich um das Verhältnis der Schwestern Gisela und Ruth, steht nun hier verstärkt Giselas Tochter Marianne im Fokus.
Als ehemals erfolgreiches Model stemmt Marianne ...

Ging es in "Der Salon am Rosenplatz" hauptsächlich um das Verhältnis der Schwestern Gisela und Ruth, steht nun hier verstärkt Giselas Tochter Marianne im Fokus.
Als ehemals erfolgreiches Model stemmt Marianne jetzt im Alleingang einen neuen, hippen Salon.
Naja, ganz allein doch nicht - Mama Gisela macht die Buchführung, so kann Marianne ihre ganze Energie in ihr vielen Pläne stecken.
Natürlich halten die drei Frauen wieder zusammen, egal was - oder wer - auch kommen mag!
Ruth ist mittlerweile glücklich verheiratet und Mutter, Gisela denkt zum ersten Mal seit Dietmars Tod ernsthaft an einen anderen Mann und auch bei Marianne flattern Schmetterlinge, als sie Felix kennenlernt.
Es könnte endlich alles gut werden, wenn da nicht Giselas Magenprobleme wären, die immer schlimmer werden...
"Der Salon in der Neustadt" ist eine gelungene Fortsetzung, bei der man in der bunten Welt der 1970er Jahre angekommen ist.
Eine Farrah Fawcett - Frisur zur Musik von Baccara im Salon, Loriot im Fernsehen, Jürgen Drews im Radio - eine Zeitreise, die Spaß macht!
Das halboffene Ende könnte eine Fortsetzung andeuten.
Dann in der quietschbunten Welt der 1980er Jahre? Ich wäre wieder dabei!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Leuchtturm ohne Meer

Lighthouse Bookshop
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"Lighthouse Bookshop" ist eine Geschichte die recht ruhig beginnt.
Man lernt die Hauptpersonen kennen, ihr jeweiliger Hintergrund und ihre Vergangenheit werden dabei vorerst jedoch nur angedeutet.
Nach ...

"Lighthouse Bookshop" ist eine Geschichte die recht ruhig beginnt.
Man lernt die Hauptpersonen kennen, ihr jeweiliger Hintergrund und ihre Vergangenheit werden dabei vorerst jedoch nur angedeutet.
Nach dem plötzlichen Tod des Besitzers von Leuchtturm und Antiquariat, werden aus den zufällig zusammengewürfelten Fremden Freunde, die zusammenstehen und sich unterstützen.
Als ein von Cullen lange gehütetes Geheimnis ein ganz neues Licht auf den kleinen Ort Newton Dunbar und Teile seiner früheren Bewohner wirft, begeben sich Rachel und Toby auf Spurensuche.
Und was sie entdecken, ändert ihrer aller Zukunft!
Ich mochte besonders die liebenswerte Rachel sofort, genauso wie den verletzten Toby und die zu Beginn etwas ruppige Gilly.
Zuerst nur eine Art Versteck oder Fluchtort, werden Newton Dunbar und der Leuchtturm zu einem Ort, an dem diese drei sich nicht nur ihrer Vergangenheit stellen, sondern nach langer Zeit auch wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen können.
Und die Streithähne Edie und Ezra klären endlich ein lange zurück liegendes Missverständnis!
Der Handlungsort eines Leuchtturmes auf einem Hügel, Meilen entfernt vom Meer, vermittelt eine wunderschöne Atmosphäre und der sanfte Erzählfluss rundet das Wohlgefühl dieser zauberhaften Geschichte, bei der es vor allem um Freundschaft, Liebe und Vertrauen geht, beim lesen perfekt ab.
Nach "Fishergirl's Luck" ein weiterer charmanter literarischer Ausflug ins ländliche Schottland von Sharon Gosling!

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