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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2023

dramatisch und spannend

Malibu Rising
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Nina Riva lebt in Malibu. Sie ist bekannt für die Party des Jahres auf ihrem Anwesen. Dieses Jahr steht sie vor einer besonderen Herausforderung: Ihr Mann hat sie sitzen lassen und sich vor ihr ...

Nina Riva lebt in Malibu. Sie ist bekannt für die Party des Jahres auf ihrem Anwesen. Dieses Jahr steht sie vor einer besonderen Herausforderung: Ihr Mann hat sie sitzen lassen und sich vor ihr scheiden lassen. Nun muss sie sich auf dieser Party der Gesellschaft stellen....

Das Buch erzählt - mit vielen Zeitsprüngen zwischen Vergangenheit und dem Tag und der Nacht der Party - von Mike Riva und seiner großen Liebe, der er drei leibliche Kinder beschert hat und sie dennoch zweimal verlassen hat. Davon, wie diese daran zerbrach, und wie diese durch ihn ein zusätzliches, nicht leibliches Kind erhielt. Diese Geschichte ist keine, die man so einfach wegstecken mag, kein Wohlfühlroman. Alles, was es so an Themen für ein Drama gibt, wird gefühlt hineingepackt. Alkoholismus, Drogen, Ehebruch, ungeplante Schwangerschaften und ungkelärte Elternschaften, die Liebe und das Verlassen werden. Die einzige Konstante in dem Wirr-Warr sind die Geschwister, die sich ihre Familienkonstruktion sicher nicht ausgesucht haben, es aber gemeinsam durchstehen.

Mir gefiel der Erzählstil grundsätzlich sehr. Auch die Zeitsprünge mochte ich, denn die Geschichte der Elterngeneration in den 50ern fand ich auch sehr spannend. Was mich im zweiten Teil etwas störte, waren die mir dann doch zu vielen Perspektivwechsel. Es wurden Nebenhandlungen entworfen, die ich schon fast ein wenig zu viel fand. Eine Konzentration auf die Akteure der Familie hätte mir persönlich gereicht. Auch kam es mir dann zwischenzeitlich nach ganz schön viel Drama vor, das auch durch Andeutungen nochmals angefacht wurde. Dennoch fand ich die Geschichte sehr berührend und schön.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Leise und langsame Lovestory

Of Thunder and Rain (Färöer-Reihe 1)
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Die Geschichte einer jungen Frau, die auf einer Insel durch ihren Vater gefangen zu sein scheint oder sich zumindest selbst jede Chance auf ein Wegkommen nimmt trifft auf die einer erfolgreichen dänischen ...

Die Geschichte einer jungen Frau, die auf einer Insel durch ihren Vater gefangen zu sein scheint oder sich zumindest selbst jede Chance auf ein Wegkommen nimmt trifft auf die einer erfolgreichen dänischen Autors mit libanesischen Wurzeln, der sich hinter einem Pseudonym versteckt und nun Inspiration für einen völlig anderen Roman sucht, mit dem er sich nicht mehr hinter dem Pseudonym verstecken möchte, treffen hier aufeinander.
Der junge Autor aus Kopenhagen will eine Auszeit und strandet im B&B einer jungen Frau. Zwischen beiden knistert es von Anfang an, dennoch entwickelt sich die Liebesgeschichte sehr langsam. Zu vieles steht im Weg: das Pseudonym, ein depressiver Vater, Verletzungen aus früheren Beziehungen, Schüchternheit, fehlende Zukunftsperspektiven würde ich mal so diagnostizieren. Dennoch lässt sich die Anziehung nicht abstreiten...

Ich mochte die Geschichte sehr. Viele Momente haben mich sehr gefangen genommen. Nicht nur die beiden sehr sensibel wirkenden und eher introvertierten Charaktere, auch die Landschaft und die vielen Momente in der Natur fand ich sehr mitreißend auf eine sanfte, stille Art. Die Geschichte der beiden hat mich berührt und aufgewühlt. Was genau Schützen Pseudonyme eigentlich? Sind sie auch dafür da, unsere Erwartungen an Autor:innen besser zu erfüllen, um Schubladen zu bedienen? Ich fürchte, da steckt auch viel Wahrheit in dem Roman. Mir gefiel die Handlung sehr gut, einzig war mir das Ende dann etwas aprupt und ich hätte mir auch die eine andere Szene noch gewünscht, etwa wie auf die Ereignisse der vorletzten und letzten Tage reagiert wurde. Hier hätte man dem Buch noch ordentlich Tiefe geben können. So bleibt es eine wunderschön geschriebene Liebesgeschichte, die leise daherkommt und von der wunderschönen Natur lebt.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

nettes, unaufgeregtes Buch

Tilda Apfelkern. Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
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Tilda Apfelkern, die kleine weiße Maus, erlebt in diesem Band mehrere Abenteuer mit ihren Freund:innen. Einmal etwa ruft ihre Tante an und erzählt, dass sie schon zu alt ist, um das schwere Holz im Winter ...

Tilda Apfelkern, die kleine weiße Maus, erlebt in diesem Band mehrere Abenteuer mit ihren Freund:innen. Einmal etwa ruft ihre Tante an und erzählt, dass sie schon zu alt ist, um das schwere Holz im Winter zu tragen und friert. Ein anderes Mal entdeckt sie Motten, dann trifft sie ihren Freund Rupert, der ganz aufgeregt ist.

Die Geschichten sind schön illustriert und irgendwie nett. Meinen Kindern sind sie vielleicht etwas zu unaufgeregt, vielleicht sind die älteren einfach schon zu alt. Es sind wunderschöne Geschichten über die Jahreszeiten, Tiere und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

wichtiges Buch

Der Junge im Rock
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Kurz zum Inhalt des Buches: Es geht um einen Jungen, der einen Rock tragen will. Er findet Röcke schön, bequem und praktisch. Doch dieser Junge wird ausgelacht von den anderen Kindern - und vor allem von ...

Kurz zum Inhalt des Buches: Es geht um einen Jungen, der einen Rock tragen will. Er findet Röcke schön, bequem und praktisch. Doch dieser Junge wird ausgelacht von den anderen Kindern - und vor allem von den Erwachenen. Schließlich unterstützt ihn der Papa und zieht selbst auch einen Rock an....

Ich finde das Thema total wichtig und bei uns auch irgendwie aktuell. Zugegeben, bei uns war es nicht der Rock, der Thema wurde, sondern die Farben und der Nagellack sowie die Haarlänge. Eigentlich alles total harmlos, doch stoßen gerade Jungen hier durchaus auf einige Vorurteile. Während es dem Ältesten bei uns egal war, reagierte der Mittlere anders, wodurch ich Bücher wie dieses zur Bestärkung wichtig finde. In diesem Buch werden negative Reaktionen wieder reproduziert. Natürlich kann man sich jetzt fragen: Braucht es das? Wäre ein total klischeearmes Buch nicht besser, wo keiner ein Problem damit hat und Jungen einfach Röcke tragen dürfen? Ich habe mich das beim Lesen auch gefragt und ich denke: Ja, noch brauchen wir das. Ich wünsche mir, dass wir das Buch in 20 Jahren nicht mehr brauchen. Aber jetzt braucht es das. Denn: Zumindest unsere Realität ist in diesem Buch gespiegelt, Reaktionen wie im Buch an der Tagesordnung. Die Worte des Buches sind nah an der Realität und können Betroffenen das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Das Kind im Buch erlebt Hänselein, die man natürlich keinem Kind wünscht. Doch ich fürchte, spätestens in der Schule kann man sie davor nicht mehr beschützen. Da ist es gut zu erfahren: Ich bin nicht allein. Und ich bin okay, wie ich bin. Ich darf anziehen, was ich will. Pfeif auf die anderen! In diesem Sinn - (noch) ein wichtiges Buch!

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Auf in die Schule!

Die wilden Schulzwerge - Endlich Schule!
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Schulbeginn ist für alle Beteiligten ein Neuanfang. Und mit diesem sind Erwartungen verknüpft. Erwartungen, wie es werden wird; was man lernen wird. Die Kinder der 1c erwarten sich: Schreiben, rechnen, ...

Schulbeginn ist für alle Beteiligten ein Neuanfang. Und mit diesem sind Erwartungen verknüpft. Erwartungen, wie es werden wird; was man lernen wird. Die Kinder der 1c erwarten sich: Schreiben, rechnen, lesen lernen. Strafarbeiten, Klassenarbeiten - doch das wird anfangs gar nicht erfüllt. Im Gegenteil: Stattdessen gibt es Morgenkreis, Ausmalen und erzählen. Nichts Neues für die wissbegierigen Kinder der 1c. Und so überlegen sie gemeinsam, wie sie mit dieser Situation umgehen können.

Wir kennen die wilden Zwerge nicht so gut, aber doch ein wenig. Dass die Charaktere nicht alle wieder vorkommen und die Illustrationen ein wenig anders sind, hat uns nicht gestört. Wir fanden sie sehr ansprechend und auch das Verhältnis von Text und Bild hat uns gut gefallen. Was mir als Elternteil nicht so gut gefallen hat, waren 2 Aussagen:
1. "Gewöhn dich schon mal dran. Auf die Frauen muss man immer warten." - S. 3. Diese Aussage reproduziert unnötig Klischees und ist nicht gerade hilfreich, wenn man versucht, Genderklischees aufzubrechen
2. Bei den Wörtern mit A. hätte unter den Schimpfwörtern der Angeber, der auf Platz 4 kommt, gereicht. Das andere Schimpfwort fand ich für den Fortgang der Geschichte nicht notwendig und doch sehr kräftig. Ich weiß aber, dass die Reproduktion von Schimpfwörtern sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Außerdem störte es mich, dass die für Erstleser wirklich angenehme Schriftgröße auf der letzten Seite aufgegeben wird und die Schrift plötzlich klein wird.

Was mir hingegen wirklich sehr sehr gut gefallen hat:
- die große Fibelschrift
- die schönen Bilder, die auch klischeearm waren und wo auch PoC vertreten sind (wird auch thematisiert und ein wenig erzählt)
- die Wendung der Erzählung: Es wird die Möglichkeit von politischem Engagement im Kleinen aufgezeigt. Mitspracherecht wird auf friedliche Weise erkämpft, es kommt zu einem Kompromiss, was ich wirklich toll fand. Die Lehrerin reagiert überhaupt super, etwa auch auf die beiden Eltern, die sich übergriffig und unangemessen benehmen.
- Die Elemente, die aus der Lebensrealität der Kinder aufgenommen wurden. Ich finde das Buch greift wirklich wunderbar einen Aspekt auf, der für manche Kinder sicher genau ihre Empfindungen spiegeln wird - für andere Kinder wohl weniger. Doch genau das ist ja die Herausforderung als Lehrkraft - manche können (wie ein Kind im Buch) bereits lesen und alle Buchstaben, andere gar nichts. Hier einmal die Kinder mit Leistungsvorsprung mal aufzunehmem, finde ich gut.

Ich finde das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen. Ich werde beim Lesen die beiden Punkte, die mich störten, einfach abändern. Denn der Rest ist wirklich sehr gut gelungen!

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