Cover-Bild Idol in Flammen
(51)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 07.06.2023
  • ISBN: 9783462003024
Rin Usami

Idol in Flammen

Roman
Luise Steggewentz (Übersetzer)

Ein preisgekrönter Bestseller aus Japan von einer 21-jährigen Autorin, die zum Shootingstar der japanischen Literatur avanciert: Rin Usami.

Die Schülerin Akari ist von Masaki, einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe, besessen. Sie schreibt einen Blog, der ihm gewidmet ist, und verbringt Stunden im Internet auf der Suche nach Informationen über ihn und sein Leben. Als Gerüchte aufkommen, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, explodieren die sozialen Medien. Masakis Situation spitzt sich zu und droht auch Akaris Leben zu zerstören. Anstatt einen Weg zu finden, sich zu befreien, wird Akari noch fanatischer.

Ein Roman über Fankultur und die zerbrechliche Psyche junger Menschen von einer Autorin, die nicht viel älter ist als ihre Heldin. »Idol in Flammen« wirft ein grelles Licht auf die Geldmacherei der Popindustrie, die verführerische Macht der sozialen Medien und die gewaltige emotionale Leere, die sich auftut, wenn sich ein Idol als normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen entpuppt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Brandaktuell

0

Das Thema fanatische Fans, deren Lebensinhalt nur aus ihren Idolen besteht ist brandaktuell und wird leider meines Erachtens nach immer noch zu sehr bagatellisiert.
Einen Einblick in deren Psyche und ...

Das Thema fanatische Fans, deren Lebensinhalt nur aus ihren Idolen besteht ist brandaktuell und wird leider meines Erachtens nach immer noch zu sehr bagatellisiert.
Einen Einblick in deren Psyche und die fortschreitende Radikalisierung erhalten die geneigten Leser*innen in diesem Buch der 21-jährigen Autorin Rin Usami, der es auf besondere Art und Weise gelingt, sich in die Fans und die sie umgebenden psychischen und gesellschaftlichen Strukturen hinein zu versetzen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Schülerin Akari, die von dem Musiker Masaki total besessen ist. Als er gegenüber einem weiblichen Fan übergriffig wird und die sozialen Medien explodieren, muss Akari sich entscheiden. Kann sie sich distanzieren und einen neuen eigenen Lebensinhalt finden, oder wird sie noch fanatischer.
Die Stärke des Buches besteht darin, dass sich die Autorin einerseits gut in die Psyche der jungen Fans hineinversetzen kann, aber auch gesellschaftliche Strukturen, die Manipulation durch die Popindustrie und die Rolle der sozialen Medien nicht außer acht lässt.
"Idol in Flammen" ist ein wichtiges Buch, das definitiv Beachtung verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein Roman, der nicht aktueller sein könnte

0

In der Kürze liegt die Würze (ist normalerweise nicht mein Motto). Und doch konnte mich dieses 125-seiten-buch mit seiner nüchternen Art berühren und in einen Sog ziehen.

"Idol in flammen" erzählt eine ...

In der Kürze liegt die Würze (ist normalerweise nicht mein Motto). Und doch konnte mich dieses 125-seiten-buch mit seiner nüchternen Art berühren und in einen Sog ziehen.

"Idol in flammen" erzählt eine Geschichte, die nicht aktueller sein könnte und gibt einen tiefen Blick in (obsessive) fankulturen und stellt die Frage danach, wie lange man seinem Idol treu bleibt. Wie emotional abhängig sich Fans machen. Und wie zerbrechlich diese abhängigkeit macht.

125 Seiten Einblick in das Leben eines Fans, wie es vielleicht an manchen Stellen vertraut aussieht. Poster an der Wand, gekaufte Alben. Ein paar TV-Mitschnitte, Ordner mit Infos, eine Art Altar im Zimmer. Arbeiten für Konzerte, Schule vernachlässigen für Content. Ein Idol als Mittelpunkt des eigenen Lebens, ein wenig Vergessen der eigenen Identität. Die Frage danach, wie weit man für ein Idol gehen würde. Der Wunsch danach, jede einzelne Sekunde, jedes einzelne Wort des Idols zu analysieren. Die Obsession, treu zu sein. Für immer.

Vom Klappentext habe ich mir ein bisschen mehr “Drama” in Akaris Fan-Dasein erwartet - mehr aktives Handeln - doch sie bleibt eher im Hintergrund, im digitalen, im passiven. Doch genau dadurch wurde die Geschichte direkt noch einen Hauch realer, weil Akari nicht so "delusional" wirkt, wie es beispielsweise in der koreanischen Popkultur "Sasaengs" tun.

“Idol in Flammen” ist auf eine nüchterne und knappe Art dennoch berührend und hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Es zeigt erschreckende Abgründe und dabei Dinge, die so real und alltäglich im Fan-Dasein sein können.


[4 sterne für die story, von der ich mir an manchen stellen doch ein kleines bisschen mehr seiten erhofft hätte. vielleicht kann ich mich aber auch nur zu gut in geschichten über obsessive fans verlieren

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Fankultur bestimmt ihr Leben...

0

Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.

In der Geschichte geht ...

Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.

In der Geschichte geht es um Akari, die seit einem Jahr von einem Idol aus einer J- Pop- Band regelrecht besessen ist. Sie gibt ihr letztes Hemd, um Masaki auf Konzerten nahe zu sein und Fanartikel kaufen zu können. Nur dafür geht sie nach der Schule arbeiten. Doch wie weit darf Fankultur wirklich gehen?

Der Schreibstil Usamis ist eher nüchtern, wartet aber mit tollen sprachlichen Bildern und Vergleichen auf, so dass man sich das Geschilderte gut vorstellen kann.

Durch den Roman wurde mir erst so richtig klar wie die Branche rund um J- Pop- Bands funktioniert und warum gerade das junge und beeinflussbare Menschen mitunter süchtig machen kann.

Als das Thema Körperhygiene angesprochen wird bzw. das Fehlen davon, da hatte ich starke Charlotte Roche Vibes alias Feuchtgebiete.

Beim Lesen wundert man sich wie ein junger Mensch so sehr in etwas aufgehen kann, denkt man jedoch selbst an sich als Teenager zurück, so weiß man selbst für wen man geschwärmt hat an Stars, nur vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil dies durch das Fehlen sozialer Medien so gar nicht möglich war wie heute.

Am meisten hat mich berührt wie sehr Akari doch eigentlich unter etwas ganz anderem leidet, aber anstatt ihre Eltern ihr helfen, wird sie nur unter Druck gesetzt. Sie soll sich fügen und ein brauchbares Mitglied der Gesellschaft sein. Nur ist die Frage wer das definiert?

Fazit: Ein toller Roman über Fankultur, die über Grenzen geht. Das Gelesene wird bei mir lange nachhallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus, lasst euch bitte auf das Erzählte ein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2023

FANatismus

0

MEINUNG:

Bei Idol in Flammen hat wieder meine Liebe zu Büchern aus Asien zugeschlagen. Ich lese relativ viel aus diesem Kulturraum und suche immer wieder nach neuen Buchideen. Die Autorin Rin Usami, die ...

MEINUNG:

Bei Idol in Flammen hat wieder meine Liebe zu Büchern aus Asien zugeschlagen. Ich lese relativ viel aus diesem Kulturraum und suche immer wieder nach neuen Buchideen. Die Autorin Rin Usami, die erst 21 Jahre alt ist, wird in Japan als Shootingstar gefeiert.

Akari, eine junge Schülerin, ist großer Fan von Masaki, der Mitglied einer sehr beliebten J-Pop-Gruppe ist und sie ist nicht nur normaler Fan, sondern ich würde es schon eher als Fanatismus beschreiben. Akari hat Masaki praktisch ihr ganzen Leben gewidmet. Sie verbringt ihre gesamte Freizeit damit Masaki zu beobachten. Sie schreibt einen Blog, in dem sie Einschätzungen zu seinen Verhaltensweise gibt, womit sie selbst einen gewisse Bekanntheit erreicht. Akari geht nebenbei arbeiten, um Geld für Konzertkarten und Merchandise zu bekommen, obwohl sie nicht besonders geeignet für den Job. Außerhalb ihrer Leidenschaft für Masaki hat sie kein soziales Leben. Sie lässt die Schule enorm schleifen, was zu großen Konflikten mit ihrer Familie führt. Ich fand es wirklich erschreckend, wie ein junger Mensch wie Akari sich so reinsteigern kann, obwohl sie Masaki noch nicht einmal  persönlich kennt. Dramatisch wird es als die Masaki Welt in Wanken gerät. Erst gibt es Vorwürfe, dass er eine Frau angegriffen haben soll und dann kommt es zu weiteren Auswirkungen auf die Karriere. Für Akari bricht eine Welt zusammen, vor allem als sie damit konfrontiert wird, dass Masaki auch nur ein Mensch ist.

FAZIT:

Idol in Flammen zeigt auf wie eine junge Frau ihr komplettes Leben aufgibt bzw. eine jungen Popstar zu ihrem Lebensinhalt macht. Eine erschreckende, aber dennoch wichtige Geschichte. Eine empfehlenswertes schmales Büchlein für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2023

Erschreckend

0

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin das erschreckende Innenleben der weiblichen Hauptperson sehr gut einfängt. Sie ist nicht einfach nur ein Fan, sondern hat ihr ganzes Leben auf Masaki ...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin das erschreckende Innenleben der weiblichen Hauptperson sehr gut einfängt. Sie ist nicht einfach nur ein Fan, sondern hat ihr ganzes Leben auf Masaki ausgerichtet und es ist irgendwie traurig zu sehen, wie sie sich dabei verliert. Die Autorin zeigt, wie schnell es passieren kann, dass man sich in einem Fandom verliert - vor allem, wenn die Lebensumstände schwierig sind, und macht sehr deutlich, wie Fandoms funktionieren und die Sichtweise von Fans aussieht. Auch wenn hier Extreme dargestellt werden, bestehen diese Strukturen auch für reale Künstler:innen, was das Buch umso interessanter macht.
Darüber hinaus beschäftigt sich das Buch mit dem Thema Shitstorms und macht deutlich, wie schnell Menschen auf Hate-Trains aufspringen, anstatt sich selbst eine Meinung zu bilden oder darüber nachzudenken, dass hinter jeder Berühmtheit ein echter Mensch mit eigenen Problemen steckt. Demnach werden die dunkelsten Abgründe des Berühmt- und Fandaseins offengelegt und sichtbar, wie beide Seiten zu kämpfen haben.
Manches wird in dem Buch eher offengelassen - wie z.B. die Gesundheit der weiblichen Hauptperson, da nur am Rande erwähnt wird, dass sie Medikamente nehmen muss oder auch Masakis Sicht zu seinem Kinderstarsein, zu dem seine Mutter ihn eventuell gedrängt haben könnte. Das lädt zum Nachdenken ein und setzt gleichzeitig die Gefühle der Charaktere in den Fokus.

Fazit: Ein wirklich gutes, wenn auch erschreckendes Buch, das deutlich macht, dass wir alle nur Menschen sind und Denkweisen extremer Fans sowie Strukturen von Fandoms offenlegt, die nicht nur in Japan, sondern überall existieren können - trotz erfundener Charaktere absolut echt wirkend.