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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Eine kurze Begegnung

Eine kurze Begegnung
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Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis ...

Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis Gefühle von Gefangenheit werden anschaulich dargestellt. Ich konnte mit ihr mitfühlen und verstehen, warum sie sich in ihrer Familie nicht gesehen fühlt. Sehr deutlich wird der Druck, dem Mizuki und allgemein Frauen in Japan ausgesetzt sind. Dadurch wird sehr verständlich, warum sie auf die Abenden mit Freundinnen hinfiebert, an denen sie sie selbst sein kann. Die Begegnung mit Kiyoshi lässt Mizuki zum ersten Mal wieder träumen und ich mochte die Dynamik zwischen den beiden. Er lässt Mizuki atmen und hilft ihr dabei, in einer Gesellschaft, in der Frauen in bestimmte Rolle gezwängt werden und sie sich in Was-Wäre-Wenns verliert, wieder zu sich selbst zu finden.
Mizuki habe ich als Charakter sehr spannend gefunden, weil sie eine zeitlang in den USA gelebt und viele ausländische Freundinnen hat. Dadurch kennt sie nicht nur die einheimische Sicht auf Japan, sondern auch die einer Rückkehrerin und ihrer zugezogenen Freundinnen. Diese unterschiedlichen Perspektiven liefern einen runden Blick auf die Gesellschaft Japans.
Politisch oder stark negativ wird das Buch aber nicht. Es bleibt menschlich und im Verlauf der Handlung wird auch sehr deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist und dass auch in Alltäglichem Erfüllung gefunden werden kann. Dass Zweifel in Ordnung sind, aber das Herz letztendlich immer weiß, was wirklich richtig ist. Mizukis Entwicklung bis zum Ende zu verfolgen ist wirklich sehr spannend und regt zum Nachdenken an.

Fazit: Unter welchem Druck stehen Frauen in Japan und wie lange halten sie es aus, in den Rollen zu bleiben, in denen sie sich gefangen fühlen? Antworten auf diese Fragen liefert Mizukis Geschichte, die spannende Einblicke in das Frauenbild Japans wirft.

Veröffentlicht am 10.10.2023

Der große Wunsch

Der große Wunsch
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Das Buch ist aufgrund der ernsten Thematik sehr erdrückend. Die Gefühle von Murad werden sehr anschaulich dargestellt, sodass man nicht anders kann, als sich mit ihm um seine Tochter zu sorgen. Im Buch ...

Das Buch ist aufgrund der ernsten Thematik sehr erdrückend. Die Gefühle von Murad werden sehr anschaulich dargestellt, sodass man nicht anders kann, als sich mit ihm um seine Tochter zu sorgen. Im Buch stehen nicht die politischen und religiösen Konflikte im Fokus, sondern menschliche Beziehungen und Gefühle - und das macht es so nahbar. Es wird sehr deutlich, dass Menschenleben betroffen sind und wie leicht es passieren kann, dass Menschen wie Naima oder ihr Ehemann extremistischen Gruppen beitreten.
Leicht ist die Lektüre nicht, aber es lohnt sich, bis zum Schluss dranzubleiben. Das Buch hat eine starke Sogwirkung, sodass man immer weiterlesen möchte und der Autor baut immer wieder spannende Wendungen und Hoffnungsschimmer ein. Oberflächlich betrachtet, wirkt das Buch wie eine Abenteuerreise, aber es steckt viel mehr dahinter. Die Suche nach den Antworten auf die vielen Warums des Vaters, der nicht verstehen kann, wie seine Tochter ein sicheres und freies Land wie Deutschland gegen eine Konfliktregion eintauschen konnte. Die Frage nach seinen möglichen Fehlern. Das Beschäftigen mit seinen eigenen Wurzeln.
All das verpackt der Autor in ein rundes Bild, sodass das Buch eine einmalige Atmosphäre hat und auch nach Beenden nicht loslässt, weil man sich mehr mit den Themen beschäftigt.

Fazit: Ein spannendes Buch mit einer Sogwirkung, das einige ernste Themen aus einer sehr menschlichen Perspektive betrachtet.

Veröffentlicht am 14.08.2023

It happened with you

It happened with you
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Die Fortsetzung zu It happened one summer hat mir besser als der erste Band gefallen, weil sie mehr Tiefe beinhaltet. Im ersten Band wirkt Hannah im Vergleich zu ihrer Schwester unscheinbar. Dass aber ...

Die Fortsetzung zu It happened one summer hat mir besser als der erste Band gefallen, weil sie mehr Tiefe beinhaltet. Im ersten Band wirkt Hannah im Vergleich zu ihrer Schwester unscheinbar. Dass aber viel in ihr steckt, wird in ihrer eigenen Geschichte deutlich. Vor allem ihre Liebe für Musik ist zu spüren und sie wirkt wie eine gefestigte Person, die weiß was sie will und im Gegensatz zu ihrer Schwester nicht mehr viel Wachstum benötigt.
Das braucht dafür aber Fox, der kein Interesse an ernsthaften Beziehungen hat. Wie sehr ihm Hannah den Kopf verdreht, ist auf jeder Seite zu spüren und ständig wartet man auf den Moment, in dem er einsieht, dass er jetzt bereit dafür ist, sich zu binden. Bis das passiert dauert es und es gibt einige süße Momente zwischen beiden und vor allem auch tiefgründige Gespräche, die die Vergangenheit beider thematisieren.
Genau das mochte ich an der Fortsetzung, denn im ersten Band ging alles für meinen Geschmack zu schnell. Außerdem ist es unterhaltsam zu sehen, wie Fox auf Hannah warten muss, weil er das nicht gewohnt ist und sie ihm deutlich macht, auf nichts Oberflächliches einlassen zu wollen. Demnach sorgt auch die Fortsetzung für viele unterhaltsame Lesestunden.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die nicht nur Unterhaltung, sondern auch überraschend viel Tiefe liefert.

Veröffentlicht am 12.08.2023

Chain of Thorns

Chain of Thorns
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Den Abschlussband der Die letzten Stunden-Reihe zu lesen, hat sich angefühlt wie nach Hause zu kommen. Mit dem Schattenjäger-Universum hat Cassandra Clare einfach eine besondere Welt geschaffen, die sich ...

Den Abschlussband der Die letzten Stunden-Reihe zu lesen, hat sich angefühlt wie nach Hause zu kommen. Mit dem Schattenjäger-Universum hat Cassandra Clare einfach eine besondere Welt geschaffen, die sich echt anfühlt und authentische Charaktere liefert. Das ist auch in Chain of Thorns zu spüren. Die Figuren habe ich bereits in den ersten beiden Bänden ins Herz geschlossen und hier noch mehr, weil sie so starke Entwicklungen durchlaufen.
Der Spannungsaufbau ist gut gelungen, weil das Buch unerwartete Wendungen liefert und am Ende die Leser:innen ein für Cassandra Clare typisches großes Finale erwartet. Neben viel Action punktet auch der Abschlussband mit großen Emotionen und die Romantik kommt ebenfalls nicht zu kurz. Es ist einfach eine gewaltige Welt, die einen fesselt. An den Liebesgeschichten mag ich vor allem die langsame Entwicklung, weil man als Leser:in nicht anders kann als mitzufiebern und zu hoffen.
Begeistert hat mich auch die magische Atmosphäre des Buchs, die es so besonders macht und dafür sorgt, dass man alles um sich herum vergessen kann. Fest steht, ich werde die Charaktere vermissen.

Fazit: Ein spannender Abschluss voller Emotionen.

Veröffentlicht am 20.07.2023

Erschreckend

Idol in Flammen
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Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin das erschreckende Innenleben der weiblichen Hauptperson sehr gut einfängt. Sie ist nicht einfach nur ein Fan, sondern hat ihr ganzes Leben auf Masaki ...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin das erschreckende Innenleben der weiblichen Hauptperson sehr gut einfängt. Sie ist nicht einfach nur ein Fan, sondern hat ihr ganzes Leben auf Masaki ausgerichtet und es ist irgendwie traurig zu sehen, wie sie sich dabei verliert. Die Autorin zeigt, wie schnell es passieren kann, dass man sich in einem Fandom verliert - vor allem, wenn die Lebensumstände schwierig sind, und macht sehr deutlich, wie Fandoms funktionieren und die Sichtweise von Fans aussieht. Auch wenn hier Extreme dargestellt werden, bestehen diese Strukturen auch für reale Künstler:innen, was das Buch umso interessanter macht.
Darüber hinaus beschäftigt sich das Buch mit dem Thema Shitstorms und macht deutlich, wie schnell Menschen auf Hate-Trains aufspringen, anstatt sich selbst eine Meinung zu bilden oder darüber nachzudenken, dass hinter jeder Berühmtheit ein echter Mensch mit eigenen Problemen steckt. Demnach werden die dunkelsten Abgründe des Berühmt- und Fandaseins offengelegt und sichtbar, wie beide Seiten zu kämpfen haben.
Manches wird in dem Buch eher offengelassen - wie z.B. die Gesundheit der weiblichen Hauptperson, da nur am Rande erwähnt wird, dass sie Medikamente nehmen muss oder auch Masakis Sicht zu seinem Kinderstarsein, zu dem seine Mutter ihn eventuell gedrängt haben könnte. Das lädt zum Nachdenken ein und setzt gleichzeitig die Gefühle der Charaktere in den Fokus.

Fazit: Ein wirklich gutes, wenn auch erschreckendes Buch, das deutlich macht, dass wir alle nur Menschen sind und Denkweisen extremer Fans sowie Strukturen von Fandoms offenlegt, die nicht nur in Japan, sondern überall existieren können - trotz erfundener Charaktere absolut echt wirkend.