Cover-Bild Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.05.2023
  • ISBN: 9783847901426
C. K. McDonnell

Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht

Ein Dublin-Krimi
André Mumot (Übersetzer)

Als ihn das erste Mal jemand umbringen wollte, war es ein Zufall. Das zweite Mal war volle Absicht.

Jetzt ist Paul Mulchrone auf der Flucht vor Leuten, die er nicht kennt und von denen er nicht weiß, warum sie ihn töten wollen. Seine einzigen Verbündeten sind eine Krankenpflegerin, die definitiv zu viele Krimis gelesen hat und Paul mit gefährlichem Halbwissen berät, und ein abtrünniger Kommissar mit einem ungesunden Hang zu Alkohol und roher Gewalt.

Gemeinsam müssen sie das berüchtigtste Verbrechen in der Geschichte Irlands lösen - ansonsten sind sie bald selbst nur noch Geschichte ...



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2023

Schwarzhumorig, herrlich leichtfüßig und wunderbar irisch

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Paul lebt von einer kleinen, testamentarisch von seiner Großtante verfügten finanziellen Unterstützung. Die bekommt er aber nur, solange er nichts anderes verdient und auch nur dann, wenn er monatlich ...

Paul lebt von einer kleinen, testamentarisch von seiner Großtante verfügten finanziellen Unterstützung. Die bekommt er aber nur, solange er nichts anderes verdient und auch nur dann, wenn er monatlich 6 Sozialstunden ableistet. Um dieser von ihm gehassten Frau eins auszuwischen, hält er sich seit Jahren an diesen Deal. Seine Sozialstunden leistet er in einem Hospital ab, in dem er alten, sterbenden Menschen Besuche abstattet, die ihn aufgrund Demenz etc. für einen nahen Anverwandten halten. Paul hat schließlich ein Allerweltsgesicht und könnte jeder sein. Eines Tages sticht einer der alten Patienten Paul unerwartet ein Messer in die Schulter und stirbt dann selbst an einem Herzinfarkt. Blöd nur, dass dieser Mann an einer krummen Sache, bekannt als der Rapunzel-Fall, beteiligt war und nun Paul ins Fadenkreuz der Gauner gerät. Er fürchtet um sein Leben und kann niemandem trauen. Bis auf Krankenschwester Brigit, die sich für Pauls missliche Lage verantwortlich fühlt und die ihm da raushelfen will. Klar landen sie dann beide in der Bredouille und da ist dann auch noch Bunny McGarry, der versoffene Polizist mit den, hm, nennen wir es unüblichen Methoden. Kann das ungleiche Team den Rapunzel-Fall nach so vielen Jahre lösen und damit ihre eigene Haut retten?

Irgendwie wird keine Zusammenfassung der Story so wirklich gerecht. Hier passiert so viel, es gibt viele Figuren, die wichtig und einige, die echte Arschgeigen sind (das kommt nicht von mir, das steht so im Buch). Ich dachte mir die ganze Zeit, dass ich diese Story bitte unbedingt verfilmt haben möchte. Ein schwarzhumoriger und dennoch super spannender Dumblin-Krimi, der rasant und kurzweilig ist. Wie diese so unterschiedlichen Charaktere hier zusammenspielen, sich anziehen und abstoßen zugleich, wie nach und nach Pauls Geschichte ans Licht kommt und was es letztlich mit dem Rapunzel-Fall auf sich hat, das alles ist echt brillant aufgebaut. Bunny McGarry, der Namensgeber des Titels, kommt natürlich im Buch vor, ist aber nicht die Hauptfigur. Das sind Paul und Brigit und auch der Polizist Jimmy Stewart und sein Partner Wilson. Und ach, noch viele mehr. Ich liebe sie alle! Zusammen ergeben sie ein wahres Lese-Feuerwerk, das mich mehrfach lauthals halt lachen lassen, mich aber genauso auch in den Bann gezogen hat. Das Ende, das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, was mir super gefallen hat.

Für Fans humorvoller, actionreicher Unterhaltung mit einmaligen, einprägsamen Charakteren und einer rundum gelungenen Story eine absolute Empfehlung. Wer mal wieder richtig lachen will, sollte hier zugreifen. Von mir ganz klar 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Ich habs geliebt

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Paul lebt an der Armutsgrenze – und das freiwillig. Na ja, nicht so ganz freiwillig, aber um es seiner verstorbenen Tante zu zeigen. Er weiß selbst, dass das bescheuert ist, aber er kann auch nicht damit ...

Paul lebt an der Armutsgrenze – und das freiwillig. Na ja, nicht so ganz freiwillig, aber um es seiner verstorbenen Tante zu zeigen. Er weiß selbst, dass das bescheuert ist, aber er kann auch nicht damit aufhören. Seine Zeit verbringt er mit der Jagd nach Schnäppchen und damit alten und kranken Menschen Gesellschaft zu leisten. Er hat ein Allerweltsgesicht – jeder glaubt ihn zu erkennen. Dumm nur, dass einer von diesen alten Menschen plötzlich versucht Paul zu ermorden. Er ahnt nicht, wo der da reingeraten ist. Die Sache ist so viel größer, als er es erfassen kann und schon bald ist wieder jemand hinter ihm her, dieses Mal ist es aber keine Verwechslung und er und die Krankenschwester, die ihm das alles überhaupt erst eingebrockt hat, befinden sich fortan in ständiger Lebensgefahr.


Ich liebe dieses Buch. Ich liebe es einfach – wie auch die anderen Bücher von C.M. MacDonnell.

Die Charaktere sind wie immer schräg – ich meine allein schon Pauls ungewöhnlicher „Job“, dann noch die Tatsache, dass er wegen eines Weitpinkelwettbewerbs mit seiner verstorbenen (!!!) Tante an der Armutsgrenze lebt – muss ich noch mehr sagen? Auch die Krankenschwester, die ihm das alles eingebrockt hat, ist sehr eigen. Sie ist, zum Beispiel, eine Gefahr im Straßenverkehr und kann irgendwie kaum mit Paul reden, ohne zu streiten. Auch die Ermittler in dem Fall sind sehr eigen, aber liebenswert. Bunny McGarry ist zu Beginn nicht sehr präsent, aber nicht weniger schräg. Aber auch Nebencharaktere, wie ein Arzt, der Paul versorgt, sind zum Schießen. Dabei driftet das Buch aber nicht in Richtung Klamauk ab. Es ist durchaus spannend und interessant.

Der Fall, um den es geht, ist recht komplex. Trotzdem kann man gut folgen. Es gibt recht viele Charaktere, aber ich habe den Überblick behalten und fand auch die Auflösung glaubwürdig.

Was ich besonders gern mochte, war, dass man die Charaktere mehr und mehr kennengelernt hat, manche besser, manche weniger gut, aber das Buch, selbst wenn es etwas abgedriftet ist, jede Information verwertet hat.


Fazit: Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es war so interessant, die Charaktere sympathisch und so herrlich schräg, dass man sie einfach mögen muss. Sie alle haben ihre Stärken und Schwächen, stellen sich mal doof an oder heldenhaft und schaffen es, die Waage zu halten zwischen witzig und ernst. Mir gefiel auch der Kriminalfall, vor allem, wie der sich immer mehr entfaltet hat. Ich persönlich, hätte mir aber zu einem Teil noch einen extra Epilog gewünscht.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne. Ich hab’s echt geliebt.

Mein Tipp: Ich persönlich mag die Hörbücher des Autors sehr gern. Dadurch kommen die schrägen Charaktere noch etwas besser raus.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Ein Psycho kommt selten allein

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Paul Mulchrone ist ein junger Mann, der absichtlich an der Armutsgrenze lebt, um seiner toten Tante eins auszuwischen. (Fragt nicht.) Dafür arbeitet er im sozialen Bereich und dank seines völligen Allerweltsgesichts ...

Paul Mulchrone ist ein junger Mann, der absichtlich an der Armutsgrenze lebt, um seiner toten Tante eins auszuwischen. (Fragt nicht.) Dafür arbeitet er im sozialen Bereich und dank seines völligen Allerweltsgesichts glauben immer wieder Leute, ihn zu kennen. Als daher ein dementer alter Mann auf ihn losgeht und versucht, ihn umzubringen, ist das eher Pech und Zufall. Als dann ein gar nicht dementer Mensch versucht, ihn mit einer Sprengladung im Auto hochzujagen, ist das volle Absicht. Und plötzlich wird Paul gejagt, selbst bei der Polizei ist er nicht sicher. Nur noch Brigit - eine Krankenschwester - und ausgerechnet der Alkoholiker und Aggressionsproblemhaber Bunny McGarry halten zu ihm.

Was für ein herrlicher Lesespaß - aber haben wir von McDonnel was anderes erwartet? Natürlich nicht. Auch wenn das Buch erst jetzt auf Deutsch erscheint, ist es vor den Stranger Times Büchern erschienen und schon hier kann man dem Autor skurrile, schräge Typen, eine absurde, witzige Handlung und einen wirklich angenehmen Schreibstil assistieren. Ein paar Sachen sind natürlich ein bisschen vorhersehbar, andere dafür wieder so herrlich komisch und abwegig, dass man aus dem Schmunzeln nicht mehr rauskommt. Alles in allem eine wunderbare Lektüre und obwohl gerade die titelgebende Person oft genug durch Abwesenheit glänzt, wird er zu dem Zeitpunkt nicht vermisst und mehr als würdig durch die anderen Charaktere vertreten. Bin auf Teil 2 sehr gespannt! 4.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 21.07.2023

Kurioser Krimi in Überschallgeschwindigkeit

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Meine erste literarische Begegnung mit dem irischen Autor C. K. McDonnell (bürgerlich: Caimh McDonnell) liegt etwa ein Jahr zurück, als ich seinen Urban Fantasy-Krimi „The Stranger Times“ las. Inzwischen ...

Meine erste literarische Begegnung mit dem irischen Autor C. K. McDonnell (bürgerlich: Caimh McDonnell) liegt etwa ein Jahr zurück, als ich seinen Urban Fantasy-Krimi „The Stranger Times“ las. Inzwischen steht mit „Love Will Tear Us Apart“ bereits Teil drei der „Stranger Times“-Serie in den Startlöchern, dessen Erscheinen im September 2023 geplant ist. Schon beim Auftaktband habe ich mich damals köstlich über allerhand Skurrilitäten und die überaus illustren Darsteller amüsiert. Dass der Autor auch als Stand-up-Comedian seine Brötchen verdient, ist da nur allzu plausibel.

Am 26. Mai 2023 erschien mit „Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht“ bei Eichborn nun der Erstling der „Dublin Trilogy“, einer neuen Krimireihe, in der eben jener Bunny McGarry ermittelt.

Bunny McGarry ist ein typischer Anti-Held. Er trinkt (sogar für irische Verhältnisse) übermäßig viel Alkohol, schielt, ist ebenso beleibt wie unkonventionell, steht dafür jedoch kompromisslos hinter den Seinen. Aber ganz ehrlich? So richtig ans Herz gewachsen ist mir Detective Sergeant McGarry nach diesem ersten Dublin-Krimi (noch) nicht. Er ist zweifelsohne originell, aber kein Sympathieträger. Vielleicht liegt es daran, dass er eher selten auftaucht.

Da ist mir Paul Mulchrone, dem im Buch aus zunächst unerfindlichen Gründen nach dem Leben getrachtet wird, bei Weitem lieber. Eigentlich will er der Krankenschwester Brigit Conroy nur einen Gefallen tun, als er im St.-Kilda’s-Hospiz einem schwerkranken, alten Mann Gesellschaft leisten soll. Doch dann gerät die Situation vollkommen außer Kontrolle, der Alte stirbt, und urplötzlich finden sich Paul und Brigit auf der Flucht wieder – ohne zu wissen, wovor oder vor wem. Das klärt Autor McDonnell allerdings später im Laufe der Geschichte auf – und auch, was das Ganze mit dem berühmten „Rapunzel-Fall“ zu tun hat, dem berüchtigtsten irischen Kriminalfall.

In rasantem Tempo rauschen Schwester Conroy und Paul Mulchrone auf der Flucht vor ihren bis dato noch unbekannten Verfolgern also Chaos stiftend durch Dublin – und die Romanhandlung steht den beiden in Sachen Geschwindigkeit in nichts nach. Für meinen Geschmack ging es oft zu rasant voran, was dazu führt, dass man als Leser das Gefühl hat, der Handlung immer ein Stück hinterherzuhecheln.

Trotz dieser Überschallgeschwindigkeit und der sich permanent überschlagenden Ereignisse feiere ich den in Manchester lebenden C. K. McDonnell für seinen herrlichen britischen Humor, vor dem „Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht“ nur so strotzt. Auch die handelnden Personen sind ebenso wunderbar überdreht wie einzigartig. Sie feuern Dialoge wie Gewehrsalven ab und sind an Schrulligkeit nicht leicht zu überbieten. Das ist auch André Mumot zu verdanken, der den Krimi mit dem Originaltitel „A Man With One Of Those Faces“ mit sehr viel Authenzität ins Deutsche übersetzt hat.

Bei „Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht“ handelt es sich interessanterweise um das Debüt von C. K. McDonnell. Der brillante Humor und seine Vorliebe für kuriose Persönlichkeiten spiegelt sich auch in seiner später verfassten, aber in Deutschland vor „The Dublin Trilogy“ erschienenen „Stranger Times“-Reihe wider.

Man darf gespannt sein, wann der nächste Band von „The Dublin Trilogy“, dessen Originaltitel „The Day That Never Comes“ lautet, auf Deutsch erscheint. Wenn es so weit ist, werde ich das Buch ganz bestimmt lesen – in der Hoffnung, dass es dann ein wenig gemäßigter zugeht. 😉

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