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Veröffentlicht am 21.07.2023

Bisher mein bester Krimi des Jahres

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Axel Petermann ist ein bekannter Kriminalist, Profiler. Jetzt habe ich ihn auch als Teil eines Autorenduos kennenglernt. Gemeinsam mit Petra Mattfeldt hat er den True-Crime-Roman „Im Kopf des Bösen. Der ...

Axel Petermann ist ein bekannter Kriminalist, Profiler. Jetzt habe ich ihn auch als Teil eines Autorenduos kennenglernt. Gemeinsam mit Petra Mattfeldt hat er den True-Crime-Roman „Im Kopf des Bösen. Der Sandmann“ geschrieben, der im Verlag blanvalet erschienen ist.

„Schlaf nun friedlich und vergiss alle deine bösen Träume."
Als ich diesen Satz gelesen hatte, musste ich an eine frühere OP denken, als sich der Anästhesist bei mir mit den Worten vorstellte: „Ich bin Sandmann.“ Ich fühlte mich damals gut aufgehoben. Doch wie ist es wohl den Kindern ergangen? Was haben sie gefühlt? Hatten Sie Angst? Oder fühlten sie sich auch geborgen?

Eines hatten die Jungen gemeinsam, auch wenn sie an unterschiedlichen Orten gefunden wurden: Sie waren erfroren, lagen aber da wie schlafend, und alle hatten einen Teddybären fest an sich gedrückt. Zur „Sonderkommission Sandmann“ gehört Sophie Kaiser, eine ambitionierte Fallanalytikerin. Sie hat das Asperger-Syndrom und dadurch eine besondere Art. Manchmal ist sie sehr direkt und hat es dadurch nicht immer ganz leicht. Ich mag sie und ihren Ehrgeiz.

In einem zweiten Erzählstrang geschieht ein weiteres Verbrechen in einer anderen Stadt. Dort ermittelt der Kommissar Leonhard Michels. Haben die beiden unterschiedlichen Fälle etwas miteinander zu tun? Es scheint Gemeinsamkeiten zu geben.

Das Buch ist der Hammer! Die Zusammenarbeit zwischen Sophie und Leonhard geschieht auf Augenhöhe und ich fühle mich bei den beiden Ermittelnden sehr wohl. Leonhard ist endlich mal jemand, der Sophie sein lässt, wie sie ist. Und das funktioniert doch richtig gut!

Mir gefällt die gemeinsame Autorenarbeit von Axel Petermann und Petra Mattfeldt sehr. Vor allem der Schreibstil ist großartig und unglaublich packend. Was mir am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass Spannung erzeugt wird, ohne dass das Geschehen besonders blutrünstig geschildert wird.

Im Nachwort gibt es Hinweise auf die als Grundlage dienende realistische Mordserie und dazu viele Erklärungen. Dadurch werden alle eventuell noch offenen Fragen zufriedenstellend beantwortet.

Nachdem ich nur so durch das Buch geflogen bin, bleibt mir nur zu sagen: „Mehr Spannung geht nicht! Aber hoffentlich ein weiterer Fall für Sophie und Leonhard.“ Darum meine volle Leseempfehlung für den besten Krimi, den ich in diesem Jahr gelesen habe!

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Anspruchsvoll und aufrüttelnd

Ninive
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Auf dem Cover ist ein aufgeschlagenes altes Buch zu sehen, leicht vernebelt – die Bibel? Der Gedanke liegt nah, wenn ich den Titel „Ninive“ lese, und gleich kommt mir die Bibelgeschichte von Jona und dem ...

Auf dem Cover ist ein aufgeschlagenes altes Buch zu sehen, leicht vernebelt – die Bibel? Der Gedanke liegt nah, wenn ich den Titel „Ninive“ lese, und gleich kommt mir die Bibelgeschichte von Jona und dem Wal in den Sinn.
Doch die Geschichte von Franz J. Brüseke spielt, auch wenn es Parallelen gibt, nicht in der Vergangenheit, sondern eher in naher Zukunft. Der Protagonist Jonathan bekommt in einem Traum den merkwürdigen Auftrag, ein letztes Buch zu schreiben, in dem es nur um das Wichtigste geht. Er macht sich auf den Weg und die Suche nach dem Wichtigsten.
Eine Welt ohne Bücher, wie sie uns in dem Roman begegnet, kann und möchte ich mir nicht vorstellen. Ebenso wenig wie Kirchen und prunkvolle Dome, die leergeräumt und entweiht werden. Ein brisantes Thema, das Brüseke behandelt, denn auch, wenn es im Augenblick noch so klingt, als ob vieles überspitzt dargestellt wird, ist es nicht nur Fantasie, was er beschreibt.
Mir bietet das Buch nicht nur großen Raum zum Nachdenken, sondern es stellen sich mir auch viele Fragen, gerade im Bereich des Glaubens und der Kirchen. Es gibt immer mehr Kirchenaustritte, immer weniger Menschen, die Gottesdienste besuchen. Wer hat noch Interesse am Erhalt der Kirchen? Was geschieht mit den Kunstschätzen, wenn die Gebäude nicht mehr gebraucht werden? In der Geschichte findet man sie in den römischen Katakomben, wohin auch Jonathans Weg führt.
Mich hat das Beispiel mit dem Versuch des Orgelbauers, aus einer Unmenge an Einzelteilen eine Orgel zusammenzusetzen, besonders berührt, weil ich mich an eine Orgelwartung in meiner Heimatkirche erinnert habe. Ein großes Heer an ausgebauten Einzelteilen – akribisch sortiert - war entstanden und wartete darauf, wieder zusammengesetzt zu werden. Das war unglaublich faszinierend. Ob es dem Orgelbauer in der Geschichte ebenfalls gelingt, eine Orgel wieder aufzubauen?
Mit „Ninive“ ist Franz J. Brüseke wieder ein aufrüttelnder Roman gelungen, den ich begeistert gelesen und mit meinen eigenen Gedanken verbunden und verarbeitet habe.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Endlich raus damit!

Zahn um Zahn
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Da bin ich doch tatsächlich schon sehr lange dem Milchzahn-Alter entwachsen und inzwischen Groß- und sogar Urgroßmutter, und erst jetzt höre ich zum ersten Mal von Willi Wurzelzwerg. Warum nur ist er so ...

Da bin ich doch tatsächlich schon sehr lange dem Milchzahn-Alter entwachsen und inzwischen Groß- und sogar Urgroßmutter, und erst jetzt höre ich zum ersten Mal von Willi Wurzelzwerg. Warum nur ist er so wütend? Daniela Tepper und Annika Demmer bringen die Antwort mit „Zahn um Zahn“.
Die Zahnfee, ja, die kannte ich bereits. Nur dass sie Zilli heißt, habe ich jetzt erst erfahren. Doch da gibt es tatsächlich noch jemanden, der mindestens genauso wichtig ist wie die Zahnfee, und das ist Willi Wurzelzwerg, der lautstark aufklärt, wie es wirklich ist, wenn ein Zahn wackelt, und wer denn wohl die meiste Arbeit damit hat und trotzdem keine Anerkennung findet!
Die wunderbar aufregende und turbulente Vorlesegeschichte für alle Kinder im Wackelzahn-Alter wird großartig erzählt und durch viele bunte Illustrationen ausgeschmückt. Die Begegnung mit dem Marienkäfer finde ich ganz zauberhaft. Obwohl er selbst überhaupt keine Zähne hat, ist ausgerechnet er derjenige, der Willi genau zuhört, dabei vieles erfährt, was man über Wackelzähne wissen sollte, und der Willi zu einem guten Freund wird.
Toll sind auch die Extras in Form von QR-Codes, in denen nicht nur Willi, Zilli und das Marienkäferchen zu Wort kommen, sondern auch die Geschichte um Ratoncito, die kleine spanische Maus, zu hören ist.
Das Buch hat mir großen Spaß bereitet und mir gefallen die Erklärungen über Wackelzähne und die Zahngesundheit so gut, dass ich es gern an die Kindertagesstätte meiner Gemeinde weitergebe, damit die Geschichte viele Kinder hören und möglichst ganz viele andere Einrichtungen auf das Buch aufmerksam gemacht werden.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Kleiner Junge mit großem Herzen

Sternenreiter – Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)
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Es ist schön, dass der kleine Junge nach vielen Jahren noch einmal auftaucht und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, dass man Träume hat und sie auch lebt und bewahrt, weil man aus ihnen Kraft und ...

Es ist schön, dass der kleine Junge nach vielen Jahren noch einmal auftaucht und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, dass man Träume hat und sie auch lebt und bewahrt, weil man aus ihnen Kraft und Mut schöpfen kann. Das ist wichtig in einer Zeit, die dominiert wird von Kriegen, von Einsamkeit und Traurigkeiten.
Mir hat auch dieses Buch wieder viel Freude in meinen Alltag gebracht, mich zum Nachdenken, aber auch zum Lächeln gebracht – und vor allem auch daran erinnert, wie dankbar ich sein kann. Vielleicht gelingt es mir, auch ein wenig Liebe zu verbreiten – und sorgsam auf meine Mitmenschen zu achten. Der kleine Sternenreiter ist auf jeden Fall ein wunderbares Vorbild.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Mit Psalmen leben

Das Glück sucht uns. Psalmen-Lesebuch. Mit christlicher Spiritualität Kraft finden: Psalmen und biblische Texte neu entdecken. Bibelverse zum Nachdenken
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„Das Glück sucht uns“ ist ein ganz bezauberndes Buch. Mit Psalmtexten in der Übersetzung der Basisbibel und der Lutherbibel, mit vielen Fotografien und dem großartig gestalteten Aufbau der einzelnen Kapitel ...

„Das Glück sucht uns“ ist ein ganz bezauberndes Buch. Mit Psalmtexten in der Übersetzung der Basisbibel und der Lutherbibel, mit vielen Fotografien und dem großartig gestalteten Aufbau der einzelnen Kapitel ist ein wunderschönes Lesebuch entstanden.

Mir gefallen die Texte mit persönlichen Erfahrungen, die Entdeckungen und ganz individuellen fantasievollen Anregungen zum Ausprobieren und das Psalmen-Panorama zu den jeweiligen Themen der einzelnen Kapitel. Wie das übersichtliche Inhaltsverzeichnis ist auch alles andere sehr geschmackvoll gestaltet.

Ob ich nun selbst was ausprobieren oder lesen möchte, etwas zum Nachdenken heraussuche oder Gedanken in der Gruppe miteinander teilen möchte: Das Psalmen-Lesebuch wird als guter Ratgeber ganz bestimmt nicht in meinem Bücherregal verstauben.

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