Potenzial nicht ganz ausgeschöpft
Versprechen und Granatäpfel„Versprechen und Granatäpfel“ von Sav R. Miller ist der Auftakt ihrer Dark Romance Reihe, die von der griechischen Mythologie inspiriert ist.
Dr. Kal Anderson ist der Hausarzt und Problemlöser der Bostoner ...
„Versprechen und Granatäpfel“ von Sav R. Miller ist der Auftakt ihrer Dark Romance Reihe, die von der griechischen Mythologie inspiriert ist.
Dr. Kal Anderson ist der Hausarzt und Problemlöser der Bostoner Mafiafamilie der Riccis. Hier fand er nach dem Tod seiner Mutter als Junge ein Zuhause, doch inzwischen plant er seinen Ausstieg. Ein Teil seines Plans ist die zwanzigjährige Tochter seines Bosses. Seitdem er vor ein paar Wochen der Anziehung nachgegeben hat, bekommt er Elena Ricci nicht mehr aus seinem Kopf. Nun soll sie einen anderen heiraten und Kal greift zu drastischen Mitteln, um dies zu verhindern. Er macht sie nicht nur zu seiner Frau, sondern entführt sie auf eine kleine Insel vor der Küste, wo Elena ab sofort in einem Goldenen Käfig lebt. Elena ist hin- und hergerissen, da sie sich von ihrem frisch angetrauten Ehemann sowohl angezogen als auch abgestoßen fühlt.
Die Anlehnung an die Geschichte von Hades und Persephone finde ich grundsätzlich spannend und voller Potenzial, aber die Ansätze wurden hier nicht komplett ausgeschöpft. Der Schreibstil der Autorin liest sich leicht und flüssig und beide Hauptfiguren erzählen abwechselnd aus ihren jeweiligen Perspektiven. Das lässt zwar einen direkten Einblick in ihre Gedanken zu, aber trotzdem konnte ich ihre Beweggründe und Handlungen oft kaum nachvollziehen.
Elena ist ein verwöhntes reiches Mafiagirl, welches durch ihre Skills in Selbstverteidigung zwar hart wirken soll, aber eigentlich nur oberflächlich und naiv daherkommt. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie vorher unter einem Stein gelebt haben muss, denn ihre Gedankengänge sind für ihr Alter total unreif. Ich kann sie nicht wirklich ernstnehmen, wenn sie zum Beispiel ihr Studium nach ihrer unfreiwilligen Hochzeit grundlos schmeißt.
Kal ist eigentlich ein interessanter Charakter, aber auch seine Aktionen sind für mich größtenteils nicht nachvollziehbar. Seine eigentlichen Pläne werden nur angerissen und machen auch in der Auflösung keinen richtigen Sinn. Ob er Elena tatsächlich aus Besessenheit oder doch eher Kalkül entführt hat, wird nicht unbedingt deutlich.
Die Story ist ziemlich düster und blutig und konnte mich ab und zu wirklich mitreißen. Insgesamt bleibt sie jedoch oberflächlich, so dass am Ende viele Fragen offenbleiben.
Mein Fazit:
Von mir gibt es insgesamt 3 gute Sterne!