Wo ist Fred? - Ein Roadtrip der ganz besonderen Art auf der Suche nach dem Blutsbruder aus der Kindheit
Ein Freund von FrüherDas Autorenduo Adnan G. Köse und Wolfgang Lohmeier legt mit ihrem aktuellen Roman "Ein Freund von früher" ein sehr spannend klingendes Thema vor.
Der Teasertext hatte mich gleich eingenommen und für ...
Das Autorenduo Adnan G. Köse und Wolfgang Lohmeier legt mit ihrem aktuellen Roman "Ein Freund von früher" ein sehr spannend klingendes Thema vor.
Der Teasertext hatte mich gleich eingenommen und für das Thema interessiert.
Die Ausarbeitung in Form des vorliegenden Werkes konnte mich dann kaum so richtig überzeugen.
Ich persönlich erwartete ein eher tiefgründiges Werk, denn schlussendlich geht es um den Protagonisten Wolfgang, der aus heiterem Himmel die Schockdiagnose Krebs bekommt und damit mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert wird.
In weiten Teilen, insbesondere der sehr spezielle Roadtrip von Wolfgang, konnte mich das Buch nicht erreichen und mitunter musste ich echt den Kopf schütteln. Mir fehlte in weiten Teilen dann eher die emotionalen Themen, mit denen man sich mit solch einer Diagnose dann auseinandersetzt. Wolfgangs Begegnungen während des Roadtrips sind für mich zu klischeebehaftet, obwohl solche Gesellen wahrscheinlich genau so auch aufgegabelt werden könnten. Dieser komplette Mittelteil ist mir viel zu slapstickhaft geschrieben und mir fehlt tatsächlich die reale Tiefe des Romans. Mit vielen der Charakteren kann ich mich nicht wirklich anfreunden und fragte mich beim Lesen immer wieder, wie schräg die Story wohl noch werden wird. Mir driftet insgesamt gesehen die Handlung zu weit ab. Wolfgangs Position ist zwar sehr löblich, aber er wird dem ganzen Plot irgendwie nie richtig gerecht.
Erst im Schlussteil ab den beiden Tagebucheinträgen bekommt die Handlung aus meiner Sicht wieder die emotionale Tiefe, die ihr durchweg gut gestanden hätte.
So hinterlässt das Werk leider nur einen blassen Eindruck bei mir. Das Thema selbst ist unheimlich spannend und hätte auch sehr viel Potenzial, das über weite Strecken leider nicht so genutzt wurde, wie ich mir dies persönlich gewünscht hätte.