Spannender Cyber-Thriller
ExiliumDarum geht’s:
Bei einem Autounfall verliert Lennox seine kleine Schwester und auch seinen rechten Arm. Sein Vater ist für seine verletzte Seele keine große Hilfe und so flüchtet er sich in die digitale ...
Darum geht’s:
Bei einem Autounfall verliert Lennox seine kleine Schwester und auch seinen rechten Arm. Sein Vater ist für seine verletzte Seele keine große Hilfe und so flüchtet er sich in die digitale Welt. Er entwickelt immer komplexere Hacker-Fähigkeiten und bald ist kein Server mehr vor ihm sicher. Und dann gerät er auch noch ungewollt in eine mysteriöse Geschichte hinein, bei der immer mehr Menschen aus seiner Stadt verschwinden. Auch sonst verlieren immer mehr Leute ihren Willen. Als Lennox zudem entdeckt, dass an den Vermissten Experimente durchgeführt werden, entscheidet er sich zu handeln. Wie es scheint, kann nur er mit seinen besonderen Hacker-Fähigkeiten die Stadt retten. Doch er weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann…
So fand ich’s:
Colin Hadler war für mich eine richtig tolle Autorenentdeckung und er hatte mich mit seinem Buch „Ancora: Die Zeit ist gegen dich“ (Link zu meinem Leseeindruck) wirklich begeistert. Die Geschichte spielte in einem Dorf mitten im Wald, fernab von der modernen Welt. Umso neugieriger war ich auf dieses neue Setting, dass das pure Gegenteil zu seinem ersten Buch ist.
Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und war sofort angetan von Lennox, der zwar ein ziemlicher Nerd ist, aber das Herz am rechten Fleck hat. Vom Schicksal gezeichnet zieht er sich in sein Zimmer und vor allem in die digitale Welt zurück, in der er seinen Kummer wenigstens für kurze Zeit vergessen kann. Er ist ein richtiges Schlitzohr und spielt seinen Mitmenschen so manchen Cyber-Streich, ohne aber jemandem weh zu tun.
Das Buch ist nicht allzu dick und so entwickelt sich auch der Plot recht flott. Das Erzähltempo nimmt auf angenehme Weise immer mehr zu. Und immer wieder Mal überraschte mich der Autor mir unerwarteten Wendungen.
An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Ich denke, das Thema hätte das auch hergegeben. Es ist jedenfalls ein sehr aktuelles Thema und es hat mich auch zum Nachdenken angeregt, dass ich doch schon Mal sehr unbedarft in der Internetwelt unterwegs bin. Der Autor setzte hier aber mehr auf Spannung, was ihm auch sehr gut gelungen ist.
Ich hatte mit „Exilium“ sehr kurzweilige und fesselnde Lesestunden. Und obwohl nach meinem persönlichen Geschmack dieses Buch nicht ganz an „Ancora“ rankommt, finde ich Colin Hadlers neues Werk durchaus lesenswert, da es doch auch zum Nachdenken in Sachen Digitalisierung anregt und interessante Denkansätze aufzeigt.
Colin Hadler ist jedenfalls ein junger Autor, den man unbedingt beobachten muss. Ich bin gespannt, in was für eine Welt er uns das nächste Mal entführt.