Ziemlich beste Bullen
Sie sind der Abschaum der Pariser Polizei: Säufer, Depressive, Krankfeierer, in Ungnade gefallene. Sie werden in eine extra für sie geschaffene Abteilung abgeschoben, in ein Büro, das nicht annähernd genug ...
Sie sind der Abschaum der Pariser Polizei: Säufer, Depressive, Krankfeierer, in Ungnade gefallene. Sie werden in eine extra für sie geschaffene Abteilung abgeschoben, in ein Büro, das nicht annähernd genug Platz hat für die 40 Leute, aus denen dieses Kommando Abstellgleis bestehen soll. Allerdings erwartet sowieso keiner, dass alle immer zur selben Zeit auftauchen, nicht einmal Anne Capistan, die diese Abteilung leiten soll. Sie war einst der Superstar der Kriminalpolizei, bis sie einmal zu oft und zu schnell geschossen hat. Eigentlich sollen diese Loser nur eines: Däumchen drehen, die Klappe und den Ball flach halten. Dass man ihnen ungelöste Fälle auf den Tisch wirft, ist eher Augenwischerei. Doch dann entdecken diese Abgeschobenen eine Verbindung zwischen zweien dieser Fälle und plötzlich besinnen sie sich ihrer Fähigkeiten und tun das, was gute Bullen tun: sie ermitteln. Und das fast ohne Ausrüstung und Befugnis, dafür mit mehr Einsatz und Originalität.
Ein großer Spaß, dieses Buch! Sehr französisch, was ich eigentlich nicht mag, dafür mit großer Leichtigkeit und Humor, was mir liegt. Natürlich ist eine ganze Menge an den Haaren herbeigezogen, die Verbindungen, die Zufälle, aber das wird wettgemacht durch eine zweigleisig erzählte Geschichte, in der als Versager abgestellte Beamte plötzlich zu Hochform auflaufen. Da werden mit Babyphonen Räume abgehört, ein Hungerstreik wird durch eine Mittagspause unterbrochen und ein Killer hat ein Herz für Katzen. Die Sprecherin kam super mit den französischen Namen und Ausdrücken zurecht und so kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch empfehle für Leute, die mit fremdländischen Namen zurechtkommen und sich auf die unendliche Leichtigkeit des Seins einlassen können. 4,5/5 Punkten.