Das Seehaus
Das SeehausIch glaube, es ist das erste Mal, das ich sowohl ein Buch als auch ein Hörbuch zu demselben Titel zur Verfügung habe.
Ein Fan von Kate Morton bin ich nicht, das muss ich zugeben. Ich glaube sogar, es ...
Ich glaube, es ist das erste Mal, das ich sowohl ein Buch als auch ein Hörbuch zu demselben Titel zur Verfügung habe.
Ein Fan von Kate Morton bin ich nicht, das muss ich zugeben. Ich glaube sogar, es ist mein erstes Buch der Autorin. Aber hier hat mich sowohl der Klappentext als auch das Cover überzeugt und da ich Geschichten mag, die düstere Geheimnisse haben und sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart spielen, musste ich hier einfach zugreifen.
In das Buch reinzukommen, ist mir teilweise sehr schwer gefallen. Statt gleich mittendrin zu sein, verliert sich die Autorin in ausschweifenden Beschreibungen, hält sich an Nebensächlichkeiten fest und das Ganze wirkt teilweise sehr blumig, sehr gestelzt.
Das Buch spielt in mehreren Zeitebenen. Zum einen im hier und jetzt – 2003. Hier ist Sadie, die Polizistin, die Hauptfigur. Sie entdeckt das alte Herrenhaus, erfährt von dem Verschwinden des kleinen Theo und versucht, diesen lange vergessenen Fall aufzuklären.
Die zweite Zeitebene liegt im Jahr 1933. Hier spielen mehrere Figuren eine Rolle und die Erzählung springt immer mal wieder ein paar Jahre vor oder zurück.
All das wird von einem Erzähler dem Leser nahe gebracht, ein Erzähler der all das beobachtet und alles zu wissen scheint.
Die Kapitel erzählen immer die Geschichte aus der Sicht einer Person; so bekommt der Leser immer wieder neue Einblicke. Den einzelnen Kapiteln sind die Jahreszahlen vorangestellt, so dass man auch in den unterschiedlichen Zeitebenen nicht durcheinander kommt.
Allerdings kommen manchmal einfach zu viele Erzählstränge zusammen – hier meint es die Autorin ein wenig zu gut. Es war teilweise zu verschachtelt und verwirrend für mich.
Bei den Hauptprotagonisten muss ich sagen, dass mich keine der Figuren wirklich packen und faszinieren konnte. Sie blieben blass, teilweise farblos und hinterließen keinen bleibenden Eindruck.
Was mich doch gestört hat war das sehr konstruiert wirkende Ende des Buches. Hier hätte ich mir, grad weil der Spannungsbogen die ganze Zeit über gut gehalten wurde, mehr erhofft. So sehr wie es die Autorin schafft, den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken, wäre sicherlich ein anderes, weniger „gebasteltes“ Ende drin gewesen.