Ich bin sprachlos...
Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und FinsternisEine Rezension... zu diesem Buch... fast unmöglich! Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll, ohne euch das Beste zu verraten. Mir fehlen die Worte. Meine Gedanken sind in Aufruhr und meine ...
Eine Rezension... zu diesem Buch... fast unmöglich! Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll, ohne euch das Beste zu verraten. Mir fehlen die Worte. Meine Gedanken sind in Aufruhr und meine Emotionen toben vor Erschütterung durch meine Blutlaufbahn, schlimmer und intensiver als ich es nach guten Büchern gewohnt bin. Ich meine, da ist dieser erste Teil, in dem wir die Welt Prythian kennen lernen, die Magie fühlen und die besonderen Gefühle zu Tamlin spüren, und ja: Ich mochte Tamlin bis zum Ende. Aber auch Lucien war ganz nett, und Rhysand konnte mich zum Schluss nachhaltig beeindrucken.
Feyre rettete die Welt der Fay und erwarb sich neben etlichen Spitznamen auch die Dankbarkeit und Erfürchtigkeit der Bewohner des Landes. Aber dann ging es nicht mehr um das unterjochte Land und Feyre musste feststellen, dass sie zwar alle anderen gerettet hat, dabei selbst aber auf der Strecke blieb.
Was sollte passieren mit dem Vertrag, den Rhysand unter dem Berg mit ihr geschlossen hatte? Wer würde sie sein in der Verbindung zu Tamlin? Und wann würde Feyre den Weg zu sich selbst beschreiten, ohne dabei nur dieses schwarze dumpfe Loch und die Fetzen ihrer Seele zu spüren?
Das müsst ihr selbst herausfinden. Aber mit auf den Weg geben kann ich euch das: Sarah J. Maas ist für mich eine Künstlerin. Sie malt mit Worten eine Welt, in der die Grausamkeit Hof hält und die Düsternis zum alltäglichen Leben dazu gehört. Und trotzdem schafft die Autorin es mir Licht zu zeigen, mir Farben in den dunkelsten Ecken zu offenbaren. Durch eine versteckte liebevolle Geste, eine nicht auf den ersten Blick zu erkennende Rettung trotz offensichtlicher Boshaftigkeit und durch Taten, deren Bedeutung uns erst am Ende offenbart werden. Mir wurde der Boden unter den Füßen weg gezogen. Ich saß mit laufenden Tränen vor den letzten Seiten und mein Herz blutete ob der unendlich verstrickten Situation und der Erkenntnis, das der Schein so oft trügt und man hinter das Offensichtliche gucken sollte. Dass das Schicksal verschlungene Wege geht und doch immer den richtigen findet.
Die Charaktere hab ich so fest in mein Herz geschlossen, dass ich sie niemals vergessen kann. Ihre facettenreiche Feinheit gepaart mit außerordentlich starken und einzigartigen Charakterzügen machen sie in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem. Auch hier gilt es absolut hinter die Fassade zu blicken. Denn es gibt nicht nur neue Personen, auch altbekannte tauchen plötzlich in einem neuen Licht auf, man überdenkt plötzlich ihre Gesten und Taten. Das war richtig fasziniernd.
Der zweite Band wurde aus der Sicht von Feyre geschrieben, was mir persönlich bei solch einem Spektakel am Liebsten ist. Es passieren so viele Dinge und ich mag es da total in den Hauptcharakter eintauchen zu können. Sarah J. Maas hat mich mit ihrer Art zu schreiben tief beeindruckt und sehr gefesselt. Dieser Teil ist einfach phänomenal, wortgewandt und so spannend zwischendurch, das ich die Luft anhalten musste - oder vor Schock plötzlich auf der Couch stand oder kniete.
Vor allem aber emotional hat mich die Autorin sehr berührt. Jegliches Gefühl konnte ich beim Lesen selbst nach empfinden und warf mich so mit Feyre in die Fluten von Wut, Hass, Verwirrung, Verachtung, aber auch Zugehörigkeit, Erleichterung, Stolz und sogar Liebe und Leidenschaft berührten mein Inneres. Es hat mich zerrissen, und dann hat mich die Autorin wieder zusammen geflickt, um das Gleiche nochmal zu wiederholen. Ich bemerkte ihre Entwicklung, kam nicht umhin mit Feyre mit zu wachsen und zu erleben, wie sie sich selbst noch übertraf. Einfach bewundernswert!
Der Cliffhänger mag verwundbar sein, aber das Ende ist so raffiniert und ausgeklügelt, dass ich es kaum erwarten kann, den dritten Teil in den Händen zu halten. Ich wollte am liebsten nicht weg aus dieser wunderschönen Welt und ich werde es wohl demnächst nochmal lesen um die Zeit bist zum dritten Teil zu überbrücken.
Das ist eins meiner absoluten Highlights und ich bleibe fassungslos zurück.