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Veröffentlicht am 18.09.2023

Dies und das

Bleib noch eine Weile
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Der Autor Heinz Janisch hat sich die Aufgabe gestellt an 77 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Geschichte zu schreiben. So entstand dieses Buch vom kleinen und großen Riesen. Auf dem Cover drehen ...

Der Autor Heinz Janisch hat sich die Aufgabe gestellt an 77 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Geschichte zu schreiben. So entstand dieses Buch vom kleinen und großen Riesen. Auf dem Cover drehen uns die beiden den Rücken zu und schauen aufs Wasser.
Dako, der kleine Riese hat ein „Lese-Sonntag-Gefühl“ und da kommt es ihm gerade recht, dass ein Buch aus dem Regal in seinen Schoß fällt. Der große Riese Jonathan befürchtet, dass er kleiner wird, wenn er durch den Regen läuft, aber das Gegenteil ist der Fall. Als der Busfahrer mit dem leeren Bus bei Dako hält, bittet er ihn um Ruhe, da er die Stille fährt.
So berichtet die Geschichten von den unterschiedlichsten Dingen und Situationen, da malt die Elfe Colfoy ein Herz auf den zugefrorenen See, weil sie in Jonathan verliebt ist, der Schmetterling Lia möchte ins Kino und die Katze Rem beobachtet, wie eine Wolke sich wie ein Spiegelbild verhält.
Die Geschichten sind oft nur ein paar Sätze lang, einige gehen über drei kurze Seiten, alle sind leicht zu lesen und tragen viel Poesie in sich. Jede Geschichte wird durch schöne Bilder vervollständigt, die die Erzählungen sehr gut ergänzen.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

(Bein-) Freiheit

Der Junge im Rock
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Auf dem Cover sitzt der Junge mit seinem grünen weiten geblümten Rock auf seinem Rad.
Seine dünnen nackten Beine treten feste in die Pedale.
Der Junge heißt Felix und er mag Röcke. „Er mag die weiten, ...

Auf dem Cover sitzt der Junge mit seinem grünen weiten geblümten Rock auf seinem Rad.
Seine dünnen nackten Beine treten feste in die Pedale.
Der Junge heißt Felix und er mag Röcke. „Er mag die weiten, die sich wie ein Teller drehen.“ Da bekommen seine Beine Luft. So steht er im Kleid zwischen anderen Rockträgerinnen. Bevor er in den Kindergarten geht, borgt er sich ein Kleid bei seiner Schwester. Doch die meint, er brauche eigene Röcke. So geht Mama mit ihm in ein Geschäft und trifft dort auf das Unverständnis der Verkäuferin, als ihr klar wird, dass Felix kein Mädchen ist. Dann zieht die Familie in eine kleine Stadt und Felix geht in einen neuen Kindergarten. Als Felix dort mit seinem roten Rock auftaucht, meinen die Kinder „Echte Jungs ziehen Hosen an.“ Und spielen nicht mehr mit ihm. Auch die anderen Eltern tuscheln und finden das unanständig. Felix fühlt sich toll in seinem Rock und kann das alles nicht verstehen, er bittet seinen Vater um Hilfe. Der kauft sich dann auch einen Rock und es kommt zu einer lustigen Begegnung mit einer Frau, die sich ganz besonders darüber aufregt. An Papas Hand geht es dann wieder in den Kindergarten und Felix kann die Kinder überzeugen, dass alle alles tragen können.
Felix hat kein Problem mit seinem Geschlecht, der ist gerne ein Junge, aber er mag es einfach Röcke zu tragen und warum erklärt ganz genau. Leider ist die Lösung mit dem Papa nicht ganz neu, denn in dem Bilderbuch „Mein Schatten ist pink“ hat der Vater denselben Ausweg parat. Ich stelle aber gerade fest, dass beide Bücher fast zeitgleich erschienen sind.
Ob die Reaktion der anderen in einer großen Stadt anders ausfallen würde, möchte ich dahingestellt lassen. Ich befürchte nur, dass die Lösung nicht ganz so einfach sein wird, auch wenn in andere Kulturkreisen Männer durchaus sowas wie einen Rock tragen.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Spannung über und unter Wasser

Unter falscher Flagge
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Svea Roth, die einige unbewältigte private Probleme mit sich herumschleppt, arbeitet zusammen mit ihren neuen Kollegen Jan an einem ungewöhnlichen Fall. Eine Umweltgruppe hat einen Bauunternehmen bei einem ...

Svea Roth, die einige unbewältigte private Probleme mit sich herumschleppt, arbeitet zusammen mit ihren neuen Kollegen Jan an einem ungewöhnlichen Fall. Eine Umweltgruppe hat einen Bauunternehmen bei einem Überfall auf seiner Jacht angeschossen. Ungewöhnlich schnell ergibt sich eine Spur, aber die Staatsanwaltschaft will sich nicht auf Sveas Bauchgefühl verlassen und so müssen die beiden weiter ermitteln und unterschiedliche Spuren verfolgen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht irgendwie die Umweltgruppe, die sich durch den versehentlich abgegebenen Schuss immer mehr radikalisiert, aber alles wird immer wieder von Sveas privater Geschichte überlagert. Ihre Tochter ist vor zwei Jahren gestorben und daran zerbrach auch ihre Ehe. So werden im Laufe der Geschichte immer neue Szenarien beschrieben und mir ist das alles ein wenig zu viel. Zumal das meiste nicht geklärt wurde und man wohl auch den zweiten Band, der schon für das nächste Frühjahr angekündigt wurde, lesen muss.

Obwohl es durchaus spannende Szenen in dem Buch gibt, gibt es doch auch einige Fehler, die aufgefallen sind. Keine Ahnung, ob die restliche Geschichte so möglich wäre. Ich kenne mich mit Tauchen nicht aus. Mich wundert nur, dass eine psychisch angeschlagene Frau und ein Mann mit einer Schussverletzung gemeinsam ermitteln dürfen.
Was ich noch vergaß, die Lösung war nicht sehr überraschend.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Dunkel fürchtet sich im Dunkel

Die Geschichte von Dunkel
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Da liegt das Dunkel, ein undefinierbares Wesen im Wald in seinem Bett, die riesigen Augen starren uns an. Es wird in der Nacht wach und „Hat Angst vor Lämpchen, die verglimmen, und vor Schatten, die verschwimmen.“ ...

Da liegt das Dunkel, ein undefinierbares Wesen im Wald in seinem Bett, die riesigen Augen starren uns an. Es wird in der Nacht wach und „Hat Angst vor Lämpchen, die verglimmen, und vor Schatten, die verschwimmen.“ Da sehen wir nur die aufgerissenen Augen und der Hintergrund ist verschwommen. Doch da erblickt es ein Licht, dem es durch den unheimlichen Wald folgt. Wie sehen Steine, die mit ihren aufgemalten Augen furchteinflößend wirken. Aber es gibt auch „zarte Zweige voll Glitzer und Glanz.“ Oder eine Höhle mit lila Edelseinen an den Wänden. Hübsche, heimelige Häuschen in denen alle schlafen. Durchs Fenster sieht Dunkel ein schlafendes Kind, das einen spannenden Traum hat. Der Himmel reißt auf und ein riesiger Vollmond bescheint das Meer. Mutig geht Dunkel zum hellen Leuchtturm.
„Ein Kuss zur Nacht, für den Kopf ein Kissen, ein sicheres Gefühl, niemanden vermissen…ein Himmel voller Sterne bei klarem Wetter: Im Dunkel zusammen ist alles viel netter.“ Ein wunderschön poetischer Text, der wohl die Leser betrifft, denn unser Dunkel bleibt, bis er wieder ins Bett geht und weiterträumt allein.
Die Bilder sind mit Moos, Zweigen und anderen Elementen aus der Natur erstellt und dann fotografiert worden, das Dunkel, dass nur aus einem halben schwarz angemalten Tischtennisball und großen Augen besteht, kann man basteln, die Anleitung ist auf der Verlagsseite zu finden.
Das Buch ist schon gestaltet und der gereimte Text sehr schon geschrieben, aber bei mir und meinem fünfjährigen sehr leseerfahrenen Enkel kam er nicht an.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Ostfriesland ein Paradies für Mörder

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Ich muss gestehen, dass sich nur den ersten Band der „Sommerfeldt-Trilogie“ gelesen habe, weil dieser Mann, der meinte, weil er die tötet, die es verdient haben, kann er ungestraft morden, mir einfach ...

Ich muss gestehen, dass sich nur den ersten Band der „Sommerfeldt-Trilogie“ gelesen habe, weil dieser Mann, der meinte, weil er die tötet, die es verdient haben, kann er ungestraft morden, mir einfach nur unsympathisch war. Nun lebt er mit neuem Gesicht wieder in Norddeich und leitet sogar eine Klinik. Mit massenhaft Schwarzgeld, dass er im Tresor liegen hat, bezahlt er seine angestellten Ärzte zusätzlich, er selbst spielt Golf, hält sich fit und liebt Frauke. Frauke kennen wir aus den Büchern, die sich um Rupert drehen, auch hier habe ich nach dem ersten Band die Lust verloren.
Nachdem ein Schüler aus Aurich an einer Überdosis verstarb, stand sein Dealer vor Gericht, wurde aber Mangels Beweisen freigesprochen. Das bringt Dr. Sommerfeldt, der sich jetzt Ernest Simmel nennt auf den Plan. Er lauert Lodwijk auf und verschickt von seinem Smartphone ein Video an andere, die Rauschgift an Kinder und Jugendliche verkaufen. So mischt er schnell die ganze Szene auf. Die anderen Dealer sind aber zum Glück ziemliche Witzfiguren und so wird das Paar Sommerfeldt/Frauke sie entsprechend vorführen.
Als Frauke ihre Vergangenheit als Leih-Ehefrau einholt wird der Erpresser von ihnen auf perfide Art gequält. So zieht das Paar, dass bald heiraten möchte und sich Rupert als Trauzeugen wünscht, mordend durch Ostfriesland und macht sogar einen Abstecher nach Duhnen.
Natürlich wünschen wir uns alle, dass die Bösen bestraft werden und wenn der Staat, das nicht schafft, hören wir oft Sprüche, wie „wenn ich den in die Finger kriegen würde…“ und malen uns dann aus, was wir diesem Verbrecher antun könnten. Hier machen das „mörderische Paar“ all diese Dinge wahr, und zwar ohne jeden Skrupel. Am Ende bekommen sie noch Applaus von den „normalen“ Bürgern.
Der Text liest sich wieder hervorragend, alles ist logisch und schlüssig, die Charaktere sind gut beschrieben, die gewohnte „Werbung“ ist auch untergebracht, aber mir wird zu viel gemordet und die Mörder zu sehr gefeiert.
Hier noch zwei Dinge, die mir aufgefallen sind:
Seite 310 „…hoffte, dass der Wagen keine Kindersicherung hatte.“ Das ist aber doch beim Einsteigen völlig egal.
Auf Seite 369 wird Borkum als Hochseeinsel bezeichnet, mich wundert das, ich kenne nur die Aussage „Helgoland ist Deutschlands einzige Hochseeinsel“. Im Internet finde ich auch nur die Erklärung, dass Borkum Hochseeklima aufzuweisen hat.
Für echte Wolf-Fans, die Sommerfeldt verehren und Rupert lieben und die viele Tote nicht stören genau die richtige Lektüre.

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