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Veröffentlicht am 25.07.2023

Ein wundervolles Bilderbuch

Darja und der Puppendoktor
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Im Internet kann man von Zeit zu Zeit eine Geschichte über den Dichter Kafka lesen, der schon sehr krank ein Mädchen im Park über den Verlust ihrer Puppe hinwegtröstet, indem er dem Mädchen Briefe schickt, ...

Im Internet kann man von Zeit zu Zeit eine Geschichte über den Dichter Kafka lesen, der schon sehr krank ein Mädchen im Park über den Verlust ihrer Puppe hinwegtröstet, indem er dem Mädchen Briefe schickt, die die Puppe ihr geschrieben hat. Wie hinten im Bilderbuch zu lesen ist, gibt es diese Briefe nicht mehr. Deshalb ist es schön, dass in diesem Bilderbuch eine von dieser wahren Begebenheit inspirierte Geschichte erzählt.
Darja ist vor dem Krieg geflohen und nun in einer kleinen Wohnung, die an einem Park liegt. Als es Frühling wird, geht Darja in den Park, der sie an ihre Heimat erinnert. Dabei beobachtet sie einen alten Mann, der sie an ihren Opa erinnert, den sie sehr vermisst. Dieser Mann hat einen kleinen Laden und arbeitet dort als Puppendoktor. Die beiden kommen ins Gespräch und der Puppendoktor fragt, warum Darja einen Puppenschuh an einer Schnur um den Hals trägt. Er gehört ihrer Puppe, die sie auf der Flucht verloren hat. Sie malt ein Bild von der Puppe Alla, damit der Puppendoktor weiß, wie sie aussah.
Hannes Altmann erzählt Darja, dass ihre Puppe verreist sei und bei ihm einen Brief für Darja hinterlegt habe. So können wir auf der nächsten Seite den Brief der Puppe lesen. Als Herr Altmann ihn Darja vorliest, ist sie glücklich. Die beiden erzählen sich vieles, auch Dinge, die der Puppendoktor noch nie erzählt hat. Doch eines Tages im Herbst sitzt Alla auf der Bank und Hannes Altmann hat einen Abschiedsbrief für Darja geschrieben. Und im Winter erfahren wir, dass Darja und ihre Mutter wieder zurück in ihre Heimat gefahren sind.
Ich lese diese Buch mit klopfendem Herzen, weil so viel Gefühl in dieser Geschichte steckt. Wie schön, wenn ein kleines Mädchen so ernst genommen wird und ihr ein alter Mann ein große Freude machen konnte.
Die Erzählung ist schon etwas schwieriger zu lesen und manches benötigt vielleicht noch eine Erklärung. Die Bilder mit den vielen Eichhörnchen, die den Park bevölkern, den Gärtnern, die im Hintergrund auftauchen und mit Darja und ihren Gefühlen und dem alten Herrn, der Darja so an den Opa in der Heimat erinnert, muss ich sicher noch oft anschauen, bis ich alles entdeckt habe.
Ein wundervolles Buch, das auch Erwachsene gerne lesen werden.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Riesenviel Fantasie

Der Riese von nebenan
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Schon auf dem Cover sehen wir Theodor neben dem Riesen stehen, der Riese ist so groß, dass er gar nicht ganz aufs Bild passt.
Theodor wohn noch nicht lange hier und wenn er aus seinem Fenster schaut, kann ...

Schon auf dem Cover sehen wir Theodor neben dem Riesen stehen, der Riese ist so groß, dass er gar nicht ganz aufs Bild passt.
Theodor wohn noch nicht lange hier und wenn er aus seinem Fenster schaut, kann er die Wagners, ein altes Ehepaar, als Schatten in ihrem Fenster sehen. Zwischen den beiden ist ein riesiger Schatten zu erkennen. Daraus schließt Theodor, dass bei den Wagners ein Riese wohnt. Da Theodor viel Fantasie hat, überlegt er zunächst, wie der Riese wohl aussehen kann. Er malt auch einige Bilder dazu. Er erkennt, dass es ein Riese im Alltag nicht so leicht hat. Er passt nicht ins Auto oder in die Badewanne. Beim Spaziergang macht er riesengroße Schritte und was so ein Riese wohl alles isst?
Aber einen Riesen zum Freund zu haben, hätte auch viele Vorteile, so käme der an die Süßigkeitendose in der Küche ran. Als Torwart könne er alle Bälle halten und am Abend „die Monster unterm Bett verjagen!“
Letztendlich könne er Theodor mit auf seinen Planeten mitnehmen. Auch dazu hat Theodor einen Plan gemacht und stellt sich alles genauestens vor. Ich will jetzt nicht verraten, wer da den Schatten wirft, aber am Ende ist alles viel normaler und Theodor findet doch noch jemanden, der mit ihm spielt.
Der Text ist kurzgehalten und gut zu verstehen, die Bilder sind sehr witzig gezeichnet. Alles zusammen zeigt, was für wundervolle Geschichten man sich in seiner Fantasie ausmalen kann.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

So realistisch

Mia und das Motzmöhrchen
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In dem Buch geht es genau so zu wie bei den meisten Familien mit zwei Kindern, die in die Kita müssen. Am Morgen weckt Mama Mia liebevoll, Papa hat schon Pfannkuchen gebacken und ihr großer Bruder Henry, ...

In dem Buch geht es genau so zu wie bei den meisten Familien mit zwei Kindern, die in die Kita müssen. Am Morgen weckt Mama Mia liebevoll, Papa hat schon Pfannkuchen gebacken und ihr großer Bruder Henry, der schon ein Vorschulkind ist, sitzt schon am Tisch. Mama verabschiedet sich und Papa muss die Kleidung für Mia heraussuchen. Keine einfache Aufgabe. Mia kann sich nicht entscheiden und dann wird der kleine orange Fuchs, den Oma ihr mal genäht hat zur Motzmöhre. Während Papa Zähne putz wird diese Motzmöhre immer frecher und macht sich über Mia lustig und dabei grinst sie noch gemein. Mia fängt laut an zu schreien und weil sie sich nicht beruhigen kann, schreit sie „Dann gehe ich eben so!“
So wird sie in Unterwäsche im Auto angeschnallt, doch dann macht Papa Musik an. Da Mia nicht schreien und singen kann macht sie einfach mal die Augen zu und als sie ankommen, zieht sie sich schnell an, damit die anderen Kinder sie nicht so sehen. Die olle Motzmöhre ist weg und so kann Mia mit ihrem Fuchs in die Bauecke. Zu Papa sagt sie noch „Papa, schöne Musik hilft gegen Motzmöhren, oder?“
So ist das ja oft irgendwas überfordert die Kinder und dann geht das Geschrei los, auch die Eltern müssen pünktlich zur Arbeit und der Stress nimmt alle sehr mit. Hier wird der Ärger und die Wut durch die Motzmöhre personalisiert, aber Mia lernt auch, wie sie die Situation entschärfen kann. Die Geschichte ist sehr am Kinderalltag und jedes Kind wird sich damit identifizieren können, allerdings wohl auch die Eltern. Viele schöne Bilder und kurze, gut zu verstehende Texte.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Ein kleines bisschen Größenwahnsinn

Jimmy Kater - Bestimmer auf dem Bauernhof
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Jimmy Kater, die Namenähnlichkeit mit dem Politiker ist wohl schon gewollt, ist der Bestimmer auf dem Hof. Jeden Morgen macht er seine Runde und erklärt den Tieren, was sie zu tun haben. So soll der Hofhund ...

Jimmy Kater, die Namenähnlichkeit mit dem Politiker ist wohl schon gewollt, ist der Bestimmer auf dem Hof. Jeden Morgen macht er seine Runde und erklärt den Tieren, was sie zu tun haben. So soll der Hofhund in seiner Hütte weiterschlafen, die Hühner sollen gackern, die Schwein schweinigeln und die Kühe kauen und muhen. Doch dann trifft er als er durch die katzenklappe ins Haus kommt Jolie, eine rote Kätzin.
Die muss natürlich sofort wieder gehen, denn nur ein Tier kann bestimmen. Doch die Kleine ist echt clever und lässt sich erstmal den Hof zeigen. Als Jimmy ihr seine morgendliche Aufgabe erklärt, hinterfragt sie das Ganze und meint, er solle doch den Hund mal Eier legen lassen. Das bringt den Kater zum Grübeln. Auf dem Treckersitz überlegt er sein Situation und stellt fest, dass er jetzt ohne Freunde ist und zwei Katzen sich viel Spaß haben könnten.
So freunden sich die beiden nach ein paar spannenden Erlebnissen an und am Ende des Buches gibt es sechs neue kleine Bestimmer.
Eine liebesvolle niedliche Geschichte über diesen kleinen Machokater, die so einfach von einer Katze um den Finger gewickelt wird. Die Länge der Texte ist schon etwas anspruchsvoller, auf den Bildern ist aber viel zu sehen und so wird das Vorlesen sicher nicht langweilig.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Kinderalltag

Meine digitale Familie
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Die Geschichte wird von Krümel den Cockerspaniel erzählt. Er wohnt bei einer Familie mit drei Kindern und ist der „glücklichste Hund der Welt!“ Doch dann bringt Oma neue Geschenke für die inzwischen etwas ...

Die Geschichte wird von Krümel den Cockerspaniel erzählt. Er wohnt bei einer Familie mit drei Kindern und ist der „glücklichste Hund der Welt!“ Doch dann bringt Oma neue Geschenke für die inzwischen etwas größeren Kinder mit. Ein Smartphone, ein Tablet und eine Konsole. Natürlich spielen die Kinder ständig damit, sie sind „wie hypnotisiert“. Keiner kümmert sich um Krümel, egal, was er auch anstellt, die Kinder beschäftigen sich nur mit ihren Bildschirmen, selbst die Eltern machen mit. Da beschließt Krümel seine Familie zu verlassen und schon am nächsten Morgen wird er schmerzlichst vermisst. Obwohl die Kinder überall suchen, bleibt der Hund verschwunden. Doch da bringt Oma ihn wieder zurück und diesmal bringt sie ein Kartenspiel mit und so ändert sich das Verhalten der Familie, es wird wieder miteinander gespielt und alle kümmern sich um Krümel.
Da wird uns der Spiegel vorgehalten und wir ertappen uns, wie auch wir über die Technik das Miteinander vergessen. Wie schön, wenn man dann so einen klugen Hund hat, der eine Verhaltensänderung fordert. Der Text aus Sicht des Hundes ist leicht zu verstehen und die Bilder zeigen Alltagsszenen, wie die Kinder sie (leider) kennen.

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