Kurzweiliger Thriller mit geschickten Wendungen; allerdings auch mit schwachen Akteuren
Liar – Tödlicher VerratJames Cahill, ein Tiny-House Bauer, ist attraktiv und steinreich. Eine Kombination, die ihn sehr anziehend macht für die Frauenwelt. James nutzt seine Begehrtheit reichlich aus, wechselt die Frauen, wie ...
James Cahill, ein Tiny-House Bauer, ist attraktiv und steinreich. Eine Kombination, die ihn sehr anziehend macht für die Frauenwelt. James nutzt seine Begehrtheit reichlich aus, wechselt die Frauen, wie andere Männer ihre Unterhosen. Als er nach einem Schädeltrauma im Krankenhaus erwacht, weiß er jedoch nicht, wie es dazu gekommen ist. Und auch an die Frau, die am gleichen Tag spurlos verschwand und mit der er angeblich ein Verhältnis hatte, kann er sich nicht mehr erinnern.
Rebecca, die Schwester der Verschwundenen, glaubt nicht an die Amnesie von James. Sie vermutet eher, dass er ihre Schwester nach einem handfesten Streit ermordet hat und beschließt, auf eigene Faust herauszufinden ob James zum Mörder geworden ist. James würde ihr gerne dabei behilflich sein. Zu einen um sich reinzuwaschen vom Verdacht ein Mörder zu sein und zum anderen, weil er begriffen hat, dass er Rebecca, mit der er einst eine Beziehung hatte, immer noch liebt. Doch hat er überhaupt eine Chance, nachdem er sie dermaßen verletzt hat?
Die Polizei ermittelt fieberhaft in alle Richtungen. Vermutet zwar ebenfalls, dass James etwas mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun hat, da sich beide kurz zuvor getrennt hatten, doch auch seine zahlreichen Frauenbekanntschaften geben große Rätsel auf.
Eine vorwitzige Lokalreporterin wittert ebenfalls eine große Story und beschließt, in San Francisco zu ermitteln, denn sie glaubt, dass die berüchtigte Familie von James womöglich involviert sein könnte. Dabei bringt sie sich in große Gefahr.
Und ein gewissenloser, psychopathischer Mörder geht um, der einen dunklen Plan verfolgt…
Mit „Liar- Tödlicher Verdacht“ legt Lisa Jackson einen weiteren Teil ihrer Thrillerreihe um die berüchtigte Familie Cahill nach. Diesmal steht James im Fokus des Geschehens, der nicht in San Franciso lebt, sondern etwas außerhalb in ländlichen Gefilden. Dort hat er sich einen Namen gemacht als Erbauer von Minihäusern. Der Womanizer ist jedoch, trotz seiner Attraktivität, nicht gerade clever wenn es um Beziehungen geht. Und so fiel es mir leider daher auch etwas schwer, James zu mögen. Bei allem Verständnis für seine knifflige Situation, konnte ich ihm seine angebliche Liebe für die Ex-Rebecca, nicht abnehmen. Zumal ihm das Nein-Sagen, wenn andere Frauen in seine Nähe kommen, nicht gegeben ist.
So fand ich die Entwicklung der Lovestory diesmal ziemlich schwach und unglaubwürdig. Für meinen Geschmack hätte die Autorin lieber ganz darauf verzichten und sich stattdessen allein auf die Thrillerhandlung fokussieren sollen.
Überhaupt hat Lisa Jackson dieses Mal keine wirklichen Hauptfiguren. Stattdessen wird die Handlung von verschiedenen Akteuren vorangetrieben. Da wären neben James und Rebecca, James Geliebte Sophia und eine weitere Exfreundin, eine Lokalreporterin, ein verliebtes Hausmädchen und ein ungleiches Ermittlerduo, dessen männlicher Part sich dadurch auszeichnet, dass er eine besondere Gabe hat, die er bei der Aufklärung des Vermisstenfalls nutzen möchte.
Obwohl ich die Thriller der Autorin sehr mag und ihren Schreibstil, was ebenso für die vielen Wendungen und falschen Fährten gilt, kann ich dennoch in diesem Fall keine fünf Punkte vergeben. Zu schwach fand ich dieses Mal die Charakterisierung der Figuren und das Motiv des Killers, bzw, dessen Plan der hinter allem steckt. Es ist durchaus ein gut zu lesender, kurzweiliger Thriller, doch mir fehlte bei allem ein wenig mehr Glaubwürdigkeit. Und auch das Showdown, bzw. der Epilog, konnten mich nicht restlos überzeugen.
Eine kleine Warnung möchte ich noch aussprechen für Neueinsteiger der Serie. Obwohl jeder Band für sich abgeschlossen ist, finde ich, dass man zum besseren Verständnis die richtige Reihenfolge beim Lesen einhalten sollte.
Kurz gefasst: Kurzweiliger Thriller mit geschickten Wendungen; allerdings auch mit schwachen Akteuren.