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Veröffentlicht am 15.09.2016

wildes, wunderschönes Arabien

Das ferne Land
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Inhalt:
Ein Bote bringt Katharina Orsini die Unglücksbotschaft, ihr Mann wäre im fernen Arabien verstorben und hätte vor seinem Tod ihr ganzes Geld für eine große Ladung Weihrauch ausgegeben. Da sie ohne ...

Inhalt:
Ein Bote bringt Katharina Orsini die Unglücksbotschaft, ihr Mann wäre im fernen Arabien verstorben und hätte vor seinem Tod ihr ganzes Geld für eine große Ladung Weihrauch ausgegeben. Da sie ohne ein Erbe völlig mittellos wäre, entschließt sie sich zu einer gefährlichen Reise in dieses ferne Land, in der Hoffnung, entweder den Mann noch lebend oder den Weihrauch als gewinnbringendes Erbe zu finden.
Faliero, der Schwager des Statthalters von Candia, bietet ihr die nötigen Geldmittel für die weite Reise an, unter der Bedingung, dass sie als Führer den geheimnisvollen Massimo engagiert und dessen Aktivitäten die nächsten Monate ausspioniert. Faliero vermutet in ihm einen Verräter, der mit Informationen über Handel und Politik der Venezier bei den Arabern hausieren gehe.
So kommt es, dass im Verlauf der Reise einer den anderen ausspioniert, jeder seine Geheimnisse vor dem anderen verbirgt und eine Menge Missverständnisse und falsche Verdächtigungen zu Verwirrung und seelischem Aufruhr führen. Denn natürlich fühlen die beiden, Katharina und Massimo, sich ziemlich bald zueinander hingezogen. Das Wechselbad der Gefühle lässt auch den Leser nicht kalt und garantiert einen hohen Unterhaltungswert.

Meine Meinung:
Es war nicht mein erstes Buch von Charlotte Thomas. Aber es sticht durch den ungewöhnlichen Ort der Geschehnisse aus der Masse der historischen Bücher hervor. Dabei schafft es die Autorin, dass man vom anfänglich Interessierten schnell zu einem Bewunderer des abwechslungsreichen Landes und seiner freundlichen Bewohner wird. Zwischen Dattelpalmen und Weihrauch-Hainen wird hier von einem Land erzählt, welches reich ist an Naturschätzen und Naturschönheit, welches trotz seiner kargen Landstriche auch über satte Felder und Wiesen und große irdische Schätze verfügt. Der Erzählstil ist gefühlvoll ohne kitschig zu werden, kraftvoll mit zarten Zwischentönen, in schillernden Farben die dieses ferne Land eindringlich schildern und bebildern.
Das Ensemble der Protagonisten ist hervorragend besetzt. So einige Charakterköpfe sind darunter, die man schnell liebgewinnt auch wenn sie nicht alle menschliche Schwächen verbergen können und durchaus Fehler machen und für Erheiterung sorgen. Ich habe mit ihnen mitgelitten, mich mit ihnen gefreut und mit ihnen geschimpft. Innerhalb der fast einjährigen Reise erleben die „Helden“ so manches Abenteuer und der Spannungsbogen wird wirklich bis zum Schluss stetig angezogen.
Eine rundherum gelungene Geschichte um Liebe und Hass, Vertrauen und Verrat., eingebettet in interessante Einzelheiten der Landesgeschichte und historische Schmankerl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

toller Histo-Schmöker

Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin
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Inhalt:
Wir befinden uns im 15. Jahrhundert an der Grenze zwischen der Mongolei und China. Fast zur selben Zeit gelangen zwei Frauen in der Hierarchie ihres Landes auf ähnliche Weise ganz weit nach oben.
Da ...

Inhalt:
Wir befinden uns im 15. Jahrhundert an der Grenze zwischen der Mongolei und China. Fast zur selben Zeit gelangen zwei Frauen in der Hierarchie ihres Landes auf ähnliche Weise ganz weit nach oben.
Da ist einmal Manduchai, die Tochter eines mongolischen Stammesfürsten. Schon in jungen Jahren ist sie klüger als ihre gleichaltrigen Spielgefährten und man ahnt schnell, dass hier eine ungewöhnliche Frau heranwächst. Als ihr der Kriegsgefangene Ma Jing als aufmerksamer Wächter und Lehrer zur Seite gestellt wird, erhält sie die Möglichkeit auch die positiven Seiten der chinesischen Kultur zu erfahren und den Feind auf ganz besondere Weise kennen zu lernen. Schließlich wird sie dem Khan zur Zweitfrau gegeben und verlässt ihre Familie. Ihre Weitsicht und ihr kluges strategisches Talent werden hier geschult und immer mehr entwickelt sie sich zu einer Führungspersönlichkeit, die auch politische Ränke und persönliche Gefühle nicht von ihrem Weg abbringen können. Ihr Ziel ist die Einheit des mongolischen Volkes unter einem starken gütigen Khan. Als ihr Mann stirbt kümmert sie sich mit Hingabe um den einzigen legitimen Nachfolger, einen ungeliebten kleinen Knaben.
Zum anderen gibt es die Kinderfrau Wan, die eigentlich nur den Sohn des chinesischen Kaisers hüten soll aber über ein ausgeprägtes Talent zu Intrige und Manipulation verfügt und die mit List und Schläue ihre Position verbessert, ausweitet und festigt, bis sie nach Jahren zur Geliebten des Kaisers aufsteigt.
Schließlich stehen sich Manduchai und Wan als Gegnerinnen gegenüber.
Meine Meinung:
Von der ersten Seite an hat mich das Buch „Manduchai – die letzte Kriegerfürstin“ gefesselt. Tanja Kinkel schaffte es, mich in eine fremde, exotische Welt zu entführen, in der mongolische Kleinkinder auf Ponys durch die raue Steppe reiten, während andernorts kleinen chinesische Mädchen die Zehen gebrochen und die Füße zu winzigen Deformationen gebunden werden. Eine Welt von Filz-Jurten und chinesischen Palästen, von Eunuchen und Vielweiberei, von Kampf, Kriegskunst und strategischen Machtspielen. Dabei habe ich nicht nur einen Schatz historischer Fakten gefunden, verpackt in eine spannende und glaubwürdige Geschichte, sondern vor allem sind mir die Personen sehr schnell ans Herz gewachsen und ich war fasziniert davon, wie eindringlich und schillernd sie beschrieben wurden. Ihre Erlebnisse haben mich zum Lachen gebracht und auch zum Weinen, haben mich erschüttert und überrascht.
Hervorheben möchte ich unbedingt, wie gut mir die Wortduelle gefallen haben, die in wundervollen Dialogen geführt wurden und die ebenso feinsinnig und trickreich waren, wie sie unterhaltsam und lebensnah rüberkamen.
Der anspruchsvolle Erzählstil hat mich restlos überzeugt und selten hat mir ein historischer Roman so viel Spaß gemacht. Definitiv eines meiner Jahreshighlights und von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hervorragender Wissenschaftsthriller

Der Jesus-Deal
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Andreas Eschbach hat sich nach über 10 Jahren entschlossen, einen weiteren Roman über das von ihm erdachte „Jesus-Video“ unter dem Titel „Der Jesus-Deal“ herauszubringen. Dabei handelt es sich um eine ...

Andreas Eschbach hat sich nach über 10 Jahren entschlossen, einen weiteren Roman über das von ihm erdachte „Jesus-Video“ unter dem Titel „Der Jesus-Deal“ herauszubringen. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Prequel und Sequel. Bei einem Roman, dessen Handlung mit einer Zeitreise verstrickt ist, sind die Grenzen fließend. Man muss das "Jesus-Video" nicht unbedingt kennen, um problemlos in den "Jesus-Deal" einzusteigen. Aber es macht natürlich noch mehr Spaß, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Am Anfang lernt man aber erst mal einige neue Hauptpersonen kennen und eine kirchliche Gemeinschaft, die ganz eigene Pläne mit dem Jesus-Video hat. Die Geschichte spielt einige Jahre nach der Entdeckung des Videos. Wie man aus Teil 1 weiß, wurde das Video mit einer Kamera gedreht, die es erst in der Zukunft geben wird. Und diese Zukunft scheint jetzt in greifbare Nähe gerückt, woraus resultiert, dass auch die Zeitreise, die zu diesem Video führt, unmittelbar bevorsteht. Man kann schon erkennen, dass man schnell einen Knopf im Hirn kriegen kann, wenn man dem Plot nicht die nötige Aufmerksamkeit widmet. Aber dafür wird man mit einer trickreichen Handlung belohnt, die in eine spannende und kluge Story verpackt ist.

Ein wichtiger Dreh- und Angel-Punkt in diesem Roman ist die Glaubenslehre der Evangelikalen, einer sehr großen Kirchengemeinde in Amerika. Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass Religion und ihre fanatischen Anhänger eine große Rolle im "Jesus-Deal" spielen, denn Eschbach schafft es, einige wirklich starke Charaktere hier aufeinander treffen zu lassen und er stellt - wie immer in seinen Büchern - einige intelligente Fragen in den Raum, die auch nach dem Weglegen des Buches im Leserkopf weitergären und zu ganz neuen Einsichten verhelfen können.

Eschbach spielt mit diesen verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen und schickt seinen Leser mal in die Zukunft, mal in die Vergangenheit und lässt in der Gegenwart Dinge geschehen, die in alle Zeiten Auswirkungen haben. Dabei hält er die unterschiedlichen Handlungsstränge fest in der Hand und schafft es tatsächlich, dass am Ende keine wirklich losen Enden raushängen auch wenn er zwei, drei Fragen offen lässt und man tatsächlich hofft, dass es noch einen weiteren, dritten, Teil geben könnte. Stoff wäre dafür sicherlich vorhanden.

Ich habe mir ganz kurz die Frage gestellt, in welches Genre ich das Buch einordnen würde, da natürlich eine Zeitreise eine SF-Tendenz hat. Aber da ich fand, dass gerade diese Teile sehr wissenschaftlich und mit heutigem Wissenstand erklärt wurden, halte ich es eher für einen Wissenschafts-Thriller.

Nachdem mich das letzte Buch von Andreas Eschbach nicht ganz überzeugen konnte, bin ich hier restlos zufrieden und vergebe die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 29.10.2024

Komplexe Verhältnisse

Die Unmöglichkeit von Liebe
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Wer hier bei "Die Unmöglichkeit von LIebe" einen Liebesroman oder einen Roman über eine schwierige Liebe erwartet. Der wird einerseits sicherlich enttäuscht, denn der Roman dreht sich mehr um die sozialen ...

Wer hier bei "Die Unmöglichkeit von LIebe" einen Liebesroman oder einen Roman über eine schwierige Liebe erwartet. Der wird einerseits sicherlich enttäuscht, denn der Roman dreht sich mehr um die sozialen Unterschiede, um die Entwicklung einer zutiefst ländlichen und dem Fortschritt in jeder Weise ablehnend gegenüber stehenden Region. Dabei wird die Komplexität der Gesellschaftlichen Verwerfungen über mehrere Jahrzehnte in verschiedenen Sprüngen vor und zurück erzählt. Eine gewisse Aufmerksamkeit ist also von Nöten. Und ja natürlich gibt es auch zwei junge Menschen, die sich im Teenager-Überschwang verlieben, ohne allzu großes Drama trennen und nach vielen Jahren erneut ein Knistern zwischen sich spüren, von dem sie nicht Wissen, ob es wirklich gesellschaftliche Konventionen, ein Ehegelübde und finanzielle Abhängigkeiten überwinden könnte.

Ich mochte den Erzählstil und dass es ein großes Ensemble gibt und dass sowohl politische als auch gesellschaftspolitische Gegebenheiten im Rampenlicht standen.

Veröffentlicht am 09.10.2024

das magische Buch

Das Buch der tausend Türen
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"Das Buch der tausend Türen" verrät schon durch seinen Titel worum es geht. Um das Reisen mit Hilfe einer Buches, die Türen öffnet in Raum und Zeit. Dieses magische Buch entdeckt Cassie Andrews. Und als ...

"Das Buch der tausend Türen" verrät schon durch seinen Titel worum es geht. Um das Reisen mit Hilfe einer Buches, die Türen öffnet in Raum und Zeit. Dieses magische Buch entdeckt Cassie Andrews. Und als sie es benutzt werden Bücherjäger auf sie aufmerksam und es beginnt ein Abenteuer, wie sie es nicht erwartet und wohl auch nicht gewünscht hat.

Mir hat die Story wirklich gut gefallen. Durch Perspektivwechsel wir die Spannung, die sich langsam aufbaut, zusätzlich befeuert. Die Sprache ist angenehm lesbar und man kommt den Figuren ziemlich nahe. Das fand ich sehr schön. Erfrischend die Idee mit diesem magischen Buch. Das könnte ich auch gebrauchen. Ver magische Geschichten sucht, mal ohne Drachen und Elfen aber mit einem sehr schönen Flair, der ist hier genau richtig.