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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2023

ein sehr komplizierter Fall

Verlogen
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Als in der Nähe von Akranes auf Island eine Leiche gefunden wird, ist schnell klar, dass es Marianna sein muss. Die junge Mutter war vor 7 Monaten spurlos verschwunden. Spuren an ihrem Körper zeigen, dass ...

Als in der Nähe von Akranes auf Island eine Leiche gefunden wird, ist schnell klar, dass es Marianna sein muss. Die junge Mutter war vor 7 Monaten spurlos verschwunden. Spuren an ihrem Körper zeigen, dass sie keines natürlichen Todes gestorben sein kann. Doch wer hatte ein Motiv, Marianna zu töten? Dies herauszufinden ist die Aufgabe von Kommissarin Elma und ihren Kollegen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie versteht es, Spannung aufzubauen und durch die Kapitel, die die Mutter erzählt, dem Leser genau die richtige Portion Brocken hinzuwerfen, dass er neugierig wird und immer noch ein Kapitel mehr lesen möchte. Vor allem weiß man nicht, wer die Frau ist, die ihr neugeborenes Kind nicht lieben kann. Die Handlung ist sehr vielschichtig, dennoch verzettelt sie sich nirgends und die Handlungsstränge passen sehr gut zusammen und das Ende wartet dann mit einer großen Überraschung auf.
Die Autorin schafft es auch, Islands Flair lebendig werden zu lassen. Man kann sich durch ihre Schilderungen die Szenarien sehr gut vorstellen. Die Namen sind allerdings sehr schwer zu lesen.
Das Buch wartet mit einigen Wendungen auf, die mich sehr überrascht haben.
Fazit: schon Band 1 „Verschwiegen“ hat mir sehr gut gefallen. „Verlogen“ fand ich fast noch besser und so freue ich mich schon auf Band 3 „Verborgen“, der im Februar 24 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 11.08.2023

Ein Stück Zeitgeschichte

Honigland
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Daisy von Tessendorf ist alles andere als ein angepasstes Fräulein. Sie will ihr Leben selbst bestimmen. Was im Berlin der 1930er Jahre allerdings nicht einfach ist.
Dem Klappentext nach hatte ich einen ...

Daisy von Tessendorf ist alles andere als ein angepasstes Fräulein. Sie will ihr Leben selbst bestimmen. Was im Berlin der 1930er Jahre allerdings nicht einfach ist.
Dem Klappentext nach hatte ich einen historischen Familienroman erwartet. Was ich bekommen habe, war eher ein Krimi. Daisy gerät durch ihre unangepasste Art mehr als einmal in Gefahr. Und ihr ehemaliger Verlobter macht ihr zudem das Leben schwer. Auch ihr Bruder trägt zu Verwicklungen bei. Sogar ihre beste Freundin Mitzi erschwert ihr das Leben und gerät unter Verdacht.
Verwicklungen, Verdächtigungen und Spionage – so könnte man die Handlung in ein paar Wörtern zusammenfassen. Allerdings wäre das noch viel zu wenig. Denn Münzer erzählt eine Geschichte, die es in sich hat und wert ist zu lesen.
Die vielen Charaktere bleiben aber leider oberflächlich und das Buch hatte für mich ein paar (politische) Längen, so dass ich teilweise mit den Gedanken etwas abgeschweift bin.
Das Buch endet mit einem sehr gemeinen Cliffhanger, der das Warten auf den zweiten Teil schwer macht.
Fazit: ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die zum Glück schon im November 23 erscheint.

Veröffentlicht am 09.08.2023

Der Campingplatzmörder

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Ein Mörder, der auf Campingplätzen sein Unwesen treibt. Psychologin Evelyn vermutet ihren vor zwei Jahren verschwundenen Bruder hinter den Taten und beginnt mit eigenen Ermittlungen. Zur Seite steht ihr ...

Ein Mörder, der auf Campingplätzen sein Unwesen treibt. Psychologin Evelyn vermutet ihren vor zwei Jahren verschwundenen Bruder hinter den Taten und beginnt mit eigenen Ermittlungen. Zur Seite steht ihr der Polizist Tillmann. Doch die Ereignisse überschlagen sich und Evelyn weiß nicht mehr, wem sie trauen kann.

Oft werden Autoren ja gefragt, woher sie die Ideen zu ihren Büchern nehmen. Hier verpackt Strobel ein eigenes Erlebnis in den Prolog und ich musste direkt schmunzeln.
Das Buch liest sich dank der kurzen Kapitel und der Frage: ist es wirklich Fabian? sehr rasant und schnell. Die Spannung ist eher subtil und unterschwellig. Teilweise sind die Szenen aber schon recht hart, vor allem die mit dem kleinen Jungen.
Das Ende ist etwas schnell, den Epilog fand ich persönlich nicht so gelungen. Der löste zwar ein paar offene Fragen, passte aber irgendwie nicht richtig zur Handlung.
Fazit: ein rasanter neuer Thriller, den man kaum zur Seite legen kann.

Veröffentlicht am 25.07.2023

es gibt viel zu trauern

Sekunden der Gnade
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Es gibt viel zu trauern.
Boston 1974. Als Mary Pats Tochter Jules verschwindet begibt sich Mary Pat auf ihren persönlichen Rachefeldzug.
Lehane siedelt seinen neuen Roman in Boston im Jahre 1974 an. Die ...

Es gibt viel zu trauern.
Boston 1974. Als Mary Pats Tochter Jules verschwindet begibt sich Mary Pat auf ihren persönlichen Rachefeldzug.
Lehane siedelt seinen neuen Roman in Boston im Jahre 1974 an. Die Rassentrennung ist noch in vollem Gange und in der Stadt gärt es unter der Oberfläche. Die Gang von Frankie hat die Stadt voll im Griff. Drogengeschäfte, Bestechung, Mord – die Bande schreckt vor nichts zurück. Aber auch Mary Pat ist abgebrüht und schont ihre Gegner nicht.
In Polizist Bobby findet sie einen Gegenpart, der versucht, ihr zu helfen. Doch Mary Pat hat andere Pläne.
Was hat ein Mensch zu verlieren, dem alles genommen wird? Dieser Frage geht Lehane in seinem neuen Roman nach. Die Antwort ist nicht schwer: nichts. Lange bleibt die Hoffnung, dass Jules noch lebend auftaucht.
Lehanes neues Werk ist sprachgewaltig und sehr gut recherchiert, geht in die Tiefe und reflektiert. Ein paar kleine Längen fand ich für mich in dem Bus Thema, das zwar die Grundlage des Romans bildet, aber eigentlich nicht in der Dimension ausgearbeitet hätte werden müssen.
Fazit: nichts für schwache Nerven, geschichtlich aber ein wichtiges Thema.

Veröffentlicht am 15.07.2023

Toller Abschluss

Nebelblau
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Als Taucher im Hafen von Adalen eine skelettierte Leiche finden kommt der Verdacht auf, dass es die seit Jahren vermisste Lina sein könnte. Doch die Leiche ist ein Mann und durch einen Genickschuss gestorben. ...

Als Taucher im Hafen von Adalen eine skelettierte Leiche finden kommt der Verdacht auf, dass es die seit Jahren vermisste Lina sein könnte. Doch die Leiche ist ein Mann und durch einen Genickschuss gestorben. Eira Sjödin steht vor einem Rätsel, das sie tief in ihre Vergangenheit und die ihrer Familie mitnimmt.
Der Abschluss der Trilogie hat mir sehr gut gefallen. Wenn auch einiges an Handlung hineingepackt war: allen voran Eiras Schwangerschaft. Der Skelettfund und Linas Geschichte, sowie die Krankheit von Eiras Mutter – da kam einiges zusammen. Tove Alsterdal verstand es aber sehr gut, die einzelnen Stränge zu verknüpfen und eine Story daraus zu stricken, die fesselt.
Ich fand es auch sehr stark geschrieben, wie der Fall aus der Vergangenheit wieder aufgerollt wurde und Eira der Lösung Stück für Stück näherkommt. Durch den Strang mit Lina kommt die nötige Spannung dazu und die Schwangerschaft mit der ungeklärten Vaterschaft sorgt für den emotionalen Touch. Und auch das Ende hat es in sich.
Fazit: ein toller Abschluss der Trilogie, in der alle offenen Fragen gelöst werden.