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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Wer spielt hier eigentlich welche Rolle?

Endstation Malma
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Auf der Zugfahrt nach Malma und in der gesamten Handlung: Wie viele Väter gibt es und wie viele Töchter? Und wie ist die Rolle der Mütter im jeweiligen Zusammenhang?

Es geht um Harriet, immer ...

Auf der Zugfahrt nach Malma und in der gesamten Handlung: Wie viele Väter gibt es und wie viele Töchter? Und wie ist die Rolle der Mütter im jeweiligen Zusammenhang?

Es geht um Harriet, immer wieder um Harriet. Aber ebenso um Oskar und Yana. Sie alle wollen geliebt werden - und schaffen es vor allem nicht selber. Also, sich selbst zu lieben. Wie es bei den anderen ist? Nun, es viel Verachtung, Abfälligkeit, Kälte in dem Roman enthalten - nicht durchgehend und nicht von jeder Figur aus, aber doch immer wieder und wieder.

Aber für mich sind dies die Faktoren, die den Roman tragen: Kälte, Verachtung, Hass ebenso wie Gleichgültigkeit und Ignoranz und jeder einzelne von ihnen macht es mir schwer, mit diesem Buch klar zu kommen. Sicher, der Autor Alex Schulman schreibt eindringlich und süffig, es fiel mir überhaupt nicht schwer, am Ball zu bleiben. Zumindest, was den Stil anging. In Bezug auf die Handlung war es ganz anders, ich wurde zögerlicher, verhaltener, die letzten Seiten zu bewältigen - das dauerte eine halbe Ewigkeit.

Wobei es ein kleines Highlight gab: die letzte Szene von Harriet mit ihrem Vater. Der aber wieder eine Unmenge solcher Passagen gegenüber standen, die für mich schier unlesbar waren. Vom emotionalen Standpunkt aus.

Nein, obwohl es gut geschrieben ist, ist dies nicht mein Buch. Ganz und gar nicht!

Veröffentlicht am 11.10.2023

(K)Eine Ode an eine Freundin

Die Jungfrau
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Gloria ist in allem besser als Moni, jedenfalls war sie es in den sogenannten coolen Disziplinen. Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches, dass man als Jugendliche so von seiner Freundin denkt. Und irgendwie ...

Gloria ist in allem besser als Moni, jedenfalls war sie es in den sogenannten coolen Disziplinen. Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches, dass man als Jugendliche so von seiner Freundin denkt. Und irgendwie war diese Gloria auch extrem - aber nicht so sehr, dass es sich lohnen würde, einen Roman über sie zu schreiben.

Finde ich, die ich die Autorin Monika Helfer durchaus schätze: "Die Bagage" und mehr noch "Vati" habe ich gerne gelesen und denke auch heute, Jahre später noch gern an die Lektüre zurück. Diesen Roman jedoch empfand ich als ausgesprochen schwer zu lesen. Und ich denke auch nicht allzu gern daran zurück, muss ich gestehen.

Veröffentlicht am 25.07.2023

Was macht die Liebe mit einem?

First Love
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Also mit mir, wenn sie mich zum ersten Mal erwischt? Oder nur einen anderen erwischt, der oder die mich nun liebt. Ich diese Person aber nicht? Sondern eine andere?

Ach Mann, das alles ist ...

Also mit mir, wenn sie mich zum ersten Mal erwischt? Oder nur einen anderen erwischt, der oder die mich nun liebt. Ich diese Person aber nicht? Sondern eine andere?

Ach Mann, das alles ist so verwirrend und so schön und gleichzeitig so furchtbar, dass ich eine Riesenangst davor habe.

In meiner eigenen Jugend in den 1970er Jahren gab es hauptsächlich Zeitschriften wie "Bravo" oder "Mädchen", die sich mit diesen Themen befassen und damals kam es mir so vor, dass alle in meinem Alter (so 11-13 Jahre) schon viel weiter waren als ich und bereits auf ein reichhaltiges Liebesleben zurückblicken konnten.

Was natürlich so wenig der Fall war, wie es das heute ist. Die Palette der Erfahrungen ist heute ebenso bunt, wie sie damals war und selten gibt jemand aus der erwähnten Altersklasse seine Erfahrungen in Gänze preis.

Ich finde ja, man sollte sich in solchen Texten auch etwas mehr auf beide Extreme (sehr erfahren und noch gar nichts wissend) einstellen, denn die in der Mitte, die kommen meist am ehesten zurecht.

Aber ich hatte damals befürchtet, dass man von mir erwartet, schon mit 11, 12 Jahren einen Freund zu haben, obwohl ich mich eigentlich noch sehr kindlich fühlte.

Man sollte auch hier etwas klarstellen, denn ich glaube, dass es heute zwar schon viel offener zugeht, aber immer noch nicht alles Notwendige abgedeckt ist. Auch nicht mit diesem Buch.

Veröffentlicht am 22.07.2023

Buch ohne Grenzen

Treacle Walker
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Ich hatte mich zunächst gewundert, warum nicht auf dem Titel eine Kategorisierung wie "Roman" oder "Novelle" angegeben ist. Doch als ich die Lektüre aufnahm, wurde mir schnell klar, dass eine ...

Ich hatte mich zunächst gewundert, warum nicht auf dem Titel eine Kategorisierung wie "Roman" oder "Novelle" angegeben ist. Doch als ich die Lektüre aufnahm, wurde mir schnell klar, dass eine solche Eingrenzung für dieses Werk unpassend wäre. Dazu kommt, dass die Handlung sich fernab von Raum und/oder Zeit, wie wir es kennen, vollzieht.

Worum es geht: Der junge Joe, ein Freund von Comics diverser Art, vernimmt einen Ruf vom Hof seines Hauses, wo er Treacle Walker kennenlernt, mit dem er einen merkwürdigen Tauschhandel vollzieht, wodurch sich ihm seine Augen - mit denen er ohnehin schon Probleme hat - und Sinne für neue Welten bzw. Sphären öffnen. Vielleicht auch "nur für neue Begegnungen, denn neben Treacle Walker trifft er auch Thin Amren und irgendwann auch sich selbst in einer zweiten Ausgabe.

Seine neuen Bekanntschaften sitzen - je nach individuellen Bedürfnissen - im Kamin oder draußen im Feuchten und schwadronieren Verwirrendes. Auch übereinander, man könnte es als eine Art fantastischen Klatsch bezeichnen.

Alle Akteure fallen dadurch auf, dass sie ausgesprochen erklärungsunfreudig sind. "Machs halt" oder "es ist eben so" sind Wendungen, die in den Dialogen der Figuren nicht selten vorkommen. Für mich war das wenig hilfreich, denn das Wesen der Dinge eröffnete sich mir nicht. Als Leserin die äußerst selten zu Fantasy greift, lautet meine Erkenntnis nach der Lektüre des Buches: Fantastisches ist etwas für sehr kluge oder sehr flexible Leser. Ich bin beides nicht. Jedenfalls nicht in der HInsicht, die hier vonnöten ist. Interessant war es aber trotzdem!

Veröffentlicht am 16.07.2023

Schöne Bilder - etwas schlappter Text

Mein Leben als einsamer Axolotl
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Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Buches mit den wunderschönen, witzigen und ein bisschen anarchischen Bildern war: wie gut, dass das Zielpublikum dieses Werks eines ist, dem man in der Regel ...

Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Buches mit den wunderschönen, witzigen und ein bisschen anarchischen Bildern war: wie gut, dass das Zielpublikum dieses Werks eines ist, dem man in der Regel vorliest. Denn dann kann man den Text beliebig bereichern und genau das werde ich tun!

Denn dem Text fehlt ein bisschen der Pep und damit steht er in krassem Gegensatz zu den Bildern. Gerade zum Umweltaspekt hätte hier noch mehr kommen können, auch deutlich Witzigeres.

Oder liegt das an der Übersetzung? Für mich ist es schwer, dem auf den Grund zu gehen, denn ich bin des Schwedischen nicht mächtig.

Wie auch immer, die Bilder sind atemberaubend und liebenden Eltern oder auch Tanten und Onkeln mit ein bisschen Phantasie werden dazu zahllose Geschichten einfallen - nur sollten die nicht direkt wieder vergessen werden, falls die lieben Kleinen davon so begeistert sind, dass sie diese gleich nochmal hören wollen!