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Veröffentlicht am 14.05.2018

Ewigkeitsgefüge

Ewigkeitsgefüge
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Laura Laabs stellt in "Ewigkeitsgefüge" die Welt in einem anderen Licht da. Die Einteilung der Gruppen erinnerte mich teilweise an "Die Bestimmung". Die Hauptfigur, Lydia, hat einen unglaublich starken ...

Laura Laabs stellt in "Ewigkeitsgefüge" die Welt in einem anderen Licht da. Die Einteilung der Gruppen erinnerte mich teilweise an "Die Bestimmung". Die Hauptfigur, Lydia, hat einen unglaublich starken und authentischen Charakter. Überhaupt haben mir die Protagonisten sehr gefallen. Ich hätte dem Buch fünf Sterne gegeben, wenn der Schluss spannender gewesen wäre. Auch hätte ich gern mehr über Lydias Familie erfahren, besonders am Ende. Giffin, ihr Ausbilder wird immer wieder erwähnt, was mir gut gefällt. Er ist gut in die Geschichte integriert. Die Obersten Daltry und Lockington sind hingegen wenig präsent. Gerade, weil Daltry so unnahbar ist, dachte ich, eine plötzliche Enthüllung über sie würde jeden Moment kommen, aber so war es nicht. Die erste Buchhälfte ist wirklich genial. Man wird in die Geschichte hinein geworfen, es geschieht sehr viel bereits zu Beginn und es ist nicht vorhersehbar. Anfangs dauert es eine Weile bis man das Prinzip der Welt verstanden hat. Es ist eine wirklich gute Geschichte. Es gibt Menschengruppen, die verschiedenen Aufgaben zugeteilt sind und es gibt Religion - wie in unserer Welt. Ich konnte mir während der gesamten Lesezeit alles sehr gut vorstellen, nur war der Schluss wirklich unspektakulär. Lydia handelt sehr leichtsinnig, der Gott wird fragwürdig und das Ende bzw. der entscheidende Kampf ist recht kurz. Deshalb ein Stern Abzug, aber trotzdem hat mir das Buch sehr gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.08.2024

Noahs Reise durch Europa

You are my Light
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Das Buch ist eine Novelle zur eigentlichen Story "The light ins us" und sie ist so solide wie der Vorgänger.

Die Geschichte beginnt damit, dass Noah im Krankenhaus ist aufgrund seiner häufigen Migräne-Anfälle. ...

Das Buch ist eine Novelle zur eigentlichen Story "The light ins us" und sie ist so solide wie der Vorgänger.

Die Geschichte beginnt damit, dass Noah im Krankenhaus ist aufgrund seiner häufigen Migräne-Anfälle. Da Charlotte endlich wissen will was in Europa passiert ist als Noah ihr allein von Land zu Land gefolgt ist um an ihrer Tournee teilzunehmen. Sie findet in seiner Tasche auf seinem Laptop ein Manuskript und liest es. Das Manuskript thematisiert seinen Leidensweg mit der Blindheit, sein Kennenlernen mit Charlotte und wie sie sich ineinander verlieben. Ebenso beschreibt Noah die Erfahrungen jeder einzelnen Stadt auf seiner Reise durch Europa. Auch hier liest man bereits, dass er oft einen Migräne-Anfall erleidet.

Noah beschreibt sehr gut wie schwierig es für einen Blinden ist sich zurechtzufinden. Allein Flughäfen bereiten schon Schwierigkeiten und der Leser ist immer voller Mitgefühl für ihn. Viele Menschen bieten ihm Hilfe an oder aber er fragt sogar danach. In Amsterdam widerfährt ihm leider nichts Gutes. Er wird leichtsinnig und ist gutgläubig auf Leute zugegangen um auch mal neue Bekanntschaften auf seiner Reise zu schließen und wird dabei übel abgezockt und betrogen. Als ihm dann Margrit hilft, schlöpft Noah aber wieder Hoffnung und diese Begegnung war für den Leser echt schön, weil Noah es wirklich verdiente, dass ihm jemand hilft.

Alles in allem war es wie der Vorgänger nett zu hören, emotional, traurig, aber auch wieder extrem klischeehaft. Die Spice-Szene im Hotel mit der Reaktion der Zimmernachbarn war völliger Schwachsinn und das Happy End war auch wieder etwas drüber.

Der Schreibstil von Emma ist immer wunderbar, aber ich frage mich, ob sie es als Autorin nicht erträgt, wenn ihre Protagonisten am Ende einfach nur zufrieden sind und nicht übertrieben glücklich mit einem Happy End nach dem anderen. Für meinen persönlichen Geschmack ist das immer ein bisschen zu viel.

Wer "The light in us" gelesen hat, sollte sich die dazugehörige Novelle auf jeden Fall einverleiben, da man hier aus Noahs Sicht alles über seine Reise erfährt.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine Amerikanerin in Paris

Die Muse von Dior
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In "Die Muse von Dior" geht es um Copper (eigentlich Oona), eine Amerikanerin, die mit ihrem Mann Amory in den Kriegsjahren nach Paris geht. Ihr Mann ist Kriegsreporter und Copper selbst ist Journalistin. ...

In "Die Muse von Dior" geht es um Copper (eigentlich Oona), eine Amerikanerin, die mit ihrem Mann Amory in den Kriegsjahren nach Paris geht. Ihr Mann ist Kriegsreporter und Copper selbst ist Journalistin. Eine Anstellung fand sie dank ihm. Ihr Kollege, ein Trunkenbold, ist oft nicht in der Lage seine Berichte und Texte rechtzeitig abzugeben, sodass sie diese verfasst und in der Redaktion einreicht.

Ihr Mann Amory ist ihr regelmäßig untreu. Er entschuldigt sich zwar dafür, tut es jedoch immer wieder. Irgendwann kann Copper es nicht mehr ertragen, da er auch in ihrem eigenen Zuhause keine Ausnahme macht. Als sie eines Abends mit ihm weggeht und Christian Dior begegnet, der liebevoll, aufmerksam und ehrlich ist, wendet sich das Blatt. Amory reißt selbst an diesem Abend wieder eine Frau auf, mit der er die Bar verlässt. Als Copper von Dior nach Hause gebracht wird, finden sie ihren toten Kollegen im Hausflur und alarmieren die Polizei. Am nächsten Tag als Amory heim kommt, beendet Copper ihre Beziehung und fordert die Scheidung. Christian Dior gibt ihr Unterschlupf in seiner Wohnung und besorgt ihr kurze Zeit später eine eigene Wohnung, die sogar möbiliert ist. Dank ihm gelangt sie in andere Kreise und bekommt Freunde, wie Suzy Solidor oder Bekannte wie Ernest Hemmingway.

Eines Tages steht Pearl vor ihrer Tür. Die Frau, die Amory an dem Abend aufgelesen hat, als ihr Kollege verstarb. Sie entschuldigt sich bei Copper und möchte ihre Mitbewohnerin werden. Die Unterhaltung zwischen den beiden ist sehr witzig, weil Pearl total dreist und Copper völlig entsetzt ist. Die Sprecherin hat das sehr gut umgesetzt. Man konnte stets raushören, wen der beiden Frauen sie spricht. Generell ist das Hörbuch sprachlich sehr zu empfehlen. Letztlich nimmt Copper sie tatsächlich auf und die zwei werden sogar Freundinnen, auch, wenn Pearl ein ganz anderes Kaliber ist. Sie ist dank ihres Freundes kokainsüchtig, will zwar clean werden, schafft es aber nicht.

Copper verkehrt indes in Diors Kreisen und bendelt mit Suzy an. Sie ist vernarrt in Copper und will sie unbedingt für sich haben. Kurzzeitig sah es so aus, als würde Copper darauf eingehen, aber dann lernt sie Henri kennen und entscheidet sich letztlich für ihn.

Dior hat ihr derweil schon das ein oder andere Kleid designt und dank ihr Inspiration gefunden.

Obwohl Henri 20 Jahre älter ist als sie, heiratet sie ihn letztlich, wenn auch mit vielen Komplikationen. Amory hingegen verkraftet die Bilder, die er im Krieg hautnah miterlebt sehr schlecht und versucht sogar sich das Leben zu nehmen.

Christian Dior wirkt während der ganzen Geschichte wie der netteste Mensch der Welt. Er ist immer aufrichtig, verständnisvoll und liebenswert. Und er leidet, weil er nicht weiß wo seine Schwester Cathrin ist und ob sie noch lebt. Er besucht regelmäßig eine Wahrsagerin, die tatsächlich mit allem was sie prophezeit letztlich recht hat. Irgendwann kommt Cathrin nach Hause und sie finden sich wieder, aber sie ist vom Krieg und der Gefangenschaft gezeichnet. Generell lernt man während dieser Geschichte, wie schlimm die Kriegsjahre auch für diejenigen waren, die überlebt haben, aber wenig besaßen, nicht wussten, ob ihre Angehörigen noch lebten und dass selbst Reporter nicht stark genug waren, die Bilder zu ertragen, die sich ihnen boten. Auch wird hier noch einmal erwähnt, dass zwar die Deutschen verachtet wurden, aber auch die eigenen Landsleute irgendwann zu schlimmen Taten fähig waren.

Als Dior widerwillig eines Tages nach langem Hin und Her endlich das Angebot annimmt, in ein Modehaus einzusteigen, seine eigene Kollektion zu entwerfen und finanzielle Mittel bekommt, verändert er sich. Er ist unhöflich, aufgekratzt, sehr kritisch mit sich selbst und ungehalten. Aber Copper steht ihm zu Seite, als Fotografin und Freundin. Dior genießt bei seiner ersten Kollektion einen bahnbrechenden Erfolg, aber auch dieser wurde zum Teil stark kritisiert.

Ich bitte jeden Leser/Hörer unbedingt dem Nachwort Beachtung zu schenken. Dort wird zu einzelnen Personen noch einiges berichtet, natürlich auch zu Dior selbst. Und ich bin jetzt sehr angeregt seine Biografie zu lesen. Denn der Roman war wirklich gut geschrieben und gesprochen. Ich mochte das Setting und den französischen Flair, aber das Hin und Her zwischen Copper und Suzy fand ich anstrengend und Dior selbst kam mir in der Geschichte auch zu kurz. Ohne den Titel hätte ich der Geschichte auch nicht unbedingt entnommen, dass Copper seine Muse war. Denn so kam es für mich nicht rüber und es wurde auch nicht so bestätigt. Dennoch ist es eine gelungene Geschichte, wenn man etwas über die französische Mode und über Paris in den Kriegsjahren lesen möchte. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Dior mehr darin auftaucht.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Die Geheimnisse von Verity Crawford

Verity
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Dieses Buch wurde lange Zeit sehr gehyped und daher war ich neugierig was es damit auf sich hat. Zugegeben: Ich besitze das Buch schon eine Weile, habe es aber dennoch erst kürzlich gelesen. Ich musste ...

Dieses Buch wurde lange Zeit sehr gehyped und daher war ich neugierig was es damit auf sich hat. Zugegeben: Ich besitze das Buch schon eine Weile, habe es aber dennoch erst kürzlich gelesen. Ich musste auch erst einmal alles sacken lassen, bevor ich hierzu eine Rezension verfasse.

Ich fand das Buch unheimlich spannend geschrieben. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und wollte immer wissen wie es weitergeht. Es beginnt damit, dass die Hauptprotagonistin Lowen Augenzeugin eines tödlichen Unfalls wird und das gemeinsam mit Jeremy, den sie bis dato nicht kannte. Sie ist so nah am Geschehen, dass sie das Blut des Toten auf ihre Kleidung bekommt und kurzer Hand sich umziehen muss. Jeremy geht mit ihr zusammen in ein Tankstellenklo und leiht ihr sein Hemd (fragwürdig durchaus). Lowen ahnt nicht, dass sie ihn kurze Zeit später wiedersieht. Sie benötigt die frische Kleidung um zu einem Meeting mit ihrem Agenten zu gehen, dem auch Jeremy und einige Vertreter des Verlages seiner erkrankten Frau beiwohnen. Lowen wird das Angebot zuteil, die begonnene und berühmte Thriller-Reihe von Jeremys Frau fortzuführen, da sie aufgrund eines Unfalls nicht in der Lage sei, das selbst zu tun.

Lowen will den Auftrag erst ablehnen, benötigt aber dringend das Geld. So verhandelt sie eine gute Provision und erklärt sich bereit die Reihe fortzusetzen. Jeremy bietet ihr an, in seinem Haus - genauer gesagt im Arbeitszimmer seiner Frau - die Recherchen aufzunehmen, da sich dort die bisher erschienen Bände der Reihe sowie die dafür nötigen Recherchematerialien und Notizen zu finden sind. Lowen ist anfangs unwohl dabei, in einem fremden Haus in Kartons zu wühlen, aber da sie einen Räumungsbescheid für ihre Wohnung erhalten hat, weil sie mit ihren Zahlungen im Rückstand ist, bleibt ihr kaum eine Wahl.

An dieser Stelle muss ich sagen, dass es mich gewundert und auch gestört hat, dass Lowen keinerlei sozialen Kontakte hatte, bis auf die "Ex-Beziehung" zu ihrem Agenten. Sie konnte bei niemandem wohnen, hat bis zum Ableben ihrer Mutter diese gepflegt, die ihr wiederum nichts hinterlassen hat, aber abgesehen davon hat sie weder Freunde noch Familie - was sehr verwunderlich ist. Letztlich hält sich Lowen mehr als 2 Wochen im Haus der Crawfords auf, da sie zum einen auf eine erschreckende Entdeckung gestoßen ist und zum anderen nach wie vor kein Geld für eine eigene Bleibe hat.

SPOILER:

Jeremy hat seine Zwillingstöchter verloren: die eine ist ertrunken, die andere hatte einen allergischen Schock. Seine Frau ist pflegebedürftig. Dafür kam er mir sehr gefasst vor. Jeder andere hätte wahrscheinlich nicht länger auf der Welt weilen wollen. Er war etwas in sich gekehrt und natürlich nicht lebensfroh, aber auch nicht dem Leben abtrünnig, trotz der schmerzhaften Verluste. Ein gemeinsames Kind blieb: der kleine Crew.

Lowen entdeckt gleich zu Beginn ihres Aufenthalts im Haus der Crawfords ein Manuskript, das Verity als Autobiografie verfasst hat. Ich muss sagen, die Kapitel der Biografie sind dermaßen verstörend, schrecklich und zugegebenermaßen tierisch spannend, dass man als Leser immer wissen will wie es weitergeht. Verity ist in ihrer Biografie von Jeremy und besonders von seiner Liebe und Zuneigung zu ihr absolut besessen. Immer wieder erwähnt sie den phänomenalen Sex der beiden und dass sie so sehr um seine Liebe und Anerkennung buhlt. Sie wird ungeplant schwanger und ist eifersüchtig auf die Kinder, versucht sogar sie loszuwerden. Die Einzelheiten zu lesen, war sehr schlimm und hat mich gut beschäftigt. Sie wollte Jeremy für sich allein und nicht um seine Liebe mit ihren gemeinsamen Kindern konkurrieren. Es war psychotisch und verstörend, aber absolut spannend.

Irgendwann fallen Lowen merkwürdige Dinge auf. Ein Messer mit dem Crew sich schneidet, das plötzlich verschwindet; Verity, die sie durchs Fenster direkt anstarrt; Crew, der behauptet, seine Mom würde mit ihm sprechen, obwohl sie doch angeblich nicht ansprechbar ist; irgendwann steht Verity sogar auf der Treppe und beobachtet Lowen und Jeremy.

Da aber auch Lowen selbst mir merkwürdig vorkam, wusste ich die ganze Zeit über nicht was ich von den einzelnen Charakteren halten soll. Sie selbst ist Schlafwandlerin und wacht sogar einmal bei Verity im Bett neben ihr auf, nimmt starke Tabletten, hat wie gesagt keine sozialen Kontakte und vor allem: ist niemals aus diesem Haus geflüchtet. Bei allem was sie gelesen, beobachtet und miterlebt hat, hätte jede andere Frau das Weite gesucht, auch trotz der Gefühle zu dem verheirateten Jeremy, der diese Emotionen offenbar erwidert.

Ich denke, ich habe genug gespoilert. Fazit: Das Buch ist sauspannend geschrieben, insbesondere die Kapitel aus Veritys Biografie. Allein deshalb sollte man es ruhig lesen, wenn man Thriller oder auch Romance-Thrill gern liest. Was mich gestört hat, war wie gesagt Lowens Verhalten bzw. ihr Leben, das offenbar keinerlei soziale Kontakte beinhaltete, dass sie nie aus dem Haus geflüchtet ist und das Ende. Denn das Ende finde ich etwas fragwürdig und auch ziemlich drüber und ehrlich gesagt, ist Verity selbst Schuld. Vieles hätte anders laufen können, wenn die Datei der Autobiografie nicht so frei zugänglich gewesen wäre. Ich besitze das Buch ohne den Epilog. Den muss ich aber auch unbedingt noch lesen. Theoretisch könnte man auch eine kleine Buchreihe dazu entstehen lassen. Denn ich würde gern noch mehr über die Hintergründe und über Jeremy erfahren und auch was die Wahrheit über alles ist.

Ich empfehle: Lest es, es ist so dermaßen spannend geschrieben, dass man es nicht weglegen möchte.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Die etwas andere Geschichte über Medusa

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Ich muss sagen, ich habe eine Weile benötigt um mit dem Schreibstil bzw. den wechselnden Perspektiven der Götter/Sterblichen oder wem auch immer klarzukommen. Denn tatsächlich tauchen unwahrscheinlich ...

Ich muss sagen, ich habe eine Weile benötigt um mit dem Schreibstil bzw. den wechselnden Perspektiven der Götter/Sterblichen oder wem auch immer klarzukommen. Denn tatsächlich tauchen unwahrscheinlich viele Personen in der Geschichte auf, aber am Ende des Buches ist ein Glossar über die einzelnen Charaktere, in dem man immer mal wieder nachlesen kann, wer eigentlich wer ist und zu wem gehört.

Zu Beginn war es etwas verwirrend, aber es war auch mal abwechslungsreich so kurze Kapitel zu lesen.

Medusa wird zu den Gorgonen gebracht und von ihren dortigen Schwestern Euryale und Stheno wie ein eigenes Kind aufgezogen. Die Beziehung der drei hat mich sehr gerührt und bewegt. Im Hintergrund werden aber etliche Komplotte geschmiedet.

SPOILERALARM

Leider geht es in dem Buch weniger um Medusa als ich es erwartet habe. Dass sie zudem ein so schnelles Ende findet, fand ich doppelt enttäuschend. Was mir gut gefallen hat, ist die Recherche über die Gottheiten vorweg. Denn die einzelnen Charaktere und deren Eigenschaften kommen so zur Geltung wie man es bisher oft gelesen hat. So muss ich wieder sagen, dass Athene für mich die authentischste Person ist. Ob man sie mag oder nicht, sei irrelevant, aber sie hat auf jeden Fall Charakter, der auch in diesem Buch sehr gut rüber gebracht wurde. Dasselbe gilt für die Gleichgültigkeit des Zeus und seiner klugen Frau Hera. Poseidon ist hier wieder einmal ein Ekel, aber damit habe ich gerechnet.

Die Entwicklung und Darstellung von Athene sowie der schwesterliche Zusammenhalt der Gorgonen hat mir am besten gefallen. Wer für mich absolut unsympathisch war, war Perseus. Er war nervig, gierig und unausstehlich. Noch dazu glänzte sein Charakter leider nicht mit Intelligenz. Das hat mich zuweilen auch gestört Die Dialoge zwischen ihm und Athene oder auch in Zusammenhang mit Hermes waren sehr flach und Fragen wurden wiederholt gestellt und beantwortet. Da hatte ich schon manchmal das Gefühl, dass die Kapitel irgendwie gefüllt werden müssen. Auch hat mir das Ende nicht gefallen. Denn letztlich war Medusa in ihrer eigenen Geschichte eine Nebenfigur, Perseus wurde ab einem gewissen Punkt zur zentralen Figur und man hat nicht erfahren wie es für alle einzelnen Personen weiterging, beispielsweise für die Gorgonen, die um ihre Schwester trauerten. Und was ist letztlich aus Perseus und Andromeda geworden nachdem Athene ihm das Haupt der Medusa abgenommen hat?

FAZIT:

Ich denke, wenn man nicht darauf aus ist, die komplette Geschichte fokussierend auf Medusa zu lesen und mit den wechselnden Erzählperspektiven zurecht kommt, kann das schon mal ein Roman der anderen Art sein. Auf jeden Fall sind die Gottheiten sehr gut ausgearbeitet.

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