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Veröffentlicht am 07.08.2023

Die Mona Lisa ist weg

Die Erfindung des Lächelns
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Der Louvre. Die Mona Lisa. Was geschieht, wenn dieses Gemälde gestohlen wird?
Paris wird zu einem Wespennest. Berühmtheiten dieser Zeit (1911)
Pablo Picasso, Isadora Duncan, Modigliani, Chagall, Singer ...

Der Louvre. Die Mona Lisa. Was geschieht, wenn dieses Gemälde gestohlen wird?
Paris wird zu einem Wespennest. Berühmtheiten dieser Zeit (1911)
Pablo Picasso, Isadora Duncan, Modigliani, Chagall, Singer kommen ins Bild.
Tom Hillenbrand zeichnet kein vorteilhaftes Bild von Paris. Die Stadt ist voller Möchtegerns, erfolgloser Künstler, Gauner, Egoisten und gieriger Menschen, Anarchisten, skrupelloser Revoluzzer, die doch bloß sich selbst bereichern.
Zeithistorie wird eingeflochten, ebenso Modeerscheinungen, wie Kartenlegerei mit Tarotkarten, neue Strömungen in Malerei und Tanz. Im Mittelpunkt jedoch steht die Suche nach dem Dieb der Mona Lisa. Akribisch und kleinteilig, ziemlich unspannend erzählt. Eine Reihe dummer Gedanken wird geschildert, die Joconde soll im revolutionären Kampf eingesetzt werden … Manches ist wohl wahr, manches nicht.
Nein, dieses Buch konnte mich so gar nicht mitnehmen. Meine Erwartungen nach der Ankündigung waren doch ganz anders.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Oberflächlichkeiten

Cleopatra und Frankenstein
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New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur.
Ihre erste Begegnung wird ausführlich geschildert. Cleo ist nicht nur sexuell ...

New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur.
Ihre erste Begegnung wird ausführlich geschildert. Cleo ist nicht nur sexuell recht freizügig und stößt damit bei Frank auf großes Interesse.
Coco Mellors beschreibt eine ungewöhnliche Liaison zwischen zwei eigentlich gegensätzlichen Charakteren. Verrückte Einfälle, Mutproben und absurde Ideen bringen sie zueinander. Sie agieren teils kompliziert, teils oberflächlich, genau wie viele der anderen Figuren. Warm werden konnte ich mit ihnen nicht. Genervt haben Drogenmissbrauch und andere unschöne Schilderungen.
Über weite Teile ist das Buch ausgesprochen dialogbasiert, gewollt schlagfertig und gekünstelt. Eine Handlung ist kaum vorhanden. Auch das Ende war keine Überraschung, war vorhersehbar. Einzig Santiago brachte Abwechslung, war eine akzeptable Figur.
Der Hype um diesen Roman ist mir unverständlich, keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Lauscher

Der Kaninchenstall
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Eine interessante Idee, die verschiedenen Bewohner eines Hauses kennenzulernen. Wie viele Einblicke man bekommen könnte. Wie interessant das sein könnte!
Die ausführlich vorgestellte, leicht entrückte ...

Eine interessante Idee, die verschiedenen Bewohner eines Hauses kennenzulernen. Wie viele Einblicke man bekommen könnte. Wie interessant das sein könnte!
Die ausführlich vorgestellte, leicht entrückte Blandine allerdings nervt nur mit pseudophilosophischen Gedanken. Zeitungsartikel über missglückte Festessen listen viele Daten auf, irrelevant für den Leser.
Joan, eine weitere Mieterin im „Kaninchenstall“, überprüft Nachrufe auf Angemessenheit. Sie ist hoffnungslos vom Leben überfordert.
Weitere Personen belehren, ähhh, bieten Lebensweisheiten an, schwelgen in Erinnerungen, berichten von Tieropfern, von Fürsorgekindern, legen Wert aufs Gendern, …
Hellhörige Wände in einem schäbigen Haus zwingen zum Mithören aller möglichen Probleme, die ausführlich und nicht sehr interessant ausgebreitet werden.
Nein, zum unfreiwilligen Mithören bin ich nicht aufgelegt.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Eine Trennung

Einfach super
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Woran lag es, dass der Göttergatte auszog? Eine kritische Analyse offenbart die Schwächen der relativ schnell beendeten Ehe. Heulendes Elend nach einer Trennung? Ja, ziemlich lang und detailliert aufgelistet. ...

Woran lag es, dass der Göttergatte auszog? Eine kritische Analyse offenbart die Schwächen der relativ schnell beendeten Ehe. Heulendes Elend nach einer Trennung? Ja, ziemlich lang und detailliert aufgelistet. Was Maggie trauern nennt, ist eine Mischung aus eben dieser und Selbstmitleid, die sie detailreich auslebt. Und damit ihre Umwelt und auch den Leser nervt.
Margarets Freunde Clive, Amirah und zwei Laurens sorgen mit ihren Verrücktheiten für eine gewisse Abwechslung, versuchen zu trösten und aufzumuntern. Vergebliche Mühe.
Vorhersehbar probiert Maggie Online-Dating. Könnte interessant sein, wenn nicht auch hier alles endlos zerredet würde. Ein zu ausführliche Schilderung eines langweiligen Trennungsjahres.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Düster

Das Gesetz der Natur
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Der Jäger, der Lehrer, die Mutantin. Geächtete, Geflüchtete. Leben in der Wildnis Neuamerikas, autark, konfliktreich, gefährlich. In der patriarchischen Gesellschaft, in der die übrig gebliebenen Menschen ...

Der Jäger, der Lehrer, die Mutantin. Geächtete, Geflüchtete. Leben in der Wildnis Neuamerikas, autark, konfliktreich, gefährlich. In der patriarchischen Gesellschaft, in der die übrig gebliebenen Menschen leben, gibt es Gesetze. Die verlangen, dass die Mutantin getötet wird. Aber sie ist schwanger … und sie kann lesen. Wem kann sie damit nützen?
Solomonica de Winter hat eine eigenartige Welt beschrieben. Wenn die Menschheit sich fast selbst ausgelöscht hat, beginnt der ewige Kreislauf einer neuen Entwicklung.
Fantasievoll, detailreich, aber sich ständig wiederholend sind die Beschreibungen, die Beobachtungen, der Verlauf. Ein langer, langatmiger Kampf ums Überleben, voll mit düsteren Visionen. Eine lange Predigt. Niederdrückend.

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