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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Ein absolutes Wohlfühlbuch

Stolen Kisses
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Ich liebe „Red, White & Royal Blue“, sowie die Serie „Young Royals“ und bin deswegen immer auf der Suche nach ähnlichen Büchern oder Filmen, die sich einfach nach Sicherheit und zuhause anfühlen, sowie ...

Ich liebe „Red, White & Royal Blue“, sowie die Serie „Young Royals“ und bin deswegen immer auf der Suche nach ähnlichen Büchern oder Filmen, die sich einfach nach Sicherheit und zuhause anfühlen, sowie die queere Community angemessen repräsentieren. Konnte mich „Stolen Kisses“ überzeugen?

Jannis und Kai hatten einen absolut fantastischen One-Night-Stand, einen, den man auch wegen den Gesprächen wohl nie wieder vergisst. Doch als sie sich völlig überraschend wieder sehen, ist die Situation alles andere als angenehm: Beide Familien besitzen ein Modehaus, beide Familien stehen knapp vor dem Bankrott. Um von einem Geldgeber gewählt zu werden, sind sie nun erbitterte Konkurrenten – doch was, wenn das Gefühl von Verbundenheit und Anziehung einfach nicht verschwinden will?

„Stolen Kisses“ hat sich angefühlt wie eine Umarmung, warm und vertraut, wie zuhause ankommen. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil ist angenehm, die Themen sind ernst, erzählt werden sie aber mit einem fast immer gegenwärtigen Humor, die Charaktere sind alle samt echt und zum Umarmen. In meinen Augen konnte das Buch alle Boxen abhaken, die man sich bei einer Liebesgeschichte wünscht. Wir haben die spannende Ausgangssituation des One-Night-Stands (die wir in kleinen Einschüben nach und nach erzählt bekommen), während wir nach und nach in Jannis und Kais Lebensrealitäten eintauchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Jannis lebt mit seiner Zwillingsschwester und seiner Mutter in einem bunten, freundlichen Haus in Berlin, trifft sich mit seinen Freunden, auch gerne mal bei einer Dragshow, ist geoutet und hat ein relativ „sicheres Umfeld“. Er wird in seinen Träumen unterstützt, Sexualität und Gefühle sind ein viel besprochenes und gewöhnliches Thema. Kai dagegen ist fest eingebunden in die Firma seines Vaters, ist mit seiner besten Freundin zusammen, hat immer das Gefühl performen zu müssen, steht unter einem enormem Druck und die Vorstellung sich nicht nur heimlich mit anderen Männern zu treffen, löst Panikattacken in ihm aus. Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass die Beiden einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben. Sie waren so echt, ihre Ängste, ihre Sorgen, ihre furchtbaren Erfahrungen, die fast alle queeren Personen kennen, aber auch ihre Hoffnungen, das Lachen und die Weiterentwicklung.

Der Plot selbst war kurzweilig, ein Wechsel zwischen kleinen Mini-Einblicken in die Modewelt, dem Konflikt zwischen Kai und Jannis, sowie ganz viel Freundschaft und Familie. Während ich alle Charaktere wirklich sehr in mein Herz geschlossen habe, hätte ich mir am Ende fast gewünscht, dass das Buch etwas länger gewesen wäre, wir noch mehr Zeit mit den Charakteren hätten verbringen können und ich vielleicht noch mehr hätte greifen können, wer sie sind, wenn sie sich nicht gerade in dem Adrenalinstoß eines Wettbewerbs oder eben in einer Kennenlernphase befinden. Gleichzeitig ist das Buch durch die vielen Ereignisse in so kurzer Zeit auch sehr abwechslungsreich und ich habe es wirklich verschlungen. Viele Momente haben mir zusätzlich einfach das Herz gewärmt, mich zum Lachen gebracht oder dafür gesorgt, dass ich mich weniger allein gefühlt habe.

FAZIT:
„Stolen Kisses“ ist ein kurzweiliges, humorvolles Buch, dass für mich das perfekte Wohlfühlbuch und Mutmacher war, welches zugleich auch vor schwierigen, ernsten und unangenehmen Themen keinen Halt macht. Die Charaktere sind einzigartig, auch wenn mir am Ende etwas die Zeit mit ihnen gefehlt hat. Eine große Empfehlung!
4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Sommerlich mit Crime Elementen

Seaside Hideaway – Unsafe
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Leonie Lastella begleitet mich jetzt schon Jahre. Als ich angefangen habe New Adult zu lesen, war sie eine der ersten Autorinnen in deren Bücher ich mich so richtig verliebt habe. Auch jetzt, viele Jahre ...

Leonie Lastella begleitet mich jetzt schon Jahre. Als ich angefangen habe New Adult zu lesen, war sie eine der ersten Autorinnen in deren Bücher ich mich so richtig verliebt habe. Auch jetzt, viele Jahre später freue ich mich immer auf ihre Neuerscheinungen, doch war ich vom Auftakt ihrer Reihe „seaside hideaway?“ wirklich überzeugt?

Nevah musste von heute auf morgen ihr altes Leben, ihre Heimat und ihre Freunde hinter sich lassen. Gequält von Panikattacken und Trauer versucht sie in Rockaway Beach neuanzufangen. Leichter als gesagt, als getan, zumindest bis sie ihren neuen Nachbar Jax trifft, der ihr erstmals wieder ein Gefühl von Leichtigkeit gibt. Sie möchte sich so gerne auf ihn einlassen, doch ihr Bedürfnis ihm alles anzuvertrauen, könnte ihre ganze Familie in Gefahr bringen. Und auch Jax selbst hat sein Päckchen zu tragen…

„unsafe“ hat sich wahnsinnig schnell lesen lassen, was einerseits sicher an dem angenehmen Schreibstil und den eher kurzen Kapiteln gelegen hat. Andererseits war es auch die perfekte Kombination aus leichten, sommerlichen Elementen der Liebesgeschichte und Freundschaft mit dunklen, beklemmenden Crime-Aspekten. Auch wenn letztere sich in diesem Buch erst langsam aufbauen, hat man sie doch immer im Hinterkopf und verspürt ein leicht beklemmendes Gefühl – besonders bei Nevahs Panikattacken.

Besonders am Ende wird der Ernst der Lage nochmal sehr deutlich und ich bin mir sicher, dass diese Aspekte in den nächsten Bänden nochmal fesselnder werden.
Die Geschichte von Jax und Nevah hat mir ebenfalls gut gefallen. Die beiden nähern sich langsam, aber sicher an, während Jax endlich mal ein Bookboyfriend ist, der zwar viel feiert um seine Sorgen zu vertreiben und seine Probleme hat, aber trotzdem kein Klischee ist. Er ist aufmerksam, empathisch, genauso naturverliebt wie ich und hat einiges an Tiefe. Auch Nevah war mir mit ihrer Lesesucht, ihrem Interesse zu Lernen und dem ab und an bisschen verloren & falsch fühlen, sehr sympathisch und ich habe ihre Liebesgeschichte sehr genossen. Wie die Beiden war sie unperfekt, echt und authentisch und ziemlich, ziemlich schön. Genauso wie einige Elemente von Freundschaft und Geschwisterliebe.

Insgesamt erfindet Leonie Lastella mit „unsafe“ das Rad natürlich nicht neu und als LeserIn des Genres kann man sicher einige Plot/Konfliktpunkte vorrausahnen, was aber meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan hat. Ich habe ich gleichzeig sommerliche, leichte Atmosphäre, die süßen Momente von Freundschaft und Liebe sehr genossen, während mich die Crime Elemente gefesselt haben. Ich freue mich sehr auf den nächsten Band und vergebe:
4 von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2023

unterhaltsam & spicy

Neon Gods - Helena & Achill & Patroklos
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Seit meiner ersten Lateinstunde damals in der sechsten Klasse liebe ich die römischen, sowie auch die griechischen Götter. Die Mythologie bringt mich jedes Mal wieder zum Träumen und auch nach sämtlichen ...

Seit meiner ersten Lateinstunde damals in der sechsten Klasse liebe ich die römischen, sowie auch die griechischen Götter. Die Mythologie bringt mich jedes Mal wieder zum Träumen und auch nach sämtlichen bereits gelesenen Neuerzählungen werde ich nicht müde, immer neue zu suchen. Doch konnte mich auch der dritte Band der „Neon Gods“ überzeugen?

Helena ist außer sich vor Wut. Ihr Bruder, der die Position des Zeus innehat, erklärt sie als Ehefrau für den Gewinner des Wettbewerbs um den Posten des Kriegsgottes Ares. Die Teilnehmer werden in – nicht selten tödlichen – Prüfungen auf ihre Stärke, Intelligenz und Entscheidungsfähigkeit getestet. Doch Helena möchte mehr sein als ein hübscher Preis und so tritt sie selbst an – auch wenn das bedeutet gegen den scheinbar unbesiegbaren Achill und dessen schlauen Partner Patroklos zu kämpfen, die bald schon ganz andere Gefühl als Angst um den Titel in ihr wecken.

Am Anfang musste ich mich erstmal wieder in die Welt von „Neon Gods“ einfinden. Diese ist zwar von den Namen, der Grundidee des Olymp und 13 führender Positionen an der griechischen Mythologie inspiriert, weicht aber sonst schon sehr stark von dieser ab. Die Götter sind eigentlich Menschen, welche die Positionen der Götter besetzen, sind sterblich, haben keine übernatürlichen Fähigkeiten, auch wenn der Alltag bezüglich des Kämpfen Lernens, der Intrigen etc. ähnlich ist. Anfangs war ich ziemlich irritiert, warum Helena und nicht Briseis ein Paar mit Achill & Patroklos bildet, aber weil die Reihe eben nur sehr leicht an Homers Original inspiriert ist, habe ich dieses Thema schnell abgehakt und mich stattdessen auf die Geschichte eingelassen, in der die Zusammenarbeit & Co mit Helena nämlich durchaus Sinn macht.

Das Buch hat ein ziemliches Suchtpotential und lässt sich schnell & kurzweilig lesen. Dies passiert nicht nur durch den Wechsel zwischen den drei Perspektiven, sondern auch den in der Handlung zwischen Wettkämpfen/Prüfungen und romantischen Elementen. Alle drei Protagonisten sind sehr unterschiedlich und somit wirklich interessant. Achill, der sich lieber entschuldigt, als um Erlaubnis fragt; Patroklos, der wirklich alles überdenkt und Helena, die endlich mehr als ihr Körper sein will. So waren ihre Perspektiven in keiner Weise verwirrend, sondern bereichernd und regen generell darüber an, über Beziehungen und Gefühle nachzudenken.

Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin so natürlich, aber effektiv für Repräsentation sorgt – sowohl von unterschiedlichen Beziehungsformen (z.B. offene Beziehung, Polyamorie etc.), als auch beispielsweise von non-binären Personen. Da ich darauf in Büchern leider immer noch sehr selten stoße, habe ich mich darüber sehr gefreut und bin auch schon neugierig auf die nächsten Bände, wo dies auch eine wichtige Rolle spielen zu scheint. Es war super spannend über Themen wie Vertrauen, Liebe vs. Lust und Eifersucht nachzudenken, während man als Gegengewicht die wirklich fesselnde Handlung hatte, sowie einige sehr spicy Szenen. Das Ende war dann in meinen Augen fast etwas schnell abgehandelt, da hätte ich mir mehr Details gewünscht. Nicht destotrotz bin ich begeistert und freue mich sehr auf die nächsten Teile!

FAZIT:
Ein sehr kurzweiliges, spannendes Buch, welches locker an der griechischen Mythologie angelehnt ist, diese aber komplett neu interpretiert. Besonders gut gefallen hat mir die Repräsentation von Beziehungskonzepten, die von der traditionellen „Norm“ abweichen und so viele Gedankenanstöße gibt. Hatte ein großes Suchtpotential, sodass ich mich schon sehr auf die nächsten Bände freue!
4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Ein spannender Reihenauftakt mit viel Potential für die nächsten Bände

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Auf sämtlichen Plattformen ist man in der Buch-Community an „Fourth Wing“ gar nicht mehr vorbeigekommen. Während die Prämisse des Buches mit Drachen, Fliegen, einem Kriegs-College und abwechslungsreichen ...

Auf sämtlichen Plattformen ist man in der Buch-Community an „Fourth Wing“ gar nicht mehr vorbeigekommen. Während die Prämisse des Buches mit Drachen, Fliegen, einem Kriegs-College und abwechslungsreichen Prüfungen zwar vielversprechend klang, war ich doch etwas skeptisch, da ich schon öfter keine guten Erfahrungen mit sehr gehypten Büchern gemacht habe. Konnte „Fourth Wing“ da die Ausnahme sein?

Wir folgen Violet, die überraschend doch an der gefährlichen Aufnahmeprüfung des Basgiath War College teilnehmen muss, wo den Schülern nicht nur das Kämpfen, sondern vor allem auch das Reiten und Fliegen von Drachen beigebracht wird. Jeder Tag an der Universität ist ein Überlebenskampf, denn nicht nur die Aufgaben der Ausbildung können tödlich sein, auch die anderen Kadetten und die Drachen stellen eine große Gefahr für Violet dar. Schon bald findet sich Violet in einem Netz aus Intrigen, Gewalt, Rätseln, neuen Möglichkeiten und Geheimnissen wieder, wobei ihr mächtige Vorgesetzte Xaden ihr Herz am meisten zu rasen bringt.

Ich bin lange nicht mehr so schnell und mühelos durch ein Buch geflogen, wie durch „Fourth Wing“. Die Welt der Drachen, der Reiter, dieses riesige Land, was immer vor einem großen Krieg steht, die Intrigen, die tödlichen Herausforderungen und die Liebesgeschichte haben ein unglaubliches Suchtpotenzial. Besonders aufgefallen ist mir dabei auch, dass Rebecca Yarros fast schon von „wichtigem Moment zu wichtigem Moment“ zu springen scheint, sodass wir kaum im Alltag Zeit mit den Charakteren verbringen, sondern wirklich nur, wenn es um eine entscheidende Prüfung oder wichtige Hinweise geht. Das führt zu einem schnellen Erzähltempo, welches mir am Ende sogar teilweise fast etwas zu viel war. Ich hätte mir mehr Zeit mit den Charakteren im Alltag gewünscht.

Diese sind nämlich von der Grundidee her, sehr spannend und vielseitig. Die Protagonistin Violet hat eine Krankheit, die ihre Knochen schwächt, weshalb sie besonders zu Beginn vor allem ihren scharfen Verstand nutzen muss um zu überleben. Dieser Aspekt hat mir ausgesprochen gut gefallen, während es gleichzeitig spannend war zu beobachten, wie sie im Laufe der Geschichte immer stärker und fitter wird. Ihre Freundesgruppe aus Rhi, Ridoc und Liam habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen, sie bringen einfach eine gewisse Wohlfühlatmosphäre in die Geschichte. Xaden dagegen war zwar auf eine typische, dunkle BadBoy mit guten Zügen Art attraktiv, fiel für mich aber fast schon zu sehr in ein Klischee. Insgesamt war die Liebesgeschichte so leider sehr offensichtlich und leicht zu prophezeien.

Das ging mir tatsächlich mit vielen Aspekten des Buches so. Wenn man so fiel Fantasy gelesen hat, wie ich, entwickelt man einfach ein Gefühl dafür, welcher Charakter eher gut ist, wer der Feind ist, gegen den wir am Ende Krieg führen, mit dem die Protagonistin zusammenkommen wird, was die dunklen Geheimnisse sind und wer der Verräter ist. Zudem hat die Autorin in meinen Augen sehr offensichtlich geteasert, sodass viele Wendepunkte im Plot sehr voraussehbar für mich waren.

FAZIT:
Insgesamt war das Buch also eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle für mich. Einerseits hat es absolut süchtig gemacht und ich liebe, liebe, liebe die Drachen, das Fliegen und die humorvolle Kommunikation mit ihnen. Andererseits habe ich mich an den vielen Klischees gestoßen und habe mir gewünscht, dass es mehr Überraschungen gibt, dass etwas passiert, was ich nicht erwarte. Für mich ist „Fourth Wing“ ein sehr guter Reihenauftakt, der eine Welt eröffnet, die sehr viel Potential für eine spannende, neue Fantasy-Reihe hat.
4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Interessante, ehrliche Frauengeschichte

Aus ihrer Sicht
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Ich liebe historische Romane, besonders, wenn in ihrem Zentrum Geschichten von Frauen stehen. Es ist sehr inspirierend für mich ihre Lebensgeschichte mitzuverfolgen, aus ihren Fehlern lernen zu dürfen ...

Ich liebe historische Romane, besonders, wenn in ihrem Zentrum Geschichten von Frauen stehen. Es ist sehr inspirierend für mich ihre Lebensgeschichte mitzuverfolgen, aus ihren Fehlern lernen zu dürfen und ich fühle mich immer inspiriert etwas mehr zu mir selbst zu stehen.

Alessandra wächst in der Nähe von Rom, in einem kleinen, dunklen Mehrfamilienhaus auf. Die Männer sind die meiste Zeit auf der Arbeit, weshalb sie hauptsächlich von Frauen umgeben ist: den Nonnen im Hof, der Hausdame Sista, den anderen Mädchen im Haus, ihrer Mutter...
Als Leser steigt man genau an dieser Stelle ein. Man begleitet Alessandras eher tristen und doch sehr eindringlich geschilderten Alltag, lernt mit ihr langsam die Welt der Erwachsenen kennen und die Rolle, in welche die Frau von der Gesellschaft täglich gepresst wird. Gleichzeitig erlebt man durch ihre Augen, das doch sehr tragische Schicksal ihrer Mutter mit und darf die feine, liebevolle Bindung der Beiden miterleben.
Trotzdem fiel es mir am Anfang fiel es mir etwas schwer in das Buch zu finden. Der Schreibstil ist wunderschön, poetisch, auf den Punkt und sehr ehrlich. Ich habe das Buch oft kurz zur Seite gelegt um über kleine Impulse zum Nachdenken zu reflektieren.

Es dauert eine ganze Weile, bis Alessandra älter wird, bis sie beginnt ihren eigenen Weg zu gehen, der für mich auf der einen Seite natürlich sehr feministisch war, auf der anderen Seite aber auch von sehr traumatischen Erlebnissen und vielen inneren Kämpfen geprägt war. Insgesamt hat es mir sehr große Freude gemacht Alessandra zu begleiten und schon bald habe ich auch die kleinsten Detaills in mich aufgesogen. In meinen Augen muss man das Buch langsam lesen, Alessandra wirklich begleiten und nicht erwarten, dass jeder Tag ihres Lebens der prägenste und abwechlungsreichenste ist. Auch die Spaziergänge und generell Szenen aus Rom habe ich als großer Fan der Stadt sehr geliebt und gleichzeitig ziemlich viel Fernweh gehabt.

FAZIT:
Ein sehr interessantes, mit überraschendem Feingefühl, roher Ehrlichkeit und viel Feminismus geschriebenes Buch, dass auch vor dem Erscheinungsjahr 1949 spannend zu lesen ist. Ich habe mich jedoch etwas schwer getan in die Geschichte zu finden und es gab einige Längen. Trotzdem eine große Empfehlung!

4 von 5 Sternen

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