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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2023

Spannend bis zur letzten Seite

Der Skandal
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„...Gebannt starrte Peter auf den Bildschirm seines Laptops. Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt. Ganz langsam dämmerte ihn die Bedeutung der Information, die er gerade gefunden hatte...“

Mit diesen ...

„...Gebannt starrte Peter auf den Bildschirm seines Laptops. Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt. Ganz langsam dämmerte ihn die Bedeutung der Information, die er gerade gefunden hatte...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannender Biothriller. Wenige Minuten später ist Peter auf den Weg zu seiner Freundin. Dort wir er nie ankommen. Nach einem Autounfall mit Fahrerflucht landet er im Krankenhaus und fällt ins Koma.
Die Autoren haben eine fesselnde Geschichte geschrieben, die in vielen Punkten nahe an der Realität ist. Der Spannungsbogen ist sehr hoch. Dafür sorgt auch der ausgereifte Schriftstil.
Anna, Peters Schwester, besucht ihren Bruder im Krankenhaus. Dort teilt ihr seine Freundin mit, dass es ihrer Meinung nach kein Unfall, sondern ein Mordanschlag war. Die Polizei sieht das anders.

„...Wir vermuten weiterhin, dass es sich um einen Unfall mit Fahrerflucht handelt. So eine Verhaltensweise ist leider recht häufig, aber die Aufklärungsquote ist glücklicherweise hoch...“

Lisas Umweltgruppe war der Firma Light Food von Dan Lichter auf der Spur, denen sie die Schuld an dem Auftreten der Krankheit TASE geben. Light Food stellt Fleisch her, ohne dass dafür Tiere sterben müssen.
Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Dan, der Chef der Firma, wirkt anfangs auf mich wie ein großer Junge, für den die Firma sein Spielzeug ist. Später erfahre allerdings mehr aus seinem Leben, was das Ganze etwas relativiert. Sein Umgang mit den Untergebenen ist allerdings an Arroganz und Überheblichkeit nicht zu überbieten.
Die Herstellung des Fleisches wird allgemeinverständlich und nachvollziehbar erläutert. Auch der Aufbau des Werkes wird so exakt beschrieben, dass ich ein Bild im Kopf hatte.
Es gibt viele Szenen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind. Ich denke nur an die Fernsehdiskussion über die neue Krankheit. Drei Experten – drei Meinungen!
In der Umweltgruppe herrscht mittlerweile Resignation.

„...Dein Bruder war unser Generalschlüssel. Er war der einzige, der einen Laptop in die Firma schmuggeln konnte, und nur mit dessen Hilfe waren wir in der Lage, die Firewall zu umgehen...“

Dann haben sie eine neue Idee, wie sie vorgehen könnten. Währenddessen wird Dan mit den Gerüchten über die Krankheit konfrontiert, weiß aber angeblich von nichts. Als Kontrolleure im Betrieb erscheinen, wird es für Dan eng. Plötzlich geht es nicht nur um die Krankheit, sondern um sein Leben. Korruption und Intrige vom Feinsten laufen im Hintergrund. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Wer weiß was? Wer zieht die Fäden?
Das Motiv des Handelns wird schnell klar. Es geht um Geld, und nur um Geld. Der Kauf der rasant fallenden Aktien ist dabei das Mittel der Wahl.
Bei zwei der Protagonisten ist eine Entwicklung im Laufe des Geschehens wahrnehmbar. Das ist zum einen Dan, der in Situationen kommt, mit denen er nie gerechnet hätte, zum anderen Anna. Sie nimmt das Heft des Handelns an vielen Stellen in die Hand. Sie selbst sieht das so:

„...Mein Bruder hätte euch bestätigt, dass ich nichts mehr liebe, als Orte, Dinge und Leute hinter mir zu lassen. Möglichst weit weg….“

Und jetzt ist sie bereit, ihre Freiheit für die Wahrheit zu opfern.
Die Geschichte wird konsequent logisch zu Ende geführt. Die meisten Täter bekommen, was sie verdienen.
Der Thriller hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht nur an der spannenden Handlung. Ich mag auch Protagonisten mit Ecken und Kanten.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Sehr schönes Kinderbuch

Anton und sein Hirte
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„...Das ist der gute Hirte. Er verbringt gerne Zeit mit seinen Schafen und sorgt dafür, dass es seinen Schafen gut geht...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, das das Gleichnis vom guten Hirten ...

„...Das ist der gute Hirte. Er verbringt gerne Zeit mit seinen Schafen und sorgt dafür, dass es seinen Schafen gut geht...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, das das Gleichnis vom guten Hirten in kindgerechter Form umsetzt. Mir gefällt das relativ große Format des Buches.
Die kleinen Leser lernen einige der Schafe kennen. Es ist wie im menschlichen Leben, Jedes Schaf ist anders. Unter ihnen ist Anton. Der ist neugierig und abenteuerlustig. Als das Futter knapp wird, führt der Hirte die Herde durch ein finsteres Tal auf eine neue saftige Weide. Der Weg ist schmal. Anton folgt seiner Neugier. Plötzlich ist die Herde weg. Wird der Hirte ihn suchen und rechtzeitig finden? Nun ist Anton doch bange.
Die Sätze sind kurz, die Absätze klar gegliedert. Pro Seite gibt es nur wenig Text, der gekonnt in die Bilder eingefügt ist.
Die doppelseitigen Zeichnungen sind farbenfroh. Die unterschiedlichen Schafe sind gut zur erkennen. Die Atmosphäre wird durch das Spiel mit hellen und dunklen Farben sehr schön wiedergegeben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es setzt das Gleichnis gekonnt in Wort und Bild um.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Fips und Lulu werden Freunde

Fips findet eine Freundin
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„...Heute ist ein besonders heißer Tag. Fips, das Erdmännchen, sitzt in der Sonne und döst vor sich hin...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt. ...

„...Heute ist ein besonders heißer Tag. Fips, das Erdmännchen, sitzt in der Sonne und döst vor sich hin...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt. Es ist ab vier Jahre geeignet.
Fips langweilt sich. Von seiner großen Familie spielt gerade niemand mit ihm. Also macht er sich auf Erkundungstour in der Savanne. Dabei trifft er auf das Stachelschwein Lulu. Fips ist von dessen Stachel begeistert. Die aber machen es einsam, denn keiner will deshalb etwas mit ihm zu tun haben. Fips lässt sich etwas einfallen.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Kurze Sätze und klar gegliederte Absätze zeugen davon. Die Texte sind zum Teil in die Bilder integriert. So geht das Vorlesen und das betrachten Hand in Hand.
Die Zeichnungen sind farbig und liebevoll ausgearbeitet.
Drei Rätsel und eine kurze Information für die Eltern schließen das Buch ab.
Empfehlenswert ist auch die Internetseite zum Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeigt, dass Freundschaft Unterschiede überwinden kann.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Bewegende Lebensgeschichte

Solomon
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„...Mitten in der Nacht hatte die Sache mit dem Zaun nach einer hervorragenden Idee geklungen. Eigentlich sogar weniger nach einer Idee als mehr nach einem Befehl von ganz oben...“

Deshalb macht sich ...

„...Mitten in der Nacht hatte die Sache mit dem Zaun nach einer hervorragenden Idee geklungen. Eigentlich sogar weniger nach einer Idee als mehr nach einem Befehl von ganz oben...“

Deshalb macht sich Jodi auf und setzt Zaunpfahl für Zaunpfahl auf ihren Grundstück. Noch weiß sie nicht, wofür das gut sein soll.
Die Autorin hat eine bewegende Geschichte geschrieben. In einem kurzen Vorwort erläutert sie, dass alles, was im Buch steht, im wahren Leben so passiert ist. Nur Namen wurden geändert.
Sei dem Bau des Zaunes sind vier Jahre vergangen. Mittlerweile leben auf der Farm acht Pferde, ein Esel und vier Ziegen und eine Menge an Kleintieren. Jodi bietet Therapie für Kinder n. Ihr Mann Ty unterstützt sie, wenn ihm sein Brotjob als Briefträger Zeit lässt, denn die Farm lebt von Spenden.
Heute ist Jodi unterwegs, um eine Menge Heu für die Tiere zu holen, dass sie geschenkt bekam. Doch Ken und Sue haben noch eine Bitte an sie. Jodi soll ein ihr Pferd aufnehmen.

„...Doch vor zwei Jahren ist unser ältester Wallach gestorben; und letztes Jahr haben wir auch unser Stute verloren. Harley ist allein zurückgeblieben und der arme Kerl ist furchtbar einsam...“

Jodi nimmt das Pferd mit und nennt es Salomon. Sehr detailliert wird beschrieben, was alles dazu gehört, damit sich ein neues Pferd in eine bestehende Herde einfügt. Außerdem soll Salomon zu einem Therapiepferd ausgebildet werden. Das bedarf einer Menge an Arbeit. Deutlich wird, das sich Jodis Kinder manchmal zurückgesetzt fühlen.
Auch wird immer mal wieder darauf hingewiesen, dass Jodi vor vier Jahren ein Schicksalsschlag getroffen hat. Es sollte noch eine Weile dauern, bis ich als Leser erfahre, was damals passiert ist.

„...Normalerweise berührte es Jodi immer, die authentische Ehrfurcht und die ungeheuchelte Freude in den Gesichtern der Kinder zu sehen, wenn sie auf die Pferde trafen….“

Einige der Therapiekinder lerne ich kennen. Auch erfahre, wie viel Geduld und Einfühlungsvermögen zu der Arbeit gehört. Salomon erweist sich als das Pferd, das einerseits der Herde vorangeht, andererseits selbst mit schwierigen Kindern zurechtkommt.
Auch Jodi findet durch Salomon Heilung. ISi kann ihm alles sagen, was sie sonst in sich verschlossen hat. Dadurch lernt sie, sich auch ihren Nächsten zu öffnen.
Gut gefällt mir, das bei Entscheidung um die rechte Weisheit gebeten wird. Eine Aussage kommt imer wieder und hat mich sehr bewegt. Pferde sehen den Menschen, wie er ist. Vor Pferden kann man sich nicht hinter einer Maske verstecken.
Dann gibt es wieder eine Sprung von vier Jahren. Die Farm stellt sich einer weiteren Aufgabe. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Einige Fotos geben Einblick in das Leben auf der Farm.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, was mit Glauben und Einsatzbereitschaft möglich ist.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Anna und Fritz in ihrem zweiten Fall

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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„...Die Male stammen nicht von einer Hand, man kann keine Druckspuren einzelner Finger unterscheiden. Ich konnte mir heute Morgen im Hof schon ein Bild davon machen...“

In der Gerichtsmedizin wird ein ...

„...Die Male stammen nicht von einer Hand, man kann keine Druckspuren einzelner Finger unterscheiden. Ich konnte mir heute Morgen im Hof schon ein Bild davon machen...“

In der Gerichtsmedizin wird ein toter Säugling untersucht. Während sich Anna Gedanken darüber macht, warum eine Mutter ihr Kind tötet, klärt sie Dr. Gernhuber darüber auf, dass es kein Fall für die Polizei ist. Das Kind ist während der Geburt an der Nabelschnur erstickt.
Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Anna Zech, Assistentin der Gerichtsmedizin, und Fritz von Weynand, Skandalreporter, wollen mehr wissen. Auch die Polizei gibt keine Ruhe, da bei ihnen ein anonymes Schreiben eingeht.
Die Geschichte spielt zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Die historische Situation wird gut wiedergegeben. Selbst in Münchner Künstlerkreisen ist die Stimmung gedrückt. Die Leichtigkeit des Lebens scheint zu schwinden. Während sich manche mit Begeisterung für den Kriegseinsatz bewerben, hoffen andere, dass der Kelch an ihnen vorüber geht.
Fritz` Sarkasmus ist durch nichts zu überbieten:

„...Nur weil wir aus der besseren Gesellschaft unseren Dienstboten das Heiraten untersagen und ihnen einen Hungerlohn zahlen, bei dem manche Spülhilfe sich überlegt, am nächsten Hauseck auf Freier zu warten, um sich etwas dazu zu verdienen, heißt das doch nicht, dass diese Dienstboten sich außerehelichen unsittlichen Gelüsten hingeben dürfen...“

Als eine schwangere junge Frau gefunden wird, deren Tod als Selbstmord inszeniert wurde, aktivieren Anna und Fritz ihre Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Wieder geht ein
anonymes Schreiben bei der Polizei ein. Doch der Beschuldige bekommt von allen Seiten einen guten Leumund. Wer geht hier warum mit Falschinformationen hausieren?
Die Geschichte gibt mir einen Einblick in verschiedenste Gesellschaftsschichten in Berlin. Fritz erlebt, wie sein Schwiegervater den Krieg begrüßt und daran arbeitet, fleißig am Tode der Soldaten zu verdienen. Anna hat Angst um ihre Bruder, der eingezogen wurde. Dr. Gernhuber möchte seinen Kollegen davon abhalten, sich freiwillig an die Front zu begeben.
Außerdem blüht gerade in dieser Zeit Verleumdung und Denunziation. Wer nicht ins Schema passt, muss damit rechnen, als nächster an die Front geschickt zu werden.
Der Fall allerdings erweist sich als kompliziert. Es dauert seine Zeit, bis die Protagonisten ein Licht am Ende des Tunnels sehen und sich aus vielen Puzzlestücken ein Gesamtbild ergibt. Überraschungen bleiben dabei nicht aus.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat einen hohen Spannungsbogen, ist durchzogen von feinem Humor und unerwarteten Wendungen.

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