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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2023

Sehr schönes Kinderbuch

Anton und sein Hirte
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„...Das ist der gute Hirte. Er verbringt gerne Zeit mit seinen Schafen und sorgt dafür, dass es seinen Schafen gut geht...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, das das Gleichnis vom guten Hirten ...

„...Das ist der gute Hirte. Er verbringt gerne Zeit mit seinen Schafen und sorgt dafür, dass es seinen Schafen gut geht...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, das das Gleichnis vom guten Hirten in kindgerechter Form umsetzt. Mir gefällt das relativ große Format des Buches.
Die kleinen Leser lernen einige der Schafe kennen. Es ist wie im menschlichen Leben, Jedes Schaf ist anders. Unter ihnen ist Anton. Der ist neugierig und abenteuerlustig. Als das Futter knapp wird, führt der Hirte die Herde durch ein finsteres Tal auf eine neue saftige Weide. Der Weg ist schmal. Anton folgt seiner Neugier. Plötzlich ist die Herde weg. Wird der Hirte ihn suchen und rechtzeitig finden? Nun ist Anton doch bange.
Die Sätze sind kurz, die Absätze klar gegliedert. Pro Seite gibt es nur wenig Text, der gekonnt in die Bilder eingefügt ist.
Die doppelseitigen Zeichnungen sind farbenfroh. Die unterschiedlichen Schafe sind gut zur erkennen. Die Atmosphäre wird durch das Spiel mit hellen und dunklen Farben sehr schön wiedergegeben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es setzt das Gleichnis gekonnt in Wort und Bild um.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Fips und Lulu werden Freunde

Fips findet eine Freundin
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„...Heute ist ein besonders heißer Tag. Fips, das Erdmännchen, sitzt in der Sonne und döst vor sich hin...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt. ...

„...Heute ist ein besonders heißer Tag. Fips, das Erdmännchen, sitzt in der Sonne und döst vor sich hin...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt. Es ist ab vier Jahre geeignet.
Fips langweilt sich. Von seiner großen Familie spielt gerade niemand mit ihm. Also macht er sich auf Erkundungstour in der Savanne. Dabei trifft er auf das Stachelschwein Lulu. Fips ist von dessen Stachel begeistert. Die aber machen es einsam, denn keiner will deshalb etwas mit ihm zu tun haben. Fips lässt sich etwas einfallen.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Kurze Sätze und klar gegliederte Absätze zeugen davon. Die Texte sind zum Teil in die Bilder integriert. So geht das Vorlesen und das betrachten Hand in Hand.
Die Zeichnungen sind farbig und liebevoll ausgearbeitet.
Drei Rätsel und eine kurze Information für die Eltern schließen das Buch ab.
Empfehlenswert ist auch die Internetseite zum Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeigt, dass Freundschaft Unterschiede überwinden kann.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Bewegende Lebensgeschichte

Solomon
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„...Mitten in der Nacht hatte die Sache mit dem Zaun nach einer hervorragenden Idee geklungen. Eigentlich sogar weniger nach einer Idee als mehr nach einem Befehl von ganz oben...“

Deshalb macht sich ...

„...Mitten in der Nacht hatte die Sache mit dem Zaun nach einer hervorragenden Idee geklungen. Eigentlich sogar weniger nach einer Idee als mehr nach einem Befehl von ganz oben...“

Deshalb macht sich Jodi auf und setzt Zaunpfahl für Zaunpfahl auf ihren Grundstück. Noch weiß sie nicht, wofür das gut sein soll.
Die Autorin hat eine bewegende Geschichte geschrieben. In einem kurzen Vorwort erläutert sie, dass alles, was im Buch steht, im wahren Leben so passiert ist. Nur Namen wurden geändert.
Sei dem Bau des Zaunes sind vier Jahre vergangen. Mittlerweile leben auf der Farm acht Pferde, ein Esel und vier Ziegen und eine Menge an Kleintieren. Jodi bietet Therapie für Kinder n. Ihr Mann Ty unterstützt sie, wenn ihm sein Brotjob als Briefträger Zeit lässt, denn die Farm lebt von Spenden.
Heute ist Jodi unterwegs, um eine Menge Heu für die Tiere zu holen, dass sie geschenkt bekam. Doch Ken und Sue haben noch eine Bitte an sie. Jodi soll ein ihr Pferd aufnehmen.

„...Doch vor zwei Jahren ist unser ältester Wallach gestorben; und letztes Jahr haben wir auch unser Stute verloren. Harley ist allein zurückgeblieben und der arme Kerl ist furchtbar einsam...“

Jodi nimmt das Pferd mit und nennt es Salomon. Sehr detailliert wird beschrieben, was alles dazu gehört, damit sich ein neues Pferd in eine bestehende Herde einfügt. Außerdem soll Salomon zu einem Therapiepferd ausgebildet werden. Das bedarf einer Menge an Arbeit. Deutlich wird, das sich Jodis Kinder manchmal zurückgesetzt fühlen.
Auch wird immer mal wieder darauf hingewiesen, dass Jodi vor vier Jahren ein Schicksalsschlag getroffen hat. Es sollte noch eine Weile dauern, bis ich als Leser erfahre, was damals passiert ist.

„...Normalerweise berührte es Jodi immer, die authentische Ehrfurcht und die ungeheuchelte Freude in den Gesichtern der Kinder zu sehen, wenn sie auf die Pferde trafen….“

Einige der Therapiekinder lerne ich kennen. Auch erfahre, wie viel Geduld und Einfühlungsvermögen zu der Arbeit gehört. Salomon erweist sich als das Pferd, das einerseits der Herde vorangeht, andererseits selbst mit schwierigen Kindern zurechtkommt.
Auch Jodi findet durch Salomon Heilung. ISi kann ihm alles sagen, was sie sonst in sich verschlossen hat. Dadurch lernt sie, sich auch ihren Nächsten zu öffnen.
Gut gefällt mir, das bei Entscheidung um die rechte Weisheit gebeten wird. Eine Aussage kommt imer wieder und hat mich sehr bewegt. Pferde sehen den Menschen, wie er ist. Vor Pferden kann man sich nicht hinter einer Maske verstecken.
Dann gibt es wieder eine Sprung von vier Jahren. Die Farm stellt sich einer weiteren Aufgabe. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Einige Fotos geben Einblick in das Leben auf der Farm.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, was mit Glauben und Einsatzbereitschaft möglich ist.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Anna und Fritz in ihrem zweiten Fall

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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„...Die Male stammen nicht von einer Hand, man kann keine Druckspuren einzelner Finger unterscheiden. Ich konnte mir heute Morgen im Hof schon ein Bild davon machen...“

In der Gerichtsmedizin wird ein ...

„...Die Male stammen nicht von einer Hand, man kann keine Druckspuren einzelner Finger unterscheiden. Ich konnte mir heute Morgen im Hof schon ein Bild davon machen...“

In der Gerichtsmedizin wird ein toter Säugling untersucht. Während sich Anna Gedanken darüber macht, warum eine Mutter ihr Kind tötet, klärt sie Dr. Gernhuber darüber auf, dass es kein Fall für die Polizei ist. Das Kind ist während der Geburt an der Nabelschnur erstickt.
Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Anna Zech, Assistentin der Gerichtsmedizin, und Fritz von Weynand, Skandalreporter, wollen mehr wissen. Auch die Polizei gibt keine Ruhe, da bei ihnen ein anonymes Schreiben eingeht.
Die Geschichte spielt zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Die historische Situation wird gut wiedergegeben. Selbst in Münchner Künstlerkreisen ist die Stimmung gedrückt. Die Leichtigkeit des Lebens scheint zu schwinden. Während sich manche mit Begeisterung für den Kriegseinsatz bewerben, hoffen andere, dass der Kelch an ihnen vorüber geht.
Fritz` Sarkasmus ist durch nichts zu überbieten:

„...Nur weil wir aus der besseren Gesellschaft unseren Dienstboten das Heiraten untersagen und ihnen einen Hungerlohn zahlen, bei dem manche Spülhilfe sich überlegt, am nächsten Hauseck auf Freier zu warten, um sich etwas dazu zu verdienen, heißt das doch nicht, dass diese Dienstboten sich außerehelichen unsittlichen Gelüsten hingeben dürfen...“

Als eine schwangere junge Frau gefunden wird, deren Tod als Selbstmord inszeniert wurde, aktivieren Anna und Fritz ihre Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Wieder geht ein
anonymes Schreiben bei der Polizei ein. Doch der Beschuldige bekommt von allen Seiten einen guten Leumund. Wer geht hier warum mit Falschinformationen hausieren?
Die Geschichte gibt mir einen Einblick in verschiedenste Gesellschaftsschichten in Berlin. Fritz erlebt, wie sein Schwiegervater den Krieg begrüßt und daran arbeitet, fleißig am Tode der Soldaten zu verdienen. Anna hat Angst um ihre Bruder, der eingezogen wurde. Dr. Gernhuber möchte seinen Kollegen davon abhalten, sich freiwillig an die Front zu begeben.
Außerdem blüht gerade in dieser Zeit Verleumdung und Denunziation. Wer nicht ins Schema passt, muss damit rechnen, als nächster an die Front geschickt zu werden.
Der Fall allerdings erweist sich als kompliziert. Es dauert seine Zeit, bis die Protagonisten ein Licht am Ende des Tunnels sehen und sich aus vielen Puzzlestücken ein Gesamtbild ergibt. Überraschungen bleiben dabei nicht aus.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat einen hohen Spannungsbogen, ist durchzogen von feinem Humor und unerwarteten Wendungen.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Berührendes Kinderbuch

October, October
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„...Unser Haus steht mitten im Wald. Gebaut wurde es aus Bäumen, wie die, die es einrahmen…“

October lebt mit ihrem Vater im Wald. Sie wächst wild und frei auf. Zusammen kümmern sie sich um die Bäume ...

„...Unser Haus steht mitten im Wald. Gebaut wurde es aus Bäumen, wie die, die es einrahmen…“

October lebt mit ihrem Vater im Wald. Sie wächst wild und frei auf. Zusammen kümmern sie sich um die Bäume und, wenn nötig, auch um die Tiere.
Die Autorin ein bewegendes Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet. Das heißt insbesondere, dass er die Befindlichkeiten von October wiedergibt. Im Nachwort schreibt die Autorin ein paar Sätze dazu. October erzählt ihre Geschichte selbst.

„...Mein Lieblingswort aber ist Waldeinsamkeit, das beschreibt so gut, wie ich mich fühle, wenn ich allein im Wald bin, ruhig und glücklich und sicher. Der Frau, die meine Mutter ist, würde das nicht gefallen...“

In dem Zitat klingt ein Problem an. October war vier Jahre alt, als ihre Mutter die Familie verlassen hat. Das hat ihr October nie verziehen. Die Briefe der Mutter blieben ungelesen.
An ihrem elften Geburtstag sollte sich Octobers Leben grundlegend ändern. Ihr Vater hat einen schweren Unfall und muss ins Krankenhaus. Ihre Mutter hatte sie im Wald besucht und nimmt October mit nach London.

„...Ich bin jetzt elf Jahre und einen Tag alt und voller Wut, die ganze Welt ist plötzlich anders, es gibt keine Nachtvögel und keine Möglichkeit, mich rauszuschleichen, um auf eine Baum zu klettern...“

Für October ist es hart, sich in das neue Leben zu finden. Lichtblicke sind die Besuche beim Vater im Krankenhaus. Von ihrer Mutter will sie nichts wissen. Die aber gibt sich viel Mühe, um Zugang zu ihrem Kind zu finden. Gemeinsame Unternehmungen gehen erst einmal schief. Doch im Gespräch mit ihrem Mann bekommt sie Hinweise, wie sie Octobers Freiheitsdrang unterstützen kann.
In der Schule wird sie zusammen mit Yusuf in eine Projektgruppe gesteckt. Der Junge nimmt sie, wie sie ist und wird schnell von ihr akzeptiert. Das verschafft October auch einen besseren Zugang bei den Mitschülern.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine Geschichte über Freiheit und Freundschaft.

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