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Veröffentlicht am 08.08.2023

Drei Menschen - ein Land

Das Licht zwischen den Schatten
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Konrad ist zehn Jahre als der große Krieg zu Ende ist. Hunger steht auf der Tagesordnung und die Mutter muss zwei Jungen ernähren.
Brigitte ist auch in diesem Alter, gerade erholt sich die Nation ...

Konrad ist zehn Jahre als der große Krieg zu Ende ist. Hunger steht auf der Tagesordnung und die Mutter muss zwei Jungen ernähren.
Brigitte ist auch in diesem Alter, gerade erholt sich die Nation von den Kriegsfolgen als sie alle Wurzeln verliert weil sie mit ihren Eltern aus der DDR flieht.
Andre lebt in dieser DDR und ist ein erfolgreicher Kunstspringer im ähnlichen Alter wie die beiden anderen, er hat das Gefühl nicht zu wissen wer er ist.
An diesen drei Figuren verfolgen wir Leser fast 100 Jahre deutsche Geschichte. Jede/r ist für sich ein außergewöhnlicher Charakter, ihre Ansichten, Gefühle und Verhaltensweisen sind in einer Art folgerichtig beschrieben, dass es gar nicht anders hätte geschehen können. Der eine oder andere Typ ist mehr oder weniger bis gar nicht sympathisch. Trotzdem verfolgt man mit Spannung ihr Schicksal. Es ist wie erlebter Geschichtsunterricht, nicht trocken, weil es ist Vergangenheit, beim Lesen sind wir im Hier und Jetzt.
Das große Problem für mich war, es war zu viel. Jede Person hätte ihr eigenes Buch verdient. Das abwechselnde Erzählen von Konrad zu Brigitte zu Andre hat mich jedes mal aus dem Lesefluss gerissen. Wenn ich es noch einmal lesen würde, dann jeden Charakter einzeln. Denn erst im letzten Drittel offenbart sich ein Zusammenhang zwischen den Figuren. Der für mich aber da es vorher kaum Andeutungen gab, zu konstruiert war. Sonst stört mich ein Zeitenwechsel nicht aber hier hat sich auch der Ton verändert, an sich ein gelungenes Stilmittel doch ist dadurch der Eindruck entstanden in einem neuen Buch ein zu tauchen.
Ansonsten war der Schreibstil sehr flüssig zu lesen, die bekannten Tatsachen waren gut in das alltägliche Leben verpackt.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Ein Sittengemälde

Die Erfindung des Lächelns
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Wer kennt die Mona Lisa nicht, viele haben bereits das Bild im Louvre gesehen. Es zieht einem in seinem Bann, warum, alle sagen es ist das Lächeln von ihr. Wie hat Leonardo da Vinci es hin bekommen. ...

Wer kennt die Mona Lisa nicht, viele haben bereits das Bild im Louvre gesehen. Es zieht einem in seinem Bann, warum, alle sagen es ist das Lächeln von ihr. Wie hat Leonardo da Vinci es hin bekommen. Das Bild ist verhältnismäßig klein und auf Holz gemalt. Eher ungewöhnlich für die Zeit in der es entstanden ist. Übt es auch aus diesem Grund eine Faszination auf viele Menschen aus und das seit Jahrhunderten bis Heute.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird es gestohlen und verschwindet für zwei Jahre. Wo war diese berühmte Frau versteckt?
Der Autor versucht darauf eine Antwort zu finden, in seinem Roman sucht ein Polizist nach dem Bild, hartnäckig und ausdauernd. Er befragt jeden Zeitgenossen, ob bekannt oder namenlos, reich oder arm, Frau oder Mann.
Diese Menschen sind das Wesen des Romans. Es sind viele, einige geben nur ein Gastspiel andere tauchen immer wieder auf. Es wird geliebt, gelebt, getrunken und gegessen und das Alles nicht gerade wenig.
Es ist schon verwirrend, das es in diesem Buch keinen richtigen roten Faden gibt. Es wirkt wie ein Wimmelbild, hier gibt es etwas zu Entdecken und dort ist eine neue Facette aufgetaucht. Es ist sehr unruhig, hat man sich gerade an eine Person und ihre Freunde gewöhnt, verschwindet sie von der Bildfläche und andere tauchen auf.
Anstrengend zu lesen, obwohl ich ein Fan von La Gioconda bin, hat mich dieses Buch nicht mitgenommen. Es war mit zu viel Gewimmel, zu wenig Ermittlungen.

Veröffentlicht am 25.07.2023

Ein Sachbuch?

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Emily ist die jüngste Professorin in Cambridge, ihr Fachgebiet ist die Feenkunde. Sie will ein Buch über alle kleinen Völker schreiben. Ein Lehrbuch das alles Wissen über diese Wesen zusammen fast. Sie ...

Emily ist die jüngste Professorin in Cambridge, ihr Fachgebiet ist die Feenkunde. Sie will ein Buch über alle kleinen Völker schreiben. Ein Lehrbuch das alles Wissen über diese Wesen zusammen fast. Sie hat jahrelang daran gearbeitet, sie hat Feldforschung betrieben und mit vielen Feenvertretern gesprochen. Nur ein Volk fehlt noch, dafür ist sie nach Hrafnsvik dem Namen nach ein Ort in Island gekommen. Sie will den Winter über bleiben um dort Erfahrungen und Informationen zu sammeln. Ihr Kollege und Rivale Wendell Bambleby folgt ihr und bringt einiges durcheinander.
Emily ist eine Gelehrte durch und durch, Menschen interessieren sie nicht, außer sie können über die Feen berichten. Sie wirkt emotionslos fast schon kalt, Aber ihre Verbissenheit in dem ihr wichtigen Thema macht sie sympathisch. Wendell dagegen wirkt albern obwohl er im Laufe der Zeit dazu gewinnt.
Der Schreibstil wirkt wie ein Sachbuch, passend zum Titel. Die Geschichte ist im Tagebuchstil geschrieben. Stört etwas wenn es um spannende Handlungen geht, denn entweder wird im Nachhinein berichtet oder es geschieht jetzt.
Es ist eine Fantasy Geschichte für Erwachsene Leser, vielleicht weil es an Emotionen und aufregenden Handlungen fehlte und es im Großen und Ganzen sachlich geschrieben war. Das wirkte langweilig obwohl ich das Thema eigentlich spannend fand.

Veröffentlicht am 19.07.2023

Es fehlt etwas

Mord & Croissants
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Richard ist Engländer, vom Gehabe und Aussehen wie er im Buch steht oder im Film wenn es nach ihm geht. Gelangweilt führt er im Loiretal eine Pension oder wie er sagt ein B&B. Er hat Unterstützung von ...

Richard ist Engländer, vom Gehabe und Aussehen wie er im Buch steht oder im Film wenn es nach ihm geht. Gelangweilt führt er im Loiretal eine Pension oder wie er sagt ein B&B. Er hat Unterstützung von seiner Hausdame die putzt und flucht gleichzeitig. Was natürlich zum Befremden der Gäste führt. Dann erscheint Valerie als Gast und schon ist es mit der Ruhe vorbei. Sie bringt einen Hund mit, nicht größer als ein Wellensittich aber Haustier ist Haustier und die sind in der Pension verboten. Das stört diese mondäne Französin gar nicht.
Nicht genug der Aufregung, auch ein Gast verschwindet und hinterlässt nur blutige Handabdrücke und eine kaputte Brille.
Klingt gut, liest sich aber nicht so. Es wäre besser ein Bühnenstück oder ein Film geworden.
Valerie buttert Richard unter, bei jeder Gelegenheit führt sie das Wort und scheucht ihn durch die Gegend. Sie entscheidet, er führt aus. Daraus resultieren wunderbar komische Szenen die sich mit Sicherheit gut ins Bild setzen lassen, nur beim Lesen fehlt der Wortwitz, denn Richard ist auch sprach faul oder gehemmt wenn sie dabei ist. Die anderen Gäste werden vorgeführt, missachtet und sind Statisten rund um die beiden. Im Theater oder im Kino wäre die Geschichte eine voller Erfolg, da merkt man dem Autor dem Comedian an. Nur beim Schreiben fehlt das gewisse Etwas, etwas mehr Drumherum wäre gut gewesen.

Veröffentlicht am 18.07.2023

Sprunghaft

Ingenium
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Durch einen Unfall hat Mike eine Inselbegabung, er kann in kürzester Zeit hochkomplexe Rätsel lösen, egal ob Wort- Mathe-, Bilder oder andere Arten. Selbst Sprachen sind für ihn kein Problem ...

Durch einen Unfall hat Mike eine Inselbegabung, er kann in kürzester Zeit hochkomplexe Rätsel lösen, egal ob Wort- Mathe-, Bilder oder andere Arten. Selbst Sprachen sind für ihn kein Problem mehr. Gleichzeitig ist ihm dabei Sozialkompetenz abhanden gekommen. Er hat es schwer Emotionen und subtile Hinweise richtig zu deuten.
Nun spricht ihn eine Gefängnisärztin an, die sich Sorgen um eine Inhaftierte macht. Diese schweigt und zeichnet Rätsel. Mit seiner Hilfe will sie der Gefangenen näher kommen und ihre Probleme lösen.
Nicht ahnend was auf ihn zu kommt fährt Mike zu dem Gefängnis, denn das größte Rätsel aller Zeiten wartet dort auf ihn.
Alles Zutaten für ein höchst spannenden Roman, nur leider nicht gut durchgemischt.
Es gibt viele Informationen zu seiner Begabung und sein Können, er kann mit seinen Fähigkeiten seinen Lebensunterhalt finanzieren.
Die Gefangenen wird ebenso detailliert beschrieben, genau wie Ärzte und Gefängnisangestellte sowie weitere Personen die zur Geschichte dazu gehören. Da wäre teilweise weniger mehr gewesen und auch die Wiederholungen haben gestört.
Das eigentliche Rätsel ist sehr alt und vielschichtig, es ist religiös und beschäftigt schon seit Jahrhunderten die Gelehrten.
Hier fängt mein Problem an, trotz Zeichnungen und Diagrammen konnte ich dem Thema nur schwer folgen, zu trocken für meinen Geschmack.
Abwechselnd mit sehr realen Szenen die äußerst spannend waren, hatte ich immer wieder den roten Faden verloren.
Ich mag Rätsel auch gern mal etwas schwieriger, ich muss mich darauf konzentrieren können, ohne Ablenkung. Hier war es so das es zu viel Ablenkung war. Entweder von dem Rätsel oder von dem Thriller.
Es war zu viel Wissenschaft und zuwenig Dan Brown.