Fantasievolle Geschichte mit unnötigen Längen
Skylark - Der eiserne Wald Skylark: Der Eiserne Wald war eines der Bücher, die ich dank ihrer Inhaltsangabe unbedingt lesen musste. Die Geschichte hielt auch weitestgehend, was sie versprach, nur eben nicht hundertprozentig.
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Skylark: Der Eiserne Wald war eines der Bücher, die ich dank ihrer Inhaltsangabe unbedingt lesen musste. Die Geschichte hielt auch weitestgehend, was sie versprach, nur eben nicht hundertprozentig.
An den Figuren lag das nur zu einem kleinen Teil, obwohl ich erst mit Lark warm werden musste. Anfangs konnte ich sie nicht wirklich einschätzen, aber das legte sich schnell, denn ihr Charakter wird nur langsam enthüllt. Mit jeder neuen Herausforderung entdeckt sie weitere Facetten an sich, was insofern realistisch ist, da sie selbst kaum versteht, wer sie wirklich ist und zu was sie imstande sein kann. Das macht sie so authentisch und ihr Handeln so nachvollziehbar, wie ich es selten bei einem Protagonisten erlebt habe. Unsicher und doch entschlossen, das zu tun, was sie für richtig hält, scheinbar nicht in der Lage, allein in der Wildnis zu überleben und dennoch Kräfte zu besitzen, die sie nicht versteht, mit diesen Gegensätzen konfrontiert die Autorin den Leser und macht Lark zu so etwas Besonderem. In mehrfacher Hinsicht.
Und auch die Nebenpersonen glänzen durch die Vielschichtigkeit, die man erst nach und nach erkennt. Darunter sticht vor allem mein heimlicher Favorit Nix hervor, ein mechanischer Kobold mit einer faszinierenden eigenen Persönlichkeit.
Mit ihrem bildhaften, flüssig zu lesenden Schreibstil erschafft Meagan Spooner eine interessante Welt in einer Mischung aus düsterer Zukunftsvision und Fantasyelementen. Ausführlich, aber nicht zu umständlich oder kompliziert führen einen die Sätze durch die Handlung, die mit Spannung, Einfallsreichtum und anschaulichen Schauplätzen aufwartet und so zu begeistern weiß. Dadurch wird man immer wieder an die Seiten gefesselt und will oft genug wissen, wie es weitergeht und Lark die nächste gefährliche Situation meistert.
Allerdings habe ich mich besonders in der Mitte des Romans durch etliche Längen gequält. Bestimmte Szenen erschienen mir komplett überflüssig und manche Beschreibungen waren mir zu ausufernd, vor allem für Orte, an denen die Heldin nur kurz verweilt. Gleichzeitig sind zum Ende hin viele Entwicklungen einfach zu vorhersehbar, was die Lesfreude trübt. Und der finale Showdown kommt nach dem langwierigen Vorgeplänkel unglaublich plötzlich und deswegen ein bisschen konstruiert daher.
Dennoch werde ich diese Trilogie unbedingt weiterverfolgen, da jene Welt mal was ganz anderes ist.
Fazit
Skylark: Der Eiserne Wald ist ein ausführlicher und einfallsreicher Einstieg in Meagan Spooners Version einer Fantasy-Dystopie. Ihr vielschichtiger Hauptcharakter, Nebenfiguren mit Tiefe, ein ansprechender, anschaulicher Schreibstil und eine neuartige, faszinierende Welt machen den Roman zu einem besonderen Leseereignis.
Allerdings sorgen etliche Längen in der Geschichte, vor allem im Mittelteil, vorhersehbare Ereignisse zum Ende hin und ein zu überstürzter Schluss dafür, dass die Story mich nicht vollkommen überzeugen konnte.
Wer gerne ungewöhnliche Genremixes liest, ein Faible für authentische Protagonisten hat und detailliert ausgeschmückte Schauplätze liebt, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!