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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2023

Zwei schöne Reihenabschlüsse

Because It's True − Tausend Gefühle und ein einziger Kuss
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TAUSEND GEFÜHLE UND EIN EINZIGER KUSS ist der zweite Teil der BECAUSE IT’S TRUE-Reihe. Die beiden Bücher sind unabhängig voneinander lesbar, stammen von unterschiedlichen Autorinnen und enthalten jeweils ...

TAUSEND GEFÜHLE UND EIN EINZIGER KUSS ist der zweite Teil der BECAUSE IT’S TRUE-Reihe. Die beiden Bücher sind unabhängig voneinander lesbar, stammen von unterschiedlichen Autorinnen und enthalten jeweils zwei kurze Geschichten. Das erste BEAUCSE IT’S TRUE-Buch habe ich gelesen und sehr gemocht. Ich habe es also guten Vorgeschmack empfunden, um die Autorinnen Kira Mohn und Kelly Moran mithilfe von Vorgeschichten kennenzulernen. Die Autorinnen vom zweiten BECAUSE IT’S TRUE-Band sind nun Nikola Hotel und Anya Omah, und bei TAUSEND GEFÜHLE und EIN EINZIGER KUSS handelt es sich jeweils um ein Spin-off zu bekannten Buchreihen der Autorinnen. Während man Anya Omahs Story auch ohne Vorwissen problemlos lesen kann, sollte man für Nikola Hotels Geschichte jedoch eine bestimmte Buchreihe kennen. Dazu aber gleich mehr.

Wovon handelt TAUSEND GEFÜHLE?
Aminata als aufstrebende Schriftstellerin hätte gar nicht daran gedacht, dass jemand wie Alex in ihrer Nähe lebt. Nur deshalb hat sie die Fotos von seinem Fitness-Kanal verwendet, um einen Buchtrailer zu gestalten. Dann aber passieren zwei unerwartete Dinge: Ersten geht der Trailer durch die Decke – und ihre Karriere gleich mit. Zweitens meldet sich Alex genervt bei ihr und fordert sie zum Löschen des Trailers auf. Was braucht es wohl, um ihn zu überzeugen, dass dieser Trailer Aminata alles bedeutet?

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Anya Omar war mir noch nicht bekannt, aber ich habe ihn direkt gemocht. Auch die Thematik rund um Aminata und wie sie dafür kämpft, eine Autorin zu sein, hat mir unglaublich gut gefallen. Alexanders Welt – das Fitnessstudio – hat mich weniger angesprochen und (das mag sich blöd anhören) ich habe dadurch eine gewisse Coziness in der Geschichte vermisst. TAUSEND GEFÜHLE würde ich also eher nicht als Wohlfühlgeschichte beschreiben, aber eine herrlich witzige Unterhaltung ist die Story allemal. Auch wenn sie mich nicht allzu mitgerissen hat, kann man die Geschichte leicht an einem Abend durchlesen – und bekommt dabei eine in sich geschlossene, runde Liebesgeschichte erzählt.


Wovon handelt EIN EINZIGER KUSS?
Harper und Sam sind schon seit Jahren ein Paar – aber die letzten Monate haben die Beziehung auf eine schwere Belastungsprobe gestellt. Sam hat ein Auslandsjahr in Europa verbracht und als er nun zurückkehrt, ist nichts wie zu vor. Es ist nicht Harpers Sam, der durchtrainiert und selbstbewusst aus dem Flugzeug steigt. Es ist nicht Sams Harper, die unsicher in der Ankunftshalle auf ihn wartet. Sind sie also noch Sam-und-Harper genug, oder ist zu viel Zeit vergangen?

Meine Meinung dazu:
Die Geschichte wird aus Harpers Sicht erzählt und liest sich sehr angenehm. Harper ist eine liebe Person, aber in dieser Story wirkt sie nicht allzu vielschichtig, da ihre Gedanken sich hauptsächlich um ein Thema drehen – ihre Beziehung. Für eine Kurzgeschichte geht das für mich in Ordnung, aber ich kann mir vorstellen, dass manche Leser das anders sehen. Auch die Geschichte selbst behandelt dieses eine spezifische Frage – ob eine Fernbeziehung eine zu große Belastungsprobe ist. Ich mochte die Thematik sehr, weil sie sozusagen einen Blick auf das Danach wirft. Auf die Zeit nach dem großen Happy End. Liebesgeschichten handeln in 90 Prozent der Fälle vom Kennenlernen (oder Wiederkennenlernen). Aber der schwierige Part kommt oft erst danach. Die Frage, ob eine Liebe dem Alltag standhält. Deshalb habe ich die Geschichte sehr gespannt verfolgt und bis zur letzten Sekunde mitgefiebert, ob Harper und Sam nochmal ein Happy End erhalten.

Zusammenfassendes Fazit zum Buch:
Die beiden Geschichten sind vollkommen unterschiedlich, weshalb es schwierig ist, eine Bewertung zu machen. Die Storys sind nicht unbedingt das absolute Must-Read, aber jeweils ein schöner Reihenabschluss. Wer gerne ein, zwei kurze Liebesgeschichten lesen mag, wird Freude an diesem ungewöhnlichen Buch haben. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Auch Idylle hat ihre Grenzen

A Place to Belong
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In A PLACE TO BELONG dürfen wir bereits zum dritten Mal Zeit auf Cherry Hill verbringen – der schönsten kleinen großen Farm der Welt. Dort, wo das Leben das ganze Jahr gut schmeckt, wo Harmonie und Idylle ...

In A PLACE TO BELONG dürfen wir bereits zum dritten Mal Zeit auf Cherry Hill verbringen – der schönsten kleinen großen Farm der Welt. Dort, wo das Leben das ganze Jahr gut schmeckt, wo Harmonie und Idylle herrschen … Oder doch nicht?

Nicht nur wir Lesende machen uns auf den Weg nach Cherry Hill, sondern auch die diesmalige Protagonistin. Maggy, die eigentlich Magnolia heißt und nicht nur dank ihres floralen Namens Gemeinsamkeiten mit den McCarthy-Schwestern hat. Maggy bringt manche Wahrheiten nach Cherry Hill – allesamt überraschend und tendenziell unerwünscht – und sucht nach weiteren Wahrheiten. Nach der Liebe sucht sie dagegen nicht, schließlich hat sie auch nicht damit gerechnet auf dieser Farm im Nirgendwo einen so attraktiven Typen wie Flynn zu treffen. Aber diese Begegnung ist nicht das einzige Ungeplante. Missverständnisse bei ihrer Ankunft sorgen dafür, dass Maggy einen anderen und längeren Aufenthalt auf der Farm verbringt als geplant. Und je länger sie auf der Farm verweilt, desto weniger will sie die Idylle mit ihren Wahrheiten zerstören …

Nachdem ich mich im ersten Cherry Hill-Band Herz über Kopf in diese herrliche Farm in Colorado verliebt habe, wurde dieses Leseerlebnis im zweiten Band sogar noch getoppt. Auf den dritten Band habe ich mich entsprechend riesig gefreut und hatte bereits gewisse Erwartungen.

Das Buch steigt recht schnell in die Handlung ein, ohne lange um den heißen Brei herumzureden, was denn nun das Thema und Maggies Wahrheit/Geheimnis ist. Genau das liebe ich an Lilly Lucas‘ Erzählweise – die Romane sind knapp gehalten, bringen dabei aber alles perfekt auf den Punkt. Alles wird wunderschön und nachvollziehbar beschrieben, ohne viele Worte dafür zu brauchen. Entsprechend ist das Leseerlebnis sehr kurzweilig, weshalb es durchaus mal passieren kann, dass man an ein, zwei langen Leseabenden die Geschichte durchgesuchtet hat. Auch bei A PLACE TO BELONG habe ich diese Erfahrung gemacht.

Außerdem sieht man wieder viel von Cherry Hill und Palisade, was für eine tolle Stimmung sorgt. Trotzdem muss ich gestehen, dass die Atmosphäre in diesem Band mich nicht ganz so sehr mitgerissen hat wie in den anderen beiden Bänden. Maggy reist immer wieder in ihre Heimatstadt Denver zurück – ich glaube das hat bei mir so ein gewissen Gefühl von Unruhe erzeugt, was mein Bild von dem idyllisch abgeschiedenen Fleckchen Erde namens Cherry Hill gestört hat. Trotzdem muss man sagen, dass diese Ortswechsel einfach zum Thema passen und rein logisch Teil der Handlung sein müssen. Auf der anderen Seite kann dieser Band in meinen Augen atmosphärisch einfach nicht so punkten, wie die anderen beiden.

Sehr gefreut habe ich mich wieder über das Wiedersehen mit einigen „alten“ Bekannten. June, Henry, Lilac und Bo habe ich bereits total ins Herz geschlossen, Poppy sorgt immer für Unterhaltung und Carol McCarthy ist eine so herzliche, starke Frau, die einen auch als Leserin spürbar willkommen heißt. Und wer die anderen beiden Bände bereits gelesen hat (was ich an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen möchte), der erinnert sich bestimmt auch noch an Flynn.
Flynn, der Baumhausbauer. Flynn, der in einem der Trailer auf der Farm lebt. Flynn, der Poppys bester Freund ist. Flynn, der der wahrgewordene Traum jeder Surferboy-Fantasie ist. Ja, genau das ist Flynn. Nun endlich lernen wir ihn und seine Geschichte besser kennen. Flynns Schicksal ist tragisch und hat mich sehr getroffen. Deshalb habe ich ihm auch so manchen „Fehltritt“ in der Story verziehen. Grundsätzlich ist Flynn sehr sympathisch – humorvoll, hilfsbereit und aufrichtig. Aber. Ja, es gibt da dieses gewisse „Aber“, denn Flynn hat auch diese Momente, in denen er sich ziemlich ar
*ig verhält. Mein Fazit zu ihm ist deshalb, dass ich ihn zwar gernhatte, aber nicht ganz mit ihm warmgeworden bin.
Maggy dagegen war mir auf Anhieb super sympathisch. Ihr Verhalten empfand ich als sehr nachvollziehbar und selbst wenn sie von der einen Zwickmühle zur nächsten pendelte, wirkten ihre Entscheidung logisch.
Trotzdem steht Maggy für eine Thematik, die ich mal als schwierig und kontrovers beschreiben würde. Ich möchte nicht spoilern und verrate nicht, worum es genau geht – vielleicht kann man es sich aber nach der Inhaltsbeschreibung schon denken. Jedenfalls ist dieses Thema eines, bei dem sich vermutlich die Geister scheiden. Zugleich ist es eines, das definitiv gegenwärtig ist und sicherlich ziemlich häufig vorkommt. Aber es ist nichts, worüber man spricht – zumindest nicht außerhalb der eigenen vier Wände. Deshalb finde ich es wichtig, dass es in Büchern thematisiert wird und eben auch umgeben von so einer paradiesischen Idylle.

Mein Fazit:*
Als weiterer Band der Cherry Hill-Reihe ist A PLACE TO BELONG von Grund auf lesenswert. Ich habe den Roman gerne gelesen, muss aber gestehen, dass er in meinen Augen schwächer als die Vorgängerbände war. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, vielleicht hat Flynn es mir ein wenig zu schwer gemacht. Empfehlen kann ich den Roman dennoch an alle, die wieder einmal nach Cherry Hill zurückkehren möchten. Allen, die die Reihe noch nicht kennen, würde ich aber empfehlen, zu den anderen beiden Bänden zu greifen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Eine berührende Geschichte, die bleibt

The Love we feel
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THE LOVE WE FEEL ist der dritte Band der Fandom-Reihe von Olivia Dade rund um die Schauspieler des Gods of The Gates-Universums. Was die Reihe besonders macht, ist die Tatsache, dass die ProtagonistInnen ...

THE LOVE WE FEEL ist der dritte Band der Fandom-Reihe von Olivia Dade rund um die Schauspieler des Gods of The Gates-Universums. Was die Reihe besonders macht, ist die Tatsache, dass die ProtagonistInnen dick sind. Eigentlich gehe ich mit der Bezeichnung „dick“ immer sehr vorsichtig um. Aber dieses Buch erinnert einmal mehr daran, dass „dick“ einfach ein Adjektiv und keine Beleidigung ist. Zudem macht dieses Buch aus, dass es zwar von dicken Protagonisten handelt, dies aber nicht den ganzen Charakter und die Thematik des Buches ausmacht. Denn darum geht es in dem Roman:

Es ist nichts Verwerfliches daran, dass Peter und Maria ein One-Night-Stand haben. Es ist eine akzeptable Entscheidung von Maria, dass sie Peter danach ohne ein Wort verlässt, schließlich war es ja nur ein One-Night-Stand. Es ist schade, dass sie Peter damit (unwissentlich) sehr verletzt. Aber das wirklich Problematische an der Situation ist, dass dieses One-Night-Stand nicht das einzige bleiben wird, was die beiden verbindet. Bald schon werden sie als Hauptdarsteller der Gods of the Gates-Serie gecastet. Bald schon sitzen sie für Jahre zusammen mit einer kleinen Crew auf einer irischen Mini-Insel fest. Was problematisch ist, denn Peter ist verletzt. Und Maria hatte nie vor ihn zu verletzen – weil sie ihn eigentlich gar nicht ohne ein Wort zurücklassen wollte …

Von der Fandom-Reihe habe ich bereits den ersten Band gelesen und sehr gemocht. Der zweite Band hat mich thematisch nicht so interessiert (wobei ich nun überlege, ihn doch noch zu lesen). Jedenfalls würde ich sagen, dass man THE LOVE WE FEEL problemlos lesen kann, selbst wenn man die anderen beiden Geschichten – oder eine davon – nicht kennt.

Das Buch selbst startet sehr handlungsreich und spicy. Doch tatsächlich ist die Geschichte im Ganzen definitiv dem Slow-Burn-Trope zuzuordnen. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre, und es geht um weitaus mehr als die Liebesgeschichte. Im Vordergrund steht lange vielmehr die Frage nach wahrer Freundschaft und die Thematik Familie. Insgesamt sind die Themen sehr tiefgründig, ergreifend und bringen eine gewisse Traurigkeit in die Geschichte.
Dennoch kann der Roman durch ganz viel Humor zugleich unterhalten. Der Humor ist teilweise sehr überspitzt, definitiv schräg und trifft vielleicht nicht jeden Geschmack. Trotzdem finde ich, dass man ein Buch mit einer solchen Art von Humor einfach mal gelesen haben muss.
Der Schreibstil ist insgesamt angenehm und sehr schön bildlich. Manchmal wirkt die Geschichte zwar langatmig, und die Zeitsprünge waren mir teilweise zu holprig und abrupt. Aber alles in allem habe ich die Geschichte gerne gelesen und es sehr genossen, dass sie eine entschleunigende Wirkung hat.
Am meisten überzeugen konnten mich die Charaktere. Maria würde ich tatsächlich als eine meiner liebsten weiblichen Protagonisten in Bücher bezeichnen. Ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein hat mich tief beeindruckt und ich bin mir sicher, dass Marias Art und Geschichte ein Mutmacher für viele (Frauen/Mädchen) sein kann.
Peters Art hat mich aber nicht weniger begeistert. Er ist unglaublich ruhig und zurückhaltend, wirkt dabei oft mürrisch, obwohl Peter ein unfassbar großes Herz hat. Ich habe mich ihm direkt sehr verbunden gefühlt und über die gesamte Story hinweg mit ihm gefühlt und gelitten.

Mein Fazit:
THE LOVE WE FEEL ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Buch für mich. Ich finde es wichtig, dass es Geschichten mit dicken Charakteren gibt, ohne dass der Fokus der Geschichte dabei auf dem Körpergewicht liegt. Die Entwicklung der Handlung konnte mich überzeugen und der Roman hat mich gut unterhalten. Im Vergleich zum ersten Band fand ich diesen dritten Band etwas schwächer und ich gebe THE LOVE WE FEEL lesenswerte 3,5 von 5 Sternen. Wer eine Vorliebe für Fandoms, starke weibliche Charaktere und/oder Tiefgang kombiniert mit einzigartigem Humor hat, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Wieso unsere Ängste Namen verdienen

Where Summer Stays (Festival-Serie 1)
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Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER ...

Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER STAYS gibt nun allen – ob Festivalgänger oder nicht – die Möglichkeit, in die elektrisierende Atmosphäre einzutauchen. Eine der ersten Lektionen ist hierbei, dass das Festival nicht bloß anders funktioniert als der Alltag. Vielmehr gilt die Regel, dass was auf dem Festival gilt, nicht in den Alltag gehört. Aber wenn etwas auf dem Festival wunderschön ist, wieso sollte man es dann kampflos aufgeben?
Auch Charlie und Levy stehen vor dieser Frage. Denn was sie auf dem Festival miteinander erleben ist magisch. Ja, es ist definitiv auch wunderschön, aber es ist sogar vielmehr. Denn die beiden haben eine besondere Verbindung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, sie würden nicht zusammenpassen: Levy ist mutig, während Charlie in ständiger Angst lebt und einzig für ihren Traumjob als Radiomoderatorin einen Fuß auf das Festivalgelände setzt. Aber kaum stoßen Charlie und Levy zusammen, wird klar, dass sie einfach zusammenpassen. Sie beide rennen vor etwas davon. Sie beide möchten mehr sein, als sie momentan sind. Sie beide sind in ihrem Inneren andere Personen. Sie beide haben Angst vor der Liebe – und verlieben sich doch … zu schnell?
Es ist erst wenige Stunden her, dass ich den Roman beendet habe. Doch ich bin mir bereits jetzt sicher, wofür er mir in Erinnerung bleiben wird: Seine Andersartigkeit. Es war eines der ersten Dinge, die mir bereits nach den ersten dreißig Seiten klar wurde: Charlie und Levy sind für sich alleine schon sehr charakteristische Personen. Aber zusammen, da sind sie etwas ganz Eigenes. Wenn ich also Charlie und Levys Verhältnis zueinander, ihre Gefühle füreinander, ihre Bindung und im Allgemeinen einfach ihre Geschichte beschreiben müsste, dann würde dafür ein einziges Wort ausreichen und alles ausdrücke: anders. Die beiden sind anders. Erfrischend anders.

„Wie albern, denke ich und vergesse den Einwand sofort wieder, weil ich mit Levy solche albernen Sachen denken darf.“

Die Schatten, die Levy mit sich herumschleppt sind teilweise keine unbekannten Themen in Liebesromanen. Aber es sind auch Themen dabei, die bisher kaum thematisiert werden – und die vielleicht nicht jede Person betreffen, aber dennoch Teil der Realität sind und gehört werden müssen. Levys Geschichte hat mich sehr berührt und bewegt. Ich habe mit ihm gelitten, denn er ist eine sehr gebrochene Person mit viel Dunkelheit im Leben.
Die Stimmung im Buch war zwar glitzrig, laut und turbulent. Für mich überwogen hat dennoch, dass das Buch Schwere und Dunkelheit mit sich bringt. Festival ist ein Sommerthema, klar. Aber ein Sonnenschein-Buch ist das hier nicht. Das meine ich nicht als Kritik, sondern als Info, die man vielleicht im Hinterkopf behalten sollte, wenn man die Geschichte lesen möchte.

Auch Charlies Geschichte ist von Dunkelheit geprägt. Obwohl ich Charlie als Person sehr gerne hatte, konnte ich ihre Geschichte weniger mitfühlen. Auch bei Levy hat es gedauert, bis sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem Gesamtbild zusammengesetzt haben. Bei Charlie habe ich jedoch nun, nachdem ich das Buch beendet habe, das Gefühl, dass mir noch Puzzlestücke fehlen. Ich mag Geschichten und Charaktere mit Ecken und Kanten – aber diese Ecken und Kanten dürfen dennoch gerne abgerundet sein. So, dass sich der Kreis noch schließen kann.

Eine andere Sache, die mich etwas gestört, vor allem aber verwirrt hat, war der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Stimmungen. Die Übergänge waren abrupt und für meinen Geschmack unlogisch. Natürlich kommt es mal vor, dass aus Ernst Witz wird. Oder dass aus einer spicy Szene doch plötzlich etwas Tiefgründigeres wird. Aber dass jede ernste Situation mit Spice endet? Dass Ernst und Witz Pingpong miteinander spielen? Es hat für Spannung gesorgt. Aber manchmal hätte den beiden auch etwas Ruhe gutgetan.

Mein Fazit:
WHERE SUMMER STAYS ist nicht nur im wirklichen Bücherregal ein echter Blickfang, sondern sichert sich auch einen erinnerungswürdigen Platz in jedem geistigen Buchregal. Das Buch steckt voller Gefühle, die einen (zumeist) sehr bewegen und mitreißen. Meine Empfehlung geht an alle, die zwar nach einem Sommerbuch suchen, aber eben nach einem anderen Sommerbuch. Eines, indem es nicht um Kitsch und Wärme und Sonnenschein geht. Sondern um die Realität, die sich nicht mit etwas Sonnenschein überstrahlen lässt.
Meine persönliche Meinung lautet, dass ich WHERE SUMMER STAYS gerne gelesen habe, aber … Ich habe ein paar kleinere und größere „Abers“ für mich entdeckt, und mich am Ende für eine Bewertung mit 3,5 Sternen entschieden. Manche Aspekte im Buch verdienen sicherlich noch mehr Sterne, andere waren mir jedoch zu schwach.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Ein wenig zu schön um wahr zu sein – aber perfekt zum Träumen

Für immer dein Prinz - Eine schokozarte Schneeromanze
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Dylan ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, die Vorweihnachtszeit in Schottland verbringen zu müssen. Ihr erster Besuch in Europa klingt zwar spannend – aber nicht, wenn das gleichzeitig bedeutet, ...

Dylan ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, die Vorweihnachtszeit in Schottland verbringen zu müssen. Ihr erster Besuch in Europa klingt zwar spannend – aber nicht, wenn das gleichzeitig bedeutet, Teil der Reality-TV-Show rund um die Hochzeit ihrer großen Schwester werden zu müssen. Doch kaum ist Dylan in Schottland angekommen, läuft sie schon Jamie über den Weg. Jamie ist gleich alt wie sie, mindestens ebenso schräg wie sie und er sieht sie vom ersten Moment an einfach als Dylan. Nicht als die kleine, unzureichende Schwester von Dusty. Und auch nicht als das Sammelsurium all ihrer Peinlichkeiten vor der Kamera.
Die Tage in Schottland vergehen und Jamie und Dylan kommen sich immer näher. Als dann auch noch der erste Schnee fällt, scheint eigentlich alles perfekt – geradezu märchenhaft. Aber ist es wirklich so einfach?

Ich bin mir gar nicht so sicher, welche Erwartungen ich an FÜR IMMER DEIN PRINZ hatte. Ein paar Weihnachts-Vibes hier und royales Feeling dort vermutlich. Aber nicht unbedingt Tiefgang – es ist einfach eine nette, junge Lovestory, dachte ich.
Und genau das habe ich dann gelesen. Dylan ist eine sehr humorvolle Figur, zumindest auf ihre Art. Sie tappt in einige Fettnäpfchen und hat diese typisch jugendliche Unsicherheit an sich. Jamie ist in den meisten Situationen ähnlich unbeholfen, auf eine sehr niedliche Art und Weise. Und wenn die beiden zusammen sind, dann ist das eine ganz eigene Dynamik.
Zwischen Dylan und Jamie herrscht kein typisches Drama wie man es in vielen anderen Jugendbüchern liest. Die beiden nähern sich nicht mit einem großen Knall an. Alles ist viel natürlicher und einfach flüssig.
Den leichten Drama-Touch und einige schräge Situationen werden der Geschichte durch das Setting verliehen. Es geht um Reality-TV, der Frage danach, was echt ist und was nicht und zudem um einige Familien-Troubles. Das zusammen ergibt eine ziemlich leichte Geschichte. Ganz niedlich, jedoch nicht unbedingt mehr. Besonders die ersten zweihundert Seiten lang fand ich das Buch zwar ganz nett, aber auch etwas fad. Die Handlung plätschert so ein wenig vor sich hin, aber Spannung kommt eher weniger auf und die Wendungen kamen recht vorhersehbar.
„Was passierte, wenn man den Menschen traf, von dem man dachte, dass er womöglich der eine Mensch sein könnte – dein Mensch -, wenn man erst sechzehn war? Und am anderen Ende der Welt lebte?“
Doch dann ist da noch die Thematik rund um Dylan und Jamies Beziehung. Die beiden geben das süßeste Pärchen überhaupt ab und haben sich schon allein deshalb in mein Herz geschlichen. Zugleich hat ihre „Beziehung“ einen ziemlich bittersüßen Beigeschmack. Sie beide sind sechzehn, normalerweise trennt sie mindestens ein ganzer Ozean – womöglich sogar noch mehr. Wie soll ihre Liebe da eine Chance haben?
Mir hat es wirklich gut gefallen, dass diese Thematik in dem Buch behandelt wird, weil das in der Regel eine Frage ist, die man sich zwar als Leser stellt, die aber an den Protagonisten in Büchern scheinbar spurlos vorbeizuziehen scheint. Auch wenn die Handlung eher flach war, habe ich daher die Zeit mit Jamie und Dylan ebenso genossen, wie die beiden jede gemeinsame Minute zu schätzen wussten.
Die vielen lustigen Anspielungen (welche manchmal aber auf recht hohem Niveau für die Zielgruppe waren), sowie die amüsanten Dialoge haben die eher betrübende Thematik wiederum sehr aufgepeppt. Einzig das Weihnachtsfeeling ist für meinen Geschmack deutlich zu kurz gekommen. Vielleicht war das aber auch einfach mein Fehler, zu viel weihnachtliche Vibes zu erwarten.

Mein Fazit:
FÜR IMMER DEIN PRINZ ist in vielerlei Hinsicht ein typisches Jugendbuch, aber mit gewissen Extras. Den Leser erwarten viel Romantik und Humor, zuweilen auch ein bisschen Kitsch. Zugleich gibt es einen Hauch von Tiefgang an unerwarteten Stellen. Dies, sowie die Dynamik zwischen Dylan und Jamie habe ich beim Lesen sehr geschätzt.
Alles in allem ist der Roman eine schöne Geschichte zum Entspannen, aber eher keine, die im Gedächtnis hängen bleibt. Daher würde ich zwar keine ausdrückliche Leseempfehlung aussprechen, aber FÜR IMMER DEIN PRINZ ist auch kein Buch, für das man keine Leseempfehlung ausspricht. Wer Reality-TV gern schaut und an einem Ausflug nach Schottland interessiert ist, wird mit diesem Buch einige unterhaltsame Lesestunden verbringen. Von mir gibt es 3 Sterne für die Geschichte – und noch einen halben mehr, weil ich Jamie einfach so gern hatte.

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