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Veröffentlicht am 23.08.2023

Inselflair und ein toter Politiker

Canaria Criminal
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Dies ist der zweite Band aus der Canaria-Reihe von Daniel Verano, den ersten Kriminalroman kannte ich nicht. Es war aber nicht schwierig in das Buch rein zu kommen.
Neben den eigentlichen Ermittlern Ana ...

Dies ist der zweite Band aus der Canaria-Reihe von Daniel Verano, den ersten Kriminalroman kannte ich nicht. Es war aber nicht schwierig in das Buch rein zu kommen.
Neben den eigentlichen Ermittlern Ana Montero und ihrem Kollegen Ruiz versucht der Journalist und Auswanderer Felix Faber auf eigene Faust einen Kriminalfall zu lösen. Der rechte Politiker Francisco Fraude kommt bei einem Fallschirmsprung ums Leben, der Fallschirm war manipuliert.
Neben der Krimihandlung nimmt auch das Privatleben Raum ein, ich fand es recht ausgewogen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere - egal ob sympathisch oder nicht - sind durchweg gut beschrieben, Gran Canaria als Ort der Handlung wird ausreichend gewürdigt. Verdächtige gibt es reichlich, große Überraschungen in den Handlungssträngen bleiben jedoch aus und Kommissar Zufall spielt auch eine Rolle. Das Buch liest sich flüssig, einige spanische Ausdrücke werden eingeflochten und in einem Glossar am Ende auch erklärt. Die Karte der Insel finde ich auch gut, denn es geht während der Ermittlungen kreuz und quer über die Insel, so kann man sich gut orientieren. Ein unterhaltsames Buch zur Entspannung im Urlaub.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Familiengeheimnisse erwarten Dich

Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit
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Als Holly auf Memora Castle ankommt, wo sie ihren Geburtstag mit ihrer Patentante Claire feiern will, ist Claire verschwunden. Keiner der übrigen Bewohner des alten Herrenhauses hat dafür eine Erklärung. ...

Als Holly auf Memora Castle ankommt, wo sie ihren Geburtstag mit ihrer Patentante Claire feiern will, ist Claire verschwunden. Keiner der übrigen Bewohner des alten Herrenhauses hat dafür eine Erklärung. Unterstützt von ihrer Großcousine und deren Stiefbruder versucht Holly das rätselhafte Verschwinden aufzuklären und findet mit Hilfe von Kasimir, dem Memokuck, heraus, wie man in der Zeit reisen kann.
Das Buch liest sich vom Schreibstil her gut und die von Marikka Pfeiffer entwickelte Geschichte ist so spannend, dass man das Buch fast nicht aus der Hand legen kann. Kapitellänge und Schriftsatz sind für die angesprochene Altersgruppe gut geeignet. Die individuelle Charakterisierung der Personen in der Geschichte ist geglückt, die Bösen sind auch nicht zu böse: kindgerecht wird die Geschichte aufgelöst. An der ein oder anderen Stelle muss man aufpassen, dass man nicht den Faden verliert und noch weiß, in welchem Zeitrahmen man sich gerade bewegt. Auch ist mir der Schluss etwas zu schnell abgehandelt und ich hätte mehr Dialog mit dem Vater erwartet. Kleine Illustrationen sind passend im Buch verstreut. Schon allein das farbenfrohe Cover macht Lust, das Buch aus dem Regal zu nehmen. Und wenn man das dann macht, wird man beim Lesen nicht enttäuscht, es wird keine Seite langweilig. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Nicht nur ein Krimi, auch geschichtlich interessant

Agentenfieber
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Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1982 in einem Fall, in dem DDR-Agenten und westdeutsche Agenten sich in nichts nachstehen. Eine Ost-Agentin verschwindet, ein Agent des BND wird ermordet. ...

Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1982 in einem Fall, in dem DDR-Agenten und westdeutsche Agenten sich in nichts nachstehen. Eine Ost-Agentin verschwindet, ein Agent des BND wird ermordet. Passend dazu wird in Berlin am Checkpoint-Charlie der 007-Film „Octopussy“ gedreht. Es gibt wieder viel zu ermitteln, Kappe, Landsberger und Rosi arbeiten mit den Bundesagenten gemeinsam. Kappes Eltern sind mit dabei und Landsberger spielt als Statist in dem James Bond-Film mit.
Dies ist mein zweites Buch aus der Krimireihe. Schon der Fall davor, der 1980 spielte, hat mich aufgrund der eingebundenen historischen Fakten interessiert. Auch dieser Fall hat mich nicht enttäuscht. Die Darstellung der Lebensumstände in Ost- und Westberlin ist gelungen. Eine gute Balance zwischen Krimi und Zeitgeschichte. Gut verflochten und ausgewogen, das Berlin Anfang der 80er wird präsent, so wie ich es damals selbst kennenlernte.
Die Protagonisten haben an Kontur gewonnen und der Kriminalfall ist gut ausgedacht. Wenn man sich die Welt heute anschaut, ist das Thema sehr aktuell. Der Krimischluss ist sehr spannend und eines 007-Themas würdig.
Insgesamt habe ich mich unterhalten gefühlt und konnte mir einige zeitgeschichtliche Hintergründe auch wieder ins Gedächtnis rufen. Gut finde ich am Ende auch die Hinweise zu Fakten und Vision. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Eine selbstbewusste, junge Frau geht ihren Weg

Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit -
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Hamburg, Ende der 50er Jahre. Klara, die eine Büro-Ausbildung absolviert hat, interessiert sich mehr für die Fotografie und hilft in einem Fotoatelier, wo sie sich Fachkenntnisse aneignet. Durch einen ...

Hamburg, Ende der 50er Jahre. Klara, die eine Büro-Ausbildung absolviert hat, interessiert sich mehr für die Fotografie und hilft in einem Fotoatelier, wo sie sich Fachkenntnisse aneignet. Durch einen glücklichen Zufall kann sie in einem Verlag als Fotoassistentin anfangen und startet so in ein neues Leben.
Ein authentischer Roman, der die Zeit gut wiedergibt. Frauen müssen sich behaupten, sie haben nicht die beruflichen Möglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen, ihnen wird nichts zugetraut. Da hilft nur Frauenpower. Klara und ihre Freundinnen Elke, Rena und Vicki nutzen alle Möglichkeiten, die sich ihnen bieten und kommen aus eigener Kraft voran. Schicksalsschläge müssen überwunden werden, gegen Intrigen gilt es sich zu wehren. Mit gefiel auch gut, dass nicht nur schwarz-weiß gezeichnet wurde: Neben den Männern, die sich chauvinistisch gebärden, sind auch männliche Protagonisten dabei, die aufgeschlossen sind und eine modernere Einstellung vertreten. Einer von ihnen gewinnt Klaras Herz.
Der Roman liest sich gut und die Geschichte ist interessant. Der historische Rahmen wirkt durch die Einflechtungen aus damals aktueller Musikrichtungen und Filmtiteln lebensecht für die Zeit, so kann man sich das Lebensgefühl Ende der 50er vorstellen.
Das Buch hat mich unterhalten, nur waren einige Punkte leider nicht in sich schlüssig und zwischendurch flachte es etwas ab. Daher kann ich auch nicht die volle Punktzahl für diesen sonst gelungenen Roman vergeben. Das Ende weist auf einen Folgeband hin, den ich auch gerne lesen würde, um die Geschichte von Klara weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein Kriminalfall der anderen Art mit einem Ermittler in der Lebenskrise

Ein Sommer in Cassis
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Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen ...

Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht werden, obwohl es mehr als nur eine Leiche gibt.
Kurz zum Inhalt: Jens Schneider, Kriminalkommissar aus Frankfurt und ausgebrannt, fährt nach Südfrankreich in den wunderschönen Ort Cassis, einer Kleinstadt am Mittelmeer in einer Bucht der Calanque-Küste unweit von Marseille. Schnell wird er Mordfälle verwickelt und gerät selbst in Verdacht.
Meine Meinung: mir persönlich haben die Beschreibungen der Landschaft gut gefallen, der Autor hat die Region schön beschrieben. Das geht etwas zu Lasten der eigentlichen Kriminalhandlung, die das Buch tragen sollte. Tagebucheinträge des Kommissars werden als Stilmittel eingesetzt, um die Gedanken des Kommissars dem Leser näher zu bringen und hebt sich stilistisch auch deutlich ab. Er lässt seine Gedanken kreisen, das führt auch zu der einen oder anderen Wiederholung. Ich habe mich öfters dabei ertappt, die Passagen dann nur flüchtig zu lesen. Die eingearbeitete Liebesgeschichte gehört zu der Geschichte zwar dazu, hätte ich aber nicht gebraucht und an manchen Stellen hätte auch eine Andeutung gereicht.
Zum Ende war ich wieder zufrieden, denn der überraschende Schluss des Falls versöhnt und ist nachvollziehbar. Daher (und wegen des umfassenden Lokalkolorits) gibt es 4 von 5 Sternen.

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