Profilbild von Mine_B

Mine_B

Lesejury Star
offline

Mine_B ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mine_B über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Enna Andersen und das weite Land

Enna Andersen und das weite Land
0

Die Autorin Anna Johannsen hat mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ nun schon den sechsten Band aus ihrer Enna- Andersen- Reihe auf den Büchermarkt gebracht. Jedoch kann man diesen ...

Die Autorin Anna Johannsen hat mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ nun schon den sechsten Band aus ihrer Enna- Andersen- Reihe auf den Büchermarkt gebracht. Jedoch kann man diesen Krimi auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern aus besagter Reihe lesen, ohne hierbei Verständnisprobleme zu haben.

Klappentext:
In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren haben die Ermittler einer SoKo vergeblich versucht, den Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke zu finden. Enna Andersen will den Fall gemeinsam mit ihrem Team neu aufrollen. Schnell gerät der Bruder des Opfers erneut unter Verdacht. Der Streit um das Hoferbe stellte seinerzeit das stärkste Motiv für eine mögliche Gewalttat dar. Eine andere Spur führt zu Feddersens politischem Engagement und Korruptionsvorwürfen. Als der verdächtigte Bruder mit Erstickungsanzeichen tot aufgefunden wird, sehen sich Enna und ihr Team plötzlich nicht nur mit dem Cold Case, sondern auch mit einem Mörder in der Gegenwart konfrontiert.

Ich persönlich habe schon ein paar Kriminalromane aus der Feder von Anna Johannsen gelesen, jedoch bisher nur von ihrer Kommissarin- Lena- Lorenzen- Reihe. Diese konnten mich bisher immer recht gut unterhalten, daher wollte ich mich auch mal an ein Werk aus der Enna- Andersen- Reihe wagen, ohne jedoch große Erwartungen an dieses zu haben.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus ihren anderen Werken gewohnt war, wieder sehr leicht und flüssig. Der Roman lässt sich zügig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch das Setting wird hier gekonnt genutzt und man fühlt sich als Leser, als wäre man mitten im Geschehen und sei selbst mitten drin, quasi ist man ein Teil des Ermittlungsteams. Der Stil ist recht einfach gehalten, dieses Werk ist ein unterhaltsamer leichter Krimi. Jedoch gibt es meiner Meinung nach ein paar Stellen, wo die Spannung abbricht. Nicht immer kann der Spannungsbogen hochgehalten werden, dennoch ist es nicht langweilig oder zäh. Hier wird der Schwerpunkt kurzfristig auf andere Aspekte des Buches gelegt, welche ich leider nur teilweise spannend empfand.
Spannend und unterhaltsam empfand ich dagegen den Kriminalfall. Stückchenweise erfährt man immer mehr zum Geschehen oder auch zu den Opfern und den Zusammenhängen. In diesem Buch wird in einem Cold Case ermittelt, dies bedeutet, dass der Mordfall schon länger zurückliegt. Daher ist es nicht immer einfach, die damaligen Zeugen erneut zu befragen. Dennoch erlangt das Team neue Erkenntnisse und setzt diese Puzzlestücke gekonnt zusammen. Auch fand ich es gut, dass nicht alle Hinweise zum Erfolg führten. Manche führten hier ins Leere oder waren nicht relevant für den Fall, andere Hinweise warne eher verwirrend und mussten in Frage gestellt werden. Dadurch rätselt man als Leser fleißig mit und macht sich seine eigenen Gedanken, was damals wohl genau passiert ist und was die Hintergründe zu dem Mordfall sind. Der Fall an sich war auch spannend gestaltet und konnte mich überzeugen.
Gelungen fand ich hier auch das Ermittlungsteam. Dieses ist vielseitig gestaltet und jeder scheint ein wichtiger Part im Team zu sein. Ich persönlich fand den Fokus auf die einzelnen Charaktere teilweise ungünstig. Nur ein kleiner Teil wird hier näher beleuchtet und man erfährt mehr über ihr Privatleben oder auch ihre Gedanken. Ich weiß nicht, ob dies in den anderen Teilen aus dieser Reihe anders ist, ob in diesen Büchern vielleicht andere Teammitglieder näher charakterisiert werden. Dennoch war es im Grunde ein guter Mix aus Privatleben und Ermittlungsarbeiten. Das Privat blieb eher im Hintergrund und wurde nur kurz in die Story eingebunden. Daher war es nicht zu dominant und führte dazu, dass man auch als Quereinsteiger keine Probleme mit dem Verständnis bekommen hat.
Am Ende geht dass alles Schlag auf Schlag und die Aufklärung des Mordfalles kommt dann doch etwas plötzlich. Ich persönlich fand es ein wenig überstürzt, hier hätten dem Buch vielleicht ein paar Seiten mehr gutgetan. Aber ich denke, dass die Autorin hier noch einmal deutlich das Tempo anziehen wollte und sich für eine rasche Aufklärung entschieden hat.

Insgesamt hat Anna Johannsen mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ ein unterhaltsames Buch geschrieben. Bei den Ermittlungsarbeiten kann man als Leser fleißig miträtseln und der Stil ist leicht, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Dieses Buch ist eine geeignete Unterhaltungslektüre ohne großen Anspruch, besticht aber auf anderen Aspekten. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Die schwarze Königin

Die Schwarze Königin
0

Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. ...

Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. Jedoch hat man auf den letzten Seiten dann ein bisschen fehlendes Wissen. Dies betrifft aber wirklich nur die letzten 50 Seiten, hier kommen Charaktere aus anderen Werken vor.

Klappentext:
Der Busausflug nach Prag und ins Banat läuft anders, als der junge Len es sich je hätte ausmalen können. Auch wenn seine Großmutter immer behauptet hatte, er sei ein Drăculești und der letzte Nachfahre von Vlad II, hat er es selbst nie geglaubt. Bis er in Prag von Vampiren gejagt wird – denn Vlad und seine Familie galten als erbitterte Feinde der Blutsauger. Nun fürchten sie, dass Len ein Vorbote ist: für die Rückkehr der Schwarzen Königin! Sie wollen über ihn an die alten magisch-alchemistischen Aufzeichnungen der geheimnisvollen Herrscherin. Dumm nur, dass Len nicht den blassesten Schimmer hat. Sowohl von der Vergangenheit als auch dem Kommenden. Vom Mittelalter bis heute: Ein unsterblicher Vampirroman. Denn auch die Geschichte hat es in sich, wie das parallele, dramatische Geschehen um Königin Barbara von Cilli, Vlad Dracul und den rivalisierende Vampirfürsten in Transsilvanien und der Walachei im Mittelalter zeigt.

Dies war nicht mein erstes Werk aus der Feder von Markus Heitz. Ich liebe seine Zwergen- Reihe, diese habe ich mit vollstem Genuss gelesen. Auch seine Drachen- Reihe fand ich gelungen, oder Ritus und Sanctum. Mit seinen Vampir-Büchern rund um die Kinder des Judas habe ich persönlich mich immer etwas schwergetan. Dennoch hat mich der Klappentext zu „Die schwarze Königin“ neugierig gemacht und daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt.
Zu Beginn ist ein Personenregister und ein Glossar angeführt. Dies hilft einem, einen besseren Überblick über die Charaktere zu behalten und besonders zu Beginn des Werkes ist dies hilfreich und ich persönlich habe es gerne zu Rate gezogen.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus deinen anderen Werken gewohnt bin, angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch den bildhaften Stil kann man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen und hat von Prag oder auch den historischen Gegebenheiten einen guten Eindruck. Gekonnt schafft es Markus Heitz, eine dichte und düstere Atmosphäre aufzubauen. Auch passt dieses düstere Setting sehr gut zu der Stadt Prag und setzt sich zu einem harmonischen Bild zusammen. Action- und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Auch gibt es einige blutige Szenen, nichts Anderes erwartet man von einem Vampirroman. Dennoch sind manche Szenen vielleicht nicht für schwache Nerven geeignet. „Die schwarze Königin“ wird in zwei Zeitebenen erzählt. Ein Strang ist in der Gegenwart angelegt. In diesem ist Len der Protagonist. Er tritt an der Stelle von seiner Oma eine Busfahrt durch Tschechien beziehungsweise Prag an. Laut seiner Oma ist er ein Nachfahre von Vlad dem Pfähler, ein sogenannter Draculesti. In der Reisegruppe ist auch eine junge Frau namens Klara und ihrer Oma Mokka dabei und die beiden freunden sich an. Es dauert nicht lange und sie treffen auf Professorin Jolana. Diese führt Len in die Welt der Vampire ein. In dem anderen Strang erzählt Heitz die Vergangenheitsstory. Im Zentrum stehen hier Barabara von Cilli und Vlad II. Dieser ist im 15. Jahrhundert angesiedelt und zusammen möchten sie die Strigoi bekämpfen. Dabei nutzt Barbara die Alchemie und die Wissenschaft und Vlad verlässt sich auf seine Muskelkraft und Kampferfahrung. Innerhalb der Vergangenheitsperspektive erkennt man, wieviel Recherchearbeit Heitz in dieses Werk gesteckt hat. Diese fand ich sehr gelungen. Auch schafft er es gekonnt, die Fakten mit der Fiktion zu vermischen. Manchmal fragt man sich als Leser, was hier der Relation entspricht und was der Vorstellungskraft des Autors entsprungen ist.
Zu Beginn fand ich den Strang aus dem 15. Jahrhundert sehr interessant. Wie sich Barbara und Vlad kennen lernen und sich zusammentun. Auch welche Fortschritte aber auch Rückschläge die beiden zu verzeichnen haben. Aber stellenweise gab es meiner Meinung nach ein paar Längen. Meiner Ansicht nach kommt die Perspektive aus der Gegenwart nur langsam in Fahrt. Besonders zu Beginn muss man etwas durchhalten, man muss erstmal die Charaktere kennen lernen und die Spannung wird nur langsam aufgebaut. Auch weil der Protagonist noch so naiv und unbeholfen ist und bisher noch keinen Kontakt zur Vampirwelt hatte und diese erst kennen lernen muss.
Teilweise fand ich die Charaktere etwas schwierig. Len ist schon recht naiv und hat auch keine wirklichen Talente vorzuweisen. Nur langsam kommt er in Kontakt mit der Vampirwelt und daher lernen wir nur recht zäh etwas mehr über diese. Ich mochte seine Art nicht immer und stellenweise hat mich seine Story nicht wirklich berührt. Len hegt Gefühle für Klara, die ebenfalls Teil der Reisegruppe ist. Später spielt sie auch eine wesentlichere Rolle in dem Buch, doch zu Beginn gibt es nur ein paar kleine Szenen mit ihr. Für mich fühlte es sich an, als wäre sie die Notlösung für ein Problem gewesen, welches Heitz am Ende des Fantasybuches klären musste.
Negativ möchte ich noch das Ende des Buches anprangern. Dies konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Es hat auf mich so gewirkt, als ob Heitz nicht so richtig wusste, wie er das Problem lösen soll. Dafür nimmt er ein paar Charaktere aus bisherigen Werke und wirft dem Leser eine nicht zufriedenstellende Notlösung hin. So richtig zu Ende gedacht fühlt sich dieses Werk nicht an. Mich persönlich hat dies unzufrieden zurückgelassen. Das Buch selbst war recht solide, aber der Cliffhanger konnte mich nicht überzeugen und auch die Einführung der neuen ehemaligen Charaktere fand ich nicht gelungen.

Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Markus Heitz einige interessante Aspekt bieten. „Die schwarze Königin“ ist ein düsterer Vampirroman, welcher teilweise auch im 15. Jahrhundert handelt. Die Handlung war recht ansprechend und es gab einige spannende Szenen. Dennoch habe ich auch ein paar Kritikpunkte, wie zum Beispiel das unzufriedene Ende. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Rivalinnen

A River of Royal Blood – Rivalinnen
0

Der Fantasy- Roman „Rivalinnen – A River of Royal Blood“ ist der Debütroman von Amanda Joy und stellt den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe dar.

Klappentext:
Zwei Schwestern, ein Thron und ein grausamer ...

Der Fantasy- Roman „Rivalinnen – A River of Royal Blood“ ist der Debütroman von Amanda Joy und stellt den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe dar.

Klappentext:
Zwei Schwestern, ein Thron und ein grausamer Wettkampf. Früher war ihre große Schwester Isa alles für Eva: ihre beste Freundin, ihre Lehrerin in Hofetikette und ihre Beschützerin. Kurz vor ihrem 17. Namenstag sind die beiden nur noch eins füreinander: Rivalinnen. Denn ihre Vorfahrin Reina – die erste Menschenkönigin von Myre – hat eine grausame Tradition ins Leben gerufen. Wie sie selbst damals, sollen auch die zukünftigen Königinnen sich den Weg auf den Thron erkämpfen. Während Isa Licht und Gedanken manipulieren kann, fürchtet sich Eva vor ihrer Blut-und-Knochen-Magie – einem weiteren brutalen Erbe von Reina. Doch wenn sie überleben will, muss sie ihre Angst hinter sich lassen. Und die Gefühle für ihre Schwester…

Ich persönlich fand den Klappentext recht ansprechend, dies klang nach einer vielversprechenden und spannenden Fantasy- Saga. Da mir der Name der Autorin bis dahin nicht geläufig war, habe ich mich ohne Erwartungen an dieses Werk herangewagt. Meine Erwartungen wurden nicht direkt erfüllt, aber auch nicht enttäuscht.
Den Schreibstil von Amanda Joy empfand ich recht angenehm. Der Stil ist recht leicht gehalten, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Auch hat die Autorin einen bildhafter Erzählstil, ich konnte mir die Örtlichkeiten gut vorstellen und vor meinem geistigen Auge ist direkt ein Bild von diesen entstanden. Positiv möchte ich auch die interessante Welt und die darin existierende Magie erwähnen. Die fiktive Welt hat einige ansprechende Aspekte zu bieten. Als Leser lernt man etwas über die Vergangenheit dieser kennen und welche Umstände derzeit in dem Land Myre herrschen. Es gibt ein paar unterschiedliche Völker und auch diese werden näher beleuchtet. Das Magiesystem, welches hier nur Magika genannt wird, ist ebenfalls detailreich, sowie mit interessanten Bestandteilen versehen, und konnte mich in ihren Grundprinzipien überzeugen. Nur zu gerne würde ich über die Welt und die unterschiedlichen Völker, welche diese besiedeln lesen. Und auch das Magiesystem ist vielversprechend, sodass ich hoffe, mehr darüber zu erfahren. Leider hat man nach meinem Geschmack zu wenig über die Magie erfahren. Hier hätte ich gerne mehr darüber gelesen und gerne hätte ich noch mehr Details und Prinzipien darüber erfahren. Auch sollte man sich bewusst sein, dass in diesem Buch ein paar blutige Szenen vorhanden sind. Diese werden nicht bis ins genauste Detail besprochen, jedoch werden ein paar Einzelheiten in die Handlung eingebunden.
Der Einstieg in das Fantasy-Werk ist recht gemächlich. Nur langsam lernt man die Welt und auch die Charaktere kennen. Hierbei wird nur langsam die Spannung aufgebaut beziehungsweise zu ihrem Höhepunkt getrieben. Ich persönlich fand diesen Einstieg etwas unglücklich gewählt, aber dies ist Geschmackssache. Auf diese Weise lernt man die Protagonistin Eva gut kennen, welche Vorlieben sie hat und was ihr wichtig ist, wie sie die Welt sieht. Aber mir persönlich war dies etwas zu langsam. Hier hätte man mehr Tempo reinbringen können oder auch die Spannung früher anziehen können.
Eva ist eine sympathische Protagonistin, welche ich als sehr angenehm empfinde. Sie ist mitfühlend und sieht die Welt nicht nur in schwarz oder weiß. Sie beschäftigt sich mit ihren Mitmenschen näher und steckt sie nicht auf den ersten Blick in eine bestimmte Schublade. Eva hat sich ihrem Schicksal eigentlich ergeben und im Verlauf des Buches hinterfragt sie dieses. Langsam lernt sie mehr über ihre Magie, welche eher selten ist und auch nicht den besten Ruf hat. Zusammen mit Eva lernt der Leser mehr über das Magiesystem, welche Möglichkeiten diese aufbieten und allgemein welche Fähigkeiten sie selbst besitzt. Jedoch fand ich die Nebencharaktere eher blass. Sowohl die Mutter von Eva als auch ihre Schwester Isa sind für die Handlung wichtig, dennoch werden sie nicht wirklich näher beleuchtet. Hier wird definitiv Potential verschenkt. Sie werden immer als die Antagonisten dargestellt, aber wirklich näheres erfährt man nicht über sie. Lediglich Bakkha wird ein wenig beleuchtet. Dieser bringt Eva mehr über ihre Magie bei und lernt Eva die Grundzüge davon. Bakkha bleibt recht mysteriös und bruchstückweise erfährt man etwas über sein Leben. Sein Charakter hat mir persönlich gut gefallen und nur zu gerne würde ich mehr über ihn erfahren. Die eingebundene Liebesgeschichte konnte mich leider auch nicht komplett überzeugen. Hier fehlte es mir an Substanz.
Dafür bleibt meiner Meinung nach etwas die Handlung auf der Strecke. Hier hätte man mehr daraus machen können. Der Konflikt zwischen den Schwestern und das nur eine von beiden überleben kann. Es wird zwar immer wieder in die Geschichte eingebunden und stellenweise auch näher thematisiert, aber im Rückblick passiert eher wenig in diesem Buch.

Insgesamt hat mich die Autorin Amanda Joy mit „Rivalinnen – A River of Royal Blood“ gut unterhalten. Es gab Aspekte, welche mir persönlich gefallen haben, wie zum Beispiel die Welt und das Magiesystem im Allgemeinen und auch die Protagonistin Eva. Aber es gab auch Aspekte, welche mich nicht komplett überzeugen konnten, wie beispielsweise der Spannungsaufbau und die Nebencharaktere. Für dieses Debüt möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.07.2023

Die Tote am Fastensee

Die Tote am Fastensee
0

Die Autorin Anna Johannsen hat mit dem Kriminalroman „Die Tote am Fastensee“ ihre Reihe rund um die Polizistin Lena Lorenzen fortgesetzt. Dies ist nun schon der zehnte Roman rund um die Inselkommissarin. ...

Die Autorin Anna Johannsen hat mit dem Kriminalroman „Die Tote am Fastensee“ ihre Reihe rund um die Polizistin Lena Lorenzen fortgesetzt. Dies ist nun schon der zehnte Roman rund um die Inselkommissarin. Dennoch kann man den Inhalt auch ebenso als Quereinsteiger ganz gut nachvollziehen, auch wenn einem manche Zusammenhänge zur persönlichen Entwicklung der Charaktere nicht so bewusst sind. Dies spielt für die Auflösung des Kriminalfalls keine essentielle Rolle.

Klappentext:
Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, wird auf Fehmarn tot aufgefunden. Eine delikate Angelegenheit für die Polizei: Merle hatte sich zuletzt krankschreiben lassen und sich auf den elterlichen Hof zurückgezogen, nachdem sie einen korrupten Kollegen angezeigt hatte. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln. Der Kreis der Verdächtigen ist groß. Neben Gegnern im Schleswiger Kommissariat zählen dazu vor allem Merles Jugendfreunde, zu denen sie nach vielen Jahren neuen Kontakt gesucht hatte. Bei ihren Befragungen rufen Lena und Naya heftige Reaktionen hervor. Als sie das Zimmer der toten Merle plötzlich verwüstet vorfinden, ist für die Ermittlerinnen klar, dass sie dem Täter ganz nahe sind.

Ich habe bereits „Der Tote auf Amrum“ und auch „Die Frau aus der Nordsee“ aus der Feder von Anna Johannsen gelesen, welche mir ganz gut gefallen und mich gut unterhalten hat. Daher war ich schon auf die Weiterführung der Handlung gespannt, auch wie es um das Privatleben von Lena Lorenzen steht hat mich interessiert – wie sie sich weiterentwickelt hat.
Auch wenn ich wieder einen Band der Reihe übersprungen habe, bin ich gut in das Buch hereingekommen. Ich würde sogar behaupten, dass man auch gut in den Krimi hereinkommt und die Handlung nachvollziehen kann, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Dank ein paar wichtiger Rückblenden wird das Wesentliche – auch in Bezug auf das Privatleben von Lena Lorenzen zusammengefasst, sodass man auch ohne Vorkenntnisse das Gefühl hat, auf dem aktuellen Stand zu sein.
Der Schreibstil ist auch dieses Mal wieder recht angenehm und bildhaft, sodass sich der Krimi flüssig lesen lässt. Auch die knappen Kapitel führen dazu bei, dass der Stil zügig und temporeicher wirkt. Zusätzlich schafft es die Autorin auf vielseitige Weise Spannung zu erzeugen. Zum einen wird hier das Privatleben der Ermittlerin gekonnt in Szene gesetzt. Aber auch der Fall an sich und das Fortschreiten der Ermittlungsarbeiten hat hier einiges an Spannung zu bieten. Jedoch konnte mich dieses Mal der Kriminalfall an sich und auch die Auflösung bzw. die Herangehensweise von Lena Lorenzen nicht komplett überzeugen. Denn Fall selbst fand ich persönlich nicht so spannend. Und auch die Ermittlungsarbeiten ziehen sich in meinen Augen etwas, auch wurde mir persönlich etwas zu eindimensional ermittelt. Es gibt zwar spannende Wendungen, aber leider konnte mich hier der Fall und die Idee dahinter nicht so richtig packen. Dies hat dazu geführt, dass ich nicht so gebannt an den Seiten geklebt habe. Dieses Herumstochern im Freundeskreis der Toten konnte mich leider nicht so richtig fesseln. Teilweise wirkte es auf mich ein wenig inkonsequent und ohne direkte Vermutungen oder Intentionen, warum diese Person so befragt wurde.
In diesem Regionalkrimi wird auch wieder die Inselkommissarin Lena Lorenzen und ihr Privatleben näher beleuchtet. In den bisherigen Büchern, welche ich aus der Reihe gelesen habe, habe ich damals bemängelt, dass ich zur Protagonistin keine richtige Bindung aufbauen konnte. Und auch in „Die Tote am Fastensee“ konnte ich keine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen. Sie ist sympathisch und clever. Lorenzen ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Privatleben, ihrem Familienglück und ihrem Sohn und dann auf der anderen Seite ihrem Berufsleben und die damit verbundenen Verpflichtungen. Dies fand ich recht gut dargestellt. Dennoch hat sie auf mich etwas blass gewirkt und mir hat da manchmal einfach die Tiefe gefehlt. Ich habe ihre Geschichte mit Neugier gelesen, aber ich habe nicht mitgefiebert.
Dann wird in diesem Band eine junge Kollegin namens Naya Olsen in der Aufklärung des Mordes hinzugezogen. Diese hat dänisch- grönländische Wurzeln und wird auf Grund dessen nicht nur von ihren Kollegen diskriminiert. Der Umgang mit diesen ausländerfeindlichen Kommentaren war mir persönlich etwas zu lasch. Die Inselkommissarin registriert dies zwar, greift aber hier nicht wirklich ein. Olsen muss sich selbst verteidigen und wird zum Teil noch gerügt, wenn sie dabei etwas hitzig wird. Olsen selbst fand ich einen interessanten Charakter, aber der Umgang in Bezug auf ihre Herkunft empfand ich etwas fragwürdig.

Insgesamt konnte mich Anna Johannsen mit ihrem Kriminalroman „Die Tote am Fastensee“ gut unterhalten. Jedoch fand ich, dass es nicht der stärkste Band der Reihe ist und leider konnte mich der Kriminalfall nicht komplett packen. Auf Grund ein paar Schwächen möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.02.2023

Wer die Nacht malt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
0

Die Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ den Auftakt zu einer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in der selben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe ...

Die Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ den Auftakt zu einer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in der selben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe „One true queen“ und „Das Reich der Schatten“. Dennoch lässt sich „Wer die Nacht malt“ ohne weitere Vorkenntnisse aus vorherigen Werken lesen.

Klappentext:
Nachtschwarz ist der Wald, in dem die junge Schmiedin Kaya von Räubern entführt wird. Totenbleich ist der verwundete Anführer Mirulay, der Kayas Hilfe braucht. Blutrot ist ihre Angst, dass sie einem Mann in die Falle gegangen ist, der nicht nur mit ihren Gefühlen spielt, sondern auch ihr größtes Geheimnis für seine Zwecke nutzen wird. Denn Kaya beherrscht die Gabe, Magie zu malen. Mirulay verfügt jedoch über eine ganz andere Magie, die Kayas Sinne betört und die Macht hat, Königreiche zu stürzen

Bisher habe ich aus der Feder von Jennifer Benkau noch kein Buch gelesen, hatte dies aber schon länger vor. Daher habe ich kurzerhand ihren neusten Roman gelesen, um mir einen Eindruck von ihren Werken zu bekommen.
Der Schreibstil von Benkau ist leicht und angenehm. In diesem Fantasy-Werk wird eine dichte Atmosphäre erschaffen, sodass eine Art Sogwirkung entsteht, man fühlt sich in dieses Buch hineingesogen und kann sich alles gut vorstellen. Dabei schafft es die Autorin, eine vielseitige und interessante Welt zu gestalten. Es gibt viele liebevolle Details, welche die Welt authentisch und komplex erscheinen lässt. Mich konnte diese fiktive Welt in seinen Bann ziehen. Da weitere Fantasy- Werke von Benkau in dieser komplexen Welt spielen, bin ich schon auf mehr Einzelheiten gespannt. Benkau erzählt die Story in mehreren Erzählsträngen und Perspektiven, sodass der Leser einen vielseitigen Eindruck bekommt. Hierbei werden geschickt Rückblenden eingebunden, sodass man einen Eindruck von der Vergangenheit von Mirulay, einem wesentlichen Charakter, erhält. Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen und man erkennt die Zusammenhänge. Außerdem wird die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man sich gut in die Gedankengänge und Vergangenheit der Protagonisten Kaya und Mirulay hineinversetzen kann. Dadurch kann man der Geschichte besser folgen und die Handlungen besser nachvollziehen kann. Die Story an sich ist recht unterhaltsam und es gibt auch einige interessante Aspekte, welche mich positiv überraschen konnten. Des Weiteren gibt es ein paar Wendungen, welche die Spannung steigern. Doch leider empfand ich den Einstieg in das Buch nicht so gelungen, ich musste mich durch die ersten Seiten ein bisschen durchkämpfen, doch das Durchhalten wurde belohnt. Besonders zu Beginn hätte ich mir einen größeren fantastischen Part gewünscht. Dieser ist ein wenig knapp ausgefallen und auch die Ausführungen dazu sind eher mau. Hier hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht, aber der Fokus der Geschichte liegt wohl auf einem anderen Schwerpunkt. Dafür hat mir die Art der Magie gefallen und auch die Umsetzung, wie diese funktioniert.
Die Charaktere an sich haben mir ebenfalls zugesagt. Kaya ist eine junge Schmiedin, welche ihren Platz in der Welt sucht. Sie hat ein magisches Talent, muss dies aber verbergen, da ihr dadurch Gefahr droht. Durch einen Zufall begibt sich Kaya auf eine Reise, auf der die Reisetruppe überfallen wird und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zusammen mit Kaya lernt man die Welt und die Details dieser immer besser kennen. Auch lernt man die Protagonistin dabei immer besser kennen. Sie ist recht taff und stellenweise recht stark und kämpft dabei für ihre Angehörigen. Sie wächst über sich hinaus und lernt mit ihren Aufgaben dazu, auch ändern sich ihre Sichtweisen und sie kann ihre Meinung ändern und auf die neuen Gegebenheiten reagieren. Dennoch ist Kaya recht naiv, aber dies ist in Ordnung, ist sie bisher nie aus ihrem kleinen Dorf herausgekommen. Der männliche Gegenpart ist Mirulay. Man lernt ihn zunächst nur wenig kennen, er gibt nicht viel von sich preis. Doch trotzdem erkennt man, dass hinter der rauen Schale ein guter Kern steckt. Die beiden Protagonisten für sich haben mir gefallen. Störend fand ich dagegen die Beziehung zwischen den beiden. Diese entwickelt sich zwar nur seitenweise und nicht abrupt, dennoch konnte ich dies nicht nachvollziehen. Auch manche Handlungen der einzelnen Person konnte ich nicht verstehen, warum diese so gehandelt haben. Ich bin mit dieser Entwicklung der Story nicht warm geworden und kann diese auch nicht nachvollziehen. Leider war dies ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits. Und da dies ein wesentlicher Part des Buches ist, hat mich dieses Detail doch sehr gestört. Aber dies ist wirklich Geschmackssache, dennoch hat mir dieser Punkt die Bewertung vom Werk im Ganzen herabgesetzt.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jennifer Benkau mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ in einigen Aspekten überzeugen. Die fantastische Welt und auch die Komplexität dieser konnte mich begeistern und auch die Story ist unterhaltsam, auch wenn hier nichts Neues erschaffen wird. Doch leider hat mir die Beziehung der Protagonisten zueinander das Buch etwas vermiest. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben. Dennoch bin ich neugierig, wie andere Werke der Autorin sind und werde mich an die „One True Queen“- Reihe voller Vorfreude heranwagen.