Viele Themen vor einem schönen Setting
Ich lese ja gerne Geschichten über große Schicksale, wenn sie dann noch in einem anderen Land/einer anderen Kultur/einer anderen Zeit spielen…wunderbar!
All das trifft eigentlich auf ‚Ein kleines Stück ...
Ich lese ja gerne Geschichten über große Schicksale, wenn sie dann noch in einem anderen Land/einer anderen Kultur/einer anderen Zeit spielen…wunderbar!
All das trifft eigentlich auf ‚Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung‘ von Christina Rey zu. Der zweite Teil ihrer Afrika-Reihe spielt kurz nach dem ersten Weltkrieg in Kenia, auf einer wunderschönen Safari-Farm. Und damit gehen die Probleme los.
Wir haben in diesem Buch gleich mehrere Handlungsstränge, die jeder für sich schon für eine eigene Geschichte gereicht hätten:
1. Ivy und ihrem Mann wird die erfolgreiche Farm aus fadenscheinigen Gründen entrissen, beide werden auf einen Schlag arbeits- und obdachlos
2. Ivys Ehe mit einem Afrikaner in den 1920ern stößt gesellschaftlich auf Ablehnung
3. Ivys Adoptivtochter wurde mit Albinismus geboren, schwebt damit aus kulturellen Gründen in Lebensgefahr
4. Eine Maharani flieht vor der Witwenverbrennung nach Kenia und sucht dort mit ihrer Dienerin, die gleichzeitig ihre Liebhaberin ist, Schutz
Das ist ordentlich viel Stoff! Leider wird die Geschichte deshalb keinem der Themen wirklich gerecht, es entsteht keine Tiefe und zeitweise habe ich mich gefragt, weshalb so viele Situationen und Entscheidungen einfach hingenommen werden - ich denke, die Themenvielfalt ist der Grund. Wäre man auf jedes entsprechend eingegangen, hätte das Buch doppelt so dick werden müssen.
Auch das echte Afrika-Feeling hat mir gefehlt, das Worldbuilding kam definitiv ebenfalls zu kurz - ich habe mir aber sagen lassen, dass das im ersten Teil sehr viel besser funktioniert haben soll