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Veröffentlicht am 30.08.2023

Dramatisch und berührend

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Gebrandmarkt durch ihr eigenes Schicksal erfüllt sich die junge Henni ihren Berufswunsch und macht eine Ausbildung zur Hebamme. Als solche schlägt sie einen völlig anderen Weg als ihre Kolleginnen ein ...

Gebrandmarkt durch ihr eigenes Schicksal erfüllt sich die junge Henni ihren Berufswunsch und macht eine Ausbildung zur Hebamme. Als solche schlägt sie einen völlig anderen Weg als ihre Kolleginnen ein und macht die Geburt zu etwas Besonderem, aber auch zu etwas verständigem. Dabei begegnet Henni den Schattenseiten des Mutterwerdens und fasst einen Entschluss, der bis heute nachhallt und über den auch heute nur selten gesprochen wird.

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ von Marie Sand ist ein Roman mit dramatischem Hintergrund.
Die Autorin erzählt Hennis Geschichten und verwendet dafür zwei Perspektiven. Die zweite Perspektive war mir zu Beginn des Buches unbekannt und ich war überrascht, aber das machte das Ganze für mich insgesamt zu einer sehr gut beschriebenen Erzählung.
Der Perspektivwechsel zwischen Hennis und Livs Leben bewirkt Spannung und Dramatik und motivierte mich, weiterzulesen.
Die drei Protagonisten, Hebamme Henriette und Eduard von Rothenburg, die beide zu Beginn im Berliner Krankenhaus „Waldfriede“ arbeiten und die Journalistin Liv, könnten nicht unterschiedlicher sein, aber dennoch verbindet sie diese Geschichte und beschreibt die Anfänge der Babyklappen.
Marie Sand hat es in meinen Augen geschafft, ein sehr sensibles Thema anschaulich zu erklären, die rechtlichen Zwänge aufzuzeigen und auch die Folgen bis in die Gegenwart darzustellen, was ich in Teilen wirklich schockierend für die betroffenen Personen fand.
Auch die Rolle der Anwältin Marta fand ich spannend, weil ihre Person für mich dreigeteilt war und ihre Rolle für mich zwar unterstützender Natur war, aber doch war sie auch als Gefangene des Systems dargestellt und gerade diesen Widerspruch fand ich ausschlaggebend für diese Geschichte.

Für mich war dies eine erschütternde Erzählung, die über die Anfänge eines wichtigen Themas berichtet. Es war erschütternd, berührend, faszinierend, aber auch emphatisch. Daher empfinde ich dieses Buch als absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Die Liebe zum Brot

Sommertagsträume
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Elsa lebt abgeschieden und zufrieden auf ihrer kleinen Alm inmitten der Oberammergauer Berge. Jedes Jahr kümmert sie sich während des Sommers liebevoll um die Kühe von Bauer Alois und fühlt sich in ihrem ...

Elsa lebt abgeschieden und zufrieden auf ihrer kleinen Alm inmitten der Oberammergauer Berge. Jedes Jahr kümmert sie sich während des Sommers liebevoll um die Kühe von Bauer Alois und fühlt sich in ihrem Job als Sennerin, die auch selber Quark und Käse herstellt, sehr wohl.
Aufgrund der Heirat ihrer besten Freundin ist sie jedoch gezwungen, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und ins Tal hinabzusteigen.
Auf der Hochzeit lernt sie Bäcker Martin kennen, der Elsa schon zu Schulzeiten erlegen war. Für Elsa beginnt ein innerer Kampf. War sie vielleicht doch nie so glücklich und ausgeglichen auf ihrer Alm wie sie dachte?

„Sommertagsträume“ ist der dritte Band der Liebe in den Bergen-Reihe der bekannten Autorin Lotte Römer.
Sie beschreibt darin liebevoll das Leben Elsas in den Bergen sehr anschaulich und in den schönsten, aber auch manchmal bedrückendsten, Farben. Lotte Römer ist es gelungen, dass ich mich von der ersten Seite an in dieser Geschichte wohlgefühlt habe. Sie nutzt sehr viele sprachliche Bilder, die mich mit in die Berge genommen haben.
Auch die Geschichte ihrer Protagonisten erzählt sie liebevoll, aber doch ungeschönt. Gleichzeitig sind die beiden gute Beispiele dafür, dass man für seine Träume, Wünsche, sein Glück kämpfen muss.
Ich finde die Geschichte sehr authentisch und auch absolut aktuell, gerade was bspw. die Thematik Bio-Qualität bzw. Zusatzstoffe angeht.
Ebenso hat es mir gefallen, wie das Drumherum beschrieben wurde. Der Zusammenhalt zwischen den Menschen in Oberammergau, speziell in Elsas Freundeskreis, sind liebevoll und verständig dargestellt.
Die Kapitel sind nicht zu lang und nicht zu kurz und werden abwechselnd aus der Perspektive von Martin oder Elsa erzählt. So kann man die Geschichte perfekt verfolgen und bekommt einen Einblick in das Denken und Handeln beider Protagonisten.

Fazit: Ein wunderschöner und liebevoller Roman im Herzen der bayerischen Alpen, der lehrt, das Strebsamkeit, Liebe und Freundschaft eine gute Kombination zum Glücklichsein sind. Meinerseits eine Empfehlung für diejenigen, die Liebesgeschichten vor wunderbarer Bergkulisse lieben.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Zeit schenken

Herbstzeitleuchten
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„Herbstzeitleuchten“ ist der erste Band der Liebe in den Bergen-Reihe von Lotte Römer. Er spielt vor der wunderbaren Kulisse der bayerischen Oberammergauer-Alpen.
Erzählt wird der Roman aus den Perspektiven ...

„Herbstzeitleuchten“ ist der erste Band der Liebe in den Bergen-Reihe von Lotte Römer. Er spielt vor der wunderbaren Kulisse der bayerischen Oberammergauer-Alpen.
Erzählt wird der Roman aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Jasmin und Kenneth. Lotte Römer hat die beiden Charaktere wunderbar dargestellt, denn sie könnten in ihren Lebensweisen nicht unterschiedlicher sein.
Ich finde, dass die Autorin auch mit beiden Charakteren zwei wichtige Themen darstellt, die Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft, u.a. aufgrund von Aussehen und dem Einfluss der sozialen Medien, als auch die Thematik Burn-Out aufgrund beruflichen Drucks. Diese Faktoren haben mir in diesem Buch besonders gefallen, weil sie zu oft hinten runterfallen. Damit ist dieses Buch für mich auch absolut authentisch und objektiv.
Ein großer Pluspunkt dieses Romans ist für mich ebenso Momo. Sie transportiert zwischen den Zeilen eine wichtige Botschaft - die Entschleunigung und hat für mich damit eine tragende Rolle!

„Herbstzeitleuchten“ ist für mich damit das perfekte Buch zur Entschleunigung und auch zum Nachdenken, über die eigene Lebensweise, daher eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Was lange währt, wird gut

Frühlingsglücksgefühle
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Lenis Traum hat sich erfüllt - Sie ist stolze Besitzerin einer eigenen Berghütte in ihrer Heimat. Mit Beginn der neuen Saison warten einige Wartungsaufgaben auf sie und so muss sie einen Handwerker engagieren. ...

Lenis Traum hat sich erfüllt - Sie ist stolze Besitzerin einer eigenen Berghütte in ihrer Heimat. Mit Beginn der neuen Saison warten einige Wartungsaufgaben auf sie und so muss sie einen Handwerker engagieren. Ausgerechnet ihr ehemaliger Klassenkamerad und bester Freund Timon wird zu ihr in die Berge geschickt. Für Leni ein absolutes No-Go, schließlich hat Timon Leni stark verletzt. Als Timo dann auch noch einen Unfall erleidet, sind beide gezwungen miteinander auszukommen. Kann ihre ehemalige Freundschaft wieder aufleben?

„Frühlingsglücksgefühle“ ist der zweite Band der Liebe in den Bergen-Reihe von Lotte Römer. Er wird aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere Leni und Timon geschildert. Diese abwechselnde Perspektive lässt es zu, die Denkansätze und Handlungen der beiden gut verfolgen zu können. Mit Rückblicken in die Vergangenheit wird außerdem dem Leser klargemacht, wie es zur aktuellen Situation kommen konnte.
Wie im vorherigen Roman behandelt Lotte Römer auch hier wieder ein wichtiges Thema - Inklusion. Eine Behinderung sollte kein Ausschlussgrund sein, sondern ein Mensch mit einer Behinderung ist genauso ein Mensch wie jeder andere und bedarf keines schiefen Blickes o.ä.
Mir gefällt vor allem auch der familiäre Zusammenhalt und die tiefen Freundschaften, die hier beschrieben werden. Eine solche Menschenkenntnis bzw. Sensibilität wie zwischen den Charakteren in diesem Buch, ist selten zu finden und damit wichtig.
Was mir besonders an den Romanen von Lotte Römer gefällt ist, dass man Charaktere aus dem vorangegangenen Roman auch hier wieder trifft und somit eine Vertrautheit mit den Figuren hergestellt wird. Dennoch kann man die Romane aber auch unabhängig voneinander lesen.

„Frühlingsglücksgefühle“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Reihe und somit auch wieder eine absolute Leseempfehlung für alle Lotte Römer-Fans und die, die es noch werden wollen und für all jene, die die Berge lieben.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Emotionaler Beginn der Saga

Einen Herbst und einen Winter lang
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Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den ...

Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den jeweils anderen denken.

Ihre Kindheiten könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein und so sind sie gefangen in ihren Gesellschaftsschichten. Noch dazu kommt Henning aus der Industriellenfamilie Wittmann, was für Isa den Schatten, den er auf ihre Freundschaft wirft, noch dunkler macht.

„Einen Herbst und einen Winter lang“ von Margit Steinborn ist der erste Teil der Stadtlichter-Saga.

Margit Steinborn ist mit diesem Roman ein hochemotionaler und feinfühliger Roman gelungen. Schon allein das Cover spiegelt diese Emotionalität wider.Die beiden Protagonisten Isa und Henning sind sensibel ausgearbeitet. Obwohl Isa über wenig Schulbildung verfügt, weil sie aus einer sehr armen Familie im Berliner Scheunenviertel stammt, ist sie absolut strebsam und intelligent. Sie versucht, aus allen Situationen das Beste zu machen und ist eine Kämpferin. Dabei vergisst sie nie, wo sie herkommt und es mangelt ihr nicht an Höflichkeit und Respekt.

Henning dagegen scheint an der Sonnenseite des Lebens zu leben. Seine Familie, eine Industriellenfamilie, lebt in einer riesigen Villa mit Personal. Er hat Schuldbildung, einen Hund und immer genug zu essen. Doch Henning ist ebenso sensibel. Er setzt sich für Schwächere ein und nutzt den goldenen Löffel, mit dem er geboren wurde nicht aus, im Gegenteil, er versucht ihn für andere zu nutzen.

Die Geschichte spielt zu Zeiten des Kaiserreichs und reicht bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Autorin hat dabei die standesrechtlichen Unterschiede wunderbar dargestellt und in den Kapiteln wird die Geschichte aus Hennings und Isas Perspektive erzählt.

Es hat mir vor allem gefallen, welche Personen mir innerhalb dieses Romans begegnet sind, denn es waren durchaus alle starke und hilfsbereite

Charaktere, an denen man sich durchaus auch in der heutigen Zeit noch ein Beispiel nehmen kann.

Fazit: Der Beginn einer emotionalen Geschichte über Standesunterschiede und Licht und Schatten in den verschiedenen Lebenssituationen. Eine Empfehlung für all jene, die historische und ergreifende Romane mögen!

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