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Veröffentlicht am 10.10.2023

Bittersüße Familiendramen und eine originelle Geschichte um ein magisches Miniaturhaus, das Menschen zusammenführt.

Das Wunder der kleinen Dinge
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Myra Malone ist eine Einsiedlerin, die ihr Haus nie verlässt und sich stattdessen zurückgezogen auf ihrem Dachboden ihrer Miniatur-Villa widmet, die sie von ihrer verstorbenen Stiefoma geerbt hat. Liebevoll ...

Myra Malone ist eine Einsiedlerin, die ihr Haus nie verlässt und sich stattdessen zurückgezogen auf ihrem Dachboden ihrer Miniatur-Villa widmet, die sie von ihrer verstorbenen Stiefoma geerbt hat. Liebevoll bastelt und näht sie Möbel und Accessoires und gestaltet die Zimmer der Villa Liliput regelmäßig um. Auf Anraten ihrer Freundin Gwen bloggt sie darüber und stößt damit online auf großes Interesse.
Alex ist zu seinem kranken Vater zurückgekehrt, um ihn in seiner Möbelhandlung Rakes and Son zu unterstützen. Durch eine Kundin wird er auf Myras Blog aufmerksam und stellt fest, dass ihr Puppenhaus - wie sie es selbst nie bezeichnen würde - ein Muster seines Elternhauses ist. Er möchte wissen, was es damit auf sich hat und ob er eine Klärung für das mysteriöse Verschwinden seiner Großmutter finden kann und kontaktiert Myra, die jede Verbindung zu anderen Menschen scheut.

"Das Wunder der kleinen Dinge" ist eine einzigartige, kreative Geschichte, die im Jahr 2015 in Arizona bei Myra und Virginia bei Alex handelt. Wie die beiden über ihre Häuser - Myras geliebte Miniaturvilla und Alex von seinem Vater verhasste Elternhaus - zusammenhängen wird durch Rückblenden in die Vergangenheit deutlich.

Es ist eine magische, mysteriöse Geschichte über ein liebevoll gestaltetes Miniaturhaus, das ein Eigenleben führt. Myra, die sich seit sie fünf Jahre alt ist, an die Villa Liliput gebunden hat, wirkt dabei ein bisschen aus der Zeit gefallen und zutiefst verängstigt, um ein eigenständiges, freies Leben zu führen, das die Gesellschaft anderer Menschen einschließt. Doch auch in Bezug auf Alex' Familie ist es eine Geschichte voller Einsamkeit und Schmerz, voller Gräuel und belasteter Eltern-Kind-Beziehungen, die nicht einfach zu durchdringen ist. Man blickt nur schwer hinter die Fassade der Charaktere und möchte das fantastische Rätsel um die Bedeutung und Verbindung von Spiel- und Wohnhaus lüften.

Es ist ein bittersüßer Roman, der bildhaft Myras Villa zum Leben erweckt und ihr Verlorensein greifbar macht. Es ist kein Fantasyroman, aber man sollte offen für ein wenig Magie sein, um ganz in die Geschichte und die jeweiligen Familiendramen eintauchen zu können. Nach einer liebevoll detailreichen Schilderung geht es am Ende recht schnell und lässt nach meinem Empfinden auch noch die ein oder andere Frage offen.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Sehr gefühlige, symbolträchtige und bedeutungsschwangere Geschichte über Heimat, Familie und Liebe - aber durchaus unterhaltsam, herzerwärmend und die perfekte Lektüre sich im Winter einzukuscheln.

Ein Geheimnis im Schnee
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Sonny Dunes wohnt in Palm Springs und ist Meteorologin bei einem lokalen Nachrichtensender in Kalifornien. Sie liebt ihren Job, liebt es, vor der Kamera zu stehen und ist sich der Verantwortung bewusst, ...

Sonny Dunes wohnt in Palm Springs und ist Meteorologin bei einem lokalen Nachrichtensender in Kalifornien. Sie liebt ihren Job, liebt es, vor der Kamera zu stehen und ist sich der Verantwortung bewusst, Menschen vor Wetterkapriolen und Naturkatastrophen zu warnen. Als sie unerwartet von Künstlicher Intelligenz ersetzt wird und ihre Anstellung verliert, trifft es die 50-Jährige bis ins Mark. Vor laufender Kamera leistet sie sich anschließend einen Fauxpas und besiegelt damit ihr Karriereende in Kalifornien.
Der einzige Sender, der Sonny, die immer nur Sonnenschein-Wetter präsentierte, eine zweite Chance bietet, ist der Nachrichtensender in ihrer Heimatstadt im Norden Michigans, der Ort, an den Sonny selbst zu Weihnachten immer nur widerwillig zurückkehrte. Ihre rüstige und lebensfrohe Mutter nimmt die verlorene Tochter fürsorglich auf und steht ihr mit gut gemeinten Ratschlägen zur Seite. Sonny beißt in den sauren Apfel, erniedrigt sich und macht sämtliche Winteraktivitäten mit, die ihr der Sender und die Chefredakteurin Lisa, die sie am College nicht gut behandelte, im Rahmen ihrer Berichterstattungen aufs Auge drückt.
Allmählich beginnt Sonny bei Dauerfrost und Schneetreiben, bei Eislaufen und Schneeschuhwandern, Frost-Marathon, Eisfischen und Schneemannbauen aufzutauen und sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen, um sich selbst zu verzeihen und ihr Herz für ihre Heimat und die Menschen dort zu öffnen.

Sonny - ehemals Amberrose Murphy - hat sich nach einem tragischen Verlust als junge Frau buchstäblich auf die Sonnenseite des Lebens geschlagen und in Südkalifornien ein neues Leben angefangen und ein neues Image als "Sonny Dunes" aufgebaut. Sie hat allen Schmerz der Vergangenheit verdrängt, genießt ihre Unabhängigkeit und die Beliebtheit bei ihren Fans. Mit dem Jobverlust bricht ihr gesamter Lebensinhalt weg und die Schatten der Vergangenheit machen ihr die Rückkehr in ihre Heimat noch schwerer.

Allmählich offenbart sich, welchen Verlust Sonny verwinden musste, weshalb sie sich die Schuld dafür gibt und warum sie andere Menschen in ihrer Heimat vor den Kopf gestoßen und verletzt hat. Ihre Geschichte und ihr Weglaufen und die zurückhaltenden Wiedersehensfreude in Michigan ist nachvollziehbar.

Durch die vielfältigen Winteraktivitäten, zu denen Sonny statt in Pumps in Boots, statt in schmeichelhaften Kostümen im Polyester-Jogginganzug, gezwungen wird, wird dem Roman, der sich mit Tod, Trauer, Schuldgefühlen und Fehlern der Vergangenheit beschäftigt, die Schwere genommen. Zudem wird die Winteratmosphäre des Romans sehr anschaulich dargestellt, das Buch stimmt auf die kalte Jahreszeit ein und vermittelt dennoch ein heimeliges Gefühl von Angekommensein und Herzenswärme.
Der Schreibstil ist sehr gefühlig, symbolträchtig und bedeutungsschwanger. Die Aneinderreihung von Lebensweisheiten und metaphorischen Plattitüden verdeutlicht die Botschaft, die der Autor vermitteln möchte, mutet dabei ein wenig abgedroschen und kitschig an, wird jedoch durch die persönlichen Worte des Autors im Nachwort erklärbar.

Die Entwicklung, die Sonny durchmacht, ist vorhersehbar. Der Roman hat keine wendungsreichen Momente oder bietet Überraschungen. Die Charaktere sind sympathisch, aber meinen es in Teilen auch etwas zu gut mit der eingangs überheblichen und schroffen Sonny. So wirkt ihre Neufindung und überfällige Vergangenheitsbewältigung ein wenig künstlich und aufgesetzt und vollzieht sich mit nur wenigen Wochen zu schnell. Auch die sich frühzeitig abzeichnende Liebesgeschichte kommt ohne eigentliche Entwicklung aus, ist nach drei Treffen bereits besiegelt.

Nachdem Sonny jahrzehntelang ihren Herzschmerz verdrängt hat, ist ihre Entwicklung, die sich auf nur wenige Wochen von Silvester bis in die Frühlingsmonate erstreckt, überhastet und nicht ganz glaubwürdig.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte abwechslungsreich und unterhaltsam, stimmungsvoll winterlich und berührt mit den Emotionen zu Heimatverbundenheit, Familie, Schwesternschaft und Liebe das Herz - der ideale Roman um sich in der kalten Jahreszeit einzukuscheln.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Lebensechte Geschichte über Trauerbewältigung, zweite Chancen und den Mut für einen Neuanfang, aber sehr schwermütig und keine leichte, optimistische Liebesgeschichte

Wunder brauchen etwas länger
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In ihrer Mittagspause muss sich Nell in ihrem Stammcafé notgedrungen an einen Gemeinschaftstisch setzen und lernt dabei den zurückhaltenden Iren Charlie kennen. Die beiden kommen ins Gespräch und am Ende ...

In ihrer Mittagspause muss sich Nell in ihrem Stammcafé notgedrungen an einen Gemeinschaftstisch setzen und lernt dabei den zurückhaltenden Iren Charlie kennen. Die beiden kommen ins Gespräch und am Ende bereut es Nell, ihn nicht nach seiner Telefonnummer gefragt zu haben. Wie es das Schicksal jedoch so will, ruft Charlie einen Tag später bei der Telefonseelsorge an, weil er sich Sorgen um seinen Onkel macht und landet bei Nell in der Leitung, die dort arbeitet. Über alle Vorschriften hinweg, ergreift Nell die Initiative und bittet Charlie um ein persönliches Treffen. Dabei kommen sich die beiden näher, doch beim Abschiedskuss zieht sich Charlie fluchtartig zurück und Nell versteht die Welt nicht mehr. Auch ein weiteres Treffen ist nicht von Erfolg gekrönt und erst als Nell Charlie zufällig wieder begegnet und all ihren Frust ablädt, beginnt Charlie sich allmählich zu öffnen und offenbart Nell, warum er wirklich bei der Telefonseelsorge angerufen hat.

Der Roman ist aus der Sicht von Nell geschrieben, so dass nicht von vornherein klar ist, was hinter Charlies Verhalten, das einem Ghosting gleichkommt, stecken mag. Selbst als die Verhältnisse zwischen beiden geklärt sind und Charlie Nell von seiner Vergangenheit erzählt hat und was ihn bis in die Gegenwart belastet, haben die beiden noch einen weiten Weg vor sich. Sowohl Nell, die die Fronten zu ihrem Exfreund noch nicht geklärt hat als auch Charlie, eine Frau nicht loslassen kann, müssen heilen und brauchen Zeit, um bereit für eine neue Liebe zu sein.

Die sehr zaghafte Entwicklung der Liebesgeschichte ist wie die charakterliche Entwicklung der Hauptfiguren authentisch geschildert. Ihre Gefühle und Handlungen sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ihre Unsicherheiten, Gefühle von Schuld, Trauer und eigenen Unzulänglichkeiten sind durch Nells inneren Monolog und ihren Blick auf Charlie anschaulich geschildert.
Die Geschichte ist durch die Themen, auf die mit einer Triggerwarnung hingewiesen wird, melancholisch und schwermütig. Einen Lichtblick bilden die Nebencharaktere wie Nells Kollege und Mitbewohner Ned sowie Charlies Onkel Carrick, die nicht nur immer für ihre jüngeren Schützlinge da sind, sondern auch die Stimmung mit ihrer ungezwungen Art auflockern.

Die Autorin nähert sich behutsam an die Themen Tod, Trauer, Suizidgedanken und psychische Erkrankungen an. Trotz der ein oder anderen dramatischen Szene ist die Geschichte eher ruhig erzählt und kann nicht durchgängig fesseln. Nach einem anfänglichen hin und her zwischen den Hauptfiguren tritt sie ein wenig auf der Stelle. Überraschende Wendungen bleiben aus und von Romantik und fröhlicher Unbeschwertheit, die eine junge Liebe ausmacht, ist wenig zu spüren. Der Roman handelt zwar von Liebe, aber vielmehr ist Freundschaft, Solidarität und Hilfsbereitschaft zu spüren und keine Funken, die überspringen.

"Wunder brauchen etwas länger" ist eine lebensechte Geschichte über Trauerbewältigung, zweite Chancen und den Mut für einen Neuanfang, aber für meinen Geschmack bis auf das gefällige Ende und das ein oder andere "Wunder" (bzw. konstruierte, aber charmante Zufälle) zu lange deprimierend und schwermütig, um den Roman als wie angekündigt "leicht, humorvoll und optimistisch" zu bezeichnen.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Porträt einer westdeutschen Akademikerfamilie mit facettenreichen Charakteren und vielfältigen unterdrückten Konflikten

Schönwald
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Familie Schönwald - die Eltern Hans-Harald und Ruth sowie die drei erwachsenen Kinder Chris, Karolin und Benni - kommen zur Eröffnung von Karolins queeren Buchladen in Berlin zusammen. Der älteste Chris ...

Familie Schönwald - die Eltern Hans-Harald und Ruth sowie die drei erwachsenen Kinder Chris, Karolin und Benni - kommen zur Eröffnung von Karolins queeren Buchladen in Berlin zusammen. Der älteste Chris ist dafür sogar aus New York angereist. Die Eröffnung verläuft anders als geplant, als der Buchladen von Internetbloggern mit Farbbeuteln angegriffen wird, die behaupten, dass das Geschäft durch "Nazigeld" finanziert ist. Karolin hatte das Erbe ihres Großvaters herangezogen und das auch unbedarft öffentlich gemacht. Die Schuldzuweisungen überrumpeln sie und ihre Mutter streitet direkt ab, dass ihr Vater auf der Seite der Nationalsozialisten gestanden habe. Chris, der von sich selbst ablenken und verhindern möchte, dass seine Familie erfährt, dass er seine Anstellung als Professor verloren hat, stellt sich der öffentlichen Diskussion der Vorwürfe, um die Kritiker mundtot zu machen.
Einmal in der Welt, muss sich die Familie dennoch mit den Fragen zu ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, wobei Karolin bei ihrer Suche etwas ganz anderes herausfindet. Diese Erkenntnis birgt ungeahntes Konfliktpotential, zumal nicht nur Chris, sondern alle Schönwald-Kinder Probleme haben, von denen der Rest der Familie nichts ahnt.

Bevor überhaupt nur versucht wird, die Vergangenheit der Familie Schönwald aufzuklären, eine Kriegsschuld aufzudecken oder als falsche Anschuldigungen zu verwerfen, wird kapitelweise ein Charakter in den Fokus gerückt, so dass ein Blick hinter die Fassade der augenscheinlich glücklichen, gut situierten Familie geworfen werden kann. Jede der Figuren birgt Probleme, die sie mit sich selbst ausmacht und die sie aus Angst vor Enttäuschung oder Verlust des Respekts nicht preisgeben möchte. Diese Konfliktscheue, Sprachlosigkeit und wacklige Lügengebilde führen zu quälenden Geheimnissen und belasten die Beziehungen untereinander.
Jeder Charakter wird dabei sehr individuell gezeichnet und die Dynamik innerhalb der Familie nachvollziehbar. Die Erzählweise erfolgt dabei nicht chronologisch, so dass etwaige Erkenntnislücken aus verschiedenen Perspektiven nach und nach geschlossen werden.

Die Richtung, in die sich die Geschichte entwickeln wird, ist nicht vorhersehbar. Je tiefer man in die Biografien jedes einzelnen eintaucht, desto mehr Verschwiegenes wird offenbar. Während eine mögliche "Nazi-Vergangenheit" immer weiter in den Hintergrund rückt, ist weitaus spannender zu erfahren, welche offenen Konflikte innerhalb der Familie zutage treten werden, welche Reaktionen es geben wird und ob die Familie an ihren Geheimnissen zerbrechen wird.

Die Familie gerät durch ein unvorhersehbares Ereignis in eine Situation, in der sie sich ihrer eigenen Wahrheiten stellen muss. Bisher konnte jeder einzelne den schönen Schein wahren und ein erfolgreiches und moralisch integres Bild von sich präsentieren. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Fassade brüchig ist und jeder Zeit in sich zusammenstürzen kann.

"Schönwald" ist ein interessantes Porträt einer westdeutschen Akademikerfamilie, in der jeder vor dem Konflikt steht, sich selbst zu verwirklichen und dabei niemanden zu enttäuschen. Der Roman handelt von vielfältigen Themen wie Missbrauch und Betrug, sexueller Orientierung, Metoo, Misogynie, Moral, Rollenbildern und Versagensängsten, die alle geschickt mit einander verwoben werden und ihren nötigen Stellenwert erhalten, um nicht zu oberflächlich zu bleiben.
Mit einer präzisen Beobachtungsgabe und einem feinen Sinn für Humor kann die Geschichte unterhalten und einen Spannungsbogen aufbauen, ob die Familie letztlich implodiert oder an ihren unterdrückten Gefühlen, Vertuschungen und Halbwahrheiten erstickt. Der Roman weist allerdings Längen auf, wenn sich die Charaktere in ihren Gedanken zu verlieren drohen und zögern zu handeln. Auch von dem Showdown am Ende hatte ich mir ein wenig mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Drei Kurzgeschichten über Schwestern, die die Vergangenheit bewältigen, um bereit für die Zukunft zu sein - zwei davon gut, eine enttäuschend belanglos.

Seeglasschwestern
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Das Buch enthält drei Kurzgeschichten mit einer Länge zwischen 70 und 100 Seiten. Alle drei handeln von Geschwisterbeziehungen und ereignen sich zumindest am Rande in den Outer Banks vor North Carolina ...

Das Buch enthält drei Kurzgeschichten mit einer Länge zwischen 70 und 100 Seiten. Alle drei handeln von Geschwisterbeziehungen und ereignen sich zumindest am Rande in den Outer Banks vor North Carolina auf Hatteras Island und sind damit inhaltlich und atmosphärisch durch einen roten Faden miteinander verbunden.

Die erste, titelgebende Geschichte "Die Seeglassschwestern" handelt von Schwestern, die sich während eines Hurrikans nach einem Streit wieder einander nähern. Im Fokus ist jedoch mehr die Tochter einer der Schwestern, die nach einem traumatischen Ereignis Zuversicht findet und bereit für einen Neuanfang ist.

"Die Gezeitenschwestern" handelt von zwei entzweiten Schwestern und einem Geheimnis, das die Beziehung der beiden weiter belastet. Die jüngere Schwester findet nach einer Aussprache zu neuem Selbstbewusstsein und ist sodann bereit für den nächsten Schritt mit ihrem Verlobten.

Die dritte Geschichte ist am kürzesten und handelt von zwei Schwestern, die herausfinden, dass sie eine ältere Halbschwestern haben. Kurzentschlossen besuchen sie diese auf Hatteras Island, wo dem Glück einer der beiden Schwestern auf die Sprünge geholfen wird.

Die ersten beiden Geschichten haben mir ganz gut gefallen, auch wenn "Die Seeglasschwestern" mit zu vielen Dramen überfrachtet war, die sich letztlich alle gut und versöhnlich auflösen. Beide Geschichten hatten ihre spannenden Momente und reichlich Emotionen. Trotz der Kürze der Handlungen war ausreichend Tiefgang und Einfühlungsvermögen für die Charaktere vorhanden.
"Die Sandburgschwester" ist die schwächste der drei Geschichten. Der Plot hatte zwar Potenzial, entwickelte sich aber ohne Hoch- und Tiefpunkte völlig belanglos und endete reichlich kitschig.

Gemeinsam ist allen drei "Schwester"-Geschichten, dass diese sich mit ihrer Vergangenheit versöhnen und bereit für die Zukunft sind. Alle Geschichten sind hoffnungsvoll und machen Mut, sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen, an sich zu glauben und die Liebe zuzulassen.

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