Die Geschichte muss etwas an Fahrt aufnehmen, kann aber mit einem guten Ende aufwiegen!
Meinung:
Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss ...
Meinung:
Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss und ich habe es bis zum Schluss nicht bereut, auch wenn die Spannung zwischen drin etwas abgenommen hat.
Durch einen Zufall treffen die 16-Jährige Dorothy und der Pilote Ash im Jahr 1913 aufeinander. Als Zeitreisender kommt Ash aus dem Jahr 2077 und möchte dorthin auch wieder zurück und das eigentlich ohne Dorothy, doch es kommt anders als geplant. Nun findet sich Dorothy plötzlich Jahre später in einem Seattle wieder, dass von Erdbeben und Flutkatastrophen beherrscht wird. Ash ist mit seinem Team auf der Suche nach dem Mann, der das Zeitreisen möglich gemacht hat. Ist Dorothys Auftauchen nur ein bloßer Zufall oder ist sie fest im Zeitstrahl eingeplant?
Es dauert nicht lange bis sich Dorothys und Ash Wege kreuzen. Mir wurde schnell deutlich, dass die beiden sehr unterschidliche Charaktere haben und unterschiedliche Leben führen. Der Autorin ist es von Anfang an gut gelungen, beide Protagonisten authentisch darzustellen. Auf der einen Seite findet sich Dorothy mit ihrer unerschrockenen Art und auf der anderen Seite Ash, der bedacht und überlegt handelt. Beide haben mir schnell gut gefallen, auch wenn mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Charaktere der beiden werden zwar sehr deutlich und bekommen auch viel Spielraum in der Geschichte, doch wirklich Tiefe, gerade durch verschiedene Gedanken und Gefühle, bekommen die beiden eher weniger. Auch wenn an dieser Stelle sicherlich noch etwas Luft nach oben wäre, fand ich es im Gesamteindruck nicht sonderlich schlimm, weil die Geschichte noch mit vielen anderen Aufbieten kann und dadurch auch noch etwas Steigerung für die Fortsetzung bleibt.
In diesem Buch bietet sich eine typische Zeitreise Geschichte mit allen möglichen Paradoxa, die dabei sehr schön eingebaut und erklärt wurden. Neben den Erzählperspektiven durch Dorothy und Ash finden sich auch Tagebucheinträge. Diese habe ich jedes mal aufs neue sehr gerne gelesen, weil es auf eine fesselnde Art Hintergrund Informationen erzählt, dabei aber auch die Zeitreise Paradoxa so schön darstellen können. Durch diese Tagebucheinträge bekommt die Geschichte auch nochmal eine sehr schöne Abwechslung und auch wenn diese immer zwischen der Geschichte zu finden sind, hatte ich nie das Gefühl aus der Geschichte herausgerissen zu werden.
Die Geschichte spielt sich in verschiedenen Jahren ab, die auch etwas auseinander liegen. Trotzdem bleibt die Geschichte auch in diesem Aspekt überschaubar. Ich freue mich bei Zeitreise Geschichten immer sehr auf neue Einblicke aus der Vergangenheit und Zukunft. In dieser Geschichte liegt darin jedoch nicht der Fokus und auch wenn Dorothy aus dem Jahr 1913 kommt, hat man davon nur relativ wenig gemerkt. Zudem hatte ich auch meine Schwierigkeiten, mich in das Setting des Seattles aus dem Jahr 2077 zudenken, wie es sich die Autorin vorstellt. Zwar wird das Setting ausreichend dargestellt, dennoch konnte ich einfach keine gute Verbindung aufbauen.
Ich fand, dass die Geschichte relativ lange gebraucht hat um Fahrt aufzunehmen und auch dann war es für mich relativ schwer vorzustellen in welche Richtung die Geschichte in etwas geht. Auf der einen Seite ist das gut, da die Geschichte so undurchschaubar ist, aber auf der anderen Seite hat es bei mir auch etwas die Spannung genommen, weil ich nicht wie gebannt auf die nächsten Seiten gewartet habe, mit der Erwartung auf etwas. Trotzdem finden sich im Verlauf der Geschichte durchaus spannende und actionreiche Szenen, die Nervenkitzel versprechen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass nicht so viel passiert, aber nachdem ich den ersten Band beendet habe, hat sich dies Rückblickend geändert. Während mich der Verlauf nicht gänzlich angesprochen hat, konnte das Ende alles wieder aufwiegen. Ein kleiner Teil ist so eingetroffen, wie ich es erwartet habe, aber bei dem Rest wurde ich so sehr überrascht, dass ich nach der letzten Seite einen Moment durchatmen musste.
Auch wenn der erste Teil noch etwas Luft nach oben hat, gab es durchaus sehr gelungene Aspekte in der Geschichte, sodass ich jede Seite sehr gerne gelesen habe. Die Autorin bietet dem Leser einen durchaus spannende Zeitreise Geschichte, mit einem sprachlos machenden Ende. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten!