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Veröffentlicht am 27.07.2023

Wenn nur noch digitale Welten bleiben

Cryptos
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Jana ist Weltendesignerin - noch am Beginn ihrer Karriere, doch dafür konnte sie bei Mastermind, ihrem Arbeitgeber, schon mit ihren ersten drei Welten große Erfolge erzielen: Kerrybrook ist ein idyllisches ...

Jana ist Weltendesignerin - noch am Beginn ihrer Karriere, doch dafür konnte sie bei Mastermind, ihrem Arbeitgeber, schon mit ihren ersten drei Welten große Erfolge erzielen: Kerrybrook ist ein idyllisches Fischerdorf, in welchem viele Menschen die Natur und ein ruhiges Leben genießen; Macandor dagegen ist eine magische Welt mit Elfen, Zwergen und auch neu geschaffenen Kreaturen und in Cretaceous schließlich kann man die Kreidezeit hautnah miterleben und sollte sich vor den Dinosauriern in Acht nehmen. Diese und noch viel mehr Welten sind virtuelle Alternativrealitäten, da die Erde durch den Klimawandel unbewohnbar geworden ist. Die Menschen leben einzeln in kleinen häuslichen Einheiten, wobei sie neunundneunzig Prozent des Tages in den virtuellen Welten verbringen. Jana ist dafür angestellt in der realen Welt solche Alternativrealitäten zu Programmieren und muss durch die Ernährung und ihr Verhalten auf ihr Klimakonto aufpassen. Ein "normales" Leben auf der Erde ist nicht mehr wirklich möglich und auch für Niemanden erstrebenswert. Auch für Jana nicht. Doch dann gerät sie ins Visier der Chefetage von Mastermind und ihr droht der tatsächliche Tod, wenn sie aus der virtuellen Welt aussteigt. Jana begreift zunächst überhaupt nicht was mit ihr geschieht und wieso auf einmal in ihren Welten so viel Chaos herrscht - bis sie die Welt von Cryptos entdeckt und neue Zusammenhänge erkennt.

Die Szenerie von Ursula Poznanski wirkt auf erschreckende Weise als mögliche Zukunftversion der Menschen, wenn der Klimawandel nicht auf das 1,5 Gradziel begrenzt werden kann. Zudem erscheint es möglich, dass durch den digitalen Fortschritt eine Art "Ersatzleben" möglich wird. Sehr spannend geschrieben erzählt "Cryptos" ein für mich furchtbares Szenario und verdeutlicht auf unterhaltsame Art und Weise was die Menschheit mit der Lebensgrundlage Erde aufs Spiel setzt.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Kurzweilige Leseunterhaltung

Elternabend
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Sascha Nebel ist dabei einen SUV zu stehlen. Der Leser erfährt zu Beginn noch nicht warum, weil die Geschichte von Sascha erst im Laufe der Geschichte erzählt wird, aber schon ab der ersten Sekunde als ...

Sascha Nebel ist dabei einen SUV zu stehlen. Der Leser erfährt zu Beginn noch nicht warum, weil die Geschichte von Sascha erst im Laufe der Geschichte erzählt wird, aber schon ab der ersten Sekunde als Sascha in das Auto steigt, geht alles schief: er gerät in eine Fridays-for-future-Demonstration und dann schlägt auch noch eine Frau mit einem Baseballschläger auf die Motorhaube des SUVs und die Polizei wird auf Sascha aufmerksam. Er versucht zu fliehen und landet in einem Bus, der mit einer Gruppe Erwachsener unterwegs zu einem Elternabend ist. Damit er vor den Polizisten in Sicherheit ist, beschließt Sascha kurzerhand die Identität von Lutz Schmolke anzunehmen, einem Vater, der bisher noch nie auf einem Elternabend teilgenommen hat. Saschas zweiter Schreck erfolgt als er bemerkt, dass die baseballschlagende und autodemolierende Frau ebenfalls im Bus Platz genommen hat und vorgibt seine Frau Christin Schmolke zu sein. Da Sascha überhaupt keine Ahnung von Schmolkes Familienleben hat, sind lustige als auch bedrohliche Szenen vorprogrammiert. Vor allem, weil er Stück für Stück heraushört, dass sowohl Lutz als auch sein Sohn Hektor nicht besonders beliebt sind.

Dieses Buch hat mir viele sommerlich-lustige Lesemomente beschert. Ich musste oft lachen und gleichzeitig mit dem Kopf schütteln, weil die Szenen teilweise so komisch und unvorstellbar waren. Dabei bleibt Fitzek aber bei seinem bewährten Schreibstil: Kurze Kapitel mit vielen spannenden Cliffhängern. Auch wenn "Elternabend" kein Thriller ist, ist es doch absolut lesenswert und sorgt für kurzweiligen Lesegenuss - ein Buch für Zwischendurch oder als Lektüre für den Strand im Sommerurlaub!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ein Buch über ein Buch

Der Seidenspinner
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Leonora Quine - Frau des verschollenen Autors Owen Quine beautragt Cormoran Strike ihren Mann wieder zu finden. Dies ist eine willkommene Abwechselung im Gegensatz zu den ganzen Ehebrechern, die Strike ...

Leonora Quine - Frau des verschollenen Autors Owen Quine beautragt Cormoran Strike ihren Mann wieder zu finden. Dies ist eine willkommene Abwechselung im Gegensatz zu den ganzen Ehebrechern, die Strike beschatten und überführen darf. Und so recht glaubt er nicht daran, dass Owen einfach nur abgetaucht ist.
Nach und nach steigt er tiefer in das Leben des Schriftstellers ein und versucht ihn, sein Leben und das letzt verfasste Manuskript zu rekonstruieren. Dabei lernt er Stück für Stück das Umfeld des Schriftstellers kennen.

Mich hat auch der zweite Krimi um den Detektiv Cormoran Strike absolut gefesselt. Die Geschichte war spannend, der Schreibstil wie immer großartig und die Charaktere zum Teil sehr skurril, sodass ich beim besten Willen nicht auf das eigentliche Geheimnis des Buches gekommen bin. Insgesamt ist der Seidenspinner ein unglaublich gut gelungener Krimi. Die Reihe kann weitergehen!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Schweigen ist Silber, Reden wäre Gold

Fritz und Emma
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"Fritz und Emma" ist ein sehr bewegender Roman über die Lebensgeschichte von zwei Menschen, denen der zweite Weltkrieg das Glück ihres Lebens raubt und die Bedeutung über traumatische Erlebnisse zu sprechen, ...

"Fritz und Emma" ist ein sehr bewegender Roman über die Lebensgeschichte von zwei Menschen, denen der zweite Weltkrieg das Glück ihres Lebens raubt und die Bedeutung über traumatische Erlebnisse zu sprechen, um sie zu verarbeiten.

Der Krieg ist fast zu Ende, doch Fritz wird kurz zuvor noch achtzehn Jahre alt und wird deswegen eingezogen. Er gerät in Kriegsgefangenschaft und benötigt zwei Jahre, um nach Hause zu finden. Dort wartet Emma auf ihn - seine beste Freundin und erste Liebe. Sie hat den Krieg mit ihrer Familie größtenteils unbeschadet überstanden und versucht nun das Dorf wieder aufzubauen. Sie kann ihr Glück kaum fassen als Fritz eines Tages vor ihr steht und sie beschließen, dass nichts sie je wieder trennen kann. Doch die traumatischen Kriegserlebnisse fordern ihren Tribut. Fritz versucht so gut wie möglich die Folgen der Erlebnisse in den Griff zu kriegen und eine neue Lebensperspektive aufzubauen. Doch da Niemand über die Erlebnisse spricht, sondern alles einfach versucht wird zu vergessen, brechen sich die Emotionen auf ungeahnte Weise ihren Weg. Dies führt letztendlich zur Entfremdung von Fritz und Emma und sie scheinen durch den Verlust des Anderen mit der Zeit zu verbittern, auch wenn sie mit anderen Menschen eine Familie gründen.
Es braucht den Lebensmut einer jungen Frau Namens Maria, die mit ihrem Mann, dem neuen Pfarrer des Ortes, in das abgeschiedene Oberkirchbach zieht, und die Veränderung eines ganzen Dorfes, damit Fritz und Emma ihre Verbitterung überwinden und wieder einen Schritt aufeinander zugehen können. Letztendlich sprechen die beiden offen miteinander über die Kriegserlebnisse und die gegenseitigen Verletzungen, sodass sie am Ende ihres Lebens doch noch zueinander finden können.
Der Roman hat mich unheimlich bewegt und die Geschichte ist gleichzeitig so wundervoll geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es wechselt immer zwischen einem aktuellen und einem vergangenen Handlungsstrang und nähert sich dabei immer weiter dem aktuellen Geschehen an. Absolute Leseempfehlung, auch wenn die Geschichte an sich eine traurige ist.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Vertreibt die Sonne die Dunkelheit?

Grischa 3: Lodernde Schwingen
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Alina und Mal sind mit ihren Anhängern dem Dunklen ein weiteres Mal entkommen. Dabei war es diesmal sehr knapp und Alina hätte bei dem Versuch den Dunklen zu bezwingen sich beinhahe sich selbst zerstörrt. ...

Alina und Mal sind mit ihren Anhängern dem Dunklen ein weiteres Mal entkommen. Dabei war es diesmal sehr knapp und Alina hätte bei dem Versuch den Dunklen zu bezwingen sich beinhahe sich selbst zerstörrt.
Jetzt sind sie im Zufluchtsort des Asketen, der seinen Kult um die heilige Alina, Sonnekriegerin und Hoffnung Ravkas weiter schürrt, untergekommen. Doch in seinem Gewölbe und Tunnelsystem unter der Erde fühlt sich Alina alles andere als wohl und scheint sogar von Tag zu Tag mehr ihre Kräfte zu verlieren. Die Überwachung des Asketen und seine Regeln, die er Alina im Gegenzug für seinen Schutz auferlegt hat, sind zudem so streng und beengend, dass ihr kaum Luft zum Atmen bleibt.
Gemeinsam mit David hat sie alte Aufzeichnungen von Morozora entdecken können und sie versuchen das Geheimnis hinter den unterschiedlichen Kräftemehrern und die dazu gehörende Biografie des Grischas zu entschlüsseln. Währendessen ist Alina leider von ihrem starken Verbündeten Nikolas abgeschnitten und findet zunächst keinen Weg, um mit ihm in Kontakt zu treten.

Nachdem ich die beiden ersten Teile dieser Trilogie verschlungen habe, war klar, dass ich auch diesen Band kaum aus der Hand legen würde können. Meine Vermutung bestätigte sich bereits nach den ersten zwanzig Seiten, obwohl ich die ersten Kapitel im unterirdischen Gewölbe durchaus verwirrend und eher langatmig fand. Anschließend nahm die Geschichte aber wieder voll Fahrt auf und als mein Lieblingscharakter Nikolas wieder auf der Bildfläche erschien, war ich sehr gespannt wie der Kampf gegen den Dunklen nun weitergehen würde. Das Schicksal Nikolas hat mich dann sehr getroffen und tief bestürzt. Dieser lebensfrohe und intelligente Charakter sollte ein so furchtbares Schicksal erleiden? Ich bin unendlich froh gewesen im Fortgang der Geschichte doch noch wieder aufatmen zu können. Die Bedeutung des Feuervogels sowie Alinas und Mals Verbindung, Bagrhas Geschichte und der entgültige Kampf gegen den Dunklen haben mich sehr überrascht, aber auch überzeugt. Es gab für jeden angedeuteten Zusammenhang eine Erklärung, die für mich die Geschichte von Alina und Mal zu einer sehr bedeutungsvollen und fantasievollen Reise macht, die ich sicherlich in absehbarer Zeit erneut verschlingen werde.
Außerdem freue ich mich sehr über die weiteren Bücher zu Nikolas und ein Wiedersehen in Ravka.

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