Gefühlvolle aber oberflächliche Romanbiografie
Frida Kahlo und die Farben des LebensFridas Leben und Wirken als Romanbiografie; es beginnt mit dem Busunfall und endet mit der Eröffnung ihrer Ausstellung in Mexiko 1953 und bildet damit exakt die Zeitspanne ab, die auch der Film „Frida“ ...
Fridas Leben und Wirken als Romanbiografie; es beginnt mit dem Busunfall und endet mit der Eröffnung ihrer Ausstellung in Mexiko 1953 und bildet damit exakt die Zeitspanne ab, die auch der Film „Frida“ mit Salma Hayek beleuchtet. Allgemein erinnert sehr viel an den Film. Klar, es ist eine Biografie und da kann man nun mal nicht viel anderes erzählen, aber hier hatte ich wirklich extrem den Eindruck es hat jemand den Film gesehen und dies dann als Buch nieder geschrieben. Dieses Gefühl hatte ich bei einer anderen Biografie von Frida Kahlo, Das Leben ist ein Fest, nämlich tatsächlich nicht.
Da ich erst vor kurzem Das Leben ist ein Fest gelesen habe, kommt man irgendwie nicht umhin die beiden Bücher miteinander zu vergleichen. In dem Buch hier ist Frida deutlich weicher und nicht so exzentrisch wie in der anderen Romanbiografie und auch die Entstehungsgeschichten und Hintergründe zu einigen Werken kommen mir hier etwas zu kurz. Es wird zwar auf einige Werke angespielt, aber Fridas Gefühlsleben, die Motivation hinter den Bildern und die tiefere Bedeutung der vielen Symbolen in den Kunstwerken kommt im Vergleich zu Das Leben ist ein Fest für mich zu kurz. Schön finde ich, dass hier nochmal ein Fokus auf ihre Kleidung gelegt wird. Es ist schon interessant was für eine Stil-Ikone sie tatsächlich war, auch wenn sie sich selbst wahrscheinlich gar nicht als solche gesehen hat, sondern einfach nur die Liebe zu Mexiko und seinen Traditionen gelebt und zur Schau getragen hat.
Es ist ein gutes Buch, das Frida all denjenigen näher bringen kann, die noch nicht viel über sie wissen. Wer sich schon etwas mehr mit ihr beschäftigt hat und tiefer in ihre Gefühlswelt (worüber man unter anderem durch ihr gemaltes Tagebuch doch ziemlich viel weiß) und Werke eintauchen möchte, der hat vielleicht eher nicht so viel Freude an diesem Buch und wird es als zu oberflächlich empfinden.