Frag nach Jane
Ich muß sagen, selten habe ich so ein emotionsgeladenes Buch gelesen, es hat mich traurig gemacht, regelrecht hinuntergezogen, so habe ich mir die Ereignisse in diesem Buch zu Herzen genommen. Hier wird ...
Ich muß sagen, selten habe ich so ein emotionsgeladenes Buch gelesen, es hat mich traurig gemacht, regelrecht hinuntergezogen, so habe ich mir die Ereignisse in diesem Buch zu Herzen genommen. Hier wird über drei Frauen geschrieben,. Angela, Nancy und Evelyn und wir sind in verschiedenen Zeitzonen in Kanada unterwegs im Jahr von 1960 bishin zu 2017. Wir schreiben das Jahr 1960. Evelyn ist eine junge Frau. Sie ist von ihrem Verlobten schwanger, der jedoch plötzlich verstirb. Ihre Eltern wollen keine Schande und so geben sie das junge Mädchen in das St-Agnes-Heim, wo diese ihre Zeit bis zur Geburt verbringen. In dem Heim herrschen unvorstellbare Bedingungen und die Mädchen werden wie Sklaven gehalten und müssen Arbeiten in Haus und Hof verrichten. Unvorbereitet gehen sie in die Geburt und danach werden ihnen die Kinder weggenommen und zur Adoption gegeben. Nancy ist ein junges Mädchen Ende der 70iger Jahre. Auch sie wird ungewollt schwanger, jedoch hat sie eine Adresse, bei der sie nur nach Jane fragen muß und dann in eine Abreibungspraxis kommt. Just dies wird von Evelyn heimlich betrieben. Nancy ist davon sehr begeistert und schließt sich dieser Frauenbewegung an, die sie immer mit einem Fuß ins Gefängnis bringt. Und dann entdeckt Nancy ein Geheimnis ihrer Eltern. Angela ist eine moderne junge Frau 2017. Sie ist mit Tina verheiratet und beide versuchen schon lange durch künstliche Befruchtung in der Wunschklinik Eltern zu werden. Und durch puren Zufall verweben sich die Schicksale der Frauen. Angela findet in dem Antiquitätengeschäft in einer Schublade verborgen einen fast 10 Jahre alten Brief. Dort berichtet eine inzwischen verstorbene Frau ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde und sie nach ihrer Mutter suchen soll. Und Angela beginnt, nach der neuen Adresse der Adressatin zu forschen. Das Buch ist derart gut geschrieben, es werden die Charakter dieser Frauen beschrieben, ihr Leid, der einen, weil ihr ihr Kind weggenommen wurde, die andere wegen der Abtreibung und die dritte wegen ihres Kinderwunsches. Gerade Evelyn möchte den jungen schwangeren Frauen helfen mit ihrer illegalen Abtreibung, da viele zu Engelmacher gehen und an Wundinfektion sterben. Teils bewundere ich die Kraft und den Mut dieser Frau, teils bin ich total gegen eine Abtreibung. Wir erfahren hier so einiges über das Netzwerk JANE und staunen, wie lange dies gut gegangen ist, obwohl auch schon Polizeirazzien dort waren. Jede der Frauen hat tiefe Betrübnis und ein schweres Los zu tragen. Das Buch ist in vier Teilen und man llest, ohne aufhören zu können. Und dann frage ich mich, wieviel Leid kann eigentlich ein Mensch ertragen. Das Ende dieses Buches läßt uns sehr erstaunt zurück.