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Veröffentlicht am 18.11.2023

Ein neues Leben oder was?

24 Wege nach Hause
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Die übergroße Zahl „24“ in der Mitte des Covers ist Teil des Buchtitels „24 Wege nach Hause“. Zusammen mit den ringsherum angeordneten kleinen Bildchen liegt der Gedanke an einen Adventskalender nahe.

Ganz ...

Die übergroße Zahl „24“ in der Mitte des Covers ist Teil des Buchtitels „24 Wege nach Hause“. Zusammen mit den ringsherum angeordneten kleinen Bildchen liegt der Gedanke an einen Adventskalender nahe.

Ganz schnell bin ich mittendrin in der Geschichte, auch wenn das hübsche Cover erst einmal vor meinen Augen verschwindet. Es fühlt sich nämlich gerade eher an wie ein mittleres Chaos: Schneetreiben, Petra mit ihrer Nichte Charlie allein im Auto auf dem Weg zu einer unbekannten Adresse weit weg von Stockholm, ihrem bisherigen Wohnort. Nyponviken heißt der kleine Ort, an dem Petra und Charlie Zuflucht suchen wollen, ohne zu wissen, was sie erwartet.

Irgendwann taucht der Adventskalender wieder auf, wenn auch nicht mit hübschen Bildchen, sondern mit einer Reihe von geheimnisvollen kleinen und großen Geschichten. Alle erzählen aus dem Leben von Lilly, einer Künstlerin, die früher in Nyponviken gewohnt hat.

Jenny Fagerlund erzeugt mit ihrem mysteriösen Adventskalender und den vielen Geschichten eine vorweihnachtliche Stimmung, obwohl bei weitem nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Das können Petra und Charlie bestimmt bestätigen.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Findelkind

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Es beginnt wie in einem Märchen: In der Nachkriegszeit begegnet Henni, eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, einem jungen Mann aus reichem Elternhaus. Bereits hier lässt die Autorin Marie ...

Es beginnt wie in einem Märchen: In der Nachkriegszeit begegnet Henni, eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, einem jungen Mann aus reichem Elternhaus. Bereits hier lässt die Autorin Marie Sand den Unterschied zwischen Arm und Reich in vieler Hinsicht deutlich erkennen.
Henni hat in ihrem Leben nicht viel Glück, aber sie besitzt einen starken Willen und es gelingt ihr, Hebamme zu werden. Sie sieht Menschen, die im Wohlstand leben, auf der einen Seite und auf der anderen Seite Mütter in großer Armut, die aus lauter Verzweiflung sogar bereit sind, ihr Kind auszusetzen.
Dramatisch und spannend liest sich „die Geschichte einer heimlichen Heldin“, wie es im Untertitel heißt. Immer wieder geschieht es, dass Neugeborene ausgesetzt oder sogar getötet werden. Dass das nicht mehr geschieht, dafür will sich Henni einsetzen. Unter großen Schwierigkeiten und über viele Hindernisse hinweg versucht sie, Müttern Mut zu machen und Hoffnung zu schenken. Sie setzt sich selbst großen Gefahren aus, als sie im Hof ihres Geburtsraumes eine Apfelsinenkiste aufstellt – eine Babyklappe.
Es ist eine anrührende Geschichte mit einem Inhalt, der unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Jagd nach dem fehlenden Stück

Die Bücherjägerin
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Dass Sarah und ihre Schwester ihre Eltern verloren haben, ist natürlich traurig. Doch welch ein Glück, dass sie dann bei ihrer Tante Amalia aufwachsen durften! Dadurch hat Sarah ihre Leidenschaft entdeckt ...

Dass Sarah und ihre Schwester ihre Eltern verloren haben, ist natürlich traurig. Doch welch ein Glück, dass sie dann bei ihrer Tante Amalia aufwachsen durften! Dadurch hat Sarah ihre Leidenschaft entdeckt und ist Bücherjägerin, Kartensammlerin und Restauratorin geworden.

Die Tatsache, dass Sarah besser mit Büchern als mit Menschen umgehen kann und auch die sonstigen Beschreibungen bringe ich mit dem Asperger-Syndrom in Verbindung. Mir gefällt Sarah! Gut, dass sie Manuskripte und Landkarten liebt, so dass sie sich auf das Abenteuer einlässt, mit Ben, den sie kaum kennt, nach dem fehlenden Stück der Tabula Peutingeriana zu suchen.

„Tabula Peutingeriana“ – davon habe ich nie vorher gehört und ich hätte es schon fast als fiktiv abgestempelt, doch meine Neugier hat mich dazu getrieben, mal nachzuschlagen. Die Tabula Peutingeriana mit dem fehlenden Teil ist tatsächlich real und interessant!

Zum größten Teil gefällt mir die Geschichte gut, vor allem, weil Ben so einfühlsam ist und mit Sarahs doch manchmal etwas ungewöhnlicher Art gut umgehen kann.

Worauf ich gern verzichtet hätte, sind an mehreren Stellen die vielen Aufzählungen, manchmal sogar mit Spiegelstrichen versehen.

Noch etwas hat mich gestört, wofür die Antwort, warum die Autorin so formuliert hat, leider erst am Ende des Buches stand: die geschlechtergerechte Sprache. Schade, dass der Hinweis darauf nicht am Anfang stand, dann wäre mein Augenmerk wahrscheinlich nicht ständig an den unterschiedlichen Formen hängengeblieben.

Dennoch hat mich die Geschichte mit dem leichten Humor, vielen Gefühlen und der Liebe zu Büchern berührt und ich konnte unterhaltsame Lesestunden genießen.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Zum Lachen, Weinen und Nachdenken

Mein Leben als einsamer Axolotl
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„Mein Leben als einsamer Axolotl – unten am Grund“ wird erzählt von der finnischen Autorin Linda Bodestam. Doch sie hat nicht nur das Buch geschrieben, sondern mit ihren Illustrationen die Geschichte ...

„Mein Leben als einsamer Axolotl – unten am Grund“ wird erzählt von der finnischen Autorin Linda Bodestam. Doch sie hat nicht nur das Buch geschrieben, sondern mit ihren Illustrationen die Geschichte sehr anschaulich gemacht.
Empfohlen wird sie für Kinder ab vier Jahren. Allerdings ist es aus meiner Sicht kein reines Vorlesebuch, bietet aber eine wunderbare Einstiegsmöglichkeit, um schon kleinen Kindern das Thema Klimawandel nahezubringen und dabei mit einzubeziehen, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen.
Das Buch beginnt mit einem wunderschönen Bild, das unsere Erde kurz nach ihrer Erschaffung zeigt, mit allen Farben, mit Pflanzen, Tieren und Menschen. Doch schon eine Seite weiter gibt es ein düsteres Bild, ein Teil einer großen Stadt ist zu sehen mit vielen Menschen, die immer mehr werden und die Erde für sich beanspruchen. Den Ausdruck „Plumpiane“ für die Menschen finde ich in dem Zusammenhang sehr gelungen. - Und dann…
„TA-DAA!“ Mit einem lauten Ruf erzählt ein selten schöner Azolotl – vielleicht der letzte seiner Art – seine Geschichte.
Mir gefällt das Buch gerade durch den Ideenreichtum, mit der die Autorin ihre Erzählung mit ihren Bildern bereichert, zum Lachen, Traurigsein und Nachdenken einlädt.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Gib deine Träume niemals auf

Ein Sommer voller Wunder
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Alles dreht sich um ein magisches Samenkorn, das Marty von seinem Großvater zum Geburtstag geschenkt bekommt. Welche Pflanze daraus entsteht, wird noch nicht verraten. Doch der Großvater versteht es, Marty ...

Alles dreht sich um ein magisches Samenkorn, das Marty von seinem Großvater zum Geburtstag geschenkt bekommt. Welche Pflanze daraus entsteht, wird noch nicht verraten. Doch der Großvater versteht es, Marty neugierig zu machen, so dass darüber vieles andere zur Nebensache wird. Und das will schon was heißen. Hat er doch eine Mutter, unter deren Sammelleidenschaft Marty sehr leidet, weil die ganze Wohnung vermüllt ist. Dadurch hat er auch keine Freunde, sondern nur Mitschüler, die ihn auslachen. Aber in Gracie findet er eine wunderbare Freundin.
Mir gefällt die Art des Erzählens recht gut, weil sich alles echt anfühlt. Irgendwann wird es doch sehr abenteuerlich. Und Martys Großvater ist ein ganz spezieller Typ, aber liebenswert und imstande, Kummer zu vertreiben.
Mir gefällt die Geschichte, die davon erzählt, wie wichtig es ist, Träume zu haben und daran zu glauben, dass sie wahr werden können.

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