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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2024

Wie immer super!

Das Haus der Bücher und Schatten
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Bereits zum dritten Mal entführt uns Kai Meyer mit dem seinem Buch „Das Haus der Bücher und Schatten“, das heute erscheint, in die geheimnisvolle Welt der Bücher und nach Leipzig ins Graphische Viertel. ...

Bereits zum dritten Mal entführt uns Kai Meyer mit dem seinem Buch „Das Haus der Bücher und Schatten“, das heute erscheint, in die geheimnisvolle Welt der Bücher und nach Leipzig ins Graphische Viertel. Ich bin ein großer Fan dieser Reihe - und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Denn auch in diesem Roman zeigt Meyer wieder, dass er ein Meister im Inszenieren paralleler Handlungsstränge ist.
Leipzig 1933:
Cornelius Frey, ehemaliger Kommissar, rettet Emilie Abel vor dem Freitod. Er merkt schnell, dass die junge Frau vor irgendetwas massiv Angst hat. Als sich ihre Wege trennen, flüstert sie: „Sie weinen alle im Keller ohne Treppe“. Nur wenige Stunden später wird er Zeuge zweier Morde. Die Toten sind Emilie Abel und sein ehemaliger Kollege xxx Zirner. Um den mysteriösen Fall Aufzuklären, kämpft sich Frey zurück in seinen alten Job. Nicht ohne Hürden, denn im Kommissariat geben inzwischen – ebenso wie in ganz Deutschland – die Nazis den Ton an, und wer sich denen in den Weg stellt, muss um sein Leben fürchten. Doch es sind nicht die einzigen Gegner, vor denen er sich in Acht nehmen muss. Während seiner Ermittlung stößt er auf ein Netz aus Lügen, Macht, Okkultismus, Fanatismus, Gewalt und Intrigen. Schnell wird klar: Die Wahrheit ist in diesen Zeiten oft relativ.
Baltikum,1913:
Die junge Lektorin Paula Engel und ihr Kollege und Verlobter Jonathan reisen von Leipzig ins einsame Livland, um das überfällige Manuskript des Schriftstellers Aschenbrand abzuholen. Schnell wird Paula klar, dass in dem riesigen Herrenhaus irgendetwas nicht stimmt. Sie fühlt sich beobachtet, hört seltsame Geräusche und trifft unheimliche Erscheinungen. Auch Aschenbrand, mit den sie seit Jahren engen Briefkontakt pflegt, scheint anders zu sein als erwartet. Auf eigene Faust geht sie den Geheimmissen auf die Spur.
Wie immer sind beide Erzählstränge sehr geschickt und spannend miteinander verwoben. Sieht man am Anfang des Buches noch gar keinen bis kaum einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen, verflechten sich die Erzählstränge von Seite zu Seite immer mehr miteinander. Und das mag ich an den Büchern von Kai Meyer sehr. Hervorzuheben sind auch diesmal wieder die sehr vielschichtigen und glaubwürdigen Charaktere, die es einen sehr leicht machen, beim Lesen in die Geschichte einzutauchen. Besonders freue ich mich immer darüber, wenn eine Figur aus einem der anderen Bücher einen Gastauftritt hat oder eine wiederkehrende Rolle spielt.
Am Anfang dieses Buches war ich zunächst etwas verhalten, weil mich der Erzählstrang aus der Sicht des Kommissars zu sehr an einen Kriminalroman erinnerte. Ein Genre, das ich normalerweise so gut wie gar nicht lese. Aber die Szenerie des Graphischen Viertels, der spannende Schreibstil und die mystische Stimmung zerstreuten die Sorgen schnell. Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen. Besonders im zweiten Teil nimmt die Handlung so viel Fahrt auf, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.
Und ganz besonders hoffe ich, dass noch weitere Bücher aus dem Graphischen Viertel herauskommen werden! Denn ich denke, das eine oder andere Geheimnis/Rätsel muss noch aufgeklärt werden!

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Tolle Gute-Nacht-Geschichte

Die kleine Fledermaus Wegda: Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda!
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Was für ein wunderschönes Kinderbuch zum Vorlesen für die ganz Kleinen! Die farbenfrohen Illustrationen und die kurzen Texte ergänzen sich ideal und schicken die Kinder auf eine kleine Entdecker-Tour. ...

Was für ein wunderschönes Kinderbuch zum Vorlesen für die ganz Kleinen! Die farbenfrohen Illustrationen und die kurzen Texte ergänzen sich ideal und schicken die Kinder auf eine kleine Entdecker-Tour. Toll ist auch, dass der Vorleser und die Kinder immer wieder zum Mitmachen animiert werden und so richtig in die Geschichte eintauchen können. Aber das Beste am Buch ist definitiv die kleine Fledermaus Wegda, die jedes Herz – egal ob jung oder alt – ganz schnell für sich gewinnt. Mit ihrem Mut, ihrer Neugier und ihrer Fröhlichkeit ist sie ein tolles Vorbild für jedes Kind.

Das Buch ist die ideale Gute-Nacht-Geschichte für das abendliche Einschlafritual und erklärt den Kleinsten, dass auch andere Lebewesen schlafen müssen. Einfach nur süß! Das Buch hat Potenzial fürs neue Lieblingsbuch. Wir sind schon ganz gespannt auf die anderen Bücher und Abenteuer dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Öffnet Augen

Und alle so still
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Wow, was für ein Buch! Es ist lange her, dass mich ein Buch so mitgerissen und bewegt hat und ich am Ende erst einmal durchatmen musste. Ja, die Geschichte und ihr Verlauf sind natürlich rein fiktional ...

Wow, was für ein Buch! Es ist lange her, dass mich ein Buch so mitgerissen und bewegt hat und ich am Ende erst einmal durchatmen musste. Ja, die Geschichte und ihr Verlauf sind natürlich rein fiktional und überspitzt, aber mit dem Kern der Wahrheit trifft Mareike Fallwickl wieder mitten ins Schwarze. Vielleicht muss man manchmal das „Was wäre wenn?“ etwas aufbauschen, um den gegenwärtigen Ist-Zustand mehr in den Fokus zu rücken von denjenigen, die so gern die Augen vor der Wahrheit verschließen. Denn Fakt ist, vieles läuft nicht richtig und ist alles andere als gerecht.
Mareike Fallwickl spricht Themen an, die brisant sind, über die aber gesprochen werden muss: Welchen Wert hat Care-Arbeit hierzulande? Sollte sie nicht als Grundlage jedes funktionierenden Miteinanders mehr wertgeschätzt werden? Und wie kann es dann sein, dass Menschen, die sich kümmern, immer öfter alleine dastehen und durch die Maschen des Systems fallen? Noch so ein Thema: billige Arbeitskräfte. Wie ist es möglich, dass manche Menschen tagtäglich bis zum Umfallen schuften, aber sich kaum die Wurst auf dem Brot leisten können? Weitere Themen unserer Zeit wie häusliche Gewalt, Unterdrückung, festgefahrene Rollenbilder, Hass im Netz, Selbstliebe und Selbsthass weiß die Autorin hier mit einem beeindruckenden Gespür beim Namen zu nennen. Alles keine leichte Kost.
Und doch ist das Buch bei all dem nicht desillusionierend. Ganz im Gegenteil, es macht sogar Mut und weckt die Hoffnung auf Veränderung und Zusammenhalt. Das mag jetzt seltsam erscheinen, aber lest es am besten selbst. Ich kann es euch nur empfehlen.
Für mich wäre „Und alle so still“ übrigens die perfekte Schullektüre. Das Buch und die Diskussion dahinter würde vielleicht dem einen oder anderen Jugendlichen/jungen Erwachsenen die Augen öffnen und einen ganz neuen Blickwinkel auf die Dinge bescheren.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Wieder ein Volltreffer

Ich träumte von einer Bestie
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„Liebten wir“, „Das Wörterbuch des Windes“ und jetzt aktuell „Ich träumte von einer Bestie“ - Nina Blazon hat mich bisher mit jedem dieser drei Bücher komplett überzeugt. Mich begeistert, wie unterschiedlich ...

„Liebten wir“, „Das Wörterbuch des Windes“ und jetzt aktuell „Ich träumte von einer Bestie“ - Nina Blazon hat mich bisher mit jedem dieser drei Bücher komplett überzeugt. Mich begeistert, wie unterschiedlich und vielfältig die drei Werke von ihr sind und doch zeigt sich in jedem einzelnen von ihnen, die besondere Feinfühligkeit der Autorin. Nur wenige SchriftstellerInnen schaffen es meiner Meinung nach so gut, diese leisen Zwischentöne und Schwingungen während der Kommunikation und dem Miteinander zweier Menschen so gut aufs Papier zu bringen. Sie hat ein sehr feines Gespür für all das Ungesagt, das bei jedem Gespräch mitschwingt. Für die besondere Chemie und Dynamik zwischen zwei Menschen. Und genau das macht es für mich so glaubhaft, echt und nachvollziehbar.

Ihre Protagonisten haben alle ihre Ecken und Kanten, ihre Geheimnisse und Stolpersteine, die sie umgehen müssen. Sie stehen teilweise an einem Scheideweg, müssen Erlebtes hinter sich lassen und Neues entdecken. Wie sie sich diesen Aufgaben stellen, ist nicht wildromantisch in eine herzzerreißende Rahmenhandlung verpackt, sondern vielmehr mitreißend, lebensnah und inspirierend in echt guten Geschichten festgehalten. Auch diesmal entfaltet sich die Geschichte mit jeder Seite mehr, zeigt neue charakterliche Facetten der Protagonisten und lässt die Hauptcharaktere neue Wege gehen.

Spannend bei „Ich träumte von einer Bestie“ ist diesmal vor allem auch die historische Thematik, die Nina Blazon hier aufgegriffen hat, um daraus eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Die Thematik der alten Märchen- und Bestien-Erzählungen bietet per se schon viel Raum für Fantasie und Geheimnisvolles - dabei nicht ins Unglaubwürdige abzudriften, ist sicherlich eine große Herausforderung. Der Autorin gelingt es hier aber sehr gut, die historischen und vom Volksglauben geprägten Einzelheiten mit einer modernen Story im Hier und Jetzt zu verweben und so den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln.

Ja, ihr merkt es wahrscheinlich schon: Ich bin großer Fan der Bücher von Nina Blazon. Von daher gibt es von mir eine große Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Große Leseempfehlung!

Das schönste Mädchen der Welt
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„Ich sitze da und weiß nicht so richtig, was ich tun soll, aber auch wenn es heißt, dass nichts im Leben sicher ist, so ist eine Sache todsicher: Ich werde mir nicht in einem Restaurant ‚Purple Rain‘ anhören. ...

„Ich sitze da und weiß nicht so richtig, was ich tun soll, aber auch wenn es heißt, dass nichts im Leben sicher ist, so ist eine Sache todsicher: Ich werde mir nicht in einem Restaurant ‚Purple Rain‘ anhören. Es geht nicht. Es geht einfach nicht. Mit manchen Songs verbindet man einen besonderen Menschen, mit manchen einen Lebensabschnitt, mit ‚Purple Rain‘ verbinde ich den einen besonderen Menschen in dem einen besonderen Lebensabschnitt. Dieses Lied ist der Soundtrack zu der glücklichsten Zeit meines Lebens. Es gehört in eine Konzerthalle, wenn Prince oben auf der Bühne steht und man unten mit Tausenden anderen Fans singt, oder zu Hause, laut, wenn ich unbeobachtet bin, aber ganz sicher nicht in ein verdammtes Restaurant als Spaghetti-Begleitmusik.“

Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren dieses Buch nun schon in meinem Bücherregal darauf gewartet hat, dass ich es herausnehme und endlich lese. Es waren so einige. Und dann muss erst ein Umzug kommen, damit mir dieser Bücher-Schatz wieder in die Hände fällt. Und was soll ich jetzt zum Buch sagen? Ich lieb’s! 😊

Ich liebe den Humor, der einhergeht mit einer besonderen Dynamik zwischen den Protagonisten. Da ist nichts oberflächlich. Ganz im Gegenteil. Tiefe, Emotionen, Leidenschaft, Liebe – alles gekonnt verknüpft mit einem Augenzwinkern.

Dazu das Thema Musik, das sich durch das gesamte Buch zieht. Auf eine so leidenschaftliche, ehrliche und gefühlvolle Art und Weise. Man merkt sofort, hier hat jemand beim Schreiben ganz viel von sich mit eingebracht. Es berührt, es macht einen glücklich und es lässt die Liebe zu Musik nur noch mehr wachsen.

Und wisst ihr, was mir noch wahnsinnig gut gefallen hat? Die Protagonisten sind vom Alter schon weit von ihren 20ern und 30ern entfernt - und sind sie deshalb schon vollkommen gefestigt in ihrem Leben? Nein! Sie straucheln, sie sind noch auf der Suche, hadern mit der Vergangenheit, müssen neue Wege einschlagen, verlieben sich, begraben Träume und erschaffen neue, sie fallen und stehen wieder auf. So ist das Leben – egal ob mit 20, 40, 50 oder 70 Jahren. Es verläuft nicht gradlinig oder ohne Auf und Abs.

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