Kein Wiedersehen für uns, Houellebecq
ElementarteilchenIch wollte auch mal etwas von ihm gelesen haben, dem man so einen literarischen Anspruch nachsagt. Nachdem ich „Elementarteilchen“ beendet habe, wird es wohl kein Wiedersehen mit einem Werk dieses Autors ...
Ich wollte auch mal etwas von ihm gelesen haben, dem man so einen literarischen Anspruch nachsagt. Nachdem ich „Elementarteilchen“ beendet habe, wird es wohl kein Wiedersehen mit einem Werk dieses Autors geben.
Das Kennenlernen der beiden Protagonisten hat mir keine guten Gefühle bereitet. Auch keine der guten schlechten, die während des Lesens einen Reflektionsprozess auslösen. Von dem einen war ich gelangweilt, von dem anderen verärgert. Die beiden Halbbrüder Michel und Bruno wachsen unterschiedlich auf; der eine gräbt sich in seine autistische Welt ein und widmet sich der Forschung in der Biologie, der andere verachtet seine Mutter Zeit seines Lebens für ihre Selbstsucht und sexuelle Obsession, müsste sich strenggenommen jedoch derselben Anklage stellen.
Während ich mich von Michels Kapiteln nicht angezogen gefühlt habe, da sie mir einfach zu theoretisch waren, hatte ich für Brunos Teil der Geschichte überwiegend nur Verachtung übrig. Konnte ich noch mit seiner schweren Kindheit und seinem Stand als Opfer der Grausamkeiten seiner Mitschüler noch sympathisieren, war damit spätestens bei seiner (post-)pubertären Sexbesessenheit und dem aus der Nichterfüllung dieser resultierenden Selbstmitleids Schluss, die mich nicht nur ein mal an die „Incel“-Kultur („involuntary celibates“) denken lassen musste.
Insgesamt war dieser Roman für mich verschwendete Zeit, und ich werde stark in mich gehen müssen, ob ich mich an einen weiteren Houellebecq wagen werde.