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Veröffentlicht am 05.08.2022

Das Eulentor – der Schlund zur Hölle

DAS EULENTOR
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Im August 1911 macht sich eine Expedition – geleitet von dem Wiener Arzt Dr. Andreas Berger – auf den Weg in den Nordatlantik. Ziel ist der Hornsund-Fjord auf Spitzbergen, eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe. ...

Im August 1911 macht sich eine Expedition – geleitet von dem Wiener Arzt Dr. Andreas Berger – auf den Weg in den Nordatlantik. Ziel ist der Hornsund-Fjord auf Spitzbergen, eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe. Dort errichtet man die Forschungsstation Sibirion. Ziel ist es, die Gegend zu kartografieren. Aber bei stark einsetzendem Sturm wird plötzlich eine Öffnung in den Fels gerissen und eine schwarze Öffnung mit einem Durchmesser von ca. drei Metern tut sich auf.
Ab diesem Zeitpunkt beginn das Unheil.
Man will den Schacht erkunden. Zunächst werden Steigbügel in den Fels geschlagen, um nach unten zu gelangen.
Im Laufe der Jahre werden die technischen Möglichkeiten immer besser, um tiefer in den Schacht zu gelangen. Je tiefer man vordringt, desto mehr mysteriöse Dinge geschehen. Tod und Wahnsinn übernehmen die Oberhand.
Die Nazis schicken norwegische Zwangsarbeiter und jüdische Gefangene als Versuchskaninchen in die Tiefe, um den Schacht zu erforschen. Letztendlich erreicht man eine Tiefe von ca. 1.000 Kilometern, aber ein Ende des Schachts ist nicht in Sicht.

Mein Fazit:
Andreas Gruber kann nicht nur Krimis, auch Mystery-Thriller versteht er eindrucksvoll zu schreiben. Wer dieses Genre mag, ist hier genau richtig.
Er schreibt in zwei Zeitebenen, die gekonnt miteinander verwoben sind und man verliert beim Lesen nie die Übersicht. Alles in sich wirkt schlüssig, auch wenn es fiktiv ist.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Ein Podcast als Lockmittel

Das Letzte, was du hörst
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Andreas Winkelmann hat in seinem neuesten Thriller einen Ansatz gewählt, den ich bisher noch nicht kannte. Durch seinen Podcast „Hörgefühlt“ zieht Marc Maria Hagen seine Hörerinnen in seinen Bann. Seine ...

Andreas Winkelmann hat in seinem neuesten Thriller einen Ansatz gewählt, den ich bisher noch nicht kannte. Durch seinen Podcast „Hörgefühlt“ zieht Marc Maria Hagen seine Hörerinnen in seinen Bann. Seine samtweiche und verständnisvolle Stimme verzaubert die Hörerinnen. Sie sind nahezu süchtig nach seinen Podcasts und können es kaum erwarten, bis es eine neue Folge gibt.
Aber dieser Podcast hat ganz dunkle Schattenseiten und zu spät merken seine Hörerinnen, dass dahinter der Tod lauert.
Winkelmann versteht es hervorragend, die Leserschar lange über Motiv und Täter im Unklaren zu lassen.

Mein Fazit:
Das Cover hat einen sehr guten Bezug zum Inhalt. Mit diesem neuen Thriller hat der Autor eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er einer der besten deutschen Thriller-Autoren ist, der auch keinen Vergleich mit der internationalen Konkurrenz zu scheuen braucht. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und auf einem hohen Level gehalten. Die Handlung ist glaubwürdig und nachvollziehbar – ein echter Pageturner.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Der Mörder ist so fern und doch so nah

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Der Fallanalytiker Max Bischoff ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst des KK11 in Düsseldorf ausgeschieden, nicht bevor er dem ehemaligen Kollegen Bernd Menkhoff, der bei einem gemeinsamen Einsatz ...

Der Fallanalytiker Max Bischoff ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst des KK11 in Düsseldorf ausgeschieden, nicht bevor er dem ehemaligen Kollegen Bernd Menkhoff, der bei einem gemeinsamen Einsatz tödlich verletzt wurde, quasi auf dem „Sterbebett“ das Versprechen gegeben hat, weiter das Böse zu bekämpfen.

Aktuell bildet er Studenten an der Polizeihochschule in Köln zu Fallanalytikern aus, die genauso gut werden wollen wie er. Bischoff ist jemand, der sich wie kein anderer in die Psyche der Täter hineinversetzen kann. Trotz alledem geht die Jagd nach Verbrechern für Bischoff weiter.

Der Autor bedient sich in diesem Thriller eines ganz anderen Ansatzes, wonach es schwerfällt, dem Täter auf die Spur zu kommen. Spannung bis zum Schluss ist in diesem Psychothriller gegeben. Diese Idee finde ich sehr gelungen und beweist einmal mehr die Klasse des Autors.

In diesem aktuellen Fall kann Bischoff mit seiner Fallanalyse aber keine Spur zu einem möglichen Täter finden. Er kann einem leidtun, da er irgendwie neben der Spur zu sein scheint.
Alle drei Opfer scheinen willkürlich vom Täter ausgesucht worden zu sein. Die einzige Verbindung besteht darin, dass bei den Opfern jeweils ein schriftlicher Hinweis mit dem Text „Ihr fasst mich nicht“ entdeckt wird.

Mord ohne Motiv kann man nicht aufklären. Logischerweise ist immer ein Motiv vorhanden, man muss dem nur auf die Spur kommen.

Fazit:
Strobel bedient sich sowohl im Prolog als auch in einigen Absätzen der folgenden Kapitel eines kursiven Schriftbildes, um zum einen aus der Sicht des Täters zu schreiben und zum anderen die Gedanken von Max Bischoff hervorzuheben, wenn der sich in die Denkweise des Täters hineinzusetzen versucht.
Für Fans von spannungsgeladenen Psychothrillern ist dieses Buch zu empfehlen.
Den Lösungsansatz, warum Bischoff zuweilen neben der Spur ist, finde ich im Vergleich zur übrigen Handlung nicht nachvollziehbar. Deshalb gibt es von mir keine volle 5 Sterne, sondern nur 4,5.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein Tatort ohne Leiche

Das Loft
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Marc Lammert und Henning Järsch sind beste Freunde seit Kindheitstagen. Bei einem gemeinsamen Badeurlaub lernen die beiden eine Frau kennen. Marc hat ein Auge auf Sarah Hauptmann geworfen und schnell wird ...

Marc Lammert und Henning Järsch sind beste Freunde seit Kindheitstagen. Bei einem gemeinsamen Badeurlaub lernen die beiden eine Frau kennen. Marc hat ein Auge auf Sarah Hauptmann geworfen und schnell wird mehr daraus, die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Zurück in ihrer Heimat besucht Marc oft Sarah, die im Taunus in Hessen lebt. Marc wohnt in Hamburg. Obwohl Marc bei Sarahs Eltern nicht gut ankommt, beschließt Sarah zu Marc nach Hamburg zu ziehen. Sie finden ein Loft, dass ihnen sehr gut gefällt. Da die Unterhaltung teuer ist möchte Marc, dass sein Freund mit einzieht. Sowohl das Paar als auch Henning habe getrennte Wohnbereiche und in späteren Vernehmungen erklären sie der Polizei, dass es nie zu Spannungen kam. Nach drei Jahren kommt es wohl zu einem Eklat. Keiner ist zu Hause, aber da die gemeinsame Putzfrau einen Schlüssel hat, betritt sie eines Morgens die leere Wohnung und findet in der Küche eine riesige Blutlache vor. Für die Polizei ist schnell klar, dass es hier zu einer Tat gekommen ist, die das Opfer nicht überlebt haben kann.
Henning bleibt unauffindbar, Marc und Sarah kommen nach ersten Vernehmungen in Arrest. Ihre Angaben sind widersprüchlich, trotzdem wird Sarah nach einigen Vernehmungen auf freien Fuß gesetzt, weil die Beweislage nicht ausreicht.
Erst nach und nach kommt Licht ins Dunkel und schließlich findet die Polizei auch die Leiche von Henning Järsch.
Ein fulminantes Ende folgt, mit dessen Ausgang man nicht rechnen kann. Alle vorhergehenden Ermittlungsergebnisse werden damit ad absurdum geführt.

Mein Fazit:
Der Covereinband ist graphisch anspruchsvoll gestaltet und zeigt eine geschlossene Aufzugstür, hinter der sich ein dunkles Geheimnis verbirgt. So interpretiere ich jedenfalls die Darstellung.
„Das Loft“ ist der erste Stand Alone Psychothriller von Linus Geschke. Der Autor schreibt in der Vergangenheitsform aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Sarah und Marc, was sie denken und was sie fühlen. In der Gegenwartserzählung stellen sie sich oft die Frage, ob es die/der andere war. Alles ist plausibel beschrieben und nachvollziehbar.
Für diesen Thriller mit psychologischem Tiefgang kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein erpresserischer Deal

Gegen alle Regeln
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Der New Yorker Strafverteidiger Eddy Flynn soll den jungen Milliardär David Child vertreten. Er wird vom FBI und der CIA praktisch dazu gezwungen. Seine Frau Christine arbeitet ebenfalls als Anwältin in ...

Der New Yorker Strafverteidiger Eddy Flynn soll den jungen Milliardär David Child vertreten. Er wird vom FBI und der CIA praktisch dazu gezwungen. Seine Frau Christine arbeitet ebenfalls als Anwältin in der renommierten Societät Harland & Sinton. Sie hat unwissentlich ein Dokument mitgezeichnet, um eine der größten Finanzbetrügereien in der amerikanischen Geschichte zu ermöglichen. Man will sie nur straffrei davonkommen lassen, wenn Child gegen die bewusste Kanzlei als Zeuge aussagt. Allerdings will man ihn gleichzeitig dazu bringen, sich selbst zu belasten, da er seine Freundin ermordet haben soll. Obwohl alle Indizien gegen Child sprechen, ist Flynn von dessen Unschuld überzeugt und das bringt ihn in einen Gewissenskonflikt. Kann er das Gericht von Childs Unschuld überzeugen und gleichzeitig seine Frau vor eine Gefängnisstrafe bewahren?

Mein Fazit:
Im März 2023 erschien die überarbeitete Neuauflage des erstmals im Jahr 2017 als deutsche Ausgabe veröffentlichten Thrillers.
Der ehemalige Jurist und Bürgerrechtsanwalt S. Cavanagh kennt sich mit der Materie aus. Er weiß, wovon er schreibt.
Obwohl alle seine bisher erschienen Bücher nach einem gleichen Muster aufgebaut sind, versteht es Cavanagh, die Leser durch seine spannungsgeladenen Twists zu begeistern. Die einzelnen Bände kann man unabhängig voneinander lesen, da es sich um abgeschlossene Fälle handelt.

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