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Veröffentlicht am 11.08.2023

Süße, queere Liebesgeschichte

She Gets the Girl
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Die schüchterne Molly und die extrovertierte Alex treffen sich zu Beginn ihres ersten Unisemesters auf einer Party. Molly ist schon seit längerem in ihre ehemalige Mitschülerin Cora verknallt und möchte ...

Die schüchterne Molly und die extrovertierte Alex treffen sich zu Beginn ihres ersten Unisemesters auf einer Party. Molly ist schon seit längerem in ihre ehemalige Mitschülerin Cora verknallt und möchte nun ihre Chance nutzen. Alex ist in einer Beziehung, die jedoch kriselt, weshalb sie ihrer Freundin zeigen will, dass sie auch freundschaftliche Beziehungen führen kann. Deshalb schlägt sie Molly vor, ihr Schritt für Schritt zu helfen um Cora für sich zu gewinnen. Anfangs eine Zweckgemeinschaft, da sich beide kaum mögen und total unterschiedlich sind, entwickelt es sich langsam zu einer Freundschaft.

Anfangs fand ich Alex noch richtig fies, weil sie z. B. Molly bei einem Partyspiel extra bloß gestellt hat, aber im Laufe der Zeit lernt man sie besser kennen, sodass ich beide sehr sympathisch finde. Obwohl sie einen sehr unterschiedlichen Charakter haben und auch ihr familiärer Hintergrund sich stark unterscheidet, verbindet Alex und Molly doch auch die Einsamkeit und sie lernen sich zu vertrauen. Ich liebe es, dass sich die Beziehung von Molly und Alex so langsam entwickelt und völlig natürlich aufgebaut hat. Sie hatten immer mehr Spaß miteinander und vertrauen sich sogar ihre Sorgen an, z. B. dass Alex‘ Mutter Alkoholikerin ist, was der Geschichte aber kaum ihre Leichtigkeit nimmt.

Die letzten Seiten finde ich sehr romantisch. Der Ort, die Worte und Gefühle sind so passend und schließen die Geschichte sehr schön ab. Trotzdem empfand ich das Ende als etwas überhastet, da ich doch noch ein paar offene Fragen hatte, die jedoch noch leicht hätten eingebaut werden können.


Fazit:
„She gets the Girl“ ist ein sehr süßes Buch mit einer queeren Liebesgeschichte. Die Beziehung entwickelt sich schön langsam und natürlich. Trotz der Themen Alkoholismus und Rassismus ist die Geschichte sehr angenehm, fröhlich und zuweilen romantisch.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Selbstfindung im atmopshärischen Paris

Sommertage im Quartier Latin
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Lolas Großmutter verschwindet plötzlich mit den Worten „Macht euch keine Sorgen. Ich bin auf Reisen.“ (S. 36), was sehr ungewöhnlich für die alte Frau ist. Die Familie ist trotzdem verunsichert, weshalb ...

Lolas Großmutter verschwindet plötzlich mit den Worten „Macht euch keine Sorgen. Ich bin auf Reisen.“ (S. 36), was sehr ungewöhnlich für die alte Frau ist. Die Familie ist trotzdem verunsichert, weshalb Lola von Bordeaux nach Paris zurückkehrt. Sie sucht in der kleinen Wohnung ihrer Großmutter nach Hinweisen, fühlt sich dort bald wohl und trifft im Qaurtier Latin auf alte Bekannte und ihre Vergangenheit.

Überrascht hat mich, dass die Suche nach dem Verbleib der Großmutter eher eine untergeordnete Rolle spielt. Lola lässt sich erst einige Tage Zeit bis sie sich in der Wohnung genauer umsieht, geschweige denn die anderen Bewohner/innen des Quartiers nach Hinweisen befragt. Stattdessen stromert sie anfangs ziellos in Paris umher, was der Geschichte ebenfalls keinen kräftig roten Faden gibt. Der Kontakt zu den unterschiedlichen und sehr liebenswürdigen Charakteren des Quartier Latins gibt der Geschichte Schwung und Lola auch eine Aufgabe oder weckt Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Paris. Und da gibt es diese eine Erinnerung an einen Schulausflug mit dem Mitschüler Fabien. Er besitzt nun ein Café im Quartier Latin und erzählt auch in einigen eingestreuten Kapiteln von seinem Leben.

Die Starrolle im Buch nimmt Paris bzw. das Quartier Latin ein. Die Straßen mit ihren liebenswerten Bewohner/innen, gemütlichen Cafés und Läden vermitteln ein heimeliges und gemütliches Gefühl. Ich liebe Bücher, die in Paris spielen und wie hier diesen gewissen französischen Charme haben. Besonders der Straßenverkäufer mit seinen Lebkuchen, die für jede/n die richtige Weisheit bereithalten, ist eine sehr schöne Besonderheit.



Fazit:
Da ich schon einige großartige Romane von Anne Stern gelesen habe, war „Sommertage im Quartier Latin“ unter ihrem neuen Pseudonym ein Muss für mich. In dieser Geschichte geht es weniger um die alte, verschwundene Frau oder Familiengeheimnisse, sondern vielmehr um Lolas Selbstfindung und dem eigenen Platz im Leben. Das gemütliche und romantische Flair Paris‘ gibt dem Buch seine Würze und hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 20.07.2023

Nicht ganz so bezaubernd wie Teil 1

Eine Lady hat die Wahl
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Nach 10 Jahren glückloser Eher mit einem älteren Lord ist Eliza nun mit 27 Jahren Witwe geworden. Überraschend erbt sie viel mehr als alle dachten, sodass ein sorgloses Leben möglich ist. Da sie nun nicht ...

Nach 10 Jahren glückloser Eher mit einem älteren Lord ist Eliza nun mit 27 Jahren Witwe geworden. Überraschend erbt sie viel mehr als alle dachten, sodass ein sorgloses Leben möglich ist. Da sie nun nicht gezwungen ist, wieder zu ihren Eltern zu ziehen oder in dem Anwesen bei dem neuen Lord wohnen zu bleiben, zieht sie mit ihrer Cousine nach Bath und nimmt dort am gesellschaftlichen Leben Teil, geht wieder ins Theater, probiert neue Dinge und widmet sich ihrer Malerei (hier empfand ich Elizas Verhalten manchmal zu übertrieben und sorglos). Durch das noch bestehende Trauerjahr ist sie jedoch in einigen Aktivitäten beschränkt. Außerdem gibt es da noch die Klausel im Testament, wodurch sie das Erbe und somit das unabhängige Leben verlieren könnte. Der neue Lord Sommerset ist ihre erste große Liebe, den sie nie vergessen hat. Und dann taucht noch Lord Melville auf, der bald darauf mit ihr flirtet. Für welchen Lord schlägt Elizas Herz höher?

Oliver Sommerset war jahrelang außer Landes, doch beim ersten Zusammentreffen spürt Eliza direkt wieder Schmetterlinge im Bauch. Doch zugunsten ihrer Familie ging ihre Liebesbeziehung damals nicht freundlich auseinander. Ob er auch noch Gefühle für Eliza empfindet? In Bath trifft sie auf Lord Melville, den sein (teils schlechter) Ruf vorauseilt. Er beginnt mit Eliza zu flirten und fordert sie heraus. Doch ist es für ihn nur ein Spiel oder hat er echte Gefühle für sie? Dabei treffen auch die beiden Lords aufeinander und führen so manche lustigen Streitgespräche und versuchen sich gegenseitig auszustechen. Sommerset ist charmant und aufmerksam, Melville manchmal fast schon frech, aber auch sehr charmant. Auch wenn ich einen der beiden mehr mochte, war ich jedoch immer mit beiden Männern als Elizas neue Liebe zufrieden und habe für beide doch recht unterschiedliche Beziehungen eine Zukunft gesehen. Dass beide Lords sehr gut zu Eliza passen, finde ich von der Autorin gut dargestellt. Und für wen von beiden schlägt denn nun Elizas Herz höher?

Sophie Irwin besticht in dieser Geschichte wieder mit dem typischen Regency-Flair, das an Jane Austen erinnert. Dazu kommen noch der Humor der Autorin und ihre leichte und manchmal aktuelle Wortwahl, wodurch die Geschichte einen modernen Touch erhält. Der zweite (unabhängige) Teil des Lady’s Guide ist wieder sehr kurzweilig und amüsant zu lesen.

"Er sah sie an, ein Blitzen in den Augen und ein Lächeln auf den Lippen. Wenn Eliza die Szene malen müsste, so würde sie nur ihre wärmsten, hellsten Farben auswählen – aber sie würde es nicht tun.
Manche Momente konnten man nur leben.
", S. 391

Nachdem ich den Roman sehr genossen und oft gelacht habe, bin ich mit dem Ende nicht hundertprozentig zufrieden. Für mich passen wie gesagt beide Männer gleichermaßen gut, weshalb ich an Elizas Zukünftigen nichts auszusetzen habe. Aber ich finde es schade, dass die Autorin den einen Lord zum Schluss irgendwie zum Buh-Mann machte, statt Eliza und ihr Herz wählen zu lassen. Ebenfalls einen faden Beigeschmack hat ein anderer Aspekt der Geschichte für mich gebracht, weil es einfach zu perfekt ist. Elizas Liebe und glückliche Zukunft hätten mir gereicht und besser gefallen.


Fazit:
In „Eine Lady hat die Wahl“ hat die verwitwete Lady Eliza zwei Verehrer, die unterschiedlich, aber beide charmant sind und zu ihr passen würden. Mit Witz und Humor hat die Autorin einen modernen Jane-Austen-Roman geschaffen, der mir leider nicht so gut wie der erste Teil gefällt, weil das Ende für mich zu bemüht perfekt dargestellt ist.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Informativ und umfassend, aber sehr wissenschaftlich geschrieben

Die Sache mit dem Wald
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Die Sache mit dem Wald ist derzeit die, dass er durch gewisse Veränderungen im Klima am meisten gefährdet ist, aber durch die Bäume einen großen Teil an CO2 bindet. Wie also sieht nun die Zukunft unserer ...

Die Sache mit dem Wald ist derzeit die, dass er durch gewisse Veränderungen im Klima am meisten gefährdet ist, aber durch die Bäume einen großen Teil an CO2 bindet. Wie also sieht nun die Zukunft unserer heimischen Wälder aus? Durch Waldbesitz in der Familie und dem großen Borkenkäferbefall der Fichten, interessiert mich diese Frage besonders, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Darin wird der Wald in vielerlei Hinsicht betrachtet: Von der ersten Nutzung als die Menschen sesshaft wurden, viele geschichtliche Veränderungen durchlebt hat, bis zur heutigen Zeit und deren unterschiedliche Gewinnung von Holz. Im zweiten Kapitel wird auch über den Mythos bzw. unserer Verbindung zum Wald angesprochen, das mir zu unkonkret ist. Anschließend wird in einem ausführlichen Teil des Buches das Ökosystem beleuchtet: Von den Pflanzen, insbesondere die Bäume, über das Mikroklima und Wettereinflüsse bis zu den unterschiedlichen Tieren, die im Wald leben. Besonders das Wild und die damit einhergehende Jagd werden danach in einem eigenständigen Kapitel noch sehr intensiv behandelt, das für mich teilweise langweilig wurde. Im fünften Abschnitt des Buches berichtet der Autor über die Nutzung des Waldes (sogar bis hin zu Friedwäldern), den Rohstoff Holz, damit einhergehend auch die Forstwirtschaft, sowie seine Bedeutung als Ort der Erholung. Die Nachhaltigkeit und Art der Wälder (inwieweit wir Menschen in das Ökosystem eingreifen) leitet dann langsam über zum abschließenden Teil, der sich mit der derzeitigen und zukünftigen Lage des Waldes beschäftigt und hier einen zusammenfassenden und konkreten Einblick in die Zukunft gibt, was ich sehr informativ finde.

Der Autor ist studierter Förster und Professor. Deswegen hat er nicht nur viel Ahnung von der Materie, was man auch merkt, sondern ist viel tiefer drinnen als der Laie, der sein Buch liest. An vielen Stellen war mir (trotz Studium und daher Umgang mit solchen Texten) der Schreibstil zu hochtrabend und kompliziert. Ich will keine wissenschaftliche Arbeit lesen, sondern ein informatives, verständliches Sachbuch über den Wald. Ein einfacherer Satzbau und gewöhnlicher Sprachgebrauch hätten das Wissen verständlicher und flüssiger vermittelt. Zum Beispiel werden viele forstwirtschaftliche Fachbegriffe genutzt, plötzlich werden in der Mitte des Buches einige erklärt, die vorher aber schon mehrmals vorkamen. Ich hätte mir ein Glossar mit gängigen und oft genutzten Wörtern gewünscht (denn trotz Erfahrung im Privatwald, kenne ich natürlich nicht alle forstwirtschaftlichen Begriffe). Auch wenn ich nicht mehr zählen kann, wie oft die Jagd erwähnt wurde, sind einige Themen mehrmals aufgegriffen worden. Der Autor nimmt Bezug auf frühere Kapitel und die Vergangenheit der Waldnutzung, sodass alles rund wird und anschaulich dargestellt ist. Durch das ganze Buch ziehen sich viele Bilder und einige Diagramme, wobei die Fotos jedoch nicht immer nötig waren, aber den Lesefluss definitiv aufgelockert haben.


Fazit:
„Die Sache mit dem Wald“ ist ein spannendes Thema, das Sven Herzog, ein langjähriger Förster, hier umfassend beleuchtet hat. Es geht viel um die Entwicklung und Nutzung des Waldes. Am Ende gibt es auch Kapitel zu den aktuellen Themen Nachhaltigkeit und Klimaerwärmung, die mit der vorherigen geschichtlichen Entwicklung eine runde Darstellung über Wälder ergeben. Für meinen Geschmack wurde das Sachbuch zu wissenschaftlich und kompliziert geschrieben, wodurch man sich damit länger beschäftigt und mit dem Text arbeiten muss. „Die Sache mit dem Wald“ ist ein informatives Nachschlagewerk über den Wald, das ich definitiv noch öfter durchblättern werde.

Veröffentlicht am 02.07.2023

Nur sehr wenig Happy Moments

Happy Place
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Harriet reist nach Maine, wo ihr Freundeskreis seit Jahren jeden Sommer in einem Haus verbringt. Seit einem halben Jahr ist sie mit Wyn nicht mehr zusammen und müsste es nun ihren Freundinnen sagen. Doch ...

Harriet reist nach Maine, wo ihr Freundeskreis seit Jahren jeden Sommer in einem Haus verbringt. Seit einem halben Jahr ist sie mit Wyn nicht mehr zusammen und müsste es nun ihren Freundinnen sagen. Doch zu ihrer Überraschung ist Wyn, ihr ehemaliger Verlobter, schon da. Nun wollen sie ihren Freund/innen noch eine schöne Woche gönnen, weil zu deren krönenden Abschluss überraschend das andere Pärchen der Clique heiraten möchte.

Zunächst empfand ich den Schreibstil sehr holprig, was ich von Emily Henry bzw. deren Übersetzerin Katharina Naumann aus einem vorherigen Buch („Kein Sommer ohne dich“) gar nicht so negativ gewohnt bin. Manche Wörter und Beschreibungen waren seltsam gewählt und haben mich deshalb im Lesefluss gestört. Später hat sich dies dann gelegt. Die Geschichte ist weniger eine RomCom und Emily Henry konnte bei mir auch mehr bei den ernsteren Szenen als während der lustigen punkten. Die Gedanken und Emotionen konnte die Autorin hier sehr gut vermitteln und hat mich teilweise auch berührt.

"Denn selbst wenn etwas Schönes zerbricht, behält seine Entstehung immer noch seine Bedeutung.", 91 %

Die Geschichte wird ausschließlich mittels der Ich-Perspektive aus Harriets Sicht erzählt. Sie und Wyn waren seit acht Jahren ein Paar, sogar verlobt… doch nun reist sie mit gebrochenen Herzen an und weiß nicht, warum Wyn damals mit ihr Schluss gemacht hat. Verletzt versucht sie, neben den qualvollen Momenten in Gesellschaft mit ihren Freundinnen und Freunden, Abstand zu Wyn zu halten. Doch bald siegt die Wut und sie versucht ihn zu ärgern, meist mit Annäherungen und körperlichen Reizen, was anfangs auch zu klappen scheint. Erst später im Buch beginnen die beiden auch miteinander und vor allem über sich zu reden. Währenddessen schweift Harriet mit ihren Gedanken oft in die Vergangenheit ab, womit man ein umfassendes Bild über die Beziehung der beiden Protagonisten erhält. Ich finde die Geschichte sehr spannend, weil man zuerst wirklich überhaupt nicht erfährt, warum die beiden nicht mehr zusammen sind. Auch dass die Trennung hauptsächlich von Wyn ausging, gibt lange keinen Anhaltspunkt, bis sie anfangen über ihre Beziehung zu reden. Dann macht alles viel mehr Sinn und, auch wenn ich Wyns hauptsächlichen Grund hier nicht gut gewählt und zu wenig ausgearbeitet finde, mich auch traurig, dass ihre doch besondere Liebesbeziehung so verlief und dadurch geendet hat (kein Spoiler, die Trennung vor einem halben Jahr).


Fazit:
„Happy Place“ ist eine spannende Geschichte über eine gescheiterte Beziehung und eine Freundes-Clique. Nach und nach bildet sich die Vergangenheit der Protagonisten, während Emily Henry bei den ernsten Gesprächen punkten kann und es wider erwarten wenig amüsante Momente gibt.

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