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Veröffentlicht am 02.08.2023

Tolle Zeitreise

1989 - Wahrheit oder Tod
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10 Jahre später.
Allie ist glücklich mit Rona, allerdings ist sie arbeitstechnisch nicht mehr so glücklich. Ihr Investigativressort wurde gestrichen und sie muss jetzt mit Sensationsjournalismus klarkommen.
Dieses ...

10 Jahre später.
Allie ist glücklich mit Rona, allerdings ist sie arbeitstechnisch nicht mehr so glücklich. Ihr Investigativressort wurde gestrichen und sie muss jetzt mit Sensationsjournalismus klarkommen.
Dieses Buch bietet eine Besonderheit: Zwei Handlungsstränge, die zwar einem roten Faden folgen, aber nicht viel miteinander zu tun haben, wobei die Kriminalhandlung extrem in den Hintergrund rückt. Sie ist nur auf den ersten Seiten fassbar und dann wieder zum Ende hin. Wie auch in dem Vorgänger 1979 dreht sich alles um die Epoche. Für mich, als damals 16-jährige, war es eine tolle und spannende Zeit und ich konnte alles sehr gut nachempfinden. Eine wundervolle Zeitreise, auf die mich dieses Buch hier geschickt hat. Allie ist nach wie vor eine Person, mit der man gut mitfiebern kann und gerade die Sequenzen in Ost-Berlin fand ich sehr spannend. Das Thema HIV wird im Buch genauso großgeschrieben , wie damals, als es hochaktuell war und es ist Aufhänger des zweiten Handlungsstranges. Sehr gut geschrieben und recherchiert. Der andere Handlungsstrang beleuchtet eine Vergangenheit und bringt Allie nicht nur auf die richtige Spur , sondern auch auf einen Knaller – Artikel. Ich bin gespannt, wie es 1999 weitergeht.
Man muss sich ein wenig auf dieses Buch einlassen können, da die Kriminalhandlung eben sehr dezent ist und Allie als Journalistin eben so ermittelt wie sie kann und darf. Gut fand ich, dass alle relevanten Katastrophen einen Platz gefunden haben in diesem Buch. Manchmal hat mir dadurch ein wenig die kriminalistische Spannung gefehlt, aber die Nostalgie und die guten Gefühle überwiegen hier total. Schön ist auch, dass Allie sich auf ihre Liebe zu Rona verlasen kann und die Autorin dort keine Schicksale eingefügt hat, so kann man sich ganz auf die Themen der Außenwelt konzentrieren. Der Schreibstil ist sehr routiniert und beschreibt alles genauso als wäre man dabei.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Heimatverbundenheit

Düstergrab
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Dies war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin und obwohl es der sechste Teil einer Reihe ist, habe ich sofort in das Buch hineingefunden. Alle Protagonisten sind sehr stark und klar charakterisiert, ...

Dies war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin und obwohl es der sechste Teil einer Reihe ist, habe ich sofort in das Buch hineingefunden. Alle Protagonisten sind sehr stark und klar charakterisiert, zudem sympathisch und ich mag Fridas Heimatverbundenheit sehr.
Ich mag die Mischung aus Kriminalhandlung und persönlichem Leben und fand das Buch durchweg spannend. Es gibt kleine emotionale Erholungspausen, wenn die Autorin über das Privatleben der Ermittler schreibt. Zwischendurch war es mir ein halber Handlungsstrang zu viel, dadurch war das Buch manchmal etwas unübersichtlich und sehr hektisch, aber generell ist die Story sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Jede Menge Verdächtige, aber wenig Beweise.
Der Schreibstil ist sehr routiniert, aber trotzdem emotional und immer auf den Punkt. Die Autorin, lässt ihre Protagonisten das tun , was sie gerne machen, und verleiht ihnen dabei eine große Portion, für jeden nachvollziehbare Menschlichkeit und Unsicherheit. Wie z. B., das Thema gemeinsame Wohnung, Vertrauen in Freundschaften und Familie und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und werde die weiteren Teile der Reihe ganz bestimmt auch noch lesen wollen. Ein empfehlenswertes Buch im Genre Regionalkrimi, mit einer ganz vorzüglich ausgedachten Wendung.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Klasse

Falsch verdächtigt
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Auch mit seinem neuen Buch hat mich Herr Stevens wieder restlos begeistert. Ich finde es klasse, wie er es schafft diese komplexen Zusammenhänge so in Geschichten zu fassen, dass es niemals langweilig, ...

Auch mit seinem neuen Buch hat mich Herr Stevens wieder restlos begeistert. Ich finde es klasse, wie er es schafft diese komplexen Zusammenhänge so in Geschichten zu fassen, dass es niemals langweilig, fachjuristisch oder überladen ist.
Dabei beschreibt er alles detailgenau und von Beginn an, so ist man als Leser quasi von Anfang an mit dabei und bekommt die Vorgeschichte auch mit. In diesem Buch dreht sich viel um die Verhaftung Unschuldiger, falsche Verdächtigungen oder juristische Fallstricke wie z. B. beim Rasenmähermann.
Sehr bedacht und spannend fand ich auch, dass jede Geschichte ein anderes Thema beleuchtet. "Asche zu Asche" fand ich sehr traurig, "die Influencerin " absolut verstörend, und der Rasenmähermann hätte auch aus der Feder eines Thrillerautors stammen können.*grusel. Der Schreibstil ist fesselnd und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, auch hier schafft es der Autor wieder alles Relevante kurz und knapp zu erwähnen, aber so , dass man als Leser wunderbar miträtseln kann, außerdem sind alle vorkommenden Personen klar charakterisiert, ohne dem Leser eine Richtung vorzugeben.
Ich liebe die Bücher dieses Autors und kann sie nur wärmstens jedem empfehlen, der True - Crime Geschichten mag.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Was wäre wenn...

Saat der Sünde
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"Saat der Sünde" ist bereits der 14. Teil der Reihe um Kate Burkholder und auch mit diesem Buch konnte mich die Autorin absolut fesseln. Ich mag das Alleinstellungsmerkmal, dass Kate als Amishe aufgewachsen ...

"Saat der Sünde" ist bereits der 14. Teil der Reihe um Kate Burkholder und auch mit diesem Buch konnte mich die Autorin absolut fesseln. Ich mag das Alleinstellungsmerkmal, dass Kate als Amishe aufgewachsen ist und beide Kulturen kennt. So kann sie nicht glauben, dass Jonas, den sie zudem sehr gut von früher kennt, einen Mord begangen haben soll.

Hier wird dem Leser ein Cold Case beschrieben, der aber trotzdem sehr spannend ist. Kate ermittelt in ihrer Freizeit, sodass ihr heißgeliebtes Team gar nicht zum Einsatz kommt. Schade, aber es tummeln sich recht viele neue und auch sehr gut beschriebene Charaktere in Polizeiuniform in diesem Buch.

Das Thema der Bücher ist ja , ein Einblick in die Amishe Lebensweise , ihre Religion und das Zusammenleben mit den Englischen. Dies bringt die Autorin sehr gut zur Sprache und der Fall ist immer eingewoben in die Struktur des Lebensumfeldes der Protagonisten und das Kleinstadtleben an sich. Ich mag den Sprachstil der Autorin und fühle mich nie gelangweilt. Etwas ungewöhnlich sind nach wie vor die verschiedenen Erzählperspektiven, was mich allerdings nicht groß stört, wenn man erstmal in dem Buch drin ist.

Hier erfährt man sehr viel über Kates Vergangenheit, als sie noch Amish war, und wie manche Dinge ein ganzes Leben verändern können. Hier spielt die Autorin geschickt mit dem Gedanken, " Was wäre gewesen , wenn ..." Die Autorin beschreibt die Landschaft und die Figuren sehr liebevoll und en detail, was den Leser sehr schnell mitfühlen lässt, wobei die ungewöhnlichen Einblicke in das Leben der Amishen Kultur sehr spannend sind. Ein Krimi in einem ganz anderen Umfeld. Was ich schön finde, dass die Autorin immer ganz klar dabei bleibt, dass Kate und Tomasetti zu den Guten gehören , so konnte ich in diesem Buch auch noch mehr mitfiebern, weil Kate ja doch einige Schwierigkeiten während der Ermittlungen erlebt.
Der Schreibstil ist routiniert und flüssig und alles ist absolut stimmig.
Ich liebe diese Reihe.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Golfbälle und Schachpartien

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Ein weiteres Spin-off aus der Reihe um Ann Kathrin Klassen. Sozusagen ein Spin-off vom Spin-off, denn das Buch knüpft an die Erlebnisse, der Rupert - Undercover - Reihe an.
Dem Lesefluss förderlich ist ...

Ein weiteres Spin-off aus der Reihe um Ann Kathrin Klassen. Sozusagen ein Spin-off vom Spin-off, denn das Buch knüpft an die Erlebnisse, der Rupert - Undercover - Reihe an.
Dem Lesefluss förderlich ist es sicher, wenn man die anderen Bücher kennt, da der Autor die meisten Charakterisierungen und Nebencharaktere als bekannt voraussetzt, wobei man als Neuling sicher auch in das Buch hineinfindet. Mehr Spaß macht es aber fortlaufend.

Frauke und Ernest haben sich nicht gesucht und doch gefunden. Sie sind glücklich und Frauke gibt sich spießigen Gedankenmodellen hin: wie heiraten, niemanden mehr abmurksen...
Leider spielt da ein Ober-Schurke nicht ganz mit, und Frauke und Ernest müssen doch noch tätig werden.
Dem Leser wird eine schwierige Gratwanderung des Gewissens auferlegt. Ab wann ist Selbstjustiz okay? Man amüsiert sich köstlich über Sommerfelds Tun und denkt sich" Ja, so ist es Recht“. Ist es allerdings nicht! Doch, schaue ich in mich hinein, hätte ich in meinem Leben doch schon diverseste Morde begehen wollen. Aber nicht dürfen. Ich bin ja nicht Sommerfeld. Leider. Ihm verzeiht man das . Und das macht den Reiz dieses Buches aus. Auch Rupert zeigt sich von einer ganz anderen Seite, und das Team um Ann Kathrin Klassen ist eher nur auf Nebenschauplätzen zu finden. Hierbei ist es dem Autor ganz gut gelungen, die Spannung zu halten, obwohl man ja schon (quasi vor) dem Lesen des Klappentextes weiß, wer wen um die Ecke bringen wird. Und natürlich warum. Das ist ganz wichtig in diesem Buch.
Viele Nebenprotagonisten lesen sich wie Karikaturen einer Spezies, die man gar nicht so genau kennenlernen möchte und doch hat man im täglichen Leben ständig mit ihnen zu kämpfen.
Man hat drei Möglichkeiten, dieses Buch zu bewerten.
1. Man nimmt es mit in den Nordseeurlaub (oder wohin auch immer man verreist) und macht sich ein paar vergnügliche Lesestunden mit einem Cosy – Crime Buch aus der leichten Sommerlektüre – Fraktion.

2. Man nimmt es mit ... ( s.o.) und benutzt es als Fliegenklatsche, oder Kopfkissen, weil man dem Buch und dem zugegebenermaßen manchmal recht flapsigen Schreibstil nichts abgewinnen kann.

3. Egal ob im Urlaub oder daheim. Also ich ärgere mich über Sommerfeld, ja ich bin geradezu grün vor Neid. Er darf das, was andere Menschen sich verbieten, auch nur zu denken. Anderen schaden, um die Welt ein bisschen besser , gerechter oder weniger gefährlich zu machen.
Das wünsche ich mir sehr oft, im täglichen Leben. Nicht nur für mich, auch und gerade für Andere.
Ja, manchmal wäre ich gerne Sommerfeld. Nur würde ich eher ein Skalpell benutzen * grins.

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