Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…
Mord kennt keine FeiertageChief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant ...
Chief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant hatte, ihren Mann in den Weihnachtsfeiertagen zu umgarnen und zu umkochen. Denn Liebe geht bekanntlich nicht nur durch den Magen; wobei Smart dazu alles andere als ein Kostverächter ist. Er liebt köstliche Speisen, vor allem diejenigen, die von seinem getreuen Eheweib zubereitet wurden. Das Schicksal meint es jedoch in diesem Jahr nicht gut mit ihm.
Sein bester Freund, Kompagnon und heimlicher „Watson“ ruft ihn an, als er sich gerade auf dem Heimweg befindet. Robin Chandler hält sich auf einem hochherrschaftlichen Anwesen mitten im Nirgendwo auf - auf einer windumtosten kleinen Insel in Cornwall und bittet den Chief Inspector inständig, ihm unverzüglich nachzureisen. Chandler befürchtet, dass schon bald jemand hingemeuchelt werden könnte, denn die Stimmung unter den Gästen ist alles andere als herzlich zu nennen.
Da Smart weiß, dass Chandler eine gute Spürnase besitzt, vertraut er dem Urteil seines Freundes und macht sich mit der letzten Fähre auf. Das Wetter lässt dermaßen zu wünschen übrig, dass schon am nächsten Tag feststeht, dass der Hausherr nebst Gästen, dort festsitzen wird für ein paar Tage.
Zumindest den Gastgeber Lord Bainbridge stört dieser Umstand sehr bald nicht mehr, denn er wird ermordet aufgefunden. Ein Motiv für die Tat hatte praktisch jeder der Gäste, denn diese spekulierten, da der Lord alleinstehend und ohne Kinder war, auf dessen Erbe.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind sich selbst die Hausangestellten nicht grün und so müssen Smart und Chandler sich mächtig anstrengen, den Täter zu finden. Doch der hat gerade erst Blut geleckt und schon bald stolpern die Ermittler über das nächste Opfer…
Da ich eine Schwäche für eine geschmackvolle Covergestaltung habe, kam ich an diesem Buchtitel nicht vorbei; zumal ich „Who done it“ Krimis mit britischem Flair, al la Edgar Wallace oder Agatha Christie, liebe.
Da es sich bei „Mord kennt keine Feiertage“ um den ersten Teil einer neuen Cosy-Crime Reihe handeln sollte, freute ich mich im Vorfeld sehr auf das Lesen des Buches und war gespannt auf die Charakterisierung des neuen Ermittlerduos.
Was soll ich sagen? Der Autor weist eine soliden Schreibstil auf, genauso sind alle Zutaten vorhanden, die man sich von einem britischen Krimi erhofft und Smart und Chandler sind durchaus keine Unsympathen. Aber ehrlich gesagt waren sie mir trotzdem zu beliebig beschrieben. Von Smart erfährt man halt nur, dass er der beste Ermittler bei Scotland Yard ist, gerne isst und seine Frau liebt. Chandler wirkt wie ein typischer Sidekick, der ein wenig trottelig aber liebeswürdig auftritt und dieser steuert dazu wenig Überraschendes zur Story hinzu.
Die Story liest sich zügig weg, doch konnte sie konnte mich leider nicht wirklich fesseln. Auf mich wirkte der Roman wie eine lieblose, durchschnittliche Verlags Auftragsarbeit und was mich ein wenig beim Lesen genervt hat, war, dass mehrfach irgendwelche kniffligen Fälle erwähnt wurden, die Smart im Vorfeld gelöst und die Chandler in Buchform verfasst und veröffentlicht hatte. So hat man dann leider trotzdem das Gefühl, als fehlten einem, wichtige Infos über das Ermittlerduo.
Es ist ein netter Krimi, der nicht weh tut, dessen Auflösung dann aber doch aus heiterem Himmel über den Leser hereinbricht und für mich nicht ganz so überzeugend gestrickt wirkte. Keine Zeitverschwendung, aber auch kein unbedingter „Must Read“. Lediglich das Coverlayout bekommt von mir die volle Punktzahl.
Kurz gefasst: Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…