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Veröffentlicht am 15.12.2023

Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…

Mord kennt keine Feiertage
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Chief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant ...

Chief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant hatte, ihren Mann in den Weihnachtsfeiertagen zu umgarnen und zu umkochen. Denn Liebe geht bekanntlich nicht nur durch den Magen; wobei Smart dazu alles andere als ein Kostverächter ist. Er liebt köstliche Speisen, vor allem diejenigen, die von seinem getreuen Eheweib zubereitet wurden. Das Schicksal meint es jedoch in diesem Jahr nicht gut mit ihm.

Sein bester Freund, Kompagnon und heimlicher „Watson“ ruft ihn an, als er sich gerade auf dem Heimweg befindet. Robin Chandler hält sich auf einem hochherrschaftlichen Anwesen mitten im Nirgendwo auf - auf einer windumtosten kleinen Insel in Cornwall und bittet den Chief Inspector inständig, ihm unverzüglich nachzureisen. Chandler befürchtet, dass schon bald jemand hingemeuchelt werden könnte, denn die Stimmung unter den Gästen ist alles andere als herzlich zu nennen.
Da Smart weiß, dass Chandler eine gute Spürnase besitzt, vertraut er dem Urteil seines Freundes und macht sich mit der letzten Fähre auf. Das Wetter lässt dermaßen zu wünschen übrig, dass schon am nächsten Tag feststeht, dass der Hausherr nebst Gästen, dort festsitzen wird für ein paar Tage.

Zumindest den Gastgeber Lord Bainbridge stört dieser Umstand sehr bald nicht mehr, denn er wird ermordet aufgefunden. Ein Motiv für die Tat hatte praktisch jeder der Gäste, denn diese spekulierten, da der Lord alleinstehend und ohne Kinder war, auf dessen Erbe.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind sich selbst die Hausangestellten nicht grün und so müssen Smart und Chandler sich mächtig anstrengen, den Täter zu finden. Doch der hat gerade erst Blut geleckt und schon bald stolpern die Ermittler über das nächste Opfer…
Da ich eine Schwäche für eine geschmackvolle Covergestaltung habe, kam ich an diesem Buchtitel nicht vorbei; zumal ich „Who done it“ Krimis mit britischem Flair, al la Edgar Wallace oder Agatha Christie, liebe.

Da es sich bei „Mord kennt keine Feiertage“ um den ersten Teil einer neuen Cosy-Crime Reihe handeln sollte, freute ich mich im Vorfeld sehr auf das Lesen des Buches und war gespannt auf die Charakterisierung des neuen Ermittlerduos.
Was soll ich sagen? Der Autor weist eine soliden Schreibstil auf, genauso sind alle Zutaten vorhanden, die man sich von einem britischen Krimi erhofft und Smart und Chandler sind durchaus keine Unsympathen. Aber ehrlich gesagt waren sie mir trotzdem zu beliebig beschrieben. Von Smart erfährt man halt nur, dass er der beste Ermittler bei Scotland Yard ist, gerne isst und seine Frau liebt. Chandler wirkt wie ein typischer Sidekick, der ein wenig trottelig aber liebeswürdig auftritt und dieser steuert dazu wenig Überraschendes zur Story hinzu.

Die Story liest sich zügig weg, doch konnte sie konnte mich leider nicht wirklich fesseln. Auf mich wirkte der Roman wie eine lieblose, durchschnittliche Verlags Auftragsarbeit und was mich ein wenig beim Lesen genervt hat, war, dass mehrfach irgendwelche kniffligen Fälle erwähnt wurden, die Smart im Vorfeld gelöst und die Chandler in Buchform verfasst und veröffentlicht hatte. So hat man dann leider trotzdem das Gefühl, als fehlten einem, wichtige Infos über das Ermittlerduo.
Es ist ein netter Krimi, der nicht weh tut, dessen Auflösung dann aber doch aus heiterem Himmel über den Leser hereinbricht und für mich nicht ganz so überzeugend gestrickt wirkte. Keine Zeitverschwendung, aber auch kein unbedingter „Must Read“. Lediglich das Coverlayout bekommt von mir die volle Punktzahl.

Kurz gefasst: Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Veränderungen, Selbstfindung und ein bisschen Liebe- leider eine enttäuschende Rom Com der Autorin

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben ...

Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben dürfen.
Doch nun ist Joe auf seinem beruflichen Zenit, denn seine neue, bald im TV laufende Serie wird nicht nur schon rege beworben, selbst Hollywood hat an die Tür geklopft und will mit ihm arbeiten.

Obwohl Roisin sich sehr freut für ihren Freund, ist ihre Partnerschaft nicht mehr so innig wie früher. Und so soll das kommende Wochenende nicht nur ihre gestörte Beziehung ins Lot bringen, sondern auch die leichte Entfremdung zum Freundeskreis kitten.
Zwei Freunde des Zirkels sind ein Paar und wollen bald heiraten und eine andere hat gleichzeitig Geburtstag. Außerdem läuft die erste Folge von Joes neuer Serie endlich im TV.
Und so wird dieses Wochenende pompös inszeniert. Alle finden sich plötzlich in einem luxuriösen Herrenhaus wieder und zunächst sieht es auch so aus, als ob die gute Stimmung halten könnte.

Leider ist Joe jedoch recht schwierig und sein verletzender Humor sagt nicht allen zu. Sein bevorzugtes Lieblingsziel ist der attraktive Matt, der im Freundeskreis als netter Kerl, aber in Sachen Frauenbekanntschaften, als ziemlich wankelmütig gilt.
Da Roisin Matt jedoch sehr gerne mag, was auch für den übrigen Freundeskreis gilt, ärgert sie sich über Joes verletzendes Verhalten. Und auch ihr gegenüber verhält er sich unterkühlt und distanziert.
Als sie dann auch noch begreift, dass Joe für seine Serie intime Details aus ihrem Leben benutzt hat ohne sie vorher zu fragen, stellt sie ihre Beziehung in Frage. Vor allem aber treibt sie die Frage um, ob Joe ihr all die zehn Jahre etwas vorgespielt hat.

Als ihre Mutter sie um Hilfe im Familienbetrieb bittet- eine Bar auf dem Land, ist Roisin erleichtert, der Szenerie für eine Weile entfliehen zu können. Denn sie muss dringend nachdenken, ob sie weiterhin mit Joe zusammenbleiben möchte.
Matt, der kürzlich gekündigt wurde in seinem Job, hilft ebenfalls in der Bar ihrer Mutter aus und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite…

Zunächst vorweg: Ich bin ein großer Fan von Mhairi McFarlanes Romanen und liebe ihren trockenen, englischen Humor, den sie stets in ihre romantischen Komödien einbaut, die ich mir übrigens auch gut verfilmt vorstellen könnte. Bislang konnte mich jedes ihrer Bücher begeistern, doch dieses Mal war etwas anders. Mein größtes Problem waren die Nebenakteure. Klar, das Miteinander der Freunde wirkt lebhaft, sie necken sich, tauschen Insiderwitze miteinander aus (denen man als Leser leider nicht immer folgen kann) und man spürt, dass sie nicht nur eine gemeinsame Zeit miteinander geteilt haben und sich mögen, doch fand ich sie dennoch zu stereotyp beschrieben. Und müssen wirklich immer Promis oder steinreiche Akteure darunter sein? Mir war es einfach too much, vor allem aber der denkwürdige und überflüssige Auftritt von Matts Freundin im Herrenhaus hat mich beim Lesen ziemlich genervt.

Ich verstehe, dass die Autorin das Thema Veränderungen in Beziehungen in den Fokus stellen wollte, doch fand ich die Umsetzung leider nicht so gut gelungen.
Überhaupt wirkt der Roman diesmal schlecht strukturiert. Über weite Teile setzt sich Roisin mit Joe auseinander, ist deswegen am Boden zerstört und plötzlich, Knall auf Fall, hat sie Gefühle für einen anderen?
Dazu dann noch der denkwürdige „Bridget Jones“ Moment, als man erfährt, was zwischen den Kontrahenten um Roisins Liebe wirklich gelaufen ist.
Obwohl Kritik üben an Mhairi McFarlanes Büchern, meckern auf hohem Niveau ist, weil auch dieses Buch besser ist, als die übliche RomCom Lektüre, die man im Handel erwerben kann, war ich diesmal enttäuscht und versucht, zwischenzeitlich vorzublättern, weil sich dazu kleine Längen einschlichen, bzw. die Handlung lange Zeit auf der Stelle trat.

So kann ich schweren Herzens, leider nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten für Mhairi McFarlanes neuen Roman vergeben.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Etwas belangloser Unterhaltungsschmöker mit Urlaubsflair, der erste Teil einer neuen, achtbändigen Reihe um Familien und deren (Adoptions)Geheimnisse

Die verlorene Tochter
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London, Gegenwart:

Lily ist kürzlich aus Neuseeland zurückgekehrt, wo sie sich aus beruflichen Gründen aufhielt. Denn schon von Kindesbeinen an, war es der Traum ihres Vaters, dass sie beide eines Tages ...

London, Gegenwart:

Lily ist kürzlich aus Neuseeland zurückgekehrt, wo sie sich aus beruflichen Gründen aufhielt. Denn schon von Kindesbeinen an, war es der Traum ihres Vaters, dass sie beide eines Tages einen Wein kreieren. Doch leider meinte es das Schicksal nicht gut mit ihrem Vater. Er verstarb früh und so hat Lily nun allein beschlossen, den Traum ihres Vaters fortzuführen.

Kurz bevor sie eine mögliche neue Stelle in Italien als Kellermeisterin annehmen kann, findet sie im Briefkasten das Schreiben einer Anwaltskanzlei in der darum gebeten wird, persönlich vorstellig zu werden. Neugierig nimmt Lily den Termin wahr, geht es doch um den Nachlass einer ihr unbekannten Frau.
Sie hätte jedoch nie erwartet, dass ihre Großmutter ein Adoptivkind war und dass deren wahre Mutter, also Lilys Urgroßmutter, eine Schachtel hinterlassen hat, in der sich persönliche Gegenstände befinden.
Leider kann Lily ihre Großmutter nicht mehr danach fragen, denn die ist ebenfalls schon längst verstorben.
Ein Blick ins Innere der Schachtel bringt sie ebenfalls nicht weiter. Im Inneren befindet sich ein Rezept, in italienischer Sprache verfasst und ein Programm des Mailänder Opernhauses Teatro alla Scala.

So legt Lily ihre Suche nach Antworten zunächst auf Eis, macht sich aber umgehend auf den Weg nach Italien, womöglich dem Land ihrer Ahnen, um dort, bei der Familie Rossi, mehr über deren weltberühmten Wein zu erfahren. Noch mehr, als deren beliebteste Weinsorte, hat es Lily jedoch der Sohn der Rossis, Antonio angetan. Und Antonio, dem sie von der geheimnisvollen Schachtel erzählt, will ihr bei ihrer Suche helfen…

Italien, in den 30er Jahren:

Die schöne Estee führt ein ziemlich trostloses Leben bei ihrer Familie, denn im Gegensatz zu ihren älteren Schwestern, ist sie mit einer besonderen Gabe gesegnet. Sie kann wunderbar tanzen. Ihre Mutter, die Estees Talent früh erkannt hat, gehört jedoch nicht zu der Sorte Mutter, die sich liebevoll um ihre Kind bemüht. Mit großer Strenge treibt sie das junge Mädchen zu Höchstleistungen an und gesteht der Kleinen nicht mal kleine Freuden zu.
Als Estee eines Tages den reichen Sohn einer Bäckerfamilie, Felix kennenlernt, ist es, als ob sich zwei Seelenverwandte getroffen hätten. Felix bringt zum ersten Mal Licht in Estees Leben und Jahre später gestehen sich beide ein, dass sie ineinander verliebt sind. Doch eine Ehe kommt nicht in Frage, denn die Familie von Felix hat eine andere Frau für ihren Sohn bestimmt. So trennen sich die Wege der beiden. Estee wird am Teatro alla Scala angenommen und beginnt eine große Karriere. Wird sie Felix wieder sehen?

Mit „Die verlorene Tochter,“legt die neuseeländische Autorin Soraya Lane, den ersten Teil ihrer neuen, auf acht Bände angelegten „Verlorenen Töchter“ Reihe an.
In der Serie geht es um Nachfahren von Frauen, die sich einst in Notlagen befanden und ihre Kinder zur Adoption freigeben mussten. Dies geschah in einer Einrichtung, deren Besitzerin, Hope, die Mütter zuvor darum bat, ihren zurückgelassenen Kindern persönliche Gegenstände in einer Schachtel zu hinterlassen, falls diese Kinder eines Tages Fragen stellen würden.

Der erste Teil spielt also auf zwei Zeitebenen und die Story wird immer im Wechsel dargeboten. An sich liebe ich diese Art eine geheimnisvolle Familiensaga zu erzählen, doch fand ich, dass hier echte Spannung aus diesem Grund nicht aufkommen konnte, weil offene Fragen gleich im nächsten Kapitel aufgelöst werden, das sich mit dem Vergangenheitsplot beschäftigt.

Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und die Story lässt sich durchaus flüssig lesen, doch geht sie nicht so sehr in die Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte. Lily und Antonio mögen zwar sympathische Figuren sein, wie auch der Rest der Familie Rossi, doch fehlt es ihnen an Ecken und Kanten, die ihnen mehr Lebhaftigkeit einhauchen würden. Diverse, schwelende Konflikte oder Probleme finden zwar Erwähnung, (etwa dass Antonios Bruder das schwarze Schaf der Familie ist, in dessen Nähe sich Lily stets befangen fühlt… warum? Oder dass Antonio Bindungsängste hat, nach seiner Scheidung) doch werden sie entweder überhaupt nicht abgehandelt oder wenn, dann nur recht halbherzig. Und auch im weiteren Verlauf des Romans; etwa wenn Lily auf eine Verwandte trifft, die ihr nicht so wohlgesonnen ist, kommt es niemals zu einer klärenden Aussprache, was ich frustrierend und verwirrend zugleich fand.

Die Story um Esmee und Felix geht etwas mehr unter die Haut, aber auch hier ist es leider so, dass Konflikte oberflächlich beschrieben werden und die „Bösewichter“ schablonenhaft bleiben. Man versteht zwar deren Beweggründe, warum sie nicht wollen dass Esmee und Felix zusammen sind, doch fehlt ihnen ebenfalls die Vielschichtigkeit und vor allem mehr Auftritte. Unangenehme Dinge werden schnell abgehandelt, was leider auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit geht.
Warum wurde etwa eine Freundin für Esmee eingeführt, die nach ihrem ersten Auftritt nie wieder in Erscheinung tritt und über die später nur lapidar geschrieben steht, dass sie früh verstarb?

Ich wollte diesen Roman so sehr mögen, fällt er doch eigentlich genau in mein Lesebeutschema, doch war ich von der Umsetzung des Ganzen ziemlich enttäuscht. Will man nur einen leichten Unterhaltungsroman mit Urlaubsflair, wird man diesen durchaus bekommen, aber leider nicht mehr als das.
So bleibt nach dem Lesen bei mir nur das Gefühl, als wolle die Autorin hier, auf Biegen und Brechen, eine neue Reihe im Stile der „Schwestern“ Serie von Lucinda Riley kreieren, was ihr leider nur bedingt gelingt. Toll fand ich allerdings das geschmackvoll gestaltete, einladende Covermotiv des Verlags, dass Lust aufs Lesen bereitet.

Verlorene Töchter Reihe:

1. Teil: Die verlorene Tochter
2. Teil: Die vermisste Tochter
3. Teil: Die verheimlichte Tochter
4. – 8. Teil/ Titel noch nicht bekannt


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Veröffentlicht am 13.07.2023

New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen

In jedem Atemzug nur Du
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Als Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl ...

Als Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl Hazel nun eine transplantierte Lunge hat, die ihr ein Leben ermöglichst, das sie lange entbehren musste, kann sie mit der Transplantation noch nicht wirklich abschließen. Denn im Krankenhaus bekam sie ein Gespräch zwischen zwei Mitarbeitern mit, in dem es um die Spenderin ging. Und dieses Gespräch bekräftigte Hazel in dem Wunsch, herauszufinden, wem sie ihr neues Leben zu verdanken hat.
Aber es ist nicht nur Hazels Wunsch mehr herauszufinden, sondern auch, an der Uni zu studieren, denn diese bietet genau die Studienfächer an, die Hazel am Herzen liegen, wie etwa Umweltthemen.

Unter Hazels Mitbewohnern ist auch Jasper, der genau wie sie auch zur Elite einer Handvoll an Schülern gehört, die besonders begabt sind. Doch es ist nicht Jasper, der sie anzieht, sondern dessen verschlossener, schüchterner Bruder Lewis. Lewis studiert ebenfalls an der Lullaby University und ist ein echter Naturbursche. Zudem arbeitet er in der Bibliothek und verspricht ihr, bei der Suche nach ihrer Spenderin zu helfen, nachdem er Hazels Geheimnis erfahren hat. Es knistert zwischen den beiden, doch auch auf dem Seelenleben von Lewis liegen Schatten. Und es scheint, als haben Jasper und Lewis kein gutes brüderliches Verhältnis. Kann Hazel zwischen den beiden Streithähnen vermitteln?

Ich lese sehr gerne Romane aus dem New Adult Genre und so fiel mir schließlich auch Jennifer Wileys erster Teil ihrer Duologie um zwei Brüder, die an der Lullaby University studieren in die Hände.
Die Romanheldin Hazel ist eine sehr taffe junge Frau, die seit ihrer Kindheit, an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Ich fand es sehr mutmachend, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Und ich möchte diesbezüglich kurz einen Gedanken von Hazel aufführen, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Nachdem sie über das Wunder der Natur und ihrer Möglichkeit sich immer wieder zu erneuern nachgedacht hat, kommt sie zu folgendem Schluss:
„ Es erinnert mich ans Leben, daran, dass Krankheit nicht Tod bedeutet und man immer wieder aufstehen und weiterkämpfen kann. Sich erholen kann.“ (Zitat Seite 93, Jennifer Wiley- Mit jedem Atemzug nur du)

Und obwohl ich diesen Punkt und dieses Zitat sehr berührend fand, hatte ich trotzdem kleine Probleme mit dem Heldenpaar an sich. Zugegeben, sie sind noch jung, aber ihre Dickköpfigkeit und ihre Art sich bei Schwierigkeiten zunächst schmollend zurückzuziehen, empfand ich zu kindisch. Besonders Lewis benimmt sich leider recht ambivalent und in gewissen Situationen „drüber“, so dass das mein Lesevergnügen leicht geschmälert hat.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich relativ langsam und obwohl ich das mochte, fehlte mir das gewisse Etwas, das Knistern und mehr Tiefgang. Hazel und Lewis sind nicht gerade gut darin, sich miteinander auszutauschen, wenn es um ihre Geheimnisse und Sorgen geht und das Ungleichgewicht spürt man dann auch als Leser sehr deutlich. Obwohl der Roman alle nötigen Zutaten besitzt, die einen guten New Adult ausmachen, hat man beim Lesen oftmals das Gefühl, als trete die Liebesgeschichte auf der Stelle und auch Hazel und Lewis brauchen unendlich lange um sich weiterzuentwickeln.
Erschwerend kommt dazu, dass Lewis und Jaspers familiärer Hintergrund, der hier ebenfalls thematisiert wird, leider nicht so ausführlich abgehandelt wird, wie er es verdient gehabt hätte.
Obwohl die Autorin durchaus einen sehr guten Schreibstil besitzt, weist dieser Roman leider also auch einige Schwächen auf, so dass ich nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten dafür vergeben kann.

Kurz gefasst: New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Die lang erwartete Fortsetzung zum „Lavendelzimmer“. Lebensklug und weise einerseits, andererseits keine leichte Kost

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Als Jean Perdu, vier Jahre zuvor sein Bücherschiff, die „Pharmacie Litteraire“, hinter sich ließ und mit Catherine in die Provence zu ziehen, ahnte er nicht, wie sehr ihm seine Gabe und seine Bücher fehlen ...

Als Jean Perdu, vier Jahre zuvor sein Bücherschiff, die „Pharmacie Litteraire“, hinter sich ließ und mit Catherine in die Provence zu ziehen, ahnte er nicht, wie sehr ihm seine Gabe und seine Bücher fehlen würden. Ebenfalls bereits vor Jahren lernte er den Schriftsteller Saramago kennen, der damals schon schwer krank war. Ihre Begegnung war für beide sehr fruchtbar, doch es gab seitdem keinerlei Kontakt mehr. Umso mehr wundert sich Jean, als er eines Tages Post von Saramago bekommt, denn Tote können schließlich keine Briefe mehr schreiben.
Doch der listige Fuchs Saramago, der die Zeilen noch vor seinem Tod verfasste, fordert dem mittlerweile fünfundfünfzigjährigen Perdu zu einer Art Wette heraus. Lässt sich Perdu darauf ein, bekommt er das letzte geheime Manuskript Saramagos zu lesen.

Jean, dessen Leben sich momentan im Stillstand befindet, kommt ins Grübeln und auch seine engsten Freunde spüren, dass sie ihm unter die Arme greifen müssen. So wird die schwimmende „Pharmacie Litteraire“, die vier Jahre ein Dasein als Bistro fristete, wieder umfunktioniert und Jean macht sich auf zu einer neuen Reise auf seinem geliebten Schiff und ergibst sich erneut seiner Gabe, den Menschen die jeweils passende Lektüre zuzuführen, die ihnen bei Lebenskrisen jeglicher Art helfen und Labsal und Ratgeber zugleich für ihre Seelen darstellen sollen. Auf seiner Reise der Begegnungen lernt er allerdings auch, wie wichtig es ist, einmal auf sich selbst und seine innere Stimme zu hören und dass es zu jedem Zeitpunkt möglich ist, Veränderungen zu bewirken…

Mit „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“, legt Nina George die Fortsetzung ihres Weltbestsellers „Das Lavendelzimmer“, nach.
Ohne Vorwissen besagten Bestsellers, wollte ich mir den aktuellen Roman zu Gemüte führen, doch, ich gebe es freimütig zu; ich hätte lieber den Vorgängerband zunächst lesen sollen.
Sicherlich ist die Geschichte des zweiten Bandes auch so zu verstehen, doch die feinen Kleinigkeiten, Beziehungen der Akteure untereinander, sind so nicht greifbar, was natürlich nicht der Autorin anzulassen ist. Aber vielleicht dient es dem einen oder anderen Leser ja als Warnung, sich zunächst „Das Lavendelzimmer“ zu besorgen.

Der Roman über den 55jährigen Jean Perdu, der in eine Art Sinneskrise gefallen ist, wird in der ersten Hälfte in einer eher gemächlichen Gangart dargeboten. Nina Georges Schreibstil war für mich nicht einfach zu lesen. Mal schreibt sie mit sehr poetischer, verspielter Feder- lässt viele lebenskluge Zitate fallen von Schriftstellern etc., mal wirken die dialogreichen Unterhaltungen fast schon hart und haben mich so manches Mal etwas aus dem Lesefluss herausgeworfen. Die Reise selbst, in der auch Perdu Wesentliches begreift, mochte ich dagegen sehr.

Obwohl ich die Romanidee wunderbar fand, muss ich gestehen, dass ich große Mühe hatte, hineinzufinden in das Buch, da mir besagter Schreibstil nicht behagte. Obwohl ich die Geschichte und seine Figuren darin so sehr mögen wollte, blieb ich bis zuletzt außen vor beim Lesen und konnte die Emotionen der Akteure nicht so spüren/auffangen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Für jeden Leser findet sich das richtige Buch, doch dieses erschloss sich mir, in seiner Gänze leider nicht, was ich dermaßen schade fand, da es so viel Lebensklugheit besitzt.
Hervorheben möchte ich noch die ansprechende Optik der gebundenen Ausgabe, die viel Flair verströmt und sich wunderbar im Regal macht.

Kurz gefasst: Jean Perdu und sein „Pharmacie Litteraire, gehen wieder auf die Reise. Die lang erwartete Fortsetzung zum „Lavendelzimmer“. Lebensklug und weise einerseits, andererseits keine leichte Kost.


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