Cover-Bild Rosa Schleim
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Claassen
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.02.2023
  • ISBN: 9783546100670
Fernanda Trías

Rosa Schleim

Roman | Preisgekrönte Literatur aus Südamerika
Petra Strien (Übersetzer)

Wenn Krisen in unsere intimsten Beziehungen einbrechen

Eine Frau zieht durch eine Hafenstadt, deren Infrastruktur zusammengebrochen ist. Wie fremdgesteuert pendelt sie zwischen ihrer isoliert lebenden Mutter, dem erkrankten Ex-Mann und einem Kind, das nicht ihres ist und für das sie doch Zärtlichkeit hegt. Sie bewegt sich aus schlichter Notwendigkeit, und erst als die Stadt immer leerer wird, ihre Bindungen gekappt sind, steht sie vor der Frage, was sie will.

Mit einer verstörenden, zeitweise eigentümlich lyrischen, Prosa schafft Fernanda Trías ein außergewöhnliches Universum, das die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen auslotet. Der Roman fragt nach dem Verhältnis von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit und danach, wie freiwillig unsere Beziehungen, wie handlungsfähig wir selbst sind. Rosa Schleim erzählt die Geschichte einer Frau und ihrer Einsamkeit, von einer ökologischen Katastrophe und einer zerstörten Welt, von Mutterschaft, Hunger und Stille.

***

»Eine Autorin, die in der lateinamerikanischen Literatur als ein schillernder Solitär erscheint.« NDR

»Herzzerreißend schön erzählt.« The New York Times 

»Ein poetischer und hartnäckiger Wirbelwind, schrecklich und erhaben.« El País Colombia

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2023

Atmosphärisch!

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⚫️ Ein seltsamer, merkwürdiger Roman.

Die erzählte Geschichte ist schwer greifbar und sehr atmosphärisch.
Der rosa Schleim zieht sich als Motiv immer wieder durch den Roman. Die Menschen bestehen aus ...

⚫️ Ein seltsamer, merkwürdiger Roman.

Die erzählte Geschichte ist schwer greifbar und sehr atmosphärisch.
Der rosa Schleim zieht sich als Motiv immer wieder durch den Roman. Die Menschen bestehen aus ihm, er ernährt sie, er bedroht sie, er ist natürlich und wiedernatürlich gleichermaßen.

⚫️ Eine Frau irrt durch eine dystopische Welt an einer unbekannt Küste. Es dauert ein paar Seiten bis ich mir aus den Andeutungen ein Szenario erwächst. Giftige, ätzende, alles abtötende Algen haben die Meere vergiftet. Wenn Wind aufkommt wird das Gift an die Küste geweht und infiziert die Menschen. Es beginnt mit Juckreiz, dann fällt die Haut in Schuppen ab, bis die Infizierten sich buchstäblich häuten.
Die Menschen ziehen sich ins Landesinnere zurück, die Gesellschaft steht kurz vor dem Kollaps. Die ökologische Apokalypse hat längst die Landwirtschaft und Nahrrungsketten zusammenbrechen lassen.
Die Ich-Erzählerin kümmert sich gegen Bezahlung um einen kleinen Jungen, der einen nicht genannten Gen-Defekt hat, der ihm permanenten Hunger verursacht (ich habe eine starke Vermutung um welchen es sich handelt). Zudem kümmert sie sich um ihre Mutter, die sich weigert ins Landesinnere zu ziehen und um ihren chronisch infizierten Ehemann im Krankenhaus, bei dem die Krankheit mysteriöserweise nicht fortschreitet. Mit ihm verbindet sie eine seit Kindertagen komplizierte Beziehung, die in Rückblenden immer wieder aufblitzt. Ebenso denkt die Erzählerin viel über die Beziehung zu ihrer Mutter und zu ihrem Mutterersatz nach.
⚫️ Das Kümmern um andere mit und ohne Bezahlung und die damit verbundenen Abhängigkeiten stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Können wir unsere eigenen Wünsche frei erkennen? Doch was sind und wollen wir ohne Verantwortung für andere?

⚫️ Für mich macht nicht dieses Thema den Reiz des Romans aus, dazu ist mir das alles zu abstrakt und zu vage ausformuliert. Was mir gut gefallen hat, ist die greifbare Atmosphäre, die Trías mit ihrer lyrischen Sprache erschafft. Eine Atmosphäre von Verlorenheit, Einsamkeit und Zerfall. Ich lasse mich haltlos ohne Anker durch den Roman treiben genauso wie die Erzählerin durch eine zerstörte Welt.

Mir hat es durchaus gefallen mich ganz auf diese Atmosphäre einzulassen, und denke der Roman kann Leser:innen ansprechen, die sehr spezielle und sprachlich abstrakte Romane mögen. Lasst euch überraschen!

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Eigentümlicher Stil. Düstere & beklemmende Atmosphäre.

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Die südamerikanische Autorin Fernanda Trías wirbelte mit ihrem Debütroman die Literatur auf und wurde dafür 2021 mit dem Sor Juana Inés de la Cruz Preis ausgezeichnet. Erwartet hatte ich etwas mich Ansprechendes, ...

Die südamerikanische Autorin Fernanda Trías wirbelte mit ihrem Debütroman die Literatur auf und wurde dafür 2021 mit dem Sor Juana Inés de la Cruz Preis ausgezeichnet. Erwartet hatte ich etwas mich Ansprechendes, leider war dem nicht so. Trotz der Themenvielfalt, der Tiefe und auch einigen poetischen Zügen bin ich mit diesem Literaturstück nicht warm geworden. Die düstere & beklemmende Atmosphäre empfand ich als ziemlich unangenehm. Einigen Gedankengängen konnte ich auch nicht wirklich folgen, denn ich empfand den Schreibstil auch als etwas eigentümlich. Somit war es für mich leider kein Genuss und ich habe mich oft durchringen müssen weiter zu lesen. Fazit: Keine leichte Kost und sicherlich auch kein Werk für jeden.

"Worin besteht das Geschenk, wenn du eine Schachtel voller Luft erhältst?" (Kapitel 25)

"Was ist Schweigen? Die Pause zwischen einem Gedanken und dem nächsten." (Kapitel 38)

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