Almost good
Darum geht's...
Zoe zieht mit ihrer Familie ans andere Ende der Stadt in das gruselige Anwesen ihrer Oma und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, muss sie auch noch die Schule wechseln und ist dort ...
Darum geht's...
Zoe zieht mit ihrer Familie ans andere Ende der Stadt in das gruselige Anwesen ihrer Oma und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, muss sie auch noch die Schule wechseln und ist dort natürlich die Neue, ohne jemanden zu kennen, ohne Freunde. In einem unbedachten Moment erzählt Zoe der coolsten Mädchenclique ihrer Klasse, dass ihr Vater berühmt ist. Obwohl ihr richtiger Vater im Golf von Mexiko auf einer Ölbohrplattform arbeitet. Anstatt die Sache aufzuklären, verstrickt sie sich immer mehr in ihre Lügengeschichte.
Das sage ich dazu...
Umzug, Schulwechsel oder Wechsel des Arbeits-/Studienplatzes und schon ist man die Neue und muss sich in eine bestehende Gemeinschaft integrieren. Diese Situation werden wohl viele kennen oder irgendwann kennen lernen. Die Protagonistin Zoe ist sicherlich nicht alleine. Manche haben den Start einfach, andere tun sich recht schwer. Zoe gehört zur letzteren Gruppe. Natürlich, ein Umzug und das Verlassen des gewohnten Umfelds ist nicht immer schön, aber Zoe geht dermaßen negativ an die Sache ran, dass Schwierigkeiten vorprogrammiert sind. Natürlich weiß ich, dass die Geschichte nicht zustande gekommen wäre, wäre Zoe's Mund in einem unbedachten Moment nicht schneller gewesen als ihr Verstand. Auch, dass sie die Geschichte weiter ausgebaut hat, ist logisch und nötig für den Verlauf der Geschichte.
Enttäuscht war ich allerdings von dem Egoismus, welchen Zoe an den Tag legte, ihr Lügenkonstrukt hat eben nicht nur sie selbst betroffen sondern auch andere. Das ist auch der Grund, weswegen Zoe mir lange Zeit wirklich unsympathisch war. Es ging immer nur darum, wie sie ihre Geschichte aufrecht erhalten kann, ohne aufzufliegen. Auch Fantasieausflüge waren für mich anstrengend und nervig zu verfolgen. Zum Ende hin konnte mich Zoe dann doch noch von sich überzeugen, indem sie die Geschichte grandios aufgelöst hat. Von Anfang an begeistert hat mich Zoes Großmutter, eine wirklich patente ältere Lady, mit interessanten, altertümlichen Ansichten, die teilweise für urkomische Situationen sorgten. Herrlich schrullig!
Der Schreibstil ist sehr leicht und locker, dadurch wird das Buch zu einer erfrischenden Lektüre für zwischendurch. Richtig toll gemacht und auch altersgerecht. Die Moral hinter dem Buch, darf man auch nicht verschweigen. Wichtig ist, dass man einfach sich selbst treu bleibt, dann findet man auch Menschen, die einen mögen. Und: Lügen haben kurze Beine.
Und zum Schluss...
Ein kurzweiliges Buch für zwischendurch, mit einer wichtigen Botschaft, auch wenn mir die Protagonistin den Start nicht leicht gemacht hat.