Cover-Bild Wir sind das Urteil
Band der Reihe "Buntstein Verlag / Kinder- und Jugendbücher"
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15,95
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  • Verlag: Bookspot Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Science-Fiction
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 328
  • Ersterscheinung: 23.06.2023
  • ISBN: 9783956691669
Nina Rudt

Wir sind das Urteil

Roman
Ein Angeklagter. Millionen Richter. Und nur ein Klick, um über das Leben eines Menschen zu urteilen.
Ein alternatives Deutschland in der heutigen Zeit: Das Rechtssystem wurde in Teilen digitalisiert, die Todesstrafe wieder eingeführt. Die App JUDGE ermöglicht es in ausgewählten Fällen, über das Schicksal eines Menschen zu entscheiden. Freispruch, Haft oder Tod lauten die Wahlmöglichkeiten.
Genau wie ihre Freunde schätzt die Schülerin Pinar die Vorteile von JUDGE. Jede Stimme zählt. Doch als Pinars kleiner Bruder eines schwerwiegenden Verbrechens beschuldigt und vor das Bürgergericht gestellt wird, eskaliert die Situation und Pinar sieht sich mit der Frage konfrontiert: Wie gefährlich ist JUDGE wirklich?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2023

Gerechtigkeit?

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Wir sind das Urteil ist ein Jugendbuch der Autorin Nina Rudt, das auch Erwachsene interessieren könnte. Die Autorin nimmt uns mit in ein fiktives Deutschland in dem Urteile gegen Straftäter von der Bevölkerung ...

Wir sind das Urteil ist ein Jugendbuch der Autorin Nina Rudt, das auch Erwachsene interessieren könnte. Die Autorin nimmt uns mit in ein fiktives Deutschland in dem Urteile gegen Straftäter von der Bevölkerung per App abgegeben werden können. Im allgemeinen wird dieses App von den meisten akzeptiert und als gerecht angesehen. Doch dann gerät der Jugendliche Yasin in die Mühlen der Justiz.

Als Leserin erlebe ich hauptsächlich die Geschichte über die Perspektive von Yasins älterer Schwester Schwester Pinar. Beklemmend fand ich wie realistisch die Autorin aufzeigt, wie Medien die Bevölkerung beeinflussen und welche Macht dadurch ausgeübt werden kann. Nur wenige hinterfragen ob Yasin schuldig ist. Es kommt zu Vorverurteilung und Anfeindungen und als Leserin spüre ich hautnah die Ohnmächtigkeit der Beteiligten. Den Schluss des Buches finde ich für ein Jugendbuch zu krass. Da hätte ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Fesselnd und erschreckend

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In Deutschland wurde das Rechtssystem in weiten Teilen digitalisiert. Zudem wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Durch die App Judge werden seitdem in ausgewählten Fällen, die User aufgefordert, ihr ...

In Deutschland wurde das Rechtssystem in weiten Teilen digitalisiert. Zudem wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Durch die App Judge werden seitdem in ausgewählten Fällen, die User aufgefordert, ihr Urteil abzugeben. Sie entscheiden über das Schicksal des Angeklagten. Die Wahlmöglichkeiten lauten: Freispruch, Haft oder Todesstrafe.
Auch die Schülerin Pinar und ihre Freunde benutzten die App, denn jede Stimme zählt. Doch als der jüngere Bruder von Pinar beschuldigt wird, ein schwerwiegendes Verbrechen begangen zu haben und sich dem Urteil der Bürger in Judge stellen muss, sieht sich Pinar mit der Frage konfrontiert, ob Judge nicht doch gefährlich ist.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Mich hatte die Geschichte sofort gefesselt. Pinar war beliebt, hatte viele Freunde und war aktiv in der Theater AG. Außerdem hatte sie ihren Freund Jonathan Siegmeier, der Sohn vom Besitzer der Judge-App. Ihr Bruder Yasin war ein bisschen proletenhaft, aber er steckte auch mitten in der Pubertät. Als dann Yasin beschuldigt wurde, die Tochter der Siegmeiers (Jonathans Schwester) absichtlich vor ein Auto gestoßen zu haben, ging es sofort in der Schule und in den sozialen Netzwerken los. Es entstanden sofort Lager und es wurde immer rassistischer. Selbst vor Familie und Freunden wurde nicht halt gemacht. Es war sehr erschreckend, aber auch realistisch vorstellbar.

Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Dadurch wurde wieder gezeigt, wie schnell sich viele Menschen beeinflussen lassen. Leider merkt man dies ja auch tagtäglich in der Realität. Wie schnell Hass und Hetze entstehen kann, wurde in dieser Geschichte sehr gut geschildert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Fazit:
Eine fesselnde Geschichte.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Mehr, als ein einfaches Jugendbuch.

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„Wir sind das Urteil“ — so viel mehr als ein Jugendbuch.

Nina Rudt thematisiert in ihrem dystopischen Werk die Gefahren der Anonymität, die das Internet mit sich bringt, und die Auswirkungen auf das Individuum ...

„Wir sind das Urteil“ — so viel mehr als ein Jugendbuch.

Nina Rudt thematisiert in ihrem dystopischen Werk die Gefahren der Anonymität, die das Internet mit sich bringt, und die Auswirkungen auf das Individuum samt dessen inneren Kreis, welches in den Fokus der Medien rückt. Zudem finden sich Rassismus und Stigmatisierung auf ekelhafteste, feige Art.
Das Schlimme hieran? Obgleich die App, mit der über das Leben eines Einzelnen spielerisch entschieden werden kann, fiktional ist – und hoffentlich bleibt – so könnte das Verhalten der Gesellschaft nicht realistischer dargestellt werden.

Das hier erschaffene Rechtssystem wurde lückenlos und nachvollziehbar dargestellt, die Hintergründe von Judge detailreich ausgearbeitet — Vor- sowie Nachteile, Gegner und leidenschaftliche Anhänger finden sich, Sicherheitslücken wie auch ein Umdenken und eine Veränderung. Denn was von fern nach Fairness und einer gemeinschaftlichen Entscheidung aussieht, wandelt sich, wenn man selbst auf ein willkürliches Urteil, bestimmt durch Vorurteile und konturlose Fakten, angewiesen ist …

„Wir sind das Urteil“ offenbart die schlimmsten Seiten der Menschen, die gewiss nicht für Objektivität und das Suchen einer eigenen Meinung bekannt sind. Zeigt, wie leicht die sozialen Medien beeinflussen, binnen Sekunden Hass schüren können, wenn Angst die Oberhand gewinnt, sich vermeintliche Gewissheiten und Überlegenheit verbinden. Mit ihrem Buch regt die Autorin nicht nur während der Geschehnisse zum Mitfiebern, sondern auch zum Nachdenken an.
Nina schreibt authentisch, interessant, lebendig und trotz der vorherrschenden Beklemmung voller Gefühl. Reaktionen und Verhalten der Figuren waren durchweg nachvollziehbar, die Situation, die sich rasend schnell zuspitzt, ungeahnte Ausmaße annimmt, war dramatisch und schockierend zugleich. Twists und Überraschungen halten die Spannung aufrecht, während sich die Storyline in einem Ende verliert, welches nicht perfekter, echter sein könnte.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Wenn eine App über Leben und Tod entscheidet

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Mich hat das Cover sofort neugierig auf die Geschichte gemacht, es, wirkt auf mich düster und geheimnisvoll. Der Titel ist wirklich toll gewählt und passend zur Handlung.Der Klappentext hat ein wirklich ...

Mich hat das Cover sofort neugierig auf die Geschichte gemacht, es, wirkt auf mich düster und geheimnisvoll. Der Titel ist wirklich toll gewählt und passend zur Handlung.Der Klappentext hat ein wirklich tolles Design und ist sehr informativ.

Die Welt hat sich verändert, ein alternatives Deutschland, die Todesstrafe wurde wieder eingeführt und auch die Medien haben sich in unserer Gesellschaft verankert. Es gibt nun eine App, genannt Judge, mit dieser kann man über das Urteil eines Angeklagten abstimmen. Freispruch, Haft oder Tod, diese Auswahlmöglichkeiten gibt es. Pinar mag ihr Leben und die Möglichkeit ihre Stimmte bei Judge abzugeben, als jedoch ihr kleiner Bruder angeklagt wird, er soll eine Mitschülerin vor ein Auto gestoßen haben, ändert sich einfach alles. Die Familie wird gesellschaftlich angeklagt. Ist Jasin schuldig? Durch die Medien entbrennt geradezu eine Hetzjagd auf die Familie, auch Influencer und Meinungsmacher treten öffentlich auf. Darf man sich nur auf die Meinung anderer verlassen? Wie weit würde man gehen, um einen gelobten Menschen zu retten? Undw wie beeinflussbar ist unsere Gesellschaft. Pinar versucht alles, um ihren kleinen Bruder und ihre Familie zu beschützen.

Das Thema Fremdenhass spielt in dieser Geschichte auch eine wichtige Rolle, ich finde, dass die Autorin Nina Rudt eine interessante Konstellation einer modernen Welt erschaffen hat, die mit vielen Tücken und Realitätsverlust zu kämpfen hat. Wie kann eine App über Leben oder Tod entscheiden? Ist unsere Gesellschaft so beeinflussbar?

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen, er war interessant und ich konnte der Handlung sehr gut folgen. Pinar war als Charakter wirklich toll und sehr sympathisch, ich konnte ihre Gedanken und Empfindungen gut nachvollziehen. Die Handlung war bis zum Schluss spannend, es gab einige überraschende Wendungen. Ich finde die Grundidee des Jugendromanes total toll und in unserer heutigen Zeit immer aktueller. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Beklemmend und gut

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MEINE MEINUNG
Die Idee hatte es mir sofort angetan. Eine Gesellschaft, in der die Bürger mithilfe einer App über Schuld und Unschuld von Angeklagten entscheiden können, hat mich fasziniert, und auch die ...

MEINE MEINUNG
Die Idee hatte es mir sofort angetan. Eine Gesellschaft, in der die Bürger mithilfe einer App über Schuld und Unschuld von Angeklagten entscheiden können, hat mich fasziniert, und auch die Umsetzung von Nina Rudt hat mir gut gefallen.

Sie zeichnet hier das Bild einer dystopischen Gesellschaft; unserer gar nicht so unähnlich; die größten Unterschiede liegen wohl in der Wiedereinführung der Todesstrafe und in der Existenz der App JUDGE. Wie nah diese Gesellschaft an unserer ist, zeigt sich im Verlauf der Geschichte. Wie schnell sich Menschen aufgrund von Schlagzeilen eine Meinung bilden, sich von Influencern beeinflussen lassen, ohne deren Ansichten zu hinterfragen, und bereit sind, mit dem wütenden und rassistischen Mob gemeinsame Sache zu machen, weil man in dieser Sache eben an das gleiche glaubt, fand ich beklemmend, weil es so realistisch ist.

Wie schnell sich die Situation für Pinar und ihre Familie zuspitzt, ihnen von allen Seiten erst Misstrauen und mit der Zeit immer unverhohlener Hass und Rasissmus entgegen schlagen, fand ich schlimm, eben weil es gut dargestellt wurde. Dabei haben mir Pinar und auch die anderen Charaktere sehr gut gefallen; sie sind authentisch und nahbar. Was sie durchleiden, ihre Emotionen und Reaktionen fand ich lebendig und glaubhaft geschildert, und ich habe mit ihnen gelitten.

Ein wenig frustriert hat mich aber mit der Zeit, dass ich die Geschichte ein bisschen zu schwarz/weiß fand. Die Themen, die die Autorin hier anspricht, und die Message, die sie damit vermitteln möchte, hätten genauso gut funktioniert, wenn die Story nicht auf die absolute Spitze getrieben worden wäre. Wenn mehr Menschen die himmelschreiende Ungerechtigkeit angeprangert und sich auf die Seite von Pinar und Yasin gestellt hätten, und nicht fast die gesamte Gesellschaft grundsätzlich bereit gewesen wäre, einen Minderjährigen auch ohne Indizien zum Tode zu verurteilen. Das war mir insgesamt ein bisschen too much. Schade.

FAZIT
Ein toller Jugendroman; ein Buch, das zum Nachdenken anregt und sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinander setzt
- nur leider ein bisschen zu schwarz/weiß.

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