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Veröffentlicht am 19.06.2024

Familiendrama

Dort, wo die Feuer brennen
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Als ein Unfall die junge Soledad aus der Bahn wirft, kehrt sie nach Jahren erstmals wieder in ihr Heimatdorf in Spanien zurück. Dort trifft sie nicht nur ihre Jugendliebe Ricky, ihre Anwesenheit wirbelt ...

Als ein Unfall die junge Soledad aus der Bahn wirft, kehrt sie nach Jahren erstmals wieder in ihr Heimatdorf in Spanien zurück. Dort trifft sie nicht nur ihre Jugendliebe Ricky, ihre Anwesenheit wirbelt auch schmerzhafte Fragen zu einer Tragödie auf, über die die Familie seit neun Jahren nicht gesprochen hat. Als mysteriöse Briefe die Frage nach der Schuld neu aufwerfen, zweifelt Soledad bald nicht nur an ihrer Liebe und ihrer Familie, sondern muss auch die eigenen Erinnerungen in Frage stellen. Ein dramatisches Katz-und-Maus-Spiel um die Wahrheit beginnt. Wird Sol die Antworten finden, bevor ihr Leben in Flammen aufgeht? Ein heißer Sommer in Spanien, ein tragisches Familiengeheimnis, ein spannender Wettlauf um die Wahrheit …

Obwohl der Einstieg in die Geschichte leicht war, plätscherte die Handlung in der ersten Hälfte etwas dahin und auch die Charaktere blieben für mich eher blass. Ab der Hälfte wird das glücklicherweise besser und die Geschichte nimmt mehr Spannung auf.

Der Schreibstil war immer mal wieder etwas holprig, da hier und da die Zeichensetzung nicht ganz richtig war oder sich Rechtschreibfehler eingeschlichen haben und ich so den ein oder anderen Satz doppelt lesen musste. Obwohl das den Lesefluss leider ein bisschen gestört hat, rückt das für mich in der Bewertung in den Hintergrund.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal aus der Gegenwart im Jahr 2005 und dann aus dem Jahr 1992. Nach und nach setzt sich so das ganze Drama, das die Familie erlebt hat, zusammen.

Nicht alle Wendungen, die die Handlung zum Ende hin genommen hat, kamen für mich überraschend.

Insgesamt aber dennoch eine rundum stimmige Geschichte.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Briefe an verstorbene Persönlichkeiten

Love Letters to the Dead
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Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu ...

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten. Doch erst, als Laurel die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben.

Bei diesem Klappentext habe ich erwartet, dass ich hier ein Jugendbuch höre, dass sich mit Trauerbewältigung und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Ein Stück weit stimmt das natürlich auch, aber bei diesem Buch steht auch das Thema sexuelle Gewalt sehr im Vordergrund, sodass hier eine Triggerwarnung unbedingt notwendig gewesen wäre.

Die gesamte Geschichte wird in Briefen von Laurel an verschiedene, bereits verstorbene Persönlichkeiten erzählt. Aber auch als Hörbuch konnte man hier sehr gut folgen und die Sprecherin Anna Braunmiller-Jest hat es wirklich toll vertont.

"Love Letters to the Dead" ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Trauer, sexuelle Gewalt und das Erwachsenwerden. Da es einige sehr schockierende Beschreibungen enthält, möchte ich hier nochmal eine Triggerwarnung aussprechen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Ein eingeschneites Chalet, zwölf Menschen, ein Mörder

Das Chalet
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Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups aus Großbritannien haben sich in ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Nachdem eine Mitarbeiterin beim Ski fahren spurlos verschwindet ...

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups aus Großbritannien haben sich in ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Nachdem eine Mitarbeiterin beim Ski fahren spurlos verschwindet und das Chalet nach einem Lawinenabgang von der Außenwelt abgeschnitten wird, passieren weitere Morde. Sofort ist klar: Der Mörder ist unter ihnen und man kann niemandem vertrauen.

Die Geschichte wird im Wechsel aus Sicht aller Charaktere erzählt, was es gerade zu Beginn ein wenig unübersichtlich macht, die Personen alle auseinander zu halten. Dennoch blieben die Charaktere eher blass und ich konnte zu keinem eine wirkliche Verbindung herstellen.

Auch sonst plätscherte die Geschichte lange vor sich hin, bis im letzten Drittel dann doch endlich richtig Spannung aufkam und sich meine anfängliche Vermutung, wer für die Morde verantwortlich ist, bestätigt hat. Insgesamt hat mich die ganze Geschichte auch ziemlich an "Offline" von Arno Strobel erinnert.

Von der Autorin hatte ich vor einiger Zeit bereits "The woman in cabin 10" gelesen und hatte auch dabei schon so meine Schwierigkeiten mit dem Spannungsbogen.

Wenn man nicht allzu viel Spannung bei Thrillern braucht, sind die Bücher von Ruth Ware sicher zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Bergwanderung im Ammergau

Herbstzeitleuchten
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Jassy hat sich eine Karriere als Influencerin aufgebaut und auch schon die ein oder andere Werbekampagne an Land gezogen. Auf der Geburtstagsfeier einer gemeinsamen Freundes trifft sie auf den naturverbundenen ...

Jassy hat sich eine Karriere als Influencerin aufgebaut und auch schon die ein oder andere Werbekampagne an Land gezogen. Auf der Geburtstagsfeier einer gemeinsamen Freundes trifft sie auf den naturverbundenen Kenneth. Die beiden scheinen auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam zu haben, dennoch beschließen sie, am nächsten Tag gemeinsam eine Eselwanderung im herbstlichen Ammergau zu machen, das Jassy eigentlich für immer hinter sich lassen wollte. Hinter ihrer glamourösen Fassade verbirgt Jassy ihre Verletzlichkeit und ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit. Kenneth erkennt in ihr allerdings immer mehr die Jasmin von früher. Auf einer Berghütte, die inzwischen von Jassys Schwester Leni geführt wird, die sie seit Jahren nicht gesehen hat, wird sie aber schließlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

"Herbstzeitleuchten" bildet den Auftakt der "Liebe in den Bergen"-Reihe von Lotte Römer, das von Verena Wolfien vertont wurde.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir noch sehr gut gefallen, der weitere Verlauf der Geschichte und die Entwicklung der Protagonisten konnte mich dann aber nicht mehr hundertprozentig abholen.

Bei dem Kennenlernen von Jassy und Kenneth merkt man noch, dass sie sich nicht ganz grün sind und sehr unterschiedliche Lebensweisen haben. Beide bereuen am nächsten Morgen noch ihre Idee von der mehrtägigen Eselwanderung. Allerdings ist hiervon schon ziemlich bald nichts mehr zu merken und die beiden scheinen sich ziemlich gut zu verstehen, was dem ganzen leider etwas den Witz genommen hat. Ich hätte mir da den ein oder anderen humorvollen Schlagabtausch gewünscht, der alles ein bisschen mehr auflockert.

Auch Jassys Tätigkeit als Influencerin hätte noch ein wenig überzogener dargestellt werden dürfen. Anfangs war sie noch ein paarmal damit beschäftigt Fotos für ihr Instagram-Profil zu machen, hat dann aber auch sehr schnell vergessen, überhaupt auf ihr Handy zu schauen. Diese Entwicklung ging mir etwas zu schnell vonstatten und Jassys charakterliche Entwicklung wurde nicht so richtig deutlich.

Auch, was das Geheimnis aus Jassys Vergangenheit angeht, konnte ich einiges nur schwer nachvollziehen. Beispielsweise die Entscheidung der Eltern, Jassy nicht alles zu erzählen, was damals wirklich passiert ist und stattdessen zuzulassen, dass sie sich von der Familie abwendet und sich selbst die Schuld für alles gibt.

Obwohl mir an einigen Stellen ein wenig der Tiefgang gefehlt hat und ich einige Entwicklungen nicht immer ganz nachempfinden konnte, habe ich mich von der Geschichte noch gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Forschungsreise ins Australien des 19. Jahrhunderts

Der Duft von Hibiskus
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1858: Die junge Apothekertochter Emma Röslin aus Süddeutschland beschließt nach einem traumatischen Erlebnis, an das sie sich nicht erinnern kann, mit den Botanikern Oskar Crusius und Carl Scheerer zu ...

1858: Die junge Apothekertochter Emma Röslin aus Süddeutschland beschließt nach einem traumatischen Erlebnis, an das sie sich nicht erinnern kann, mit den Botanikern Oskar Crusius und Carl Scheerer zu einer Expedition in den australischen Busch aufzubrechen. Von ihrem Vater hat sie das Zeichnen von Pflanzen gelernt und wird nun für Oskar Crusius als Pflanzenzeichnerin arbeiten. Die anderen Forscher sind eher skeptisch, ob sich die behütet aufgewachsene junge Frau in der Wildnis behaupten kann. Für Emma beginnt ein aufregendes neues Leben und für den Forschungsleiter Carl Scheerer empfindet sie bald mehr. Allerdings wird sie immer wieder von bösen Träumen heimgesucht und sie versucht alles, um sich wieder erinnern zu können. Doch nur der Aborigine Yileen kann Emma helfen.

"Der Duft von Hibiskus" ist mein erstes Buch der Autorin Julie Leuze gewesen und gleichzeitig auch der erste von zwei Teilen über das Leben von Emma und Carl im australischen Busch.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich fand die Thematik der Forschung in Australien zu dieser Zeit sehr interessant und spannend. Auch die Beschreibung der Natur hat mir sehr gut gefallen.

Ab der Hälfte zieht sich die Geschichte dann aber etwas zu sehr und erst im letzten Drittel des Buches taucht dann zum ersten Mal ein Aborigine auf. Danach wird dieser zwar noch einige Male erwähnt, aber bis man dann auch etwas mehr ins Leben der Aborigines eintauchen darf, vergehen nochmal gut hundert Seiten.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 Sterne, da es sich dann doch etwas zu sehr zog und dadurch ein wenig an Spannung verlor. Da die Thematik aber wirklich interessant ist und ich noch mehr über die Forschung und das Leben der Aborigines erfahren möchte, werde ich auch den zweiten Teil noch lesen.

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