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Veröffentlicht am 13.09.2017

Atemlos durch die OASIS

Ready Player One
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Wow - was für ein Pageturner!

Wade Watts lebt in einem Stapel-Wohnwagenpark der Zukunft. Die Ressourcen der Erde gehen zur Neige und die meisten Menschen haben nicht einmal genug zu essen. Der einzige ...

Wow - was für ein Pageturner!

Wade Watts lebt in einem Stapel-Wohnwagenpark der Zukunft. Die Ressourcen der Erde gehen zur Neige und die meisten Menschen haben nicht einmal genug zu essen. Der einzige Lichtblick ist die virtuelle Welt OASIS, in der sie ihrem trostlosen Dasein entfliehen können. Der verstorbene und unfassbar reiche Entwickler dieser Simulation vermacht sein Erbe demjenigen, der das Easter Egg findet, welches er irgendwo in der OASIS versteckt hat. Seit Jahren versuchen die Menschen rund um den Globus, seine Hinweise zu enträtseln, bis Wade alias Parzival eine heiße Spur findet und plötzlich sein Avatar-Name auf dem ersten Platz des öffentlichen Scoreboards erscheint. Nun sind ihm nicht nur sämtliche Jäger auf den Fersen, sondern auch ein mächtiger Konzern, der vor nichts zurückschreckt...

Ich habe selten erlebt, dass mich ein Buch von Anfang bis Ende so gefesselt hat. Die Geschichte besitzt eine solch extreme Sogwirkung, dass ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen konnte, so spannend war es bis zur letzten Seite. Die Suche nach dem Osterei macht süchtig, auch wenn man (wie ich) die meisten der ständig zitierten Musikstücke, Games und Filme der 80er Jahre, gar nicht kennt. Manchmal war es ein wenig zu viel mit diesen ganzen Verweisen und es war auch etwas unglaubwürdig, wie viele Spiele und Filme Wade auswendig kennt. Vieles hat er unzählige Male gelesen, gesehen und durchgespielt. Er erinnert sich an jede Kleinigkeit im richtigen Augenblick. Kein Mensch mit einem normalen Gehirn würde das schaffen. Das ist aber der einzige und verzeihliche Kritikpunkt, den ich habe, da die Handlung ansonsten mit so viel Tempo und Spannung vorangetrieben wird, dass man völlig atemlos und begeistert diese Jagd mit verfolgt.

Neben Wade gibt es noch ein paar weitere bemerkenswerte Charaktere, die ich alle sehr interessant fand und sogar eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich zwischen den Konkurrenten. Es war dabei schön zu sehen, dass alle Personen trotz ihrer langen Aufenthalte in der virtuellen Realität, ihre menschlichen Gefühle nicht verloren haben.

Ich finde dieses Buch absolut lesenswert - nicht nur für Nerds, Gamer und Fans der 80er (für die ist es ein MUSS)!

Veröffentlicht am 11.09.2017

Faszinierende Geschichte mit viel Potential für eine weitere Fortsetzung!

Die Magie der Lüge
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Dies ist der Nachfolgeband von "Die Magie der Namen", welcher mir schon sehr gut gefallen hat, aber ich finde, dieser ist noch besser gelungen! Man sollte aber unbedingt den ersten Teil vorher lesen, weil ...

Dies ist der Nachfolgeband von "Die Magie der Namen", welcher mir schon sehr gut gefallen hat, aber ich finde, dieser ist noch besser gelungen! Man sollte aber unbedingt den ersten Teil vorher lesen, weil viele Ereignisse darauf aufbauen und man die Besonderheiten der Namensmagie dann viel besser versteht.

Anderta Passario ist eine Wahrheitsfinderin und erlebt deshalb, als eine der wenigen Menschen, bewusst die Veränderung der Wirklichkeit, die Tirasan Passario mit seiner mächtigen Magie ausgelöst hat. Plötzlich wird sie in die Mutterrolle gedrängt und auch sonst ist ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und sie versucht verzweifelt, ihr früheres Dasein, an das sie sich im Gegensatz zu allen Anderen erinnern kann, wiederherzustellen. Doch dazu muss sie den Urheber des Zaubers finden und begibt sich mit ihrem Gefährten, ihrem Sohn und einigen zuerst ungebetenen Gästen auf die gefahrvolle Suche...

Mir war die Figur der Anderta sofort sympathisch, obwohl sie am Anfang sehr egoistisch erscheint, weil sie nur an die gestörte Beziehung zu ihrem Partner Londurs und weniger an das Wohlergehen ihres Sohnes Sanjan denkt. Doch man kann ihre zwiespältigen Gefühle sehr gut nachvollziehen und ich bin beeindruckt, wie einfühlsam und verständlich die Autorin deren erwachende Mutterliebe ausgearbeitet hat. Die persönliche Entwicklung von Anderta und auch die wiedererwachende Liebe zwischen Tirasan und seinem treuen Gefährten Rustan habe ich mit Vergnügen verfolgt. Dabei geht es natürlich nicht ohne Schwierigkeiten und überraschende Wendungen, die die Handlung mit spannenden Szenen würzen.

Herrlich amüsiert habe ich mich über den kleinen Sanjan, der auf der Reise, genau wie die Kinder in unserer Welt, gequengelt und genervt hat, so dass man sich total gut in die Erziehungsnöte seiner Eltern hineinversetzen konnte. Zum Glück gab es noch einen sehr geduldigen Mitreisenden, der mir als Nebencharakter auch sehr gut gefallen hat.

Am Ende des Buches ist ein Verzeichnis angehängt, auf dem man die Erklärungen zu den jeweiligen Namen, Titeln und Dynastien nachschlagen kann. Eine detaillierte und ansprechend gestaltete Karte befindet sich ebenfalls auf den Innendeckeln, was ich sehr liebe, weil ich gerne die Wege verfolge, die die Charaktere in der Handlung zurücklegen.

Das Buch kommt zu einem vollkommen befriedigenden Abschluss, aber ich hoffe sehr, dass es noch eine weitere Fortsetzung geben wird, weil mich die neuartige Idee der Namensmagie nach wie vor fasziniert und die Geschichte noch viel Potential in sich trägt!

Veröffentlicht am 30.08.2017

Die fantastische Magie der Bücher!

Die Spur der Bücher
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Endlich geht es weiter mit der Bibliomantik in London. Wer die Trilogie "Die Seiten der Welt" mochte, wird dieses Buch lieben! Es ist definitiv mein Fantasy-Highlight des Jahres 2017. Kai Meyer hat es ...

Endlich geht es weiter mit der Bibliomantik in London. Wer die Trilogie "Die Seiten der Welt" mochte, wird dieses Buch lieben! Es ist definitiv mein Fantasy-Highlight des Jahres 2017. Kai Meyer hat es geschafft, mich mit dieser Vorgeschichte noch mehr für seine Thematik zu begeistern. Mit neuen Ideen, die auf einem schon bestehenden Gerüst aufbauen, lässt er den Zauber seiner Buchwelt erneut aufleben und man kann sich diesem Sog der faszinierenden Handlung nicht entziehen.

Mercy Amberdale wächst bei ihrem Ziehvater Valentine in dessen Buchladen in London auf und verdient sich mit der meist illegalen Beschaffung seltener Bücher für besessene Sammler ihren Lebensunterhalt. Als Bibliomantin besitzt sie ein persönliches Seelenbuch, mit dem sie ihre magischen Kräfte verstärken kann. Zusammen mit ihren Freunden gerät sie bei der Erledigung eines Auftrags in eine lebensbedrohliche Situation, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint...

Die Handlung setzt direkt in einer aufregenden Szene ein und man wird sofort von einer atemberaubenden Spannung gepackt und verfolgt, wie Mercy und ihre Freunde mit allen Mitteln versuchen, der Bedrohung zu entkommen. Erst nach und nach wird der Charakter von Mercy genauer beschrieben, doch man kann sich von Anfang an in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Ich habe mich beim Lesen nicht ein einziges Mal gelangweilt, so interessant und bewegt wie Mercys Erlebnisse geschildert werden. Es gibt ruhige und actionreiche Passagen, die genau im richtigen Verhältnis dosiert sind und die Beschreibungen der Schauplätze sind informativ und anschaulich, aber nicht zu umfangreich.

Die Nebencharaktere sind durchweg interessant und es macht Spaß mit zu rätseln, welche Rolle sie bei der Auflösung spielen. Was mir schon bei der Trilogie so gut gefallen hat, sind auch hier wieder die skurrilen Geschöpfe aus der buchmagischen Welt. Da treibt eine alexandrinische Flamme ihr Unwesen und ein Besserwisser nervt mit seinen endlosen Vorträgen. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen!

Es gibt einige Bezüge und Verknüpfungen zu der "Die Seiten der Welt" Trilogie, die man nicht erkennt, wenn man diese nicht gelesen hat, aber es ist auch kein Problem, dieses Buch ohne die Vorkenntnisse zu verstehen. Ich würde es aber unbedingt empfehlen, weil es sich einfach lohnt!

Veröffentlicht am 23.08.2017

Durchgehend interessant

Im Schatten das Licht
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Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri ...

Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri in London und sie besitzen mit Boo ein talentiertes, französisches Pferd, das sie in der Hohen Schule ausbilden. Sarahs Großvater war einst Mitglied in der berühmten Reitschule für Dressur, der Le Cadre Noir von Saumur und hofft für seine Enkelin, dass sie in seine Fußstapfen treten kann und ebenfalls dort angenommen wird. Gemeinsam trainieren sie unter einfachsten Bedingungen für dieses Ziel, als durch einen plötzlichen Schlaganfall Henris, beider Leben völlig auf den Kopf gestellt wird. Sarah wird von dem in Trennung lebenden Paar Natasha und Mac übergangsweise aufgenommen, doch die beiden haben selbst zu viele Probleme, um sich auch noch angemessen um die Nöte einer Jugendlichen kümmern zu können. Sarah bleibt mit ihren Sorgen um den Großvater und Boo auf sich selbst gestellt.

Mich hat diese sofort spürbare Verbundenheit von Henri und Sarah zu ihrem Pferd, tief berührt. Obwohl sie selbst nicht viel haben, ist ihnen das Wohlergehen von Boo sehr wichtig und auch das Bestreben des Großvaters, Sarah zu einem besseren Leben zu verhelfen, ist komplett verständlich. Die Handlung ist durchweg interessant und es passiert immer wieder etwas Unerwartetes, um spannend zu bleiben. Auch wenn mir Natasha und ihr Mann Mac anfangs nicht sehr sympathisch waren, ändert sich das allmählich, als sie immer mehr Verständnis für Sarah aufbringen und sich im Umgang miteinander weiterentwickeln.

Einige Szenen waren für mich als Reiterin etwas unglaubwürdig und überzogen, doch die Geschichte hat mich durchgehend gut unterhalten und gefesselt, so dass ich den Roman sehr gerne weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Die magischen Strömungen des Meeres

Die komplette Ostsee-Trilogie
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Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere ...

Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere der weiblichen Protagonisten im Vordergrund steht. Zuerst geht es um Carly, die gerade ihr Astronomie-Studium erfolgreich abgeschlossen hat und den Auftrag ihres Professors, sein geerbtes Haus an der Ostsee zu entrümpeln und für den Verkauf herzurichten, gerne annimmt. Seit ihre Eltern bei einem Unfall in Florida auf dem Meer ums Leben kamen, hat sie es gemieden, doch nun will sie sich ihren Ängsten stellen und auch über die aussichtslose Liebe zu ihrem verheirateten Professor hinweg kommen.

Im zweiten Teil beschließt Tiryn, die in Florida aufgewachsen ist, den Spuren und Wurzeln ihres Großvaters an die Ostsee zu folgen. Mit Ylvi, die nach dem Tod ihrer Mutter mehr über ihre Herkunft erfahren will, schließt sich der Kreis dieser Familienchronik, die mich mit vielen Geheimnissen und magischen Erfahrungen sehr begeistert hat.

Die ganze Szenerie strahlt eine so pittoreske und heimelige Atmosphäre aus, das man sich in Ahrenshoop sofort geborgen fühlt. Man kann das Haus und die außergewöhnlichen Kunstwerke förmlich vor sich sehen, so anschaulich wird alles beschrieben. Der Schreibstil ist einfach nur bezaubernd poetisch, ohne dabei kitschig zu wirken. Die Charaktere sind durchgehend interessant, liebenswert und zum Teil skurril, bis hin zu mystischen Erscheinungen, die die Handlung mit einer geheimnisvollen Aura umgeben.

Die Kapitel wechseln zwischen den aktuellen Erlebnissen der Protagonistinnen und Rückblenden in die Vergangenheit. Dabei ziehen sich die Geschichten dreier Bernsteinschiffe, in denen Erinnerungen gespeichert sind, wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung und haben mir besonders gut gefallen.

Immer wenn besondere Getränke oder Speisen eine Rolle spielen, werden deren Rezepte auf gesonderten Seiten, jedoch an den jeweiligen Stellen im Text aufgeführt. Eine ungewöhnliche, aber sehr charmante Idee ist, wie ich finde, dass sich die Autorin am Ende jeden Teils selbst in die Handlung hineingeschrieben hat und mit ihren Protagonisten über ihre Erlebnisse spricht.

Mir hat diese Trilogie ausnehmend gut gefallen und ich werde weitere Bücher dieser Autorin auf jeden Fall gerne lesen!