Cover-Bild Im Wasser sind wir schwerelos
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 04.06.2022
  • ISBN: 9783455011395
Tomasz Jedrowski

Im Wasser sind wir schwerelos

Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

„Elegant, unwiderstehlich und von melancholischer Schönheit.“ Evening Standard 

„Ein zauberhaftes Buch, sinnlich und intensiv.“ Literary Review 

„Das überwältigende Debüt eines jungen Autors, der so unglaublich gut schreibt wie kaum ein anderer.“ The Guardian, Buch des Jahres

Ein Sommer. Eine Liebe. Ein unvergesslicher Roman über das, was zählt. Über den letzten Sommer der Jugend. Über Liebe und Verlust. Und über die Opfer, die wir bringen, um aufrecht durchs Leben zu gehen.

Ludwik ist verliebt. Es ist der Sommer nach dem Examen, ein Sommer, in dem alles anders wird. Denn Ludwik ist verliebt in Janusz, eine Unmöglichkeit in Polen im Jahr 1980. Zu zweit verbringen sie magische Tage an einem verborgenen See im Wald. Hier können sie sich einander offenbaren, hier erleben sie die große Liebe. Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende, sie müssen zurück in die Stadt. Die Welt befindet sich im Umbruch, Ludwik träumt von der Flucht in den Westen, Janusz wählt eine Karriere innerhalb des Systems. Ludwik muss sich entscheiden: für ein Leben voller Heimlichkeiten – oder den Mut, er selbst zu sein. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2023

Gefühlvoll und bewegend

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Das Buch hat mich mit sich gerissen und in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist so ausdrucksstark und poetisch, der Plot ergreifend, sodass die Geschichte eine einzigartige Atmosphäre bekommt. Wie ...

Das Buch hat mich mit sich gerissen und in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist so ausdrucksstark und poetisch, der Plot ergreifend, sodass die Geschichte eine einzigartige Atmosphäre bekommt. Wie die Jahreszeiten im Buch, erlebt auch der Lesende zusammen mit den Protagonisten einen hitzigen und prickelten Sommer, einen angenehmen Herbst und einen kalten Winter. Nicht nur diese Analogie macht das Buch besonders, sondern auch, dass es sich liest wie ein Tagebuch oder Brief.



Trotz der Melancholie aufgrund der politischen Situation und des Leids der Menschen, ist dieses Buch wundervoll befreiend und bewegend. Ich habe es gar nicht mehr aus der Hand legen können und kann es euch wirklich empfehlen. ♥️

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Liebe zwischen Sozialismus und Solidarność

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Während eines Ernteeinsatzes lernen sie sich kennen, Ludwik und Janusz, gerade fertig mit der Uni und nun auf dem Feld, um Rote Beete auszugraben. Ihr obligatorischer Beitrag zum Sozialismus in Polen 1980. ...

Während eines Ernteeinsatzes lernen sie sich kennen, Ludwik und Janusz, gerade fertig mit der Uni und nun auf dem Feld, um Rote Beete auszugraben. Ihr obligatorischer Beitrag zum Sozialismus in Polen 1980. Ludwik hat das marode Regime satt und auch in seinem Umfeld äußern sich immer wieder Kritiker*innen. Aber durch Janusz treten diese Empfindungen zunächst in den Hintergrund. Ludwik, der sich schon als Neunjähriger zu einem anderen Jungen hingezogen fühlte und als Jugendlicher einen einschlägigen Park aufgesucht hat, verliebt sich fast augenblicklich. Im Anschluss an den Arbeitsdienst zelten die beiden einige Zeit an einem See, fern von allen Zwängen. Zurück in Moskau werden sie durch den Druck von Regime und Gesellschaft und der um sich greifenden Hoffnungslosigkeit auf eine gemeinsame und selbstbestimmte Zukunft eingeengt. Ludwik möchte in den Westen gehen, Janusz hingegen hat durch Beziehungen die Möglichkeit, ein besseres Leben als die meisten zu führen. Er möchte das Land nicht verlassen.

Die Handlung wird in Rückblicken aus der Sicht Ludwiks erzählt, der sich in Amerika befindet und sich an die Ereignisse im zurückliegenden Jahr erinnert. Wunderbar ruhig schildert Jedrowski die Liebe zwischen den beiden jungen Männern, die durch die gemeinsame Lektüre von "Giovannis Zimmer" von James Baldwin vertieft wird. Es gibt Parallelen in den Geschichten, aber Jedrowskis Protagonisten sind sympathisch, lebendig und bewegen sich in einer Aufbruchsstimmung. Anders als Baldwin zeigt Jedrowski einfühlsame und zarte Seiten an seinen Figuren. Allerdings spielt auch hier das Thema Scham eine ganz große Rolle. "Ich trug mein Anderssein und meine Scham im Inneren verborgen." (S. 104)

Man hofft so sehr auf einen guten Ausgang der Handlung. Die Situation im Land ist eindrücklich und griffig wiedergegeben, das Schlangestehen, die Nahrungsmittelknappheit, die schlechte ärztliche Versorgung und dann wieder der Überfluss auf der Seite der Privilegierten. Die Handlung ist durchweg interessant, es passiert ständig etwas und man fiebert mit. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte hatte ich schnell gelesen. Am Ende bleibt zumindest Hoffnung.

Eine klare Leseempfehlung für dieses schmale Büchlein von 220 Seiten.


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Veröffentlicht am 26.10.2022

Polen 1980

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Tomasz Jedrowski beschreibt in seinem Debüt eine schwule Liebe in Polen 1980. So die Kurzfassung, aber das Buch bietet mehr als auf diesen ersten Blick erkennbar. Die Liebes- ist auch eine Coming-of-Age-Geschichte ...

Tomasz Jedrowski beschreibt in seinem Debüt eine schwule Liebe in Polen 1980. So die Kurzfassung, aber das Buch bietet mehr als auf diesen ersten Blick erkennbar. Die Liebes- ist auch eine Coming-of-Age-Geschichte und ist einfühlsam beschrieben. Noch beindruckender, und im Buch auch mehr Raum einnehmend als die Liebesgeschichte, fand ich aber das Bild, das der Autor vom Alltag in Warschau im Sommer und Herbst 1980 zeichnet. Für mich wurde die Lebensrealität in der Zeit vor der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen 1981 lebendig in all ihrer Bedrückung, Ungerechtigkeit aber auch Alltäglichkeit.
Man merkt dem Buch an vielen Stellen an, dass es nicht zuvorderst für ein polnisches Publikum geschrieben wurde, was ja nicht automatisch schlecht sein muss. Vielleicht ist es in manchen Einzelheiten auch plakativ. Aber insgesamt trifft Tomasz Jedrowski meiner Einschätzung nach doch den Nerv und beschreibt Polen (bzw. Warschau) im Jahr 1980 sehr eindringlich.